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Die MISEREOR-Fastenaktion 2015

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Präsentation zum Thema: "Die MISEREOR-Fastenaktion 2015"—  Präsentation transkript:

1 Die MISEREOR-Fastenaktion 2015
„Der Klimawandel stellt gegenwärtig die wohl umfassendste Gefährdung der Lebensgrundlagen der heutigen und der kommenden Generationen sowie der außermenschlichen Natur dar und ist damit eine ernste Herausforderung für die Schöpfungsverantwortung.“ Quelle: Die deutschen Bischöfe: Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit, S. 11

2 Vorstellung der MISEREOR Fastenaktion
1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels 3 Ökologie und Weltverantwortung 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel

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4 Globaler Klimawandel am Beispiel der Philippinen
Die MISEREOR-Fastenaktion Globaler Klimawandel am Beispiel der Philippinen Klimawandel ist von Menschen mitverursacht Neues Denken erforderlich, damit nachhaltiges Handeln entstehen kann Einladung zum Umsteuern! MISEREOR schlägt Konsequenzen vor für den persönlichen Lebensstil für ein nachhaltiges Wirtschaften zur Unterstützung der Menschen auf den Philippinen für das Umweltmanagement MISEREORs Angesichts des durch den Menschen mitverursachten Klimawandels braucht es ein neues Denken, damit ein weltweit gerechtes, friedliches und nachhaltiges Handeln entstehen kann. Daher lädt MISEREOR in dieser Fastenzeit zum Umsteuern ein. Am Beispiel des Lebens von armen Fischerfamilien an der Küste der Philippinen werden Ursachen und Folgen des Klimawandels dargestellt. Schwere Taifune bedrohen immer häufiger und heftiger das Leben der Menschen. Besonders die Küstenbewohner müssen Strategien entwickeln, um trotz dieser Bedrohungen weiter am und vom Meer leben zu können. MISEREOR stellt sich an die Seite der betroffenen Fischergemeinschaften und schlägt sozialethisch und theologisch begründete Konsequenzen vor: • für den persönlichen Lebensstil der Menschen in Deutschland • für die politische Umgestaltung hin zu einem nachhaltigen Wirtschaften • für die solidarische Unterstützung der Menschen auf den Philippinen • für die eigene Umweltpraxis von MISEREOR

5 1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen
Vorstellung der MISEREOR Fastenaktion 1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels 3 Ökologie und Weltverantwortung 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel

6 Die Philippinen Quelle: Fischer-Weltalmanach

7 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen
Philippinen: Inseln, km Küste 60 der über 107 Millionen Einwohner leben an der Küste, viele von der Fischerei Schwere Stürme und Taifune sind nichts Neues – doch Häufigkeit der Taifune und die Routen verändern sich Jahr Name des Taifuns Todesopfer Betroffene 2010 Megi 31 2 Millionen 2011 Nesat 83 3 Millionen 2012 Bopha 1.067 6,2 Millionen 2013 Haiyan über 6.300 14,1 Millionen 2014 Rammasun 100 4 Millionen • Die Philippinen bestehen aus Inseln mit km Küste und sind aufgrund ihrer Lage Stürmen und Taifunen stark ausgesetzt. • 60 der über 107 Millionen Einwohner leben an der Küste, viele von ihnen von der Fischerei. • Schwere Stürme und Taifune sind für die Küstenbewohner nichts Unbekanntes, doch die Häufigkeit der besonders starken Taifune nimmt zu, und die Routen verändern sich: „Wenn es früher in Davao regnete, dann regnete es einfach nur… Aber wenn es heute zu regnen beginnt, dann werde ich mit jedem Tropfen und mir jeder Stunde unruhiger, weil es der Beginn einer Sturmflut und der Beginn von maßloser Zerstörung sein kann. Ich habe Angst um Davao, denn eine solche Katastrophe scheint so nah wie nie zuvor.“ (Father Bong Dablan)

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9 Die Situation der Fischerfamilien
können von der Fischerei kaum noch leben Gründe: u.a. Überfischung, Zerstörung von Korallenriffen und Mangrovenwäldern Folge für die Gesamtbevölkerung: Fisch wird immer teurer Klimawandel verschärft die Situation: Versauerung und Erwärmung der Ozeane minimieren die Fischbestände zunehmend heftige Taifune und Überschwemmungen zerstören Häuser und Infrastruktur durch Anstieg des Meeresspiegels könnten bis ,6 Millionen Menschen ihr Zuhause verlieren Ansatz MISEREORs: Widerstandsfähigkeit (Resilienz) stärken – individuell und gemeinschaftlich • Viele Fischerfamilien können von der Fischerei kaum noch leben. Dafür gibt es vielfältige Gründe von Überfischung bis hin zur Zerstörung von Mangrovenwäldern und Korallenriffen. • Indirekt betroffen ist die ganze Bevölkerung, denn Fisch wird durch die Verknappung des Fangs immer teurer. • Der Klimawandel verstärkt diese Probleme: Versauerung und Erwärmung der Ozeane minimieren die Fischbestände weiter, da dadurch Korallenriffe als wichtiges Brutgebiet für Fische entfallen. • Bis 2050 könnten 13,6 Millionen Menschen in den Philippinen aufgrund des Meeresspiegelanstiegs in Folge des Klimawandels ihr Zuhause verlieren. • Die Fischerfamilien in Davao und Siagaro stehen beispielhaft für diese Menschen und müssen schon heute mit den Folgen des Klimawandels leben. Die Partner von MISEREOR setzen in ihrer Arbeit sowohl bei der individuellen Widerstandsfähigkeit der Menschen an als auch bei der Veränderung der politischen Rahmenbedingungen. Klimaschutz und Begrenzung des Klimawandels sollen in der Gesetzgebung verankert werden und den Ärmsten zugute kommen.

10 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels
Vorstellung der MISEREOR Fastenaktion 1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels 3 Ökologie und Weltverantwortung 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel

11 Ursachen und Folgen des Klimawandels
Klima der Erde hat sich schon immer geändert – durch Vulkanausbrüche oder veränderte Sonnenaktivität Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur der Atmosphäre um 0,8°C seit Beginn der Industrialisierung ist nicht auf natürliche Ursachen zurückführbar Ursachen und Folgen des Klimawandels • Das Klima der Erde hat sich schon immer geändert, auch ohne menschlichen Einfluss, beispielsweise durch veränderte Sonnenaktivität oder Vulkanausbrüche. • Seit Beginn der Industrialisierung ist die globale Durchschnittstemperatur der Atmosphäre um 0,8 Grad Celsius angestiegen. • Natürliche Ursachen haben seit 1950 nur zu einer Veränderung von +/- 0,1 Grad beigetragen, daher muss es andere, von Menschen verursachte Gründe für diese Entwicklung geben. (Quelle: Internationaler Weltklimarat IPCC) Der Klimawandel der Neuzeit verläuft rasant. Die letzten 30 Jahre zählen zu den wärmsten seit mindestens 1400 Jahren. Die Erwärmung fand weniger in der Luft, sondern in den tieferen Wasserschichten der Ozeane statt. Eigene Darstellung Quelle: Hamburger Bildungsserver nach IPCC (2007)

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13 Folgen des Klimawandels der Neuzeit
zunehmend Wetterextreme wie Starkregen, Taifune oder Hitzewellen durch globale Erwärmung Verschiebung von Wachstumsperioden und Anbauzeiten, Regen- und Trockenzeiten Verlust von Küsten durch Anstieg des Meeresspiegels Versalzung von Feldern und Grundwasser Betroffen von wetterbedingten Gefahren sind vor allem arme Bevölke-rungsgruppen, die am Meer, an überschwemmungsgefährdeten Flussufern oder abrutschgefährdeten Hängen in einfachen Hütten leben • Die globale Erwärmung äußert sich in zunehmenden Wetterextremen wie Starkregen, Taifunen oder Hitzewellen. • Regen- und Trockenzeiten geraten durcheinander; Wachstumsperioden und Anbauzeiten in der Landwirtschaft; verschieben sich. • Außerdem: Verlust von Küsten durch den Anstieg des Meeresspiegels, Versalzung von Feldern und Grundwasser • Wetterbedingte Gefahren nehmen weltweit zu und treffen vor allem arme Bevölkerungsgruppen in armen Ländern, die an überschwemmungsgefährdeten Flussufern oder an abrutschgefährdeten Hängen in einfachsten Hütten leben. 86% der Menschen, die zwischen 1980 und 2007 infolge von Naturereignissen starben, kommen aus den ärmsten Ländern, obwohl nur 15% der weltweit gemeldeten Wetterextreme dort stattfanden. Könnte der Klimawandel begrenzt werden, nähme die Zahl der extremen Armen (weniger als 1,25 $ pro Tag) trotz Bevölkerungswachstum bis 2050 ab. Bei ungebremstem Klimawandel würde sie um drei Milliarden steigen. (Quelle: Vereinte Nationen)

14 Folgen des Klimawandels in Europa
Starkregenfälle und andere Wetterextreme andere Fischarten durch wärmer werdendes Wasser an Weser und Elbe globale Warenströme und Reisende bringen Insekten wie die Tigermücke nach Deutschland (kann Denguefieber übertragen) abschmelzende Gletscher in den Alpen Anpassungsmaßnahmen der Kommunen wie Neubau von Sielen und höheren Deichen sowie Ausweisung neuer Überlaufflächen • Fischer an Weser und Elbe fangen wegen des wärmer werdenden Wassers andere Fischarten als früher. • Insekten wie die Tigermücke (kann Denguefieber übertragen) kommen durch globale Warenströme und Reisende auch nach Deutschland. Sie setzen sich bisher nicht fest, da die Winter aber zunehmend wärmer werden, steigt das Risiko, dass sie sich dauerhaft hier ansiedeln. • Sichtbar wird die Erwärmung auch an abschmelzenden Gletschern in den Alpen. Andererseits reduzieren milde Winter die Ausfallzeiten in der Bauwirtschaft. Neue Schiffshandelsrouten durch die Arktis werden nutzbar und es können neue landwirtschaftliche Gebiete, z.B. auf Grönland, erschlossen werden.

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16 Die Ursachen des Klimawandels der Neuzeit
Treibhausgase bewirken den natürlichen Treibhauseffekt: Sie lassen die Strahlung der Sonne durch, nehmen aber einen Teil der Strahlung auf, die von der Erde zurück ins Weltall strahlt natürliche Konzentration an Treibhausgasen führt zu Erwärmung der Durchschnittstemperatur auf +15°C und ermöglicht Leben (ohne Treibhauseffekt: -18°C) seit Beginn der Industrialisierung veränderte Konzentration an Treibhausgasen: wichtigste durch Menschen verursachte Treibhausgase: CO2, Methan (CH4), Lachgas (N2O) → entstehen u.a. wenn Kohle oder Erdöl verbrannt oder Wälder abgebrannt werden • Die natürliche Konzentration an Treibhausgasen führt zu einer Erwärmung der mittleren Temperatur auf rund +15°C, ohne den Treibhauseffekt läge diese bei -18 °C. • Seit Beginn der Industrialisierung verändert der Mensch die Zusammensetzung der Atmosphäre, vor allem die Konzentration an Treibhausgasen. • Diese bewirken den natürlichen Treibhauseffekt auf der Erde: Sie lassen die Strahlung der Sonne durch, nehmen aber einen Teil der Strahlung auf, die von der Erde zurück ins Weltall strahlt. Die wichtigsten „anthropogenen“, also durch den Menschen verursachten Treibhausgase sind CO2, Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Sie entstehen z.B., wenn fossile Brennstoffe wie Kohle oder Erdöl verbrannt oder Wälder abgebrannt werden.

17 Die Verursacher des Klimawandels
Eigene Darstellung, Quelle: Süddeutsche Zeitung,

18 Die Verursacher des Klimawandels
Indien und China gelten in den Medien als Klimasünder – die indischen pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen liegen jedoch bei nur 2 Tonnen im Jahr, China lag 2000 bei 4 Tonnen, 2011 bei 8 Tonnen Deutschland lag 2011 bei 11 Tonnen, die Philippinen bei 1,5 Tonnen in absoluten Emissionen: China größter Emittent, gefolgt von USA, EU, Indien Treibhausgase bleiben lange in der Atmosphäre, CO2 bleibt 100 Jahre Vergleich aller CO2-Emissionen seit 1850: USA auf Platz 1, EU auf Platz 2 • In den Medien werden Indien und China häufig als Klimasünder dargestellt, dabei liegen die indischen Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen bei nur 2 Tonnen jährlich. China lag im Jahr 2000 bei nur 4 Tonnen und hat die Emissionen bis 2011 auf 8 Tonnen verdoppelt. • Deutschland lag 2011 bei 11 Tonnen, die Philippinen nur bei 1,5 Tonnen. • In absoluten Emissionen ist China derzeit der größte Emittent von Treibhausgasen, gefolgt von den USA, der EU und Indien. • Treibhausgase bleiben lange in der Atmosphäre, CO2 z.B. 100 Jahre. Vergleicht man die Werte aller CO2-Emissionen seit 1850, landen die USA auf dem ersten und die EU auf dem zweiten Platz.

19 Gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung
unterschiedlich hohe Anteile an der Verursachung des Treibhaus- effektes prägten den ethischen Ansatz der „gemeinsamen, aber unter-schiedlichen Verantwortung“ – bis heute Grundlage der Klimaverhandlungen konkret: Alle tragen Verantwortung für Klimaschutz und Anpassung an Folgen des Klimawandels – entsprechend ihrer Verantwortung für den Klimawandel Industrieländer sollen Vorreiterrolle übernehmen • Die Unterschiede bei der Verursachung des Treibhauseffektes flossen 1992 bei der UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in den ethischen Ansatz der „gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung“ ein, der bis heute Grundlage der Klimaverhandlungen ist. • Demnach tragen alle Menschen Verantwortung für Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels – jeder entsprechend seiner Verantwortung für den Klimawandel. • Die Industrieländer sollen aufgrund ihrer ökonomischen und technologischen Möglichkeiten eine Vorreiterrolle übernehmen und jene Länder unterstützen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden. Dazu brauchen sie politische Mehrheiten, um klimafreundliche Maßnahmen durchzusetzen. Dennoch sollten auch alle anderen Länder im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv werden. Eigene Darstellung, Quelle: Weltklimakarte, Kober Krümmerly+Frey Media AG

20 Verzicht auf weitere Emissionen…
Verbrauch unwiederbringlicher natürlicher Ressourcen und die Erzeugung von Emissionen einschränken, um weitere Schäden abzuwenden erreichbar durch freiwilligen Verzicht und gesetzliche Rahmen-bedingungen neues Leitbild guten Lebens: Weniger ist mehr – im globalen Norden! …und klimafreundliche Gesetze internationaler Weg zu mehr Klimagerechtigkeit: Verhandlung über die Menge der Emissionen, die jedes Land ausstoßen darf MISEREOR-Position: Allen Menschen müssen langfristig die gleichen Emissionsrechte zustehen! Emissionen… • Um weitere Schäden abzuwenden, muss der Verbrauch unwiederbringlicher natürlicher Ressourcen und die Erzeugung von Emissionen eingegrenzt werden. Da ein Leben ohne Emissionen nicht möglich ist, muss es auch ein Recht auf Gebrauch und Verschmutzung geben – in zu definierenden Grenzen. • Diese Begrenzung lässt sich durch freiwilligen Verzicht und gesetzliche Rahmenbedingungen erreichen. • Als neues Leitbild guten Lebens wird immer deutlicher die Devise „weniger ist mehr“ vertreten – also weniger konsumieren und besser leben. • Suffizienz beschreibt die Entschleunigung und Entrümpelung des individuellen und gesellschaftlichen Lebens; Beziehungs- und Zeitwohlstand treten an die Stelle von Güterwohlstand und Erlebnismaximierung. Es gibt bereits zahlreiche Ansätze vom Reparaturcafé bis hin zum Verzicht auf Flugreisen. … klimafreundliche Gesetze • Ein entscheidender internationaler Weg zu größerer Klimagerechtigkeit besteht in der Verhandlung über die Menge der Emissionen, die jedes Land ausstoßen darf. • MISEREOR vertritt die Position, dass allen Menschen langfristig die gleichen Emissionsrechte zustehen müssen. Dazu müssen die globalen Emissionen insgesamt massiv zurückgeführt werden. Damit gesetzliche Rahmenbedingungen klimafreundliche Innovationen fördern, sind hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung erforderlich. Rückblickend gilt: Auch wenn immer mehr Menschen in Deutschland klimafreundlich leben und produzieren möchten, so ändert sich das Verhalten der großen Mehrheit und der produzierenden Industrie noch zu wenig. Ein kultureller Wandel und ein politischer Kurswechsel sind unabdingbar.

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22 Recht auf Entwicklung Leben in Würde in Entwicklungsländern erfordert Wachstum, damit Grundlegendes verfügbar ist: Nahrung, Energie, Land, Wohnraum, Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung… Armutsbekämpfung und Klimaschutz können in Spannung geraten, wenn Entwicklungsländer energie- und rohstoffintensive Industrialisierung wählen Investitionen in Klimaschutz zahlen sich langfristig volkswirtschaftlich aus gegenüber Kosten eines ungebremsten Klimawandels Alternative: Erneuerbare Energien – verlässliche Energieversorgung gerade in ländlichen Regionen • Entwicklungsländer benötigen Wachstum, damit die Bevölkerung ein Leben in Würde führen kann. • Nahrung und Energie, Land, Wohnraum und Infrastruktur sowie Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung sind unverzichtbar, um den Armen zu ihrem Recht zu verhelfen. • Da Entwicklungsländer häufig den Weg der energie- und rohstoffintensiven Industrialisierung wählen, der mit höheren CO2-Emissionen verbunden ist, können Armutsbekämpfung und Begrenzung des Klimawandels kurzfristig in Spannung zueinander stehen. • Dennoch sind die Kosten des Klimaschutzes volkswirtschaftlich vertretbar, wenn sie mit den Kosten verrechnet werden, die ein ungebremster Klimawandel verursachen würde. (Quelle: dritter Teil des jüngsten Weltklimaberichtes) • Eine Alternative sind Entwicklungen, die nachhaltiges Leben und Wirtschaften in den Entwicklungsländern erleichtern - wie Erneuerbare Energien, die gerade in ländlichen Regionen eine kostengünstige und verlässliche Energieversorgung bieten. Lastenverteilung Bei der Verteilung der Lasten im Klimaschutz entstehen Konflikte: Wie sieht eine faire Verteilung der Lasten für Schwellenländer, Entwicklungsländer und Industrieländer aus? Und was ist fair für die jeweils schwächsten Mitglieder einer Gesellschaft? Die Länder, die in der Vergangenheit durch die Industrialisierung übermäßig zu den weltweiten Emissionen beigetragen haben, stehen in der Pflicht, den weniger entwickelten Ländern Wiedergutmachung zu leisten. Einiges geschieht schon: • Ärmere Länder werden durch technische und finanzielle Transferleistungen unterstützt. • Ihnen werden ressourcenschonende Technologien für ihre Entwicklung zur Verfügung gestellt, so dass sie direkt in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien einsteigen können.

23 3 Ökologie und Weltverantwortung
Vorstellung der MISEREOR Fastenaktion 1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels 3 Ökologie und Weltverantwortung 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel

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25 Ökologie und Weltverantwortung
Vorstellung von gutem Leben basiert auf CO2-intensiver Lebensweise: materieller Besitz, Mobilität, grenzenloses Wachstum = Wohlstand diese Form des Konsums wurde globalisiert, ist aber weder gerecht noch nachhaltig eine Folge: der von Menschen verursachte Klimawandel Milliarden Menschen sind dauerhaft von diesem „guten Leben“ ausgeschlossen → Papst Franziskus: „Diese Wirtschaft tötet.“ Ökologische Gerechtigkeit Wohlhabende können Energie und Ressourcen verbrauchen, ohne materielle Einschränkungen für ihr Leben zu befürchten – ist das gerecht? MISEREOR ruft auf, neu zu denken: gerechte und nachhaltige Leitbilder vom guten Leben gesucht! ethische Pflicht, Schäden durch weiteren CO2-Ausstoß abzuwenden Ökologie und Weltverantwortung • Die CO2-intensiven Lebens- und Produktionsweisen haben ihre Ursache in einer Vorstellung von „gutem Leben“, die mit umfangreichem Besitz an Gütern, grenzenloser Mobilität und hoher Verfügbarkeit von Dienstleistungen verbunden ist. • Dazu gehört ein permanentes, grenzenloses Wachstum als Voraussetzung für bleibenden und zunehmenden Wohlstand. • Die reichen Länder haben dieses Leitbild globalisiert. Immer mehr Menschen können sich diese Form des Konsums leisten, der aber nicht nachhaltig ist. Eine Folge der fehlenden Nachhaltigkeit ist der von Menschen verursachte Klimawandel. • Da von diesem „guten Leben“ andere Menschen dauerhaft ausgeschlossen bleiben, kommt Papst Franziskus zu der Aussage: „Diese Wirtschaft tötet.“ • Dass ein hoher Güterwohlstand nicht allein persönliche Zufriedenheit bedeutet, wird angesichts von Phänomenen wie psychischer Erschöpfung und Abhängigkeit immer deutlicher. Ökologische Gerechtigkeit Die heute Wohlhabenden können Energie und Ressourcen verbrauchen, ohne materielle Einschränkungen für ihr Leben zu befürchten und sich so den Folgen des Klimawandels entziehen. MISEREOR ruft in dieser Situation dazu auf, neu zu denken: Es braucht neue Leitbilder vom guten Leben, die Gerechtigkeit ermöglichen durch nachhaltige Lebens- und Produktionsweisen und durch entsprechende politische, wirtschaftliche und finanzielle Rahmenbedingungen. • Weil der Klimawandel von Menschen beeinflusst ist und Schäden verursacht, besteht die ethische Pflicht, weiteren Schaden abzuwenden und Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen zu unterstützen. • Es geht um globale Verteilungsgerechtigkeit zwischen den heute Lebenden, um intergenerationelle Gerechtigkeit zwischen den heute und in Zukunft Lebenden sowie um Respekt vor der Natur. Zusammenfassen lässt sich dies unter dem Begriff der ökologischen Gerechtigkeit.

26 Theologischer Neuansatz
Interpretation der biblischen Aussage, der Mensch solle über die Schöpfung herrschen, hat zerstörerischen Umgang mit Schöpfung begünstigt Konsens heute: Gen 1,28 ist „keine Erlaubnis für beliebiges Willkürhandeln“, sondern „Auftrag zur treuhänderischen Fortsetzung des Schöpfungshandelns Gottes“ → Menschen dürfen ihre Freiheit nur innerhalb bestimmter Grenzen verwirklichen Natur und Kosmos sind immer noch eine „Schöpfung im Werden“ Mensch als Geschöpf Gottes hat sein Leben und die Schöpfung nicht in der Hand → Verantwortung für sich, für Mitmenschen und gegenüber Gott • Ausgehend von der Aussage, der Mensch solle über die Schöpfung herrschen, hat die Interpretation der Schöpfungsgeschichte lange Zeit einen zerstörerischen Umgang mit der Schöpfung begünstigt. (Gen 1,28) Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. • Heute ist Konsens, dass Gen 1,28 keine „Erlaubnis für beliebiges […] Willkürhandeln“ ist, sondern „Auftrag zur treuhänderischen Fortsetzung des Schöpfungshandelns Gottes“. (Quelle: Ulrich Lüke, Artikel Ökologie in : Neues Lexikon der Katholischen Dogmatik, Freiburg, 2012, S. 509.) • Die Menschen dürfen demnach ihre Freiheit nur innerhalb bestimmter Grenzen verwirklichen, die die Erde als biologischer und natürlicher Lebensraum vorgibt. • Dabei sind die Natur und der Kosmos insgesamt eine „Schöpfung im Werden“: Die Schöpfung verändert sich aus sich heraus seit ihrer Entstehung. Dementsprechend müssen Menschen ihr Handeln anpassen. • Der Mensch als Geschöpf Gottes hat sein Leben und die Schöpfung nicht in der Hand. In dieser Erkenntnis der Geschöpflichkeit wurzelt die Verantwortung des Menschen für sich, für seine Mitmenschen und gegenüber Gott.

27 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln
Vorstellung der MISEREOR Fastenaktion 1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels 3 Ökologie und Weltverantwortung 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel

28 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln
vorhandenes Wissen über Ursachen und Folgen des Klimawandels führt nicht „automatisch“ zu klimafreundlichem Handeln – weder individuell noch auf politischer Ebene vermutlich kennt jede/r solche Widersprüche im eigenen Handeln MISEREOR geht mit externer Beratung den eigenen Widersprüchen im Umweltverhalten nach, um sie zu überwinden um den Klimawandel zu begrenzen, braucht es weltweit größere Anstrengungen • Das vorhandene Wissen über Ursachen und Folgen des Klimawandels führt noch nicht zum klimafreundlichen Handeln, weder auf individueller noch auf politischer Ebene. Beispielsweise streben einzelne Menschen einen klimaneutralen Lebensstil an. Dennoch ist ihr CO2-Ausstoß immens, weil sie trotz all ihrer Bemühungen energieintensive Urlaube buchen, aufwändige Hobbies pflegen oder das Geld nicht reicht, um die Wohnung auf ein energiesparendes Niveau hin zu erneuern. • Vermutlich kennt jede/r solche Widersprüche im eigenen Handeln aus eigener Erfahrung. • Mit einer externen Beratung zur Verbesserung des Umweltverhaltens bemüht sich MISEREOR darum, den eigenen Widersprüchen auf die Spur zu kommen und sie zu überwinden. • Die Frage: „Warum sollte ausgerechnet ich mein Verhalten ändern?“ könnte auch lauten: „Warum sollte ausgerechnet ich nicht mein Verhalten ändern?“

29 Mystik und Politik: Ein neues Denken braucht ein waches Herz
Neue Lebensstile und Produktionsweisen fallen nicht vom Himmel, sondern werden entwickelt – es gibt schon viele gute Ansätze Ein zentraler Ansatzpunkt für die Umsetzung klimapolitischer Ziele: Veränderung in den Köpfen, Notwendigkeit von Solidarität ein neues Denken braucht ein waches Herz: für das Staunen über die Schönheit und das Erschrecken über Gefahren Mystik führt in die Verantwortung für Leidende und Zerbrochenes → wird politisch, wenn Menschen das Recht auf Leben aller Menschen anerkennen, eigenes Leben neu ausrichten Die Menschheit hat jetzt die Möglichkeit, die globalen Veränderungen zu begrenzen und die Schöpfung als Lebenshaus aller Menschen zu bewahren. • Neue Lebensstile und Produktionsweisen, politische Strategien und Strukturen fallen nicht vom Himmel, sondern werden in gesellschaftlichen Prozessen entwickelt – und manches ist schon auf den Weg gebracht worden. • Eine Veränderung in den Köpfen scheint der wesentliche Ansatzpunkt für die Durchsetzung der klimapolitischen Ziele zu sein; die Einsicht in die Grenzen des eigenen Handelns und die Notwendigkeit von Solidarität kann allerdings nicht gesetzlich verordnet werden; und sozialer Wandel entsteht auch durch Geschichten, Bilder und Modelle, in denen neue Lebensstile erfahrbar werden. • Mystik meint hier eine Selbstvergewisserung des Menschen im Kosmos, in der Schöpfung, in Geschichte und Gesellschaft. In der Mystik öffnen Menschen sich für die Welt, für das Ganze, entwickeln Mitgefühl und Dankbarkeit. • Ein neues Denken braucht auch ein neues Herz: Hier haben das Staunen über Schönheit und das Erschrecken über Gefahren ihren Ort. • Mystik weist in die Verantwortung für Leidende und Zerbrochenes. Politisch wird sie, weil Menschen durch sie das Recht auf Leben aller Menschen anerkennen, ihr eigenes Leben neu ausrichten und gemeinsam anders leben wollen. • Es ist der genuine Platz der Kirchen, auf der Basis des Glaubens an diesem Ändern des Denkens mitzuwirken.

30 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner
Vorstellung der MISEREOR Fastenaktion 1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels 3 Ökologie und Weltverantwortung 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel

31 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner
Neu denken – gemeinsam Überleben sichern Mangrovenwälder wiederaufforsten und alternative Einkommensquellen schaffen Siargao Island (SIKAT) Veränderung wagen – gemeinsam Lebensräume bewahren Mitbestimmung stärken und Trainingsprogramm für Fischergemeinden, Davao City (MinLand) - hier können nach Belieben Folien zu den Projekten aus der →Bilderreihe auf der DVD eingefügt werden –

32 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel
Vorstellung der MISEREOR Fastenaktion 1 Erfahrungen mit dem Klimawandel auf den Philippinen 2 Ursachen und Folgen des Klimawandels 3 Ökologie und Weltverantwortung 4 Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln 5 Projekte der philippinischen MISEREOR-Partner 6 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel

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34 MISEREOR-Engagement im Bereich Klimawandel
Klimawandel ist präsent in der Projektarbeit MISEREOR unterstützt Ortskirchen und NROs bei der Entwicklung von Lösungskonzepten aus der Perspektive der Armen MISEREOR fordert von der Bundesregierung, Gelder zur Klimafolgenforschung in Entwicklungsländern bereitzustellen Besondere Verantwortung Deutschlands und Europas MISEREOR ist auf europäischer/internationaler Ebene aktiv für ein gerechtes und wirksames internationales Klimaschutzabkommen MISEREOR ist aktives Mitglied der Klimaallianz → Ziel: konkrete Fortschritte in deutscher und europäischer Klimapolitik MISEREOR fordert in der Politik Vorreiterrolle durch Ausstieg aus Kernenergie, Kurswechsel von Kohle hin zu nachhaltigen Lösungen Klimaschutz im eigenen Haus keine Flüge innerhalb Deutschlands, Einkauf nach ökologischen Kriterien, vegetarische Verpflegung bei Veranstaltungen seit 2008 Photovoltaikanlage, seit % Ökostrom Beratung im Umweltmanagement durch „Zukunft Einkaufen“ Klimawandel als Bestandteil der Projektarbeit Auch in der Projektarbeit MISEREORs ist der Klimawandel angekommen: Es gibt immer mehr Anträge zur Finanzierung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Gleichzeitig müssen laufende Projekte Antworten auf die sich wandelnden Umweltbedingungen geben können. Paradoxerweise haben gerade die besonders vom Klimawandel betroffenen Menschen kaum Zugang zu Informationen über die Folgen des Klimawandels. Die ärmsten Bevölkerungsgruppen sind bei der Entwicklung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel nur selten im Blick. MISEREOR unterstützt daher Ortskirchen und NROs dabei, Lösungskonzepte aus der Perspektive der Armen zu erarbeiten und die Umsetzung politisch einzufordern. Gleichzeitig fordert MISEREOR von der Bundesregierung, Gelder zur Klimafolgenforschung in Entwicklungsländern bereitzustellen, die insbesondere armen Bevölkerungsgruppen zugute kommen sollen. Besondere Verantwortung Deutschlands und Europas MISEREOR engagiert sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für ein gerechtes und wirksames internationaler Klimaschutzabkommen. gemeinsam mit Südpartnern und im Dachverband der katholischen Hilfswerke CIDSE MISEREOR ist aktives Mitglied der Klimaallianz, die als Bündnis von über 100 Umwelt- und Entwicklungsorganisationen die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Entwicklung deutlich machen und konkrete Fortschritte in der deutschen/europäischen Klimapolitik erreichen will. Die Bundesregierung spielt eine besondere Rolle, da sie durch ihr Bekenntnis zum Ausstieg aus der Kernenergie und zur Reduktion der Treibhausgase eine Vorreiterrolle übernommen hat. Dem Ausstieg aus der Kernenergie muss nun auch ein Kurswechsel von der Kohlepolitik hin zu nachhaltigen Lösungen folgen. Dennoch wird sie dieser Rolle momentan nicht gerecht, da die Kernenergie durch die Nutzung von Braunkohle als schmutzigster Energieträgerin ersetzt wird und der Ausbau der Erneuerbaren Energien gebremst wird. Klimaschutz im eigenen Haus Auch im eigenen Haus wird Umweltschutz groß geschrieben: Flüge innerhalb Deutschlands werden vermieden, der Einkauf erfolgt nach ökologischen Kriterien und bei MISEREOR-Veranstaltungen ist die Verpflegung vegetarisch. 2008 wurde eine dachintegrierte Photovoltaikanlage installiert, MISEREOR bezieht seit 2010 zu 100% Ökostrom. MISEREOR bemüht sich, seine Umweltbilanz stetig zu erfassen und zu verbessern (Umweltmanagement) und wird dabei von der Initiative „Zukunft Einkaufen“ unterstützt. Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, werden über die klima-kollekte kompensiert. Jede Tonne, die in Aachen und durch Dienstreisen entstanden ist, wird in Indien dadurch „ausgeglichen“, dass Solarlampen in den Häusern der benachteiligten Bevölkerungsgruppe der Dalits installiert werden. Diese ersetzen Kerosin und knappes Brennholz, reduzieren damit Treibhausgase und sorgen vor allem für Licht in den Abendstunden zum Lernen, Lesen, für Handarbeiten und Geselligkeit.

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36 Klimafreundliche Entwicklung im Süden
auch Schwellenländer sollten ihren „fossilen Entwicklungspfad“ korrigieren und direkt das Zeitalter der Erneuerbaren Energien erreichen 1,4 Milliarden Menschen weltweit leben ohne Zugang zu Elektrizität 2,4 Milliarden Menschen kochen mit Holz/Holzkohle → leiden z.T. massiv unter Atemwegserkrankungen Energie als wichtige Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung, z.B.: Schulbildung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Sicherheit  Erneuerbare Energien als Verbindung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung Klimafreundliche Entwicklung im Süden • Wenngleich Industrieländer im Klimaschutz vorangehen müssen, so sollten auch Schwellenländer ihren „fossilen Entwicklungspfad“ korrigieren und ärmere Länder direkt das Zeitalter der Erneuerbaren Energien erreichen – mit Unterstützung der Industrieländer. • Erneuerbare Energien sind fossilen Energieträgern gerade dort überlegen, wo bisher kein Zugang zu Energie vorhanden ist. • 1,4 Milliarden Menschen leben ohne Zugang zu Elektrizität, 2,4 Milliarden kochen mit Holz und Holzkohle und leiden zum Teil massiv unter Atemwegserkrankungen. • Energie ist eine wichtige Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung, für: - Schulbildung: Licht in den Abendstunden - Ernährungssicherheit: Kühlung von Lebensmitteln - Gesundheit: Kühlung von Impfstoffen, Operationen nicht bei Kerzenschein - Sicherheit: Licht schützt vor Übergriffen auf der Straße • Damit bieten Erneuerbare Energien die Chance, dass Klimaschutz und Armutsbekämpfung zusammen erfolgreich wirken.

37 Politisches Engagement in der Fastenzeit
KURS-WECHSEL: Politisches Engagement in der Fastenzeit MISEREOR wirbt um finanzielle Unterstützung für die Betroffenen und motiviert gleichzeitig zum individuellen und gemeinschaftlichen KURS-WECHSEL: → während der Fastenzeit gestaltete Ruder- blätter zeigen Ziele zur Bewahrung der Schöpfung und Forderungen an die Bundesregierung → Ruderblätter werden am Ende der Fastenzeit in Berlin öffentlichkeitswirksam präsentiert, politische Forderungen werden übergeben

38 …und darüber hinaus 2015 als wichtiges Jahr für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung: - MDGs werden um Umweltziele ergänzt, - im Dezember soll in Paris international verbindlicher Klimaschutz- vertrag erarbeitet werden MISEREOR trägt den ökumenischen Pilgerweg nach Paris mit und lädt ein: Machen Sie mit! Die Ruderblätter transportieren unsere Botschaften. Stellen Sie darüber hinaus eigene Veranstaltungen/Gottesdienste in den Kontext der Klimaverhandlungen! politische Forderungen und Hinweise zur Umsetzung unter Wo engagieren wir uns schon in unserer Gemeinde? Was nehmen wir uns vor? KURS-WECHSEL – Politisches Engagement in der Fastenaktion Mit der Fastenaktion lenkt MISEREOR den Blick auf die Ursachen und einige der vielen Folgen des Klimawandels für die am meisten betroffenen Menschen. So wirbt MISEREOR um finanzielle Unterstützung für die Betroffen, damit sie selbst einen Beitrag zum Schutz ihrer Lebensgrundlagen leisten können, aber auch, damit sie von ihren Regierungen besseren Schutz einfordern können. Gleichzeitig möchte MISEREOR Christinnen und Christen zu einem Beitrag zum individuellen und gemeinschaftlichen „KURS-WECHSEL“ hin zu einem nachhaltigeren Lebensstil motivieren. Gemeinsam wollen wir damit auch ein Signal an die Bundesregierung setzen: Christinnen und Christen sind zum Kurswechsel bereit und fordern die Bundesregierung auf, den eingeschlagenen Weg der Energiewende konsequent fortzusetzen. In ganz Deutschland werden im Lauf der Fastenzeit Ruderblätter individuell gestaltet. Sie geben Aufschluss darüber, welche Ziele sich die Gemeinden als Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung selber setzen, welche Beiträge einzelne Personen während der Fastenzeit leisten, und welche Wünsche an das Engagement der Bundesregierung gerichtet werden. Zum Ende der Fastenzeit werden die gestalteten Ruderblätter/Paddel in Berlin öffentlichkeitswirksam präsentiert und Forderungen übergeben. …und darüber hinaus 2015 ist ein wichtiges Jahr für den Klimaschutz und die nachhaltige Entwicklung: Zum einen werden die Millennium-Entwicklungsziele in eine nächste Phase überführt und um Umweltziele ergänzt, zum anderen soll im Dezember in Paris ein internationaler, verbindlicher Klimaschutzvertrag erarbeitet werden. Damit ist das Jahr 2015 ein Jahr der Hoffnung für die Bewahrung der Schöpfung. Gleichwohl zeigen die schleppenden Klimaverhandlungen der letzten Jahre, dass die Erfolgsaussichten begrenzt sind, solange der politische Wille zum Kurswechsel nicht ausreicht. MISEREOR lädt dazu ein, gemeinsam Hoffnungszeichen zu setzen. Das Hilfswerk beteiligt sich aktiv an einem ökumenischen Pilgerweg nach Paris und lädt über die Fastenzeit hinaus dazu ein, mitzupilgern. Zwischen September und Dezember 2015 wird der Pilgerweg in Etappen nach Paris führen. Die Pilgerinnen und Pilger werden auf ihrem Weg Schmerz- und Hoffnungsorte des Klimaschutzes besuchen und gemeinsam Kraft, Ideen und Kenntnisse für das eigene Engagement im Klimaschutz erhalten und wollen auch andere dafür begeistern. Die Ruderblätter können den Pilgerweg begleiten. Kirchengemeinden, Verbände, Gruppen und Einzelpersonen sind eingeladen, sich zu beteiligen. In der Fastenzeit und darüber hinaus können auch eigene Veranstaltungen oder Gottesdienste in den Kontext der Klimaverhandlungen gestellt werden. Auf finden Sie dezidierte Forderungen und Hinweise für die Umsetzung der politischen Dimension der Fastenaktion.

39 Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihr Engagement!
Impressum: Herausgeber: Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V. Mozartstraße 9, Aachen Dieser Vortrag wurde auf Basis des Grundlagenartikels von Dr. Markus Büker, Dr. Almuth Schauber und Anika Schroeder, MISEREOR erstellt. Redaktion: Angela Lohausen, MISEREOR Kontakt: MISEREOR, Abteilung Bildung und Pastoralarbeit T: E: Grafische Gestaltung: VISUELL, Aachen Bildnachweise: Fotolia.com (Folie 15 und 24 links) Meissner/MISEREOR (Folie 3, 8, 24 rechts und 35) MISEREOR (Folie 33) Pohl/MISEREOR (Folie 21) Schwarzbach/MISEREOR (Folie 12)


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