Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Das Familienbrett: Ein Verfahren zur kokreativen Erzeugung sozialer Wirklichkeiten – Möglichkeiten und Grenzen - Dr. Kurt Ludewig © Hamburg/Münster.

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Das Familienbrett: Ein Verfahren zur kokreativen Erzeugung sozialer Wirklichkeiten – Möglichkeiten und Grenzen - Dr. Kurt Ludewig © Hamburg/Münster."—  Präsentation transkript:

1 Das Familienbrett: Ein Verfahren zur kokreativen Erzeugung sozialer Wirklichkeiten – Möglichkeiten und Grenzen - Dr. Kurt Ludewig © Hamburg/Münster

2 Systemische Therapie Literaturhinweise des Referenten
Klett-Cotta 1992, 19974 -vergriffen – Typoskript unter: Wird voraussichtlich im 2014 bei Auer-Verlag neu erscheinen Hogrefe 2000 Carl-Auer 2005, 20092 Klett-Cotta 2002 Carl-Auer Herbst 2012 Dr. K. Ludewig

3 Kurt Ludewig & Ulrich Wilken (Hrsg.):
Das Familienbrett Inhaltsverzeichnis (1) I Theorie und Methode - Das Familienbrett - Theorie, Methode, Entwicklungen. Kurt Ludewig - Eine systemtheoretische Operationalisierung des Familienbretts. Martin Bökmann - Methodologische Probleme handlungsorientierter, systemischer Diagnostik am Beispiel des Familienbretts. Frank Baumgärtel II Einsatz in der Forschung - Das Familienbrett als Prozessvariable bei stationär-psychosomatischer Therapie - eine systemorientierte Verlaufsuntersuchung. Günther Bergmann und Sabine Klotz-Nicolas - Alkohol und Familie - Erkundungen mit dem Familienbrett. Birgit Knuschke und Sabine Reichelt-Nauseef - Ablösungsprozesse bei Adoleszenten - ein systemischer Forschungsansatz. Thomas Dirksen Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

4 Inhaltsverzeichnis (2) III Einsatz in der Praxis
- Ein Bild statt vieler Worte - Das Familienbrett in der stationären Entgiftungs- behandlung und in der Allgemeinpsychiatrie. Heike Schmidt und Sabine Haude - Das Familienbrett im Praxisfeld Justizvollzug. Jörg Jesse - Kurzer Prozeß - Arbeit mit dem Familienbrett in der Supervision. Elke Sengmüller Das Familienbrett in der forensischen Begutachtung -Familienrechts- und Vormundschaftssachen. Annegret von Osterroht - Das Familienbrett im Rahmen tiefenpsychologisch orientierter Einzeltherapie. Heike Schmidt - Das Familienbrett in Organisationsberatung und Supervision. Werner Simmerl IV Nützlichkeit - Erhebung über die Anwendung des Familienbretts. Ulrich Wilken - Eine praxisorientierte Dokumentations-Software für die Arbeit mit dem Familienbrett. Georg Schmidt V Hinweise zur Anwendung Hinweise zur Anwendung - eine Übersicht. Kurt Ludewig und Ulrich Wilken Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

5 Entstehung und Konzept
Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

6 Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Schritte der Entstehungsgeschichte Abtl. für Kinder- und Jugendpsychiatrie – Univ. Hamburg 1978 Nach Übernahme des Mailänderkonzepts zur systemischen Familien- therapie  Bedarf nach einem Verfahren zur diagnostischen Erfassung von „Mustern“ und zur „Hypothesenbildung“ sowie zur Dokumentation familientherapeutischer Prozesse => Bildung einer Diplomandengruppe (3 Psychologiestudenten) 1980: 1. Diplomarbeit Univ. Hamburg (Karin Pflieger) mit 30 Studenten 1983: Erste Publikation (Familiendynamik) aus drei Diplomarbeiten (ganze Familien, Gestalten, Intervention, Setzungen). 1989: Zweite Publikation (Familiendynamik) aus 2 Dipl.-Arbeiten und 2 Dissertationen (Medizin und Psychologie) : Vergleiche, Einbeziehung der Zeitdimension, Nachuntersuchung von Therapien usw. 1989: Eine anthropologische Studie bei den Mapuche in Südchile 1993: Habilitations-Schrift am FB Medizin der Univ. HH (Hans Kowerk) 2000: Sammelband bei Hogrefe Seit ca verschiedene Nachmachungen in Österreich und Deutschland

7 Figuren- und Skulpturverfahren - Vorläufer -
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Figuren- und Skulpturverfahren - Vorläufer - Verschiedene ad hoc Verfahren (Münzen, Kronkorken, undifferenzierte Holzfiguren, verschiedene Holzpuppen, Zeichnungen usw.) Skulpturverfahren und Soziogramme Sceno-Test (1964) u.ä. Kvebæk Family Sculpture Technique (1973) Parallel entstandenes psychometrisches Verfahren: Familiensystem-Test FAST

8 Ziel Ein Verfahren, welches
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Ziel Ein Verfahren, welches Projektion und Kommunikation fördert (deshalb Ausstattung mit gering strukturierten Figuren), keine diagnostische „Einfrierung“ leistet, sondern Möglichkeiten zur „Verflüssigung“ erhält, zur kommunikativen Intervention geeignet ist, durch spielerischen Charakter für alle Altersgruppen geeignet ist, und eine emotionale Distanzierung erlaubt.

9 Der Kasten Kasten: 50x50 cm 5 cm Linie ringsum Inhalt: 23 Holzfiguren
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Der Kasten Kasten: 50x50 cm 5 cm Linie ringsum Inhalt: 23 Holzfiguren Beziehungswelten: Innenwelt / Außenwelt

10 Die Figuren - je 5 farblose und 3 farbige -
10 cm 5 cm Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

11 Anwendung Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

12 Hinweise zur Anwendung - eine Übersicht (1)
Kurt Ludewig und Ulrich Wilken (aus: Das Familienbrett. Göttingen (Hogrefe) 2000, S. 164) Hinweise zur Anwendung - eine Übersicht (1) Anweisung Individuen und soziale Systeme werden je nach Zielsetzung gebeten, mit Hilfe der Figuren die einzelnen Mitglieder eines bestimmten sozialen Systems symbolisch zu repräsentieren und auf die Fläche aufzustellen. Der Beobachter (Untersucher/ Versuchsleiter/Therapeut usw.) kann die Pbn so instruieren, wie dies zu seiner Fragestellung passt. Wir weisen unsere Pbn in der Regel mit folgendem Wortlaut an, hier am Beispiel einer Familie: Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

13 Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Anweisung „Wählen Sie bitte für jedes Mitglied Ihrer Familie (Team, Gruppe) eine Figur aus und stellen Sie sie auf das Brett so auf, wie sie zueinander stehen, es stehen Ihnen verschieden Figuren zur Auswahl. Die farbigen Figuren bitte vorerst nicht verwenden, das Brett hat eine Randlinie, es gibt also einen Innenfeld und ein Außenfeld, die Figuren haben Augen, können also einander ansehen, sie haben so viel Zeit, wie Sie brauchen“.

14 Hinweise zur Anwendung - eine Übersicht (2)
Kurt Ludewig und Ulrich Wilken (aus: Das Familienbrett. Göttingen (Hogrefe) 2000, S. 164) Hinweise zur Anwendung - eine Übersicht (2) Durchführung (1) Das FB ermöglicht einzelnen Probanden, ganzen Familien und anderen Gruppen, ihre Ansichten über ein bestimmtes System darzustellen bzw. erst auf diese Aufforderung hin zu entwickeln. Dauer: Bei der Aufstellung ihrer Familien benötigen einzelne Probanden selten mehr als 2 Minuten, ganze Familien bis zu 12 Minuten. Größere Verbände, z.B. Teams und andere Arbeitsgruppen benötigen in der Regel etwas mehr Zeit. Vor allem bei Familienuntersuchungen gaben viele Probanden, aber auch deren “Untersucher“, ausdrücklich an, emotional berührt zu sein. Affekte: Einzelne Interventionen können affektive Äußerungen auslösen, die nachhaltig wirken können. Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

15 Hinweise zur Anwendung - eine Übersicht (2)
Kurt Ludewig und Ulrich Wilken (aus: Das Familienbrett. Göttingen (Hogrefe) 2000, S. 164) Hinweise zur Anwendung - eine Übersicht (2) Durchführung (2) Theorie: Die Verwendung des FB setzt keine spezifische Zielsetzung oder theoretische Orientierung der Untersucher voraus. Es kann zu den verschiedensten Zwecken eingesetzt werden (hierzu Näheres in diesem Band). Daher erscheint es wenig sinnvoll, hier bindende Vorschriften für die Durchführung zu geben. Im Allgemeinen hat sich aber als nützlich erwiesen, die Beteiligten um den Tisch, auf dem das Brett steht, zu setzen. Die Durchführung selbst kann in der Regel entweder als einmalige Standard-Aufstellung oder als Mittel der Intervention vorgenommen werden. Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

16 Schritte der Durchführung
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Schritte der Durchführung Standard-Aufstellung: Aufstellung und Nachbefragung 1) wer ist wer? 2) was bedeuten die einzelnen Merkmale? 3) was bedeutet die Aufstellung? Interventionen: Zeitpunkte Außensetzung Dynamisches Spielen („Dialog ohne Worte“) Vergleichende Konfrontation Schreckenvision und Wunschbild Einsatz zusätzlicher Figuren usw.

17 Merkmale Entfernung („soziale Distanz“)
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Merkmale Entfernung („soziale Distanz“) Blickrichtung („Beziehungsintensität“) Form, Größe und Farbe der Figuren Innen- und Außenfeld Form der Endanordnung Subgruppen Isolierte Figuren „fehlende“ Personen zusätzliche Elemente usw.

18 Empirische Untersuchungen - abgesicherte Merkmale -
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Empirische Untersuchungen - abgesicherte Merkmale - Nur zwei der untersuchten Merkmale wurden mit übereinstimmender Bedeutung versehen: „Entfernung“ und „Blickrichtung“ z.T. übereinstimmend: Gestalt der Endanordnung Kreis (abgeschlossene Harmonie), Halbkreis (offene Harmonie), Linie (Beziehungslosigkeit), Ellipse (Ablösung), Dreieck (Gespanntheit, Konflikt) Alle anderen Merkmale wurden individuell gedeutet

19 Weitere Untersuchungen
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Weitere Untersuchungen Vergleich von Familien mit einem Kind im Krankenhaus aus somatischer oder psychiatrischer Indikation Nachuntersuchung von Familien nach der Entlassung eines Kindes aus stationärer Behandlung (Zeitpunkt-Vergleiche) Vergleich von FB-Aufstellungen in Familien mit einem alkoholkranken Vater zu nassen/trockenen Zeiten Vergleich verschiedener Endanordnungen sowie einer Schreckensvision vs. Idealwunsch Vergleich inhaftierter Jugendlichen mit Kontrollgruppe Zufriedenheit von Mütter, die wegen drohender Frühgeburt klinisch immobilisiert sind, sowie ihrer Partner und Kinder. usw.

20 Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Gütekriterien Familien und andere soziale Systeme lassen sich problemlos und schnell aufstellen => Kriterium der kommunikativen Brauchbarkeit Die Aufstellung wird als bedeutungsvoll wahrgenommen und ist eindeutig beschreibbar => Kriterium der Nützlichkeit Die Aufstellung bietet gegenüber anderen Verfahren deutliche Vorteile an (Konkretisierung, Neuheitswert, Unmittelbarkeit usw.) => Kriterium des Zugewinns

21 Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Interpretation I Das FB ist ein Mittel für die Kommunikation über soziale Systeme und kein Test (ebenso wenig ist es eine Kristallkugel, ein Kaffeesatz-Lesen oder ein Tarotkarten-Legen)

22 Interpretation II Wobei:
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Interpretation II Wobei: Nicht die Aufstellungen selbst enthalten eindeutige Information, sondern vielmehr die Unterschiede zwischen Aufstellungen und zwischen Aufstellenden z.B. - im Zeitablauf - im thematischen Ablauf - bei Paaren, Familienmitglieder usw.

23 Folgendes ist nicht unmittelbar ablesbar:
Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Interpretation III Folgendes ist nicht unmittelbar ablesbar: Die Bedeutung der Aufstellung Die Bedeutung der verwendeten Figuren Die Bedeutung der Endanordnung Deshalb  Nachbefragung unerlässlich!

24 Beispiel gleicher Bedeutung
Enge Beziehungskonstellationen Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

25 Beispiel ungleicher Bedeutung
Enge Beziehungen Chaotische Beziehungen Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

26 Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Fazit Empfehlungen: Den diagnostischen und interventiven Eifer zurückzuhalten und sich statt dessen darauf beschränken, den Klienten bei der Deutung ihrer Aufstellungen zu helfen und mit ihnen zu kooperieren: clients know best! Interventionen behutsam einsetzen Sich über die Folgen solcher „Spiele“ bewusst sein und bleiben => Es gelten auch hier die orientierenden 10+1 Leitsätze/-fragen für den systemischen Praktiker

27 10+1 Leitsätze/-fragen für die systemische Praxis
1 Definiere Dich als Therapeut/Berater/Supervisor!.... 2 Sieh Dich! 3 Gehe von Deinen Klienten aus!.. 4 Werte förderlich! 5 Beschränke Dich! 6 Sei bescheiden! 7 Bleibe beweglich! 8 Frage konstruktiv! 9 Interveniere sparsam!.. 10 Beende rechtzeitig!..... +1 Befolge nie blind Leitsätze! Übernehme ich Verantwortung als Therapeut/Berater/Supervisor? Stehe ich zu meinen Möglichkeiten? Wessen Maßstäbe lege ich an? Suche ich nach Öffnendem? Fokussiere ich auf das Nötigste? Sehe ich mich als Ursache? Wechsele ich meine Perspektiven? Stelle ich Fragen, die weiterführen? Rege ich behutsam an? Kann ich schon beenden? Wende ich sie kontextadäquat an? Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

28 Beispiele Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

29 Beispiel – Anthropologische Studie Eine Mapuche-Familie aus Südchile <K.Ludewig 1989>
Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

30 Beispiel Nachbefragung nach amb
Beispiel Nachbefragung nach amb. Familientherapie 15-jährige Tochter zeigt „Tics“ <Dipl.-Arb. Raili Ludewig 1984> Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

31 Beispiel: Bedeutung eines Suizidversuchs (SV) Aus Sicht der 14-jährigen Tochter <Dipl.-Arb. Sonia Ludewig 2000> Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

32 Beispiel: Familientherapie 8-jähriges Kind mit Schluckbeschwerden <K.Ludewig 1983>
Dez. 2011 Dr. K. Ludewig

33 Dr. K. Ludewig Dez. 2011 Zum Schluss Das Familienbrett reiht sich in die Tradition der „Aufstel- lungsverfahren“ ein, zumal: Es ermöglicht die projektive (Re)Konstruktion relevanter systemischer Aspekte Es ruft Identifikation und intensive Gefühlsregungen hervor Aber mit folgender Besonderheit : Es erlaubt „als nur ein Spiel mit Holzfiguren“ eine schützende emotionale Distanzierung … wenn nötig Es ermöglicht also eine „sanfte“ kokreative Erzeugung sozialer Wirklichkeiten.

34 Dr. K. Ludewig Dez. 2011 ENDE


Herunterladen ppt "Das Familienbrett: Ein Verfahren zur kokreativen Erzeugung sozialer Wirklichkeiten – Möglichkeiten und Grenzen - Dr. Kurt Ludewig © Hamburg/Münster."

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen