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BEREITSCHAFT ZUM BEGINN EINER ANTIRETROVIRALEN THERAPIE (ART)

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Präsentation zum Thema: "BEREITSCHAFT ZUM BEGINN EINER ANTIRETROVIRALEN THERAPIE (ART)"—  Präsentation transkript:

1 BEREITSCHAFT ZUM BEGINN EINER ANTIRETROVIRALEN THERAPIE (ART)
INT/HIV/1009/SP/333 Erstellungsdatum September 2009 1

2 Lernziele Am Ende dieser Lerneinheit werden die Teilnehmer Bescheid wissen über: Grundlagen des Lebenszyklus des HI-Virus die Bedeutung und Beurteilung von CD4-Zellzahl und Viruslast die grundsätzliche Wirkweise und den Wirkmechanismus einer antiretroviralen Therapie {ART} die Notwendigkeit der Kombination verschiedener antiretroviralen Medikamente für den Therapieerfolg die Entstehung von Medikamenten-Resistenzen die Notwendigkeit, ein Therapieregime, wie vorgeschrieben, und zuverlässig einzunehmen 2

3 Lernziele Am Ende dieser Lerneinheit sollen die Teilnehmer somit:
ein besseres Verständnis über die ART bekommen haben und damit mehr Sicherheit in der Entscheidung erlangen, eine ART zu beginnen oder nicht 3 3

4 HIV-Lebenszyklus HIV Virale Proteine heften sich an die Oberfläche einer Immunzelle, um in das Zellinnere zu gelangen. Nach HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 Nach AIDS Info. The HIV Life Cycle. Unter Stand: 1. September 2009 CD4-Zelle 4

5 HIV-Lebenszyklus Ein Virusenzym, die Reverse Transkriptase,
schreibt die ein-strängige HIV-RNA in eine doppelsträngige HIV-DNA um. Nach HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 Nach AIDS Info. The HIV Life Cycle. Unter Stand: 1. September 2009 CD4-Zelle

6 HIV-Lebenszyklus Nach Eindringen in den Zellkern der Wirtszelle wird das virale Erbgut mit Hilfe des Virus-enzyms Integrase in die zelleigene DNA eingebaut. Nach HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 Nach AIDS Info. The HIV Life Cycle. Unter Stand: 1. September 2009 CD4-Zelle

7 HIV-Lebenszyklus Die HIV-Protease ist ein Enzym, das die im Zellkern entstandenen langen HIV-Protein-ketten in kleinere Proteine aufspaltet, aus denen neue Viruspartikel aufgebaut werden. Nach HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 Nach AIDS Info. The HIV Life Cycle. Unter Stand: 1. September 2009 CD4-Zelle

8 HIV-Lebenszyklus Neu entstandene Viren knospen aus der Wirtszelle aus. Dabei werden Teile der Zellmembran übernommen. Die CD4-Zelle wird im Laufe der Zeit zerstört. Die neuen Virus-Kopien können jetzt im Körper zirkulieren und andere Zellen infizieren. Nach HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 Nach AIDS Info. The HIV Life Cycle. Unter Stand: 1. September 2009 CD4-Zelle

9 CD4-Zellzahl Eine T-Zelle ist eine bestimmte Art der weißen Blutkörperchen. Je mehr T-Zellen vorhanden sind, umso stärker ist das Immunsystem1 Die Anzahl der im Körper vorhandenen T-Zellen wird auch CD4-Zellzahl genannt und kann durch einen speziellen Bluttest ermittelt werden1 Das HI-Virus dringt in T-Zellen ein und nutzt die zelleigene Maschinerie, um Kopien von sich zu erstellen1 Diese Zellen werden so durch das Virus nach einiger Zeit zerstört2 1. The AIDS Info Net unter Stand: August 2009 2. AVERT. Starting Antiretroviral Treatment. Stand: Juni 2009 9

10 CD4-Zellzahl Wird eine HIV-Infektion nicht mit einer ART behandelt, verringert sich bei den meisten Menschen nach und nach die CD4-Zellzahl1,2 - dies bedeutet, dass das Immunsystem schwächer wird Je geringer die CD4-Zellzahl, umso höher ist das Risiko an opportunistischen Infektionen und Aids zu erkranken3 Die normale CD4-Zellzahl bei einem gesunden Menschen liegt zwischen 500 und Zellen/mm3,1 1. AVERT. Starting Antiretroviral Treatment. Stand: Juni 2009 2. AVERT. Continuing Antiretroviral (ARV) Treatment. Stand: Juni 2009. 3. The AIDS Info Net, Unter Stand: August 2009 10

11 CD4-Zellzahl Liegt die CD4-Zellzahl bei >300 Zellen/mm3, ist der Gesundheitszustand meist noch relativ gut1, 2 Bei einer CD4-Zellzahl von <300 Zellen/mm3 besteht ein höheres Infektionsrisiko mit bestimmten Erregern (sog. opportunistische Infektionen), die bei normaler CD4-Zellzahl problemlos abgewehrt werden können (z.B.: Diarrhoe durch Micro- und Kryptosporidien, Hautprobleme durch Candida)1, 2 Fällt die Zahl unter 200 Zellen/mm3, können sich Aids- definierende Erkrankungen – beispielsweise eine HIV- spezifische Lungenentzündung (PCP) - und/oder weitere opportunistische Infektionen entwickeln1,3 1. HIV i-base. CD4 Count and Risk of Becoming Ill. Stand: Jan 2010 2. HIV i-base. Stand: Jan 2010 3. The AIDS Info Net, Unter Stand: August 2009 11

12 Viruslast Die Höhe der Viruslast bezeichnet die Anzahl von HI-Viren im Blut; diese wird normalerweise in Kopien/ml angegeben. Je höher die Viruslast, umso mehr T-Zellen werden infiziert und um so schneller zerstört1 Ohne ART führt eine hohe Viruslast mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Reduktion der CD4-Zellzahl und durch das so geschwächte Immunsystem zu einem Fortschreiten der Erkrankung1 Mit ART deutet eine erhöhte Viruslast auf fehlende virologische Wirksamkeit z.B. durch unzuverlässige Tabletteneinnahme, und/oder die Entwicklung einer Medikamentenresistenz hin1 Eine nicht nachweisbare Viruslast bedeutet nicht die vollständige Entfernung (Eradikation) des HI-Virus oder eine Heilung, sondern die Kontrolle und Unterdrückung des Virus unter die sog. Nachweisgrenze2 AVERT. Continuing Antiretroviral (ARV) Treatment. Stand: Juni 2009 AVERT. Cure of AIDS. Stand: Oktober 2009 12

13 Viruslast In der Regel wird der Test zur Bestimmung der Viruslast bei Diagnose einer HIV-Infektion durchgeführt und danach regelmäßig wiederholt Die Viruslast entscheidet mit über den Zeitpunkt des Behandlungsbeginns; während der ART wird anhand der Viruslast regelmäßig die Wirksamkeit der Therapie überprüft1, 2 Das Ziel einer ART ist es, die Viruslast so gering wie möglich zu halten - das bedeutet in der Regel <20-50 Kopien/ml Blut1, 2 Diese Viruslast wird als „unter der Nachweisgrenze“ bezeichnet und beschreibt eine ausreichend unterdrückte Virusaktivität1 Ein Wert unterhalb der Nachweisgrenze von <20-50 Kopien/ml sollte nach etwa drei bis vier Monaten, bei initial sehr hoher Viruslast spätestens nach sechs Monaten erreicht werden2 1. AVERT. Continuing Antiretroviral (ARV) Treatment. Stand: Juni 2009 2. Deutsch-Österreichische Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion (Stand September 2008)

14 Typischer Verlauf einer HIV-Infektion ohne ART
Hoffmann, Rockstroh, Kamps: HIV.NET 2005 14

15 Progression (Fortschritt) der HIV-Infektion
Viruslast = Geschwindigkeit CD4-Zellzahl = noch verbleibende Strecke bis zum Ende der Straße 15

16 HIV – eine chronisch entzündliche Erkrankung
HIV macht eine Immunfehlregulation: HIV unterdrückt das Immunsystem (Immunsuppression) HIV führt im Körper zu einer Immunreaktion und löst so verschiedene entzündliche Prozesse aus, die dann ihren eigenen Krankheitsverlauf (Pathogenese) entwickeln (Knochen, Krebs, Herz-Kreislaufsystem) HIV führt zu einer Progression viraler Begleitinfektionen (HBV, HCV, EBV usw.) Expertenmeinung, Folie erstellt von Professor Christine Katlama (Hôpital Pitié-Salpetrière, Service des Maladies Infectieuses et Tropicales, Paris); Mitglied des wissenschaftlichen Beirates für BEST 16

17 HIV und entzündliche Veränderungen - Pathogenese
Immunaktivierung Entzündung Immundefizienz Herz-Kreislauf-Risiko Knochen Kognitive Störungen HBV/HCV Krebs Immundefizienz Beschleunigtes Altern Krebs Aids Krebs HIV löst durch Immunsuppression und Immunaktivierung Erkrankungen aus Expertenmeinung, Folie erstellt von Professor Christine Katlama (Hôpital Pitié-Salpetrière, Service des Maladies Infectieuses et Tropicales, Paris); Mitglied des wissenschaftlichen Beirates für BEST 17

18 Antiretrovirale Therapie (ART)
Derzeit sind sechs verschiedene Medikamentenklassen verfügbar, die an verschiedenen Stellen in den Lebenszyklus des HI-Virus eingreifen Eine ART besteht in der Regel aus einer Kombination verschiedener Medikamente (in der Regel 3 Medikamente aus mindestens zwei verschiedenen Medikamentenklassen) Im allgemeinen Sprachgebrauch wird eine HIV-Behandlung auch als „Kombinationstherapie“ oder „HAART“ (HochAktive AntiRetrovirale Therapie) bezeichnet HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 18

19 Antiretrovirale Therapie (ART)
Viren replizieren sich, d.h. sie erstellen Kopien von sich selbst. Antiretrovirale Substanzen greifen in den Vermehrungszyklus/ Replikationsmechanismus - des HI- Virus ein Dadurch sinkt die Viruslast ab - im Idealfall bis unter die Nachweisgrenze Das Immunsystem (CD4-Zellzahl) hat so die Chance, sich zu erholen Mit regelmäßigen Bluttests wird die Viruslast und damit die dauerhafte Wirksamkeit der Medikamente überprüft HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 19

20 Antiretrovirale Therapie (ART)
Ziel einer ART ist es, die Viruslast unter der Nachweisgrenze (d. h. < Kopien/ml) zu halten Die Kombinationstherapie (Anwendung von mindestens drei Medikamenten) wird bereits seit über 10 Jahren durchgeführt Wie lange eine Kombinationstherapie wirkt, hängt unter anderem von ihrer Verträglichkeit und von möglichen Resistenzentwicklungen ab On the last point regarding tolerability- side effects vary greatly from one person to the next. Some are predictable and can be prevented and/or well controlled- {such as nausea or diarrhoea}. Regular blood tests and early intervention help to detect most side effects early and prevent further complications. Treatments can be switched if they are not tolerated. HIV i-base. Introduction to Combination Therapy, Stand: Juni 2009 20

21 „State of the ART“ – Ein Überblick
HAART: HochAktive AntiRetrovirale Therapie Therapiestandard seit 1996 3 antiretrovirale Medikamente aus mindestens 2 Substanzklassen Derzeit sind 26 Einzel- oder Kombinationspräparate aus 6 Wirkstoffklassen zugelassen: CCR5-Antagonisten FI: Fusions-Inhibitoren NRTI: Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren NNRTI: Nicht Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren INI: Integrase-Inhibitoren PI: Protease-Inhibitoren Nach: Hoffmann,Rockstroh: HIV 2009, Medizin Fokus Verlag,

22 Die Entwicklung der HIV-Therapie im Überblick
Zulassung von AZT (NRTI) als erste antiretrovirale Substanz (USA, Deutschland, Frankreich, UK) 1987 Zulassung von ddC und ddI (NRTIs) Erste Kombinationstherapien zusammen mit AZT Zulassung des ersten Protease-Inhibitors (PI), Einführung der HAART 1995 Etablierung einer dritten Substanzklasse: NNRTI 1998 Zulassung des ersten Fusionsinhibitors (FI) 2003 Zulassung der ersten divergenten Dreifach-Kombination in einer Tablette (USA seit 2006, Europa seit 2007) 2006 Zulassung zweier weiterer Substanzklassen: CCR5-Antagonisten und Integrase-Inhibitoren 2007 Nach: Hoffmann,Rockstroh: HIV 2009, Medizin Fokus Verlag,

23 Ansatzpunkte der antiretroviralen Substanzklassen
Fusions-Inhibitoren/ CCR5-Antagonisten Reverse- Transkriptase- Inhibitoren (NRTI, NNRTI) Protease- Inhibitoren Integrase- Inhibitoren Nach: Hoffmann,Rockstroh: HIV 2009, Medizin Fokus Verlag,

24 Fusionsinhibitoren (FI) / CCR5-Rezeptor-Antagonisten
Ansatzpunkt: Rezeptoren/ Corezeptoren der CD4-Zelle Fusion Fusion Wirkmechanismus: Fusionsinhibitor: Unterbindung der Fusion des Virus mit der Wirtszelle CCR5-Antagonist: Blockade des CCR5-Corezeptors Unterbindung der Virusreplikation

25 Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI)
Fusion Reverse Transkription Ansatzpunkt: HIV-Enzym Reverse Transkriptase Wirkmechanismus: Konkurrenz des Nukleosid- analogons mit den physio- logischen Nukleosiden und Einbau des Nukleosidanalogons als „falscher Baustein“ Abbruch der viralen DNA-Synthese Unterbindung der Virusreplikation

26 Nicht-Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI)
Reverse Transkription Fusion Ansatzpunkt: HIV-Enzym Reverse Transkriptase Wirkmechanismus: Direkte, nicht-kompetitive Bindung an das Enzym Veränderung der Konformation der Reversen Transkriptase Abbruch der viralen DNA-Synthese Unterbindung der Virusreplikation

27 Integrase-Inhibitoren (INI)
Wirkmechanismus: Blockade des Einbaus der viralen DNA in die menschliche Erbmasse Unterbindung der Virusreplikation Integration (Strangtransfer) Ansatzpunkt: Integrase

28 Protease-Inhibitoren (PI)
Ansatzpunkt: HIV-Protease Zusammenbau Wirkmechanismus: Hemmung der viralen Protease Unterbindung der proteolytischen Aufspaltung der Polyproteinstränge Entstehung von nicht-infektiösen Viruspartikeln

29 Medikamentenresistenz
Bei der Replikation des HI-Virus treten häufig Fehler auf, so dass sich jede neue Kopie leicht von den anderen unterscheiden kann Diese Unterschiede in der HIV-Struktur der Kopien im Vergleich zum Original-Virus nennt man Mutationen Gelegentlich treten Mutationen in den Teilen des Virus auf, die die Angriffspunkte für antiretrovirale Medikamente darstellen Auch wenn die „Original-Viren“ weiterhin empfindlich gegenüber den Medikamenten sind, können sich die mutierten und resistenten Virus-Varianten ungehindert vermehren und dem Immunsystem Schaden zufügen AVERT. Continuing Antiretroviral (ARV) Treatment. Stand: Juni 2009 29

30 Medikamentenresistenz
Liegen resistente HI-Viren vor, können sich diese trotz ART ungehindert vermehren – dadurch erhöht sich die Viruslast und damit das Erkrankungsrisiko Entwickelt sich eine Resistenz, sollte die ART verändert werden – meist ersetzt man dabei die Substanz, gegen die eine Resistenz besteht, durch eine andere Besteht eine Resistenz gegenüber einem Medikament, kann diese auch mit einer Resistenz auf andere Substanzen derselben Klasse einhergehen - dies bezeichnet man als „Kreuzresistenz“ Wird die ART zuverlässig eingenommen, so wird die Virusreplikation wirkungsvoll unterdrückt und die Wahrscheinlichkeit einer Resistenzentwicklung minimiert AVERT. Continuing Antiretroviral (ARV) Treatment. Unter Stand: Juni 2009 30

31 Resistenztests Bei einem Resistenztest wird eine Blutprobe für eine spezielle Analyse in ein Labor geschickt1 Es werden zwei Testtypen - genotypisch und phänotypisch – verwendet. Üblicherweise wird der genotypische Test durchgeführt. Vor Behandlungsbeginn sollte ein Resistenztest erfolgen, da ohne die Berücksichtigung von Primärresistenzen die Effektivität der Therapie reduziert ist2 1. HIV Genotypic Resistance Testing, American Association for Clinical Chemistry. Unter: . Stand: Oktober 2009 2. Deutsch-Österreichische Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion (Stand September 2008) 31 31

32 Resistenztests Bei bestätigtem Wiederanstieg der Viruslast bis zu ca Kopien/ml sollte die ART dringend überdacht werden und gegebenenfalls eine Intensivierung oder Umstellung erfolgen1 Hierzu ist eine Resistenztestung sinnvoll, um entscheiden zu können, welche Medikamente wirksam sind1 Die Resistenztestung sollte noch unter laufender Therapie erfolgen, da es in Therapiepausen zu einer irreführenden scheinbaren Reversion zum Wildtyp kommen kann1 Bei Patienten mit umfangreicherer antiretroviraler Vorbehandlung ist die Resistenztestung generell vor einem Therapiewechsel empfohlen1 1. Deutsch-Österreichische Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion (Stand September 2008) 32 32

33 Das Gleichgewicht zwischen Wildtyp und Mutante

34 Selektion resistenter Varianten unter maximaler Therapie?
Selektionsdruck durch A & B & C, … funktionell eingeschränktes Virus Wildtyp resistentes Virus Richman and Staszewski. A practical guide to HIV drug resistance and its implications for antiretroviral treatment strategies. © IMP 2000

35 Adhärenz & Resistenz Inzidenzraten* für virologisches Versagen mit klinisch signifikanter Resistenz Kumulative 3-Tage Adhärenz (% eingenommene Dosen) Virologische versagen pro 100 PJ Virol. Versagen pro 100 PJ Anzahl PJ Virolog. Versagen Kumulative Adhärenz n=195, Moore Clinic (Baltimore, MD). PJ=Personenjahre *Inzidenzraten (mit 95% CIs) nicht-adjustiert Sethi KA et al. Clinical Infectious Diseases 2003; 37:1112–1118

36 Adhärenz & Resistenz Wenn Sie nach erfolgreicher virologischer Suppression nur 11%–30% Ihrer HAART nicht einnehmen, haben Sie das höchste Risiko, ein virologisches Versagen mit einer klinisch relevanten Resistenz zu erleiden1 These von Wainberg und Friedland2: Das Versäumen von nur einer von 5 Dosen führt zur Entstehung einer ART-Resistenz Sethi KA et al. Clinical Infectious Diseases 2003; 37:1112–1118 Wainberg MA, Friedland G. Public health implications of antiretroviral therapy and HIV drug resistance. JAMA 1998; 279:1977–83.

37 Basis-Überlegungen für eine erfolgreiche Behandlung
Folgende Faktoren sollten beachtet werden: aktuelle Begleitmedikation1 Kranken- und Familiengeschichte, einschließlich Begleiterkrankungen1 Risiko einer Schwangerschaft und/oder geplante Schwangerschaft, Empfängnisverhütung1 Grundsätzliche Bereitschaft, mit einer Therapie zu beginnen2 Fähigkeit, Tabletten zu schlucken, Tablettengröße und -anzahl1 Persönlicher Lebensstil des Patienten1 Soziale Situation1 Krankenversicherungsstatus, Zuzahlungsmöglichkeit, Verfügbarkeit der Medikamente am Wohnort1 Tests und Untersuchungen vor Behandlungsbeginn1 1. Department of Health and Human Services (DHHS) HIV Guidelines 2008; Unter Stand: 22. Oktober 2009 2. Gebrekristos, BMJ 2005;331: 37

38 Beginn einer ART – klinische Vorbereitung
Blutanalyse einschließlich Leber-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenfunktion Vollständiges Blutbild Untersuchung auf Hepatitis, CMV, Toxoplasma gondii und auf sexuell übertragbare Erkrankungen Viruslast, CD4-Zellzahl und Prozentsatz Blutfettwerte und Risikoabschätzung einer Herz-Kreislauf- Erkrankung Medikamentenresistenz und HLA-B*5701-Test BMI, Blutdruck, Harnanalyse AETC (Assessing the New Patient AIDS Etc: Clinical Management of the Newly Diagnosed HIV Patient, Dr. Margaret Hoffman-Terry, Februar Unter: Stand: 8. Oktober 2009 38

39 Richtiger Zeitpunkt, mit einer ART zu beginnen…
Der „richtige Zeitpunkt” für den Beginn einer ART hängt für den Patienten von vielen Faktoren ab1,2,3: Individuelle Therapiebereitschaft Motivation persönliche Zielsetzung und Weiterentwicklung Kenntnisstand körperliche Gesundheit und psychische Verfassung vorherige HIV-assoziierte Krankheiten soziales Umfeld Gebrekristos, BMJ 2005;331: AVERT Introduction to HIV and AIDS Treatment, Stand: August 2009 AVERT Starting Treatment, Stand: Juni 2009 39

40 Beginn einer ART Folgende Faktoren sind wichtig für den Patienten:
Grundwissen zu Übertragung und Vorbeugung einer HIV-Infektion Grundwissen über ART und mögliche Nebenwirkungen Überzeugung von Wirksamkeit und Notwendigkeit einer Behandlung und davon, dass die Vorteile einer ART mögliche Nachteile überwiegen Grundwissen zu den vorgeschlagenen Regimen, dem grundsätzlichen Umgang mit der Therapie und der Bedeutung von Adhärenz Unterstützung im sozialen Umfeld sowie eine vertrauensvolle Beziehung zum behandelnden Arzt Bereitschaft zur Vermeidung von Verhaltensweisen, die den Therapieerfolg gefährden können Gebrekristos BMJ 2005;331: 40

41 ART kann den negativen Partner vor HIV-Transmission schützen
3408 heterosexuelle HIV-serodiskordante Paare aus 7 afrikanischen Ländern* Zu Studienbeginn war keiner der HIV-infizierten Partner therapiebedürftig Während des Follow-up (24 Wochen) wurde nach nat. Richtlinien mit ART begonnen ¼-jährliche Dokumentation: ART Einnahme sowie HIV-Testung des HIV-negativen Partners Während 24 Monaten begannen 349 (10%) der HIV-infizierten Partner eine ART Mehr Männer (12%) als Frauen (9%, P =0.01) mit mittleren CD4 Zellzahlen von 192 bzw. 204 Zellen/mm3 (P =0.05) HIV-infizierter Partner Transmission Personenjahre Follow-up HIV Seroinzidenz Mit ART 1 256 0,39 (95% CI 0, ,18) Ohne ART 102 4851 2,23 (95% CI ,70) HIV-infizierte Partner, die mit ART begannen, waren älter (35.2 vs 32.7 years, P <0.001), hatten höhere Plasma-Viruslast (4.4 vs 3.9 log10 Kopien/ml, P <0.001), und niedrigere CD4 Zellzahl bei Einschluß (375 vs 540 Zellen/mm3, P<0.001). ART Beginnn bei CD4 counts <200 cells/mm3 in 52% der Patienten, zwischen 200 und 349 Zellen/mm3 in 33% der Patienten, und >350 cells/mm3 bei 15% (~1 in 3 Fällen wurden zur Prävention einer Mutter-Kind Übertragung initiiert). * Botswana, Kenia, Rwanda, Südafrika, Tanzania, Uganda und Zambia ** Bei der einzigen HIV Transmission nach Beginn einer ART wurde 18 Tage nach ART-Beginn eine Serokonversion des vorher negativen Partners festgestellt (Transmission erfolgte also vor Beginn der ART) Donnell D et al. CROI Paper # 136

42 CD4-Zellzahl und ART-Beginn
> 350 1000 1000 < 200 CD4 zu Therapiebeginn 800 800 600 600 Mediane CD4+- Zellzahl (Zellen/mm3) 400 400 200 200 < 50 ≥ 500 CD4 zu Therapiebeginn 1 2 3 4 5 6 48 96 144 192 240 288 336 Jahre mit HAART Wochen seit Beginn von HAART Nach: John Hopkins HIV Clinical Cohort, Moore RD, et al. Clin Infect Dis. 2007;44: Nach: Athena National Cohort , Gras L, et al. J Acquir Immune Defic Syndr. 2007;45: 42

43 Nebenwirkungen? Jedes Medikament kann unerwünschte Wirkungen haben1
Einige Nebenwirkungen sind bekannt, müssen aber nicht in jedem Fall auftreten1 Die meisten Nebenwirkungen sind behandelbar2 Ihr Arzt hat Erfahrung in der HIV-Therapie und kann Sie beraten, wie Nebenwirkungen gelindert werden können1 Zögern Sie nicht, Ihren Arzt bei jedem neuen Symptom um Rat zu fragen - besonders bei eventuellen allergischen Reaktionen so wie Fieber und Ausschläge1 1. Expertenmeinung der Autorin Juliet Bennett sowie des wissenschaftlichen Beirates für BEST: 24. September 2009 2. AVERT. Continuing Antiretroviral (ARV) Treatment. Stand: Juni 2009 43

44 Mangelnde Adhärenz… Einnahme einer falschen Dosierung
Einnahme zur falschen Zeit Nichteinhaltung der Einnahmevorschriften (z.B. hinsichtlich der Einnahme mit oder ohne Nahrung) vergessene oder ausgelassene Tabletten verwechseln von Tabletten Behandlung nicht wie vorgesehen durchzuführen (z.B. eine Substanz weglassen) Dazu gehören auch: Nicht-Einlösen eines erhaltenen Rezepts! Das Rezept zwar einlösen, aber das Medikament nicht einnehmen! Expertenmeinung der Autorin Juliet Bennett sowie des Gutachterrates und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates für BEST; 24. September 2009 44

45 Adhärenz… Therapietreue ist Ihr wichtigster Beitrag zum Erfolg der Behandlung1 Anhaltende Therapietreue ist eine große Leistung, die für Sie möglicherweise eine Herausforderung darstellen wird Versuchen Sie bereits im Vorfeld, so gut es Ihnen möglich ist, etwaige Hindernisse für die Einhaltung der Therapie auszuräumen2 Therapietreue ist eine sehr persönliche Sache, bei der Sie Ihr Arzt sehr unterstützen kann1 1. NAM , Adherence booklet, 4. Ausgabe, 2007 2. AVERT Starting Treatment, Stand: Juni 2009 45

46 Therapietreue? Die gute Nachricht…
Die Therapietreue in der antiretroviralen HIV- Therapie ist höher als bei vielen anderen chronischen Erkrankungen1 Die Therapietreue bei ART ist aufgrund von bequemeren Therapieregimen und verbesserter Verträglichkeit heute viel einfacher als früher2 1. DiMatteo, Medical Care, Mar 2004:42: 2. Willig J et al, AIDS. 2008;22(15): 46

47 Einstellung der Patienten/ Einfluss auf Therapietreue
Zusammenhang zwischen persönlicher Einstellung zu ART und berichteter Therapietreue ART als Notwendigkeit erkannt Bedenken gegenüber ART 3.8 2,4 4,0 3,6 3,4 3,2 3,0 2,8 2,6 3,99 3,78 0,66 (Differenzial) 1,13 (Differenzial) Grad der Therapietreue 3,11 2,85 Niedrige Therapietreue (n=32) Hohe Therapietreue (n=91) Nach Horne et al. International Journal of STD & AIDS; 15: , 2004 47

48 Warum lassen Patienten manche Dosen aus?
% 10 20 30 40 50 60 Zu beschäftigt / einfach vergessen 52 Nicht zu Hause 46 Geänderte Alltagsroutine 45 45 Fühlte mich depressiv / überfordert 27 Therapiepause 20 Hatte keine Medikamente mehr 20 Zu viele Tabletten 19 n=133 Sorge über nachlassende Wirksamkeit 19 Medikament schien zu schädlich 18 Wollte Nebenwirkungen vermeiden 17 Wollte nicht, dass andere etwas merken 17 Erinnert mich an die HIV-Infektion 16 Therapievereinfachung Anweisungen zur Dosierung verwirrend 14 Tablettenzahl reduzieren Schien die Gesundheit nicht zu verbessern 13 Sonstiges Damit es länger hält 10 Man hat mir gesagt, das Medikament sei nicht gut 9 Nach Gifford AL et al., JAIDS 2000;23:386–395 48

49 Adhärenz-Tipps Gute Vorbereitung ist alles!
Planen Sie im Voraus, insbesondere bei absehbaren Änderungen der gewohnten Alltagsroutine Denken Sie sich ein System aus, um sich an Ihre Einnahmezeiten zu erinnern Führen Sie ein Tagebuch über alle eingenommenen/ ausgelassenen Dosen und Nebenwirkungen Versuchen Sie nicht, Nebenwirkungen klaglos zu ertragen – suchen Sie Hilfe bei Ihrem Arzt Expertenmeinung der Autorin Juliet Bennett sowie des wissenschaftlichen Beirates für BEST: 24. September 2009 49

50 ART-Einnahme? Es ist wichtig, Ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen und Ihre Kontrolltermine beim Arzt wahrzunehmen1 Es können kurzfristig Nebenwirkungen auftreten; diese sind zumeist behandelbar und nur vorübergehend1 Viele Menschen fühlen sich „energiegeladener“, wenn sich die virale Replikation verlangsamt2 Viele Menschen fühlen sich beruhigt und zuversichtlich, wenn sich ein nachweislicher Behandlungserfolg einstellt2 Die heute verfügbaren Therapieregime sind sehr wirksam, wenn sie korrekt eingehalten werden1 Langzeit-Nebenwirkungen können auftreten, doch das Wissen darüber wächst ständig2 Gathe J, Adherence and Potency with Antiretroviral Therapy: A Combination for Success J Acquir Immune Defic Syndr Oct 1;34 Suppl 2:S118-22 Expertenmeinung der Autorin Juliet Bennet sowie des wissenschaftlichen Beirates für BEST: 24. September 2009 50


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