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Tag der Nachwuchstrainer Samstag, 24.04.2010
Trainer – und Kursreferat des TFV Thema : Die Wachstumsfuge – die Achillesferse beim Nachwuchsfußballspieler Referent : Matthias Czornik Praxisteil : Gerald Horngacher Martin Luchner
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Thema könnte auch heißen
Welchen Beitrag können wir als Nachwuchsfußballtrainer leisten um das Auftreten von Verletzungen und Überlastungsschäden bei den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen zu verhindern ?
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„Die einen zu ehrgeizig, die anderen zu faul…….
Immer mehr Verletzungen und Überlastungsschäden bei Kindern“ Bewegungsmangel einerseits und sportbedingte Überforderungen des Bewegungsapparats andererseits sind Gründe für Sportverletzungen bei Kindern und Jugendlichen PD Dr. Holger Mellerowicz und Dr. S. Wilke von der Klinik für Kinderorthopädie am Helios-Klinikum Emil von Behring in Berlin
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40% orthopädische Befunde
Schulanfänger 40% orthopädische Befunde 15% Fehlhaltungen Jugendliche 65% Haltungsfehler 44% Muskelverkürzungen
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„Die Folgen von Bewegungsmangel wie Dysbalancen, koordinative Störungen, geringe Belastungsfähigkeit infolge eines geschwächten Bewegungsapparates und unterentwickelter organischer Kapazitäten werden zunehmend Realität“. Katzenbogner 2002
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im Alter von vier bis acht Jahren
Sportmotorische Fähigkeiten und das Aktivitätsverhalten bei Stadt- und Landkindern im Alter von vier bis acht Jahren Kein Unterschied zwischen Stadt – und Landkindern Höller 2008
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….entwickeln der Kreativität der Spieler…..
….erfolgreiche Zweikampfgestaltung…erfordert…hohes Niveau….an konditionellen und psychischen Fähigkeiten… ………….entwickeln eines hohen Niveaus konditioneller Fähigkeiten (Spielausdauer, Sprintausdauer, Antrittsschnelligkeit, Schusskraft, Sprungkraft, Wurfkraft )…. …entwickeln einer hohen psychophysischen Belastungsverträglichkeit… ….ist es notwendig, junge Fußballer auf die Erfordernisse im Erwachsenenfußball über einen langfristigen Leistungsaufbau optimal vorzubereiten.. Perspektivplan für den Nachwuchs, Gerhard Hitzel, ÖFB
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…. Kinderfußball…. im Alter von 6 bis 12 Jahren. …
….Kinderfußball…. ..im Alter von 6 bis 12 Jahren.. ….oberster Grundsatz dieser Ausbildungsstufe…ein ausbildungs- und kein ergebnisorientiertes Üben und Trainieren durchzuführen… Hitzel, ÖFB
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……………………………. 6. Kinderfußball soll abwechslungsreich und vielseitig gestaltet werden. Eine polysportive Ausbildung wirkt sich grundsätzlich hilfreich beim Erlernen der Grundfähigkeiten im Fußball aus. Eine ganzkörperliche Ausbildung, auch mit allgemeinen Trainingsmitteln und die Vermittlung von Grundnormen der Sporthygiene und der Sporternährung sollten beachtet werden……………… Hitzel, ÖFB
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..die Durchsetzung der Ziele und Hauptaufgaben des Kinderfußballs erfordert Trainer und Betreuer, die von einem Vorgehen in diesem genannten Sinne überzeugt sind und ständig im Interesse der langfristigen Entwicklung der Kinder und nicht aus persönlich egoistischen Motiven heraus handeln Hitzel, ÖFB
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Sporttauglichkeitsuntersuchung:
Schüler/Jugendliche ab dem 6. bis zum vollendeten 19. Lebensjahr erhalten für die Sporttauglichkeitsuntersuchung die "weiße Berechtigungskarte". Untersuchungen bei den niedergelassenen Sportärzten in Tirol: Ärzteliste von der Ärztekammer für Tirol Externer Link - im Auswahlfeld "Fachgebiet" die gewünschte Fachrichtung auswählen bzw. alle Fachgebiete; im Auswahlfeld "Bezirk oder Ort" die gewünschte Region auswählen und beim Auswahlfeld "Zusatzqualifikationen, Diplome, Zertifikate" Sportmedizin, Sportorthopädie oder Sporttraumatologie wählen. Für diese Untersuchung wird von den Ärzten ein maximaler Selbstbehalt von EUR 7,27 eingehoben. Achtung: Die Sportärzte können aber müssen nicht die Sporttauglichkeitsuntersuchungen anbieten! Daher bei der Terminvereinbarung bekanntgeben, dass es sich um eine Sporttauglichkeitsuntersuchung vom Land Tirol (Verrechnung über avomed) handelt.
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Sportverletzung Läsion, welche sich ein Athlet während
sportlicher Aktivitäten durch ein akutes Überschreiten der Grenzbelastung des Haltungs- und Bewegungsapparats zuzieht Freiwald 1992
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Sportverletzung - Sportschaden
Sportverletzung ist ein akutes Ereignis, das während einer sportlichen Aktivität auftritt. Wird eine solche Verletzung missachtet oder nicht behandelt, führt dies meistens zu einer Beeinträchtigung und in der Folge zu einem Sportschaden BÖS/FELDMEIER (1992)
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Da Sportschäden oft auch aufgrund von Überlastung entstehen, überschneidet sich
der Begriff „Sportschaden“ mit der Bezeichnung „Überlastungsschaden“ Geiger 1997
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Überbelastungsschaden Überlastungsschaden
- zu hohe Belastung ( Training, Psyche ) - ungünstige Bedingungen ( Material, Witterung ) - unphysiologischer Bewegungsablauf ( Technik, Fehlstatik ) verminderte Belastbarkeit ( Vorschaden, Alter ) GEIGER (1997)
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Das Übertrainingssyndrom
(ÜTS; engl. "overtraining syndrome", "staleness") Abfall der sportartspezifischen Leistungsfähigkeit trotz weitergeführtem oder sogar intensiviertem Training mit teilweise ausgeprägten Befindlichkeitsstörungen, der auch nach einer verlängerten Regenerationsphase von (willkürlich festgelegten) 2 bis 3 Wochen noch nachweisbar ist. Bei einer kürzeren Dauer spricht man eher von einem Überlastungszustand (engl. "overreaching").
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Symptomen-Trias Leistungsabfall, verminderte Belastbarkeit und schnelle Ermüdung Trainings- und aktuelle Krankheitsanamnese - überzogenes Training oder ein Nichtbeachten von Infekten als häufigste Ursachen
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Regelhaftigkeit der menschlichen Entwicklungsphasen ?
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Gesetzmäßigkeiten und
„natürliche“Entwicklungsstadien sind stets nur ein Mittelwert von zum Teil sehr unterschiedlichen individuellen Entwicklungsverläufen
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Akzeleration( Frühentwicklung )
Schnellentwicklung einzelner Kinder innerhalb einer Gruppe Gleichaltriger
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d.h. das biologische Alter gegenüber dem
kalendarischen Alter fortgeschritten
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Retardierung ( Spätentwicklung )
geringeres Körpergewicht und eine geringere Körpergröße als bei denjenigen des Gruppendurchschnitts.
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>> DER UNTERSCHIED KANN BIS ZU 2 JAHREN AUSMACHEN, d. h
>> DER UNTERSCHIED KANN BIS ZU 2 JAHREN AUSMACHEN, d.h.,kalendarisch gleichalte Kinder können bis zu 20 % Gewichtsunterschiede und bis zu 10 cm Größendifferenz aufweisen >> die Leistungsanforderungen müssen sich am biologischen Entwicklungsstand orientieren, d.h., Akzelerierte müssen anders belastet werden wie durchschnittlich entwickelte oder retardierte Kinder
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Wachstum und der passive Bewegungsapparat
Mark-Jansen-Gesetz “…die Empfindlichkeit des Gewebes verhält sich proportional zur Wachstumsgeschwindigkeit. Kinder sind in höherem Maße als Erwachsene der Gefahr von Belastungsschäden durch unphysiologische Belastungsreize ausgesetzt“. Wachstumsphasen – im Durchschnitt definiert ; aber in der Gruppe z.T. sehr verschieden. Deshalb : Beim Einzelnen Wachstumsschub erkennen und bei der Belastungsintensität berücksichtigen !
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Epi- / Apophysenfuge oder Wachstumsfuge
5 – 10 fach schwächer als der umgebende passive Bewegungsapparat ( Skelett, Sehnen, Bänder )
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Epiphysefuge : schmale knorpelhaltige Wachstumszone zwischen dem Schaft (Diaphyse) eines Röhrenknochens und seinem gelenkzugewandten Abschluß (Epiphyse) ; Längenwachstum des Kochens hat eine wohlgeordnete Struktur, in der die Knorpelzellen nicht nur dicht nebeneinander, sondern zugleich auch säulenartig übereinander stehen, wodurch sie dem Wachstum des Röhrenknochens die Längsrichtung geben.
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Epiphysen - frakturen 20 % aller Frakturen im Kindesalter
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EPIPHYSE Lyse Fraktur
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Reaktive Mehrdurchblutung
Remodeling oder Selbstkorrektur Reaktive Mehrdurchblutung Reaktive Mehrdurchblutung 12mm
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Vorzeitiger Epiphysenfugenschluß Schienbein links außen nach Fraktur des oberen epiphysennahen Schienbeinanteils mit X – Fehlstellung des linken Beines
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Der vordere Syndesmosenausriß aus der distalen( körperzentrumfernen ) Tibiaepiphyse ( Schienbein - ) : Führt unerkannt zur Instabilität im oberen Sprunggelenk !!!!!
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„Wachstumsschmerzen“ Vorsicht
„Wachstumsschmerzen“ Vorsicht !!! nicht bagatellisieren unbedingt abklären ; Röntgen unabdingbar zum Ausschluß a ) eines Knochentumors b ) einer Stressfraktur können in allen Altersgruppen ab dem 7. Lebensjahr auftreten
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Apophysenschäden Obwohl Apophysenschäden meist ohne gravierende Restzustände alleine durch Trainingspause und konservative Therapie abheilen, beeinflusst diese Veränderung die sportliche Leistungsfähigkeit und führt beim Jugendlichen nicht selten zum Abbruch der Sportkarriere. Präventive Strategien und eine gesicherte frühe radiologische Diagnostik durch Röntgen und MRT helfen dieser Fehlentwicklung gegenzusteuern Nehrer 2002
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Die Leistungsentwicklung im Sport erfordert in zunehmendem Maße die Aufnahme eines zielorientierten Trainingsprozesses im Kindes- und Jugendalter und bringt junge Sportler in hohe Belastungsbereiche. Der aktive und passive Bewegungsapparat wird hier in der Phase der Entwicklung und des Wachstums gefordert, und leider auch manchmal überfordert. Die vermehrte Zugwirkung der Sehnenansätze im Wachstum und das intensive Betreiben von Sport führen zur Überlastung der Sehneninsertionen. Die Apophysen, als Ossifikationskerne in Sehnen- und Muskelinsertionen, sind empfindliche Wachstumsstrukturen, die unter dieser biomechanischen Überlastungssituation Schäden erleiden, die bereits als sportspezifische Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen beschrieben werden. Typische radiologische Befunde können v. a. im Bereich des Beckens und der großen Gelenke gefunden werden. Ihre Charakteristik und Differenzialdiagnostik stellt den sportmedizinisch tätigen Radiologen und Orthopäden oft vor Probleme und soll in der folgenden Arbeit anhand einiger Beispiele erläutert werden. Obwohl Apophysenschäden meist ohne gravierende Restzustände alleine durch Trainingspause und konservative Therapie abheilen, beeinflusst diese Veränderung die sportliche Leistungsfähigkeit und führt beim Jugendlichen nicht selten zum Abbruch der Sportkarriere. Präventive Strategien und eine gesicherte frühe radiologische Diagnostik durch Röntgen und MRT helfen dieser Fehlentwicklung gegenzusteuern…… Nehrer 2002
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Morbus Osgood-Schlatter
Überbelastung des Ansatzes der Patellarsehne an der Tuberositas tibiae ( Schienbeinhöcker ) während des präpubertären Wachstumsschubes. Hauptsächlich bei Fußballnachwuchsspielern ( 11. – 14. Lebensjahr ) Bedingt durch : Zu schwache Oberschenkelmuskulatur und Einseitigkeit
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Morbus Sinding – Larsen – Johansson v. a
Morbus Sinding – Larsen – Johansson v.a. beim Sprungsport Ursache wie beim M. Schlatter zu schwache Oberschenkelmuskulatur b.z.w. - koordination
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Morbus Sever Reizzustand im Bereich der Fersenbeinapophyse am Ansatz der Achillessehne; Hauptursache verkürzte Wadenmuskulatur nach Wachstumsschub
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Traumatische Epiphysiolyse des Femur – ( Oberschenkel -) Kopfes infolge einer Diskrepanz zwischen der Belastbarkeit der aufgelockerten Wachstumszone und der durch sportliche Aktivität bedingten einseitigen !!!! Belastungsintensität
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Um 50 % erhöhte Arthroserate im Hüftgelenk im Alter bei in der Nachwuchsphase nachgewiesener leistungsorientierter ( 3-4 mal Training / Woche ) Belastung im Fußball, Handball und Leichtathlethik Heimtückisch !!! : Kein einziger der Patienten mit radiologischen Zeichen einer abgelaufenen Epiphysenlösung konnte sich an Hüftbeschwerden während der Wachstums – und aktiven Sportlerzeit erinnern Morscher 1967 !!!!
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Hüftbeschwerden ernst nehmen und abklären !!!!
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Morbus Perthes Durchblutungsstörung des kindlichen Hüftkopfes unbekannter Ursache Geschlechtsverteilung Jungen / Mädchen 2 : : 1 ca. 15 % - 50 % beidseits Alter 3-12 Jahre, hauptsächlich Lebensjahr Auftreten Auftreten ca. 1: :5000
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Epiphysiolysis capitis femoris
Die Epiphysiolysis capitis femoris ist am ehesten als Ausdruck einer Wachstumsstörung zu verstehen. Eine anlagebedingte Prädisposition ist anzunehmen. Die Bedeutung einer traumatischen Ursache für die Epiphyseolyse wird oft überbewertet, ein Trauma ist nicht zwingend notwendig. Betroffen sind vor allem Jungen in der Pubertät (etwa ab dem 9. Lebensjahr).
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Kinder geben primär Knieschmerzen an !!
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Die Gehirnzellen beginnen von den ersten Tagen nach der Geburt an sich zu entsprechenden Bewegungsmustern zu verknüpfen. Mit ca. 6 Jahren hat das menschliche Gehirn bereits etwa 90 % der Endgröße erreicht, und die Nervenleitprozesse zwischen ZNS und Muskulatur sind jetzt ausgewachsen. Mit etwa 12 Jahren hat das Gehirn mit ca. 100 – 300 Milliarden Zellen bereits die Endgröße erreicht. Bekanntermaßen ist das Gehirn die Steuerungszentrale für Bewegungskoordinationen und Schnelligkeitsfähigkeiten. So gesehen, bietet das Alter zwischen etwa 6/7 Jahren und 12/13 biologisch ideale Voraussetzungen zur Leistungsentwicklung von Bewegungen/Techniken und Reaktions-, Aktions- und Frequenzschnelligkeit.
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Körperliche Bewegung stimuliert die
Neubildung von Nervenzellen und fördert die für Lernvorgänge wichtige Bildung von Synapsen
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Altersstufe Kalendarisches Alter (Jahre)
Säuglingsalter Kleinkindalter Vorschulalter /7 frühes Schulkindalter /7 - 10 spätes Schulkindalter Eintritt der Pubertät (Mädchen 11/12, Jungen 12/13) erste puberale Phase Mädchen 11/ /14 (Pubeszenz) Jungen 12/ /15 zweite puberale Phase Mädchen 13/14 – 17/18 (Adoleszenz) Jungen 14/15 – 18/19 Erwachsenenalter jenseits 17/18 bzw. 18/19 Einteilung der Altersstufen des Kindes nach dem kalendarischen Alter (aus: WEINECK 1996)
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Vorschulalter und frühes Schulkindalter ( 5 Jahre bis 10 Jahre ) der erste Gestaltswandel Die Extremitäten wachsen schneller als der Rumpf des Kindes die Körperproportionen verschieben sich in Richtung auf die für den Erwachsenen typischen Verhältnisse (zuvor war der Kopf im Verhältnis zur Körperlänge größer) der Körperschwerpunkt verlagert sich abwärts in den Bereich des Beckengürtels, gleichzeitig vergrößern sich die Organe des Herz-Kreislauf-Systems und der Atmung, wodurch sich die maximale Sauerstoffaufnahme und damit die Ausdauerleistungsfähigkeit erhöht
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Konsequenzen für die Trainingspraxis
In dieser Altersstufe hochgradig entwickeltes Vermögen, neue Bewegungsfertigkeiten fast im Fluge zu erlernen gute körperliche Voraussetzungen (die Kinder sind klein, leicht und grazil und besitzen günstige Kraft-Hebel-Verhältnisse)
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polysportive Schulung im Vordergrund
deshalb Erweiterung des Bewegungsschatzes Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten Kräftigung der Rumpfmuskulatur ( Rücken, Bauch ) d.h. polysportive Schulung im Vordergrund
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Das späte Schulkindalter ( ab 10 Jahre bis Eintritt der Pubertät )
Unterschiede zur vorhergehenden Stufe sind nur graduell, die Übergänge fließend weitere Verbesserung der Lastkraftverhältnisse (vermehrtes Breitenwachstum, Optimierung der Proportionen und relativ ausgeprägter Kraftzuwachs bei geringerer Größen- und Massenzunahme) bei entsprechender Förderung eine bereits hochgradige Körperbeherrschung möglich ( schwierige Bewegungen mit ausgeprägten räumlich-zeitlichen Orientierungsanforderungen ) Schlüsselphase für das spätere Bewegungskönnen
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Konsequenzen für die Trainingspraxis kein qualitativ minderwertigesVielerlei halbwegs gelernter Bewegungen sondern exakt gelernte Bewegungsfertigkeiten Coaching !!!! die ausgezeichnete Lernfähigkeit sollte also von Beginn an zu einem genauen Bewegungslernen ausgenutzt werden es sollte mit Nachdruck darauf geachtet werden, dass keine falsch gelernten Bewegungen automatisiert werden, um späteres Umlernen zu vermeiden
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Erste puberale Phase (Pubeszenz)
Bei Jungen beginnt die Pubeszenz ca. mit dem Lebensjahr und endet mit dem Lebensjahr. Mädchen durchlaufen diese Phase zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr der zweite Gestaltswandel ausgeprägte körperliche Proportionsverschiebungen
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die Hirnanhangsdrüse ( Hypophyse ), eine ca. 1 g schwere
Drüse im Bereich der Schädelbasis beginnt mit der Freisetzung von Hormonen, die auf die Keimdrüsen wirken und diese zur vermehrten Bildung von Sexualhormonen anregen (Androgene – u.a. Testosteron, Östrogene und Gestagene)
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Testosteron Außerhalb der Geschlechtsorgane fördert das Hormon das Wachstum der Körperbehaarung und der Barthaare (aber nicht der Kopfhauptbehaarung; siehe auch Haarausfall) und besitzt eine anabole, das heißt muskelaufbauende Wirkung. Des Weiteren verstärkt Testosteron die Knorpelneubildung, ähnlich wie Thyroxin. Ein hoher Testosteronspiegel fördert das Entstehen bzw. die Steigerung von sexuellem Verlangen (Libido) und generell Antrieb, Ausdauer und „Lebenslust“, sowie dominante und aggressive Verhaltensweisen. Als verhaltensbiologische Wirkungen bei Tieren wurden Imponiergehabe, Kampfverhalten sowie Begattungsdrang erforscht und beobachtet. Dies wurde u. a. durch Kastration und anschließende Hormonzufuhr an Tieren (mächtige, aggressive Hengste werden zu sanften, angepassten Wallachen) nachgewiesen.
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In der Pubertät beginnt der Wachstumsschub an den unteren
Extremitäten mit dem Wachstum der Füße und nachfolgend mit der restlichen unteren Extremität. In einem Abstand von ca. 4 Monaten folgt der Hüftbereich und die Vergrößerung des Thorax, Wirbelsäule und Schultergürtel folgen zeitlich versetzt. Das Längenwachstum wird mit der oberen Extremität, wobei auch hier, wie bei den unteren Extremitäten, das Wachstum an der Peripherie, also den Händen, beginnt, abgeschlossen . Der Wandel des Körpers im Rahmen der psycho-physischen Veränderungen in dieser Phase des Lebens ist mit keiner anderen Entwicklungsphase vergleichbar . Eine weitere Besonderheit des Wachstums besteht darin, dass die Skelettentwicklung dem Muskelwachstum zeitlich vorausgeht, wobei auch die verschiedenen Muskelgruppen sich nicht zeitgleich, sondern zeitversetzt entwickeln. Als Folge dieser Entwicklungsverschiebung treten bei komplexeren Bewegungen häufig Koordinationsstörungen auf. Mellerowicz 2000
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deshalb die jährliche Größenzunahme beträgt bis zu 10 cm
die Gewichtszunahme bis zu 9,5 kg pro Jahr deshalb ausgeprägte Verschlechterung der Last-Kraft-Verhältnisse Abnahme der koordinativen Leistungsfähigkeit
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Provokante These Problemzonen mit Verletzungen und Überlastungsschäden auch im späteren Erwachsenensport haben ihre Wurzeln in dieser Phase der körperlichen Entwicklung
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Konsequenzen für die Trainingspraxis koordinative Fähigkeiten stabilisieren konditionelle Fähigkeiten ( Kraft,Schnelligkeit,Ausdauer,Flexibilität ) trainieren und verbessern erhöhte geistige Reife und Intellektualität erfordert in der Sportausübung neue Formen des Bewegungslernens und der allgemeinen und methodischen Trainingsgestaltung
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Zweite puberale Phase (Adoleszenz)
( reicht bei Jungen vom 15. bis zum 16. Lebensjahr und bei Mädchen vom 12. bis zum 14. Lebensjahr ) das rapide Längenwachstum wird durch ein vermehrtes Breitenwachstum abgelöst einer Harmonisierung der Körperproportionen bei männlichen Jugendlichen entwickelt sich unter dem Einfluss desTestosteron die Skelettmuskulatur verstärkt
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Konsequenzen für die Trainingspraxis Kraft und Ausdauer fördern Herz-Kreislauf-System und Muskulatur in der Adoleszenz ähnlich wie beim Erwachsenen belastbar d.h. wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit im Erwachsenenalter schaffen
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Krafttraining im Kinder – und Jugendtraining sinnlos, da keine oder nur geringe trainingsbedingte Kraftzuwachsraten wegen Mangel an zirkulierendem muskelaufbauenden Hormonen ( z.B. Testosteron ) außerdem verlangsamtes Längenwachstum und Schädigung des passiven Bewegungsapparates ( z.B. Wachstumsfuge )
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Kraft ist im Sport die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems, mit Muskelkontraktionen Widerstände zu überwinden (konzentrische Arbeit), ihnen entgegenzuwirken (exzentrische Arbeit) bzw. sie zu halten (statische Arbeit).
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Frühe geistige und körperliche Belastung wichtig „So müsse man sich künftig vor allem von noch immer kursierenden Lehrmeinungen und Fachbüchern - welche vor allem im deutschsprachigem Raum anzutreffen wären - mit Deutlichkeit verabschieden. „Dort wird, wie vor 20 Jahren, gelehrt und verbreitet, das Kinder keinerlei Krafttraining praktizieren dürfen und auch anaerobes Training Gift für die spätere Leistungsentwicklung ist“. mit falsch verstandener „Overprotection“ würde man die „wichtige frühe Arbeit mit geistiger und körperlicher Belastung“ verhindern. Und genau diese Lehrbuchlage würde den Wissenstransfer über neuere biologische Studien und Forschungsergebnisse um derzeit bis zu acht Jahre verzögern. „Diese Erkenntnisse werden nicht in zeitgemäße Trainingseffekte ungesetzt“ Sportwissenschaftler Prof. Dr. Joachim Mester
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Prävention durch Krafttraining
„Empirisch gesicherte Studien hätten mittlerweile belegt, das sich kindlich angepasstes Krafttraining sogar mit positiven Einflüssen auf das Skelettsystem und die Wachstumsfugen in den langen Röhrenknochen auswirke: „Der Mineralgehalt der Knochen stieg im Median um zehn Prozent an und die Knochendichte erhöhte sich ebenfalls signifikant.“ Prof. Dr. Joachim Mester
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Motorische Einheiten Der Nerv und die dazugehörenden Muskelfasern werden als motorische Einheit bezeichnet. Setzt sich eine mot. Einheit aus wenigen Muskelfasern zusammen = feinmotorisch (Augenmuskel 5-10 Muskelfasern/Nerv) Setzt sie sich aus vielen Muskelfasern zusammen = grobmotorisch (Gesäßmuskel – mehrere tausend Fasern pro Nerv) Nerven kontrollieren Bewegungen indem sie Befehle vom Gehirn und Rückenmark an die Muskulatur weiterleiten. Muskelzellen stehen in Kontakt mit einer Nervenendigung (Synapase) und reagieren auf ihr ekektochemisches Signal mit dem Zusammenziehen. Das Zusammenspiel von Nervensystem und Muskulatur ist immer wichtig Im Bindegewebe des Muskels verlaufen die für die Versorgung des Muskels zuständigen Nerven und Blutgefäße Bei komplizierten Bewegungsabläufen muss die Arbeit von Millionen Muskelzellen koordiniert werden. Das fein abgestufte zusammenspiel von Agonisten, Antagonisten und Synergisten zu bewirken ist die Aufgabe des motorischen Nervensystems – KOORDINATION. Erst durch einen sinnvollen Einsatz verschiedener Muskeln lassen sich selbst schwierigste Bewegungen mit außerordentlicher Präzision und genau dosierter Kraft ausführen
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Der Entschluss zur Bewegung entsteht in den Assoziationsfeldern der Großhirns
Er enthält die Information, welche Körperteile die Bewegung ausführen sollen. Dieser Entschluss wird zu den sog. motorischen Feldern (Motorcortex) geleitet , die für alle Muskelpartien spezielle Nervenzellen besitzen. Diese Nervenzellen erteilen nun den für die Bewegung benötigten Bein-, Fuß-, Arm-, Handmuskeln usw. den Befehl, Kraft zu bilden
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Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen
In der Vergangenheit wurde ein gezieltes Krafttraining vor Vollendung der Geschlechtsreife als nicht empfehlenswert erachtet. Dieser Umstand wurde hauptsächlich mit der geringeren Testosteronkonzentration begründet. Aufgrund zunehmender empirischer Evidenz zugunsten des Krafttrainings bei Kindern und Jugendlichen fand eine Änderung hin zu Krafttrainingsempfehlungen statt. Dr. Michael Fröhlich
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Ein Krafttraining bringt Kindern vor der Pubertät zunächst keinen sichtbaren Zuwachs an Muskelmasse. Dennoch wird ihre Muskulatur deutlich leistungsfähiger. Ohne Training liegt ein Teil regelrecht brach, ist sozusagen verkümmert. Durch regelmäßiges Üben werden alle Teile des Muskels aktiviert. Das Training verbessert zuerst die Koordination innerhalb des Muskels sowie das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven. Man spricht von intra- und intermuskulären Anpassungseffekten, die ohne Zunahme des Muskelumfangs zu einem Kraftzuwachs führen. Eine so trainierte Muskulatur ist bereits schnell und stark genug, einen umknickenden Fuß blitzschnell zu stabilisieren, so dass eine Verletzung verhindert wird. Fröhlich
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1Granacher U, 1Kriemler S, 2Gollhofer A, 1Zahner L
Neuromuskuläre Auswirkungen von Krafttraining imKindes- und Jugendalter: Hinweise für die Trainingspraxis Neuromuscular Impact of Strength Training in Children and Adolescents:Implications for Exercise 1Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel 2Institut für Sport und Sportwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg …….Aufgrund internationaler Forschungsberichte hat sich die Haltung gegenüber Krafttraining im Kindes- und Jugendalter während der letzten Jahre deutlich verändert. Unter der Prämisse der „richtigen“ Anwendung kann Krafttraining als sichere und effektive Maßnahme zur Steigerung der Kraftfähigkeiten, zur Erhöhung der Knochendichte und zur Verletzungsprophylaxe angesehen werden…………………..
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Die Autoren empfehlen im Kinderbereich ausdrücklich ein Training mit freien Hanteln und an Maschinen. Das Argument der Skeptiker, die Belastung durch die Geräte sei zu hoch, ist widerlegt. "Gerade mit diesen Geräten sind die Übungen individuell sehr gut dosierbar", betont Andreas Strack. Übungen mit Gewichtsmanschetten, Hanteln und Sandsäcken sowie an Maschinen belasten untrainierte Kinder weniger als bestimmte Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Schlecht trainierte Mädchen und Jungen können zum Beispiel Liegestütze, Klimmzüge und Handstände nicht richtig ausführen, weil ihnen die Kraft und das Körpergefühl dafür fehlen. An Maschinen hingegen lassen sich vergleichbare Übungen (Bankdrücken, Lat-Ziehen, Nackendrücken) mit deutlich geringerer Belastung durchführen. Fröhlich
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Hantelbank für Kinder aus robustem Stahl - Sitzfläche aus Leder, höhenverstellbare Langhantelablage - Hantelscheiben aus Hartschaum
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Keine statische , sondern dynamische Muskelarbeit
Für den wachsenden Organismus ist ein dynamisches Training (Training durch Bewegung) wichtig. Sowohl dehnende als auch verkürzende Reize auf den Muskel, welche durch ein isometrisches (statisches) Training kaum gesetzt werden, sind nötig für eine optimale Entwicklung. Zudem ist ein dynamisches Training auch die günstigere Belastungsform für hyaline Gelenkknorpel und Faserknorpel
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Eine Bewegung gezielt und kontrolliert auszuführen, bedingt Koordination und Kraft. Durch eine optimale Bewegungskontrolle werden die Belastung und damit die Verletzungsgefahr reduziert. Das Entwicklungsorientierte Muskeltraining (EOM) verbindet den Aufbau koordinativer Fertigkeiten mit einem auf den Entwicklungs- und Leistungsstand eines jeden Kindes individuell zugeschnittenen Training der Muskulatur. PEZZ | Pädiatrisch-Endokrinologisches Zentrum Zürich
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Die Kinder dazu animieren auch zu Hause immer wieder Übungen durchzuführen
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Krafttests und Krafttraining lassen sich sehr vielseitig gestalten und dienen der Zielstellung frühzeitig einen Krafterfahrungsschatz aufzubauen. Richtlinien dafür lassen sich von verschiedenen Organisationen ableiten (z.B. von der American Academy of Pediatrics, der National Strength and Conditioning Association, dem American College of Sports Medicine und der American Orthopaedic Society for Sport Medicine (vgl. Fleck/Kraemer 2004). Aber auch im Hinblick auf ein Basistraining für eine spätere leistungssportliche Karriere ist ein Training mit vielen Kraftanforderungen wichtig…………………… ………………………………….Kinder zwischen 11- und 12 Jahren der taxofit Fußballschule über 8 Wochen in 2 Experimentalgruppen trainiert (jeweils n = 12) und mit 1 Kontrollgruppe verglichen. Die Trainingsinhalte wurden für 2x 30 Minuten in das klassische Training eingebaut. Es zeigten sich bei beiden Experimentalgruppen signifikante Verbesserungen im Gruppenvergleich zur Kontrollgruppe. Dr. Heinz Kleinöder
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Die Rumpfmuskulatur ist sehr wichtig für Fußballspieler
Die Rumpfmuskulatur ist sehr wichtig für Fußballspieler. Hohe Brems- und Beschleunigungskräfte der Bein-Hüft-Muskulatur, zum Beispiel bei Stopps und Richtungswechseln, provozieren hohe, auf den Rumpf wirkende, Kräfte mit einem potentiell hohen Belastungs- und Verletzungsrisiko der Wirbelsäule. Solche Aktionen sind nur wirksam, wenn sie auf einen stabilen und kompakten Rumpf verzögerungsfrei übertragen werden können. Eine starke Rumpfmuskulatur ist unabdingbare Voraussetzung für das im Fußball so wichtige reaktive Antritts- und Sprungtraining sowie für ein späteres Krafttraining mit Freihanteln. Bei noch nicht ausreichender Rumpfkraft steht Rumpfkrafttraining vor (!) Beinkrafttraining. FD21 Expertenteam
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Kraft gibt`s nicht auf klick und innerhalb kurzer Zeit Kraft für den sportlich Aktiven benötigt einen langfristigen Aufbau deshalb anfangen je eher umso besser aber altersentsprechend und kompetent
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„Nur die Dosis macht das Gift“
„Es gibt kein zu frühes Krafttraining, nur ein falsch durchgeführtes.“ Dr. phil. nat. Lukas Zahner, Dozent am Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel und Verantwortlicher bei der Nachwuchsförderung Swiss Olympic. „Nur die Dosis macht das Gift“ Arzt und Alchemist Paracelsus Richard Sandrak , 8 Jahre alt Anti - Beispiel
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„Präventives Leistungstraining an der Internatsschule Stams wurde durch jahrelange Kooperation mit der Sporttherapie Huber kultiviert und institutionalisiert. Zudem ist im Nachwuchstraining ein rechtzeitiges Erkennen und sofortiges Behandeln von ,Bagatellverletzungen’ die beste Prävention in der sportlichen Entwicklung der jungen Athlethen“. Dir. Mag. Arno Staudacher (Direktor des Schigymnasiums Stams)
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d.h. gute Zusammenarbeit mit in der Sportmedizin und Sporttraumatologie kompetenten Ärzten und Physiotherapeuten zumindest alle 2 Jahre sportmedizinische Untersuchung durchführen lassen ( weißer Schein – unterstützt von Avomed, Tiroler Landesregierung und TFV )
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Dehnen statisch. dynamisch. Grundsätzlich statisch ca. 20 min
Dehnen statisch ?? dynamisch ?? Grundsätzlich statisch ca. 20 min. nach Spiel / Training
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PI - Effekt PI = progressiv intermittierend erst in die Dehnposition, dann in dieser Stellung die isometrische Muskelanspannung
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Aufwärmen …..sollte dem heranwachsenden Spieler aus pädagogischen Gründen (Verhaltens- und Charakterschulung!) mit zunehmendem Alter klar werden, daß das Aufwärmen - in welcher Form auch immer - ein fester Bestandteil vor dem Training und dem Spiel ist!
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des Aufwärmens allgemeingültigen Funktionen und Wirkungen
auf die unterschiedlichen Organsysteme
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Anstieg der Herzfrequenz
Regulation des Blutdrucks Regulation des Gefäßtonus im Zusammenspiel mit hormonellen Einflußgrößen Erhöhung der Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe durch die Erhöhung von Atemminutenvolumen und Herzminutenvolumen Steigerung der Muskeldurchblutung durch Öffnung der Kapillaren (kleinste Blutgefäße) Engstellung der Gefäße in der nicht an der Arbeit beteiligten Muskulatur und den Organen (z.B. Magen-Darm-Trakt ; Sexualorgane) Verbesserte Energie- und Sauerstoffversorgung (Erhöhung der Stoffwechselkapazität) Vermehrte Ausschüttung von bestimmten, für die Leistungsfähigkeit wichtigen Hormone (u.a. Glukagon, Wachstumshormone, Adrenaline u.a.)
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Muskulatur: Erhöhung der Muskel- und Körperkerntemperatur
Steigerung der (Muskel-)Durchblutung durch Öffnung der Kapillare Intensivierung des Stoffwechsels durch eine verbesserte Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen Verminderung elastischer und visköser Widerstände in der Muskulatur durch die erzielte Temperaturerhöhung Erhöhte Kontraktionsgeschwindigkeit Sensibilisierung der Muskelspindelaktivitäten Optimierung des muskulären Tonus (Spannungszustand der Muskulatur) Verringerte Verletzungsanfälligkeit
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Kapsel-, Band-, Sehnen-, Knorpelsystem:
Vorbereitung der Kapseln, Bänder und Sehnen auf mechanische Belastung Verdickung des gelenküberziehenden Knorpels; einwirkende Kräfte werden auf eine größere Auflagefläche verteilt und durch die zunehmende Elastizität (Wasserbindung) abgepuffert Verbesserte Ernährungs- und Belastungsbedingungen werden geschaffen
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Nervöses System: Mit steigender Körpertemperatur laufen alle nervösen Vorgänge schneller ab (Wahrnehmungs- und Weiterleitungsgeschwindigkeit) Verbesserung des koordinativen Leistungsvermögens (Reaktivierung des Lernsystems); der Sportler "lernt leichter" Erhöhung der Reaktionsfähigkeit Verbesserte Koordination
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Die 11+: komplettes Aufwärmprogramm zur Verletzungsprävention
Sich vor einem Spiel oder Training aufzuwärmen, ist für jeden seriösen Spieler selbstverständlich. Gezieltes Aufwärmen steigert die Leistung und senkt erst noch das Verletzungsrisiko. Das neue Verletzungspräventionsprogramm „Die 11+" des FIFA-Zentrums für medizinische Auswertung und Forschung (F-MARC) bietet umfassende, fussballspezifische Aufwärmübungen, die sich einfach ins tägliche Training integrieren lassen. „Die 11+" besteht aus drei Teilen: Laufübungen zum Anfang und zum Schluss (Teil I und III) sowie sechs Übungen zur Stärkung der Muskulatur, des Gleichgewichts, der Körperkontrolle und der Stabilität mit jeweils drei Schwierigkeitsstufen (Teil II). Dank den drei Stufen ist das Programm noch wirksamer und lässt sich individuell anpassen. „Die 11+" dauert etwa 20 Minuten und ersetzt das herkömmliche Aufwärmen vor dem Training. Vor einem Spiel werden während zehn Minuten jeweils nur die Laufübungen absolviert. Wie Untersuchungen gezeigt haben, lässt sich mit „Die 11+" bis die Hälfte aller Verletzungen vermeiden, sofern das Programm korrekt und regelmässig absolviert wird. Mit „Die 11+" und Fairness kannst du als Spieler oder Trainer dich selbst, dein Team und deine Gegner schützen. Ein ungetrübter Fussballspass ist damit für alle garantiert. Die 11
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Injuries of Male Players of Different Age and Skill Level
……The incidence of injuries varied between players of different age and skill level. Part of the explanation for the patterns observed could be related to the amount of training and subsequent level of fitness. Low level players trained at half the exposure of the high level players, yet had somewhat similar numbers of injuries meaning their rates would be around twice as high. The number of matches was similar, but with less preparation they suffered more injuries leading to the higher injury rate. This indicates that training, coaching and fitness are effective injury prevention measures.This also showed that increasing the ratio of training hours to match hours, meaning either train more or compete less, is a factor in injury reduction. This F-MARC study suggested that prevention programmes promoting fair play and improvement in techniques and skills may reduce the incidence of injuries……… Injuries of Male Players of Different Age and Skill Level F – MARC ( FIFA Medical Assessment and Research Centre )
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Der TFV wird einen Lizenzvertrag mit der FIFA abschließen und Unterlagen von 11+ für alle Fußballvereine in Tirol zugänglich machen
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Zusammenfassung Wachstumsfuge ist v.a. während der Wachstumsschübe 5 – 10 fach schwächer als der umgebende passive Bewegungsapparat (Knochen, Sehnen, Bänder ) dadurch erhöhte Verletzungsgefahr – Epiphysenfraktur an den Wachstumsfugen der Apophysen erhöhte Gefahr von Überlastungsschäden durch Zug – und Scherkräfte der ansetzenden Sehnen – Apophysenabrißfrakturen oder - reizzustände ( z.B. M. Osgood Schlatter )
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Zusammenfassung Während der Wachstumsphasen wächst das Skelett schneller als die Sehnen, Bänder und die Muskulatur Medicine & Science in Sports & Exercise: October Volume 33 - Issue 10 - pp APPLIED SCIENCES: Biodynamics Overuse injuries in youth sports: biomechanical considerations HAWKINS, DAVID; METHENY, JEFF
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deshalb Konsequentes Durchführen eines variantenreichen Dehnprogrammes vor und nach dem Training /Spiel Während und nach starker Wachstumsschübe Kommunikation mit den Eltern wg. Dehnübungen auch zu Hause neben vielseitiger Ausbildung ( polysportiv ) und Vermeiden abrupter Belastungen sind Dehnübungen die beste Prophylaxe gegen Apophysenüberlastungsschäden
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und immer - wie bei allen Übungen auf Beidbeinigkeit achten
b.z.w. Spieler ( Agonist ) und Gegenspieler (Antagonist ) gleichermaßen beanspruchen und dehnen
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Zusammenfassung Verabschieden von althergebrachten Lehrmeinungen über Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen ( Schädigung der Wachstumsfugen; Wachstumsstörungen; Krafttraining sinnlos, da Testosteron zum Muskelaufbau erst ab 13./14. Lj. vorhanden; wenn, dann überhaupt „nur“ mit Eigengewicht etc.) Krafttraining ist die Basis für Koordination, Schnelligkeit, Sprung und Wurf Krafttraining beginnend vom Rumpf hin zu den Armen und Beinen fördert die Körperbeherrschung und ist somit die beste Verletzungsvorbeugung
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Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen - sensibles Thema
- oft völlig falsch interpretiert - in der Regel zu spät initiiert - meist nicht altersentsprechend - unspezifisch und einseitig - scheitert oft an „mangelnden“Möglichkeiten - oder mangelnder Kenntnis der Trainer keine Effizienz!!
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Wichtig ! Das Prinzip „Spieler – Gegenspieler“ gleichermaßen trainieren um muskuläre Dysbalancen zu vermeiden
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Zusammenfassung Polysportiv ist in aller Munde ; wird es im
Grundlagentraining auch wirklich umgesetzt ? wichtig ist die Zusammenarbeit z.B. mit : Leichtathleten ( Lauf ABC ) Turnern ( Körperbeherrschung ) Physiotherapeuten ( Krafttraining, Koordination ) Krafttrainer
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Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes
Das erste pädagogische Spielebuch, das in Deutschland geschrieben wurde, ist auch nach über 200 Jahren noch eine lohnenswerte Lektüre. Wenn man Argumente für mehr Bewegung, Spiel und Sport sowie Ganzheitlichkeit in Schule und Erziehung finden möchte, stößt man auf anregende Gedanken und erstaunliche Einsichten. Zudem sind die Spielanregungen auch heute noch aktuell und viele moderne Spiele werden in ihrem historischen Zusammenhang erkennbar. Die Auszüge für diese Internetseite basieren auf der Originalausgabe des Buches aus dem Jahr Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden einige Anmerkungen gekürzt. .
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40% orthopädische Befunde
Die Realität Schulanfänger 40% orthopädische Befunde 15% Fehlhaltungen Jugendliche 65% Haltungsfehler 44% Muskelverkürzungen
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deshalb paralleles Trainieren der konditionellen Fähigkeiten – Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Flexibilität immer auf Beidbeinigkeit achten aber im Unterschied zum Erwachsenentraining nur in dem Maße wie es die umfassende koordinative Ausbildung erforderlich macht
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Definition: Sensible Phasen
„Begrenzter Zeitraum der Entwicklung von Lebewesen, in dem diese auf bestimmte äußere Einwirkungen intensiver mit entsprechenden Entwicklungseffekten als zu anderen Zeiten reagieren“. Thieß 1978 Definition: Kritische Phasen „Begrenzter Zeitraum innerhalb einer sensiblen Phase, in dem äußere Einwirkungen unbedingt erfolgen müssen, wenn gewünschte Entwicklungseffekte noch erreicht werden sollen“.
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Die Phase der Vorpubertät gilt vor allem der Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten und der Erweiterung des Bewegungsschatzes, die Zeit der Pubertät vor allem der Schulung der konditionellen Fähigkeiten. Es ist dabei jedoch zu beachten, dass die Koordination und Kondition stets parallel zu entwickeln sind, allerdings mit entsprechender Akzentuierung . WEINECK
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Zusammenfassung Wir erfinden die Trainingslehre nicht neu
Auf-/Abwärmen muß von Kindesbeinen an ritualisiert werden; die Gründe wurden vorher angeführt
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Zusammenfassung altersentsprechende, unterlagenentsprechende
und wetterentsprechende Sportausrüstung
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Zusammenfassung „Die besten Trainer gehören in den Nachwuchs“
Was heißt das ? Ist es einfacher, eine Erwachsenenmannschaft zu trainieren ?
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Nein !!!!!!!! Es muß heißen : „Die geeignetsten Trainer zu den Kindern“
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„Ergebnisfußball macht den Kinderfußball kaputt“ - noch immer eine Floskel
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Anfänglicher sportlicher Erfolg kann im Nachwuchsbereich sehr schnell
und mit dem Einsatz nur weniger Trainingsmethoden in den ersten Trainingsjahren erreicht werden aber
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Training und Belastung müssen entwicklungskongruent verlaufen
Untersuchungen haben gezeigt, daß hohe Trainingsbelastungen in sehr jungem Alter das Wachstum der sportlichen Leistung im Erwachsenenalter deutlich vermindern die Spitzenleistungen untersuchter frühspezialisierter Läufer und Schwimmer liegen deutlich unter denen der Sportler, die in ihrem langjährigen Trainingsprozeß ihrer Entwicklung Rechnung trugen Training und Belastung müssen entwicklungskongruent verlaufen Madsen, O Die Entwicklungsgrundlage: Altersgruppen-Programm
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Sportlicher Erfolg bedingt also die Ausnutzung der Wachstumsphasen, der sogennannten kritischen und sensiblen Phasen Die Anforderungen an den jungen Sportler vollziehen sich mit dem natürlichen Wachstumsverlauf und sollten langfristig ausgerichtet sein.
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Zusammenfassung Es darf im Kinder – und Jugendfußball keine Aktiven erster und zweiter Klasse geben Die körperliche Entwicklung unterscheidet nicht zwischen „kleiner / großer Verein“ oder Leistungssport ( LAZ – Vorstufe, LAZ, etc.) / Breitensport
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deshalb In der Nachwuchtrainerausbildung mehr Gewicht auf die Entwicklungsphasen mit ihren Vor – und Nachteilen legen ein Vortrag am Ende des Tagesprogrammes während des Nachwuchstrainerkurses (Zeit zu wenig, Teilnehmer müde ) führt am Ziel vorbei
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deshalb Während des Nachwuchstrainerkurses pro Tag
ein Impulsreferat ( Entwicklungsphasen, Verletzungenmechanismen,Verletzungsprophylaxe ) mit sich anschließendem praxisbezogenem Übungsteil
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und Eigenengagement Verantwortungsbewußtsein auf Funktionärsenebene der Vereine gegenüber dem Nachwuchs Kontakt mit Fachleuten u.a. Physiotherapeuten Sportwissenschaftler - z.B. Karl Schwarzenbrunner Ärzte Fachtrainer – z.B. Leichtathletik, Gymnastik, Turnen, Life Kinetik )
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denn Der Vorsatz einer vielseitigen, dem Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen angepassten Ausbildung ist alleine nicht zu schaffen
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Zusammenfassung Und Zu guter Letzt……………………………
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Zusammenfassung Wenn wir das alles beherzigen,was in den letzten 1,5 Stunden angesprochen wurde leisten wir einen großen Beitrag um Verletzungen /Überlastungsschäden im Kinder und Nachwuchsfußball , egal ob Breiten – oder Leistungssport zu reduzieren.
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Das Kind ist kein Miniaturerwachsener, und seine Mentalität ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ von der des Erwachsenen verschieden, so daß ein Kind nicht nur kleiner, sondern auch anders ist“ Claparede (1937).
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