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Mehrdimensionale Bewertungsverfahren

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Präsentation zum Thema: "Mehrdimensionale Bewertungsverfahren"—  Präsentation transkript:

1 Mehrdimensionale Bewertungsverfahren

2 Grobgliederung 1. Bewertungsverfahren 2. Die Nutzwertanalyse (NWA) 3. Der Analytisch Hierarchische Prozess (AHP) 4. Technique for Order Preference by Similarity to Ideal Solution (TOPSIS) 5. Centre de Prospective et d’Evaluation (C.P.E.)

3 Feingliederung I 1. Einleitung 2. Die Nutzwertanalyse (NWA)
1.1 Entscheidungen 1.2 Bewertungsverfahren 1.3 Entscheidungsprozesse 2. Die Nutzwertanalyse (NWA) 2.1 Prinzipieller Ablauf der NWA 2.2 Anwendung der NWA 2.3 Vor- und Nachteile der NWA 2.4 Literatur 3. Der Analytisch Hierarchische Prozess (AHP) 4. Technique for Order Preference by Similarity to Ideal Solution (TOPSIS) 5. Centre de Prospective et d’Evaluation (C.P.E.)

4 1.1 Entscheidungen Wo sind Entscheidungen relevant?
tägliche, unbewusste Entscheidungen strategische Entscheidungen zwischen verschiedenen Alternativen Probleme bei vielen Alternativen: schwierig, nicht den Überblick zu verlieren Vor- und Nachteile nicht gleichwertig im privaten Alltag sowie im Wirtschaftsleben, weitreichende Folgen

5 1.2 Bewertungsverfahren Automobil II Automobil I
1. Gewinner des Crashtests 2. Sicheres Fahrwerk 3. Sparsamer Motor 4. Geringe Wartungsintervalle 1. Schöne Farbe 2. Helles Leder 3. Tiefer Einstieg 4. Unterbodenbeleuchtung 5. Fuchsschwanz 6. Lachgaseinspritzer Unterschiedliche Kriterien Keine Gewichtung der Kriterien Keine Messbarkeit der Kriterien „Vorteilhaftigkeit“ aufgrund der Anzahl von Argumenten

6 1.2 Bewertungsverfahren Probleme: Keine Gewichtung der Kriterien
Form des Automobils ist gleich gesetzt mit dessen Sicherheit Messbarkeit der Kriterien Kosten sind quantitativ Wie lässt sich Design des Autos messen? Oftmals müssen mehrere Kriterien und Alternativen berücksichtigt werden, dabei entstehen Konflikte  Vergleichbarkeit und Gesamtnutzen Prinzipiell: Wie ist eine einzelne Alternative (Projekt, Produkt, Investition) zu bewerten? Anhand welcher Methode kann diese Alternativenbewertung vorgenommen werden? Wie kann die richtige Entscheidung aus der Vielzahl der Alternativen gefunden werden? Welche Eigenschaften können zur Bewertung der Alternativen herangezogen werden? Welche Bedeutung kommt diesen Eigenschaften im Rahmen des Bewertungsprozesses zu? In den folgenden Sitzungen werden einige gängige Bewertungsmethoden vorgestellt: NWA, AHP, Topsis

7 1.2 Verfahrensart Verfahren Methoden Bewertungsverfahren
Eindimensionale Verfahren Auf qualitativer Basis nicht bekannt Quantitative Verfahren Verfahren der Investitionsrechnung Statisch-kalkulatorische Verfahren ROI Amortisations-rechnung Kosten-/ Gewinn-vergleichs-rechnungen Dynamisch-finanzmathematische Verfahren Kapitalwert-methode Interner Zinsfuß Annuitäten-Methode Mehrdimensionale Verfahren Semi-quantitative Verfahren Nutzwert-analyse Kosten- Nutzen-Analyse Analytisch-hierarchischer Prozess Qualitative Verfahren Portfolio-Analyse Checklisten/ Prüflisten Projekt-Profile 1.2 Mehrere Zielgrößen; Gewinn Liquidität Beschäftigung Arbeiterzufriedenheit… Verfahrensart Eine Zielgröße; z.B.: Gewinn Verfahren Ebene: Klassifizierung der Bewertungsverfahren nach Zahl und Art der Ziele Ebene: beide Gruppen werden weiter differenziert, nach der Art der Entscheidungskriterien: qualitativen von quantitativen Ebene: Unterteilung nach der anwendbaren Methode Es gibt sehr viele Methoden, die sich mit der Bewertung von Alternativen und/oder Kriterien im Laufe von Managementprozessen befassen. Einige werden in den nächsten Terminen vorgestellt, aber kein Anspruch auf Vollständigkeit. Ist nicht möglich… Quantitative weit verbreitet.  dadurch häufig unvollkommen erfasst und gelöst Semi-quantitative Verfahren: qualitative Kriterien werden in rechenbare Größen umgewandelt (rechenbar gemacht)  monetäre und nicht monetäre Größen können berücksichtigt werden Methoden

8 Mehrdimensionale Verfahren Semi-quantitative Verfahren
1.2 Bewertungsverfahren Eindimensionale Verfahren Auf qualitativer Basis nicht bekannt Quantitative Verfahren Verfahren der Investitionsrechnung Statisch-kalkulatorische Verfahren ROI Amortisations-rechnung Kosten-/ Gewinn-vergleichs-rechnungen Dynamisch-finanzmathematische Verfahren Kapitalwert-methode Interner Zinsfuß Annuitäten-Methode Mehrdimensionale Verfahren Semi-quantitative Verfahren Nutzwert-analyse Kosten- Nutzen-Analyse Analytisch-hierarchischer Prozess Qualitative Verfahren Portfolio-Analyse Checklisten/ Prüflisten Projekt-Profile Eindimensionale, quantitative Verfahren: Wirtschaftlichkeitsanalysen, Investitionsrechnungen Qualitative Verfahren: Informationen sind nicht rechenbar, die Bewertung der Kriterien ist mit hoch, mittel, gering ausreichend

9 1.3 Entscheidungsprozesse Ein Lösungsansatz:
Multikriterielle Entscheidungprobleme können mit Hilfe der Nutzwertanalyse gelöst werden. Für verschiedene Handlungsalternativen und Zielkriterien werden relative Nutzwerte geschätzt und gewichtet, so dass die Summe der gewichteten Einzelwerte den Nutzwert der jeweiligen Alternative ergibt. Die Alternative mit dem höchsten Nutzwert ist i.d.R. als die vorteilhafteste anzusehen. „Die Nutzwertanalyse ist die Analyse einer Menge komplexer Handlungsalternativen mit dem Zweck, die Elemente dieser Menge entsprechend den Präferenzen des Entscheidungsträgers bezüglich eines multidimensionalen Zielsystems zu ordnen. Die Abbildung erfolgt durch die Angabe der Nutzwerte (Gesamtwerte) der Alternativen.“ (C. Zangemeister, 1976) NWA = Unter diesem Begriff werden alle Verfahren zusammengefasst, die zur Lösung multikriterieller Problemstellungen verwendet werden können. Zangemeister 1970 (Veröffentlichung über die NWA in der Systemtechnik) hat die Deutschland in den 70er die NWA populär gemacht, Beruf???

10 2. Die Nutzwertanalyse (NWA)
Einsatzgebiete: Bewerberauswahl, Standortanalyse… nicht-monetäre Analysemethode Besonders gut geeignet, „weiche“ Kriterien zu berücksichtigen bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten  Kriterien und Skala frei wählbar Keine Rechnung, sondern systematische Aufbereitung Verfahren zur Entscheidungsfindung, auch Scoring-Modell oder Punktwertverfahren/Punktbewertungsverfahren - Bsp. Auswahl Beratungsunternehmen, Kriterien: Qualifikation des Beraters, Vorhandensein von Referenzprojekten das, was auf den ersten Blick nicht vergleichbar scheint, wird mit Hilfe der NWA in eine vergleichbare Form gebracht Kein PC nötig

11 2.1 Prinzipieller Ablauf der NWA
1) Aufstellung des Zielsystems Kriterien/Alternativen 2) Durchführung der Gewichtung 3) Aufstellen der Wertetabelle und Wertefunktionen 4) Offenlegung der Gewichtung und Zielertragsmatrix NWA läuft stets nach dem gleichen Schema ab: Aufstellung eines Zielsystems mit Kriterien und Alternativen Bewertung dieses Zielsystems, d.h. der Kriterien und Alternativen Diese Gewichtungen werden in Form einer Zielertragsmatrix dargestellt. Wird v.a. angewandt wenn, monetäre Bewertung nicht möglich oder alleine nicht ausreichend Mehrere Alternativen vergleichbar sind Eine Vielzahl an entscheidungsrelevanten Größen zu beachten sind. Besonderes Kennzeichen: Bewertender Vergleich erfolgt nicht nur aufgrund von objektiven, sondern auch aufgrund von subjektiven Informationen und Einschätzungen 5) Berechnung der Nutzwerte und Ermittlung der Rangfolge

12 1) Ziele und Zielsystem Der hierarchische Prozess
Ober- ziel Allgemeine Anforderungen an das Zielsystem: Vollständigkeit Zerlegbarkeit Minimierung der Anzahl Zielkriterien Die Zielkriterien müssen unabhängig voneinander sein. Kriterien und Alternativen werden festgelegt Allgemein akzeptierte Vorgehensweise zum Festlegen des Zielsystems gibt es nicht Beispiele für fehlende Unabhängigkeit der Zielkriterien: mittlere Fahrtzeit und verkehrsgünstige Lage, Kosten und Gewinn

13 ästhetisch befriedigend
Ziele und Zielsystem Ein Beispiel guter Fenster- rahmen funktions- tüchtig energie- günstig ästhetisch befriedigend wenig Zeit für Pflege bequemes Bedienen dichter Rahmen Wärme- dämmung schlanke Profile

14 2) Gewichtung der (Ziel-) Kriterien
Gewichtungsverfahren Direkte Gewichtung Absolute Gewichtung Singuläre Gewichtung Matrix- verfahren sukzessive Gewichtung Gewichtung ist rein subjektiv Summe der Gewichtungsfaktoren muss 1 oder 100 ergeben (Normierung) Bei der Gewichtung kann auf unterschiedliche Verfahren zurückgegriffen werden.

15 Direkte Gewichtung der Kriterien
PKW Kauf Karosserie- eigenschaften Antriebs- eigenschaften Fahr- eigenschaften Wartung Komfort Rang- folge 20% 20% 25% 25% 10% Den einzelnen Zielkriterien werden Platzierungen vergeben. Platz 1  wichtigstes Kriterium, Platz n  unwichtigstes Kriterium Zwischen den Rängen besteht kein mathematisches Verhältnis Platzierung Freie Zuordnung von % (ohne Berechnung; Summe muss 1 oder 100 ergeben)  beides wird komplett instinktiv vergeben, nur bei wenig Kriterien machbar 1 = wichtigstes Kriterium, 5 = unwichtigstes Kriterium

16 Absolute Gewichtung der Kriterien
äußerst wichtig 5 sehr wichtig 4 wichtig 3 weniger wichtig 2 unwichtig 1 PKW Kauf Karosserie- eigenschaften Antriebs- eigenschaften Fahr- eigenschaften Wartung Komfort abs. Gewicht 20% 20% 25% 25% 10% Läuft in zwei Phasen ab: 1. Maßstab festlegen: individuell (3,5 oder 10 stufig), höchste Stufe ist immer die wichtigste/größte 2. Gewichtung der obersten Ebene: Singuläre Gewichtung: komplexer und kaum gebraucht, deshalb nicht weiter ausgeführt. Summe aller abs. Gewichte: 20 z.B. Karosserie: 4/20 = 0,2

17 Sukzessive Gewichtung und Matrixverfahren
Werden in den folgenden Vorlesungen (AHP, TOPSIS etc.) tiefer behandelt. PKW Kauf Karosserie- eigenschaften Antriebs- eigenschaften Fahr- eigenschaften Wartung Komfort

18 3) Erstellen der Wertetabelle und Wertefunktionen
Skalierung der möglichen Erfüllungsstufen bzw. Zielerreichungen der jeweiligen Alternativen in den Einzelkriterien zur Charakterisierung Alle Alternativen werden bezüglich der Kriterien untersucht Menschliches Urteilsvermögen lässt stark ab drei Einflussgrößen nach daher systematische, eindimensionale Teilbewertung, d.h. alle Alternativen werden bezüglich je einem Kriterium untersucht, abgewogen und geordnet (anhand von Skalierung) Skalierung bedeutet: den zu bewertenden Elementen werden adäquate Zahlen zugeordnet = erste Bewertung (ihr stehen verschiedene Skalierungsmethoden zur Verfügung)

19 Beispiel Wertetabelle Waschmaschine
Preis 6 3 1 Umdrehungen 2 4 5 Stromverbrauch Wasserverbrauch Alternativen Kriterien Man bewertet bei jeder Alternative, wie gut diese die jeweiligen Kriterien erfüllt. Skala freiwählbar, auch 1-7 oder 1-5, auch Skala auch andersrum  wichtig: Dokumentieren! Punkte von 1-6 werden vergeben: (1 = ungenügend, 6 = sehr gut)

20 Skalierungsmethoden Skalierungsmethoden Nominal- skala Ordinal- skala
Kardinal- skala Verhältnis- skala

21 Skalierungsmethoden Nominalskala:
- gibt an, ob Eigenschaften gleich oder ungleich sind - Bsp.: männlich/weiblich, rot/gelb/blau - Keine Berechnungen möglich! Niedrigstes Messniveau

22 Skalierungsmethoden Ordinalskala: Rangfolge kann erstellt werden
A1>A2>A3 Voraussetzung: Urteilsperson kann unterscheiden, ob z.B. A1 ein Kriterium besser, schlechter oder gleich erfüllt im Vergleich zu A2 Nachteil: keine Abstände zwischen den Alternativen möglich Zahlen wie 1,2,3… sind keine arithmetisch verrechenbaren Messwerte, sondern verbale Zuweisungen  Rechenoperationen sind somit nicht erlaubt! Bsp.: Erdbebenstärke, Härtegrad von Werkstoffen, Schulnoten Die Eigenschaften können in eine Reihenfolge gebracht werden, aber man kann aber noch nicht weiter differenzieren, wie groß die Unterschiede zwischen den Eigenschaften genau sind  wesentlicher Mangel der Ordinalskala Als Hilfsgröße empfiehlt sich die Verwendung eines Bewertungsschemas

23 Skalierungsmethoden Kardinal-/ Intervallskala:
Quantitative Messungen, metrische Skalen Die Stufen der Skalen sind immer gleich groß Minimal- wert Maximal- wert A1 = 1,5 A2 = 3,0 A3 = 3,8 Kardinalskalierte Daten beruhen auf Messungen oder Zählungen Skalenwerte können aufgrund ihrer Differenzen bzw. Summen miteinander verglichen werden  Verwendung von kardinalskalierte Daten anzustreben

24 Skalierungsmethoden Verhältnisskala:
Alle mathematischen Rechnungen sind möglich Bsp.: Grundstückspreis 3x so teuer Richtwert bei Kriterium Fahrgeschwindigkeit: 150 km/h = 1 besitzt Nullpunkt Höchstes Messniveau Bsp. m, cm, Zoll, Meilen, Altersangaben in Jahren 0, ,5 130 km/h 180 km/h E= 0,87 E= 1,2 Geld wird mit Verhältnisskalen gemessen Vorteil: Aussagen über Verhältnisse und Vielfache sind auch möglich (z.B. doppelt so teuer) Nullpunkt: z.B. Wie viele Bücher hast Du 2017 gelesen? Oder: wie viel Geschwister unter 12 Jahren hast Du? –> es besteht die Möglichkeit 0 bzw. keine zu sagen  Skala gehört deshalb zur Verhältnisskala

25 Skalierungsmethoden Skalenniveau Rechenoperationen Nominalskala
Häufigkeit (Anzahl), Modalwert Ordinalskala Häufigkeit (Anzahl), Modalwert, Median Intervallskala Häufigkeit (Anzahl), Modalwert, Median, Mittelwert, Varianz, Standardabweichung Verhältnisskala Modalwert: kommt am häufigsten vor; z.B. weiblich: 8, männlich: 4 -- >Modalwert: weiblich Median: der Wert, der in der Mitte steht: z.B. 1,2,5,6,97 -- > Median: 5

26 4) Wertsynthese Offenlegung der Gewichtungen der einzelnen Kriterien und Skalierung der einzelnen Teilziele in einer Matrix Zielwertmatrix Die Alternativen werden nebeneinander aufgeführt. Die jeweiligen Kriterien werden untereinander aufgelistet. Für jedes Kriterium wird für jede Alternative der Zielertrag bestimmt Entstandene Matrix stellt die Teilnutzwerte sowie den Gesamtnutzen der Alternativen ( = Summe der Teilnutzwerte) dar.

27 5) Berechnung der Nutzwerte anhand der Zielwertmatrix
Standortanforderung Gewich-tung Standort A Standort B Standort C Standort D X R 1 zentrale Verkehrslage 8 5 40 3 24 (z.B. Autobahn- und Flughafennähe) 2 günstiger Arbeitsmarkt 15 75 45 (z. B. qualifizierte Facharbeiter, Arbeitskraftreserven) verfügbares Industriegelände 16 48 80 (z.B. Mindestfläche, zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten) 4 günstige Versorgung und Entsorgung 10 30 (z.B. Versorgung mit Elektrizität, Gas, Wasser) annehmbare rechtliche Auflagen 50 (z.B. Bauvorschriften) 6 geringe Steuerbelastung 25 125 (z.B. tiefe Steuersätze, Steuererleichterungen) 7 günstige Förderungsmaßnahmen (z.B. staatliche Subventionen, kommunale Wirtschaftsförderung) gute Lebensbedingungen (z.B. Sozial- Bildungs- und Freizeiteinrichtungen) Gesamtnutzen der Alternativen 100 346 352 248 328 Festlegung der Präferenzordnung der Alternativen 2. Rang 1. Rang 4. Rang 3. Rang X = Bewertung (gut = 5, befriedigend = 3, schlecht = 1) R = Nutzen pro Standortfaktor Abb. 24: Nutzwertanalyse für einen Industriebetrieb (nach Müller-Hedrich 1992, S. 45) Nutzwert einer Alternative fasst alle seine einzelnen Teilnutzwerte (=Multiplikation der Zielerreichungsgrade mit den Gewichtungsfaktoren) zusammen. Möglichkeit der Plausibilitätsprüfung NACH der Rangfolge, z.B. Sensibilitätsanalyse, die testet, wie eine andere Gewichtung das Ergebnis beeinflussen kann.

28 Anwendung am Beispiel Waschmaschine:
Drei Waschmaschinen stehen zur Auswahl (Stiftung Warentest „sehr gut“) Unterscheidung bei Preis, Umdrehungen beim Schleudern, Wasser- und Stromverbrauch Alternative A: ist sehr preisgünstig, schleudert mit U/min, verbraucht pro Wäsche 60 l Wasser und 0,85 kWh Strom Alternative B: befindet sich im mittleren Preissegment, schleudert mit 1.200 U/min, verbraucht pro Wäsche 55 l Wasser und 0,34 kWh Strom Alternative C: ist am teuersten, schleudert U/min, verbraucht pro Wäsche 50 l Wasser und 0,65 kWh Strom  Welche Waschmaschine ist die beste?

29 Beispiel Waschmaschine:
1) Kriterien und Alternativen in einer Tabelle abbilden A B C Preis Umdrehungen Stromverbrauch Wasserverbrauch Alternativen Kriterien Kann auch andersrum sein: Alternativen als Zeilen und Kriterien als Spalten

30 Beispiel Waschmaschine:
2) Gewichtung der Kriterien: Gewichtung Überlegung Preis 0,5 wenig Geld zur Verfügung Umdrehungen 0,2 kein Trockner zur Verfügung, je mehr Umdrehungen desto trockener die Wäsche Stromverbrauch Strompreise steigen  Stromverbrauch wichtig Wasserverbrauch 0,1 alle Geräte sind sehr sparsam im Verbrauch Kann auch andersrum sein: Alternativen als Zeilen und Kriterien als Spalten Je mehr Umdrehungen, desto besser, weil die Wäsche dann trockener ist

31 Beispiel Waschmaschine:
3) Bewertung der Alternativen nach den einzelnen Kriterien : A B C Preis 6 3 1 Umdrehungen 2 4 5 Stromverbrauch Wasserverbrauch Alternativen Kriterien Kann auch andersrum sein: Alternativen als Zeilen und Kriterien als Spalten Je mehr Umdrehungen, desto besser, weil die Wäsche dann trockener ist Punkteskala kann unterschiedlich sein, hier: Ordinalskala Alternative A: ist sehr preisgünstig, schleudert mit U/min, verbraucht pro Wäsche 60 l Wasser und 0,85 kWh Strom Alternative B: befindet sich im mittleren Preissegment, schleudert mit U/min, verbraucht pro Wäsche 55 l Wasser und 0,34 kWh Strom Alternative C: ist am teuersten, schleudert U/min, verbraucht pro Wäsche 50 l Wasser und 0,65 kWh Strom Punkte von 1-6 werden vergeben: (1 = ungenügend, 6 = sehr gut)

32 Beispiel Waschmaschine:
4) Wertesynthese Gewichtung A B C Preis 0,5 6 3 1 Umdrehungen 0,2 2 4 5 Stromverbrauch Wasserverbrauch 0,1

33 Beispiel Waschmaschine:
5) Berechnung Teilnutzwerte und Gesamtnutzen A B C Preis 0,5 * 6 = 3 1,5 0,5 Umdrehungen 0,4 0,8 1 Stromverbrauch Wasserverbrauch 0,1 0,3 Gesamtnutzwert 3,9 3,6 2,7 Aber: Sind die Gewichtungen zu eng beieinander  Sensibilitätsanalyse (20 % Abstand) Keine objektive Bewertung, aber intersubjektiv nachvollziehbar

34 Vor- und Nachteile der NWA
Vorteile Nachteile/Kritik freie Wahl der Kriterien und Einteilung der Skala  viele Gestaltungsmöglich-keiten Systematische Entscheidungs-vorbereitung Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsfindung durch Zergliederung des Bewertungs-prozesses in Teilaspekte auch Berücksichtigung qualitativer Kriterien möglich Direkte Vergleichbarkeit der Alternativen Vergleichbarkeit wird erst möglich sehr subjektives Verfahren Auswahl der Gewichtung/Kriterien schwierig Zerlegung in Teilaspekte führt nicht immer zu besseren, klareren Ergebnissen Problematisch, wenn mehrere Entscheidungsträger andere Präferenzen haben Hoher Zeitaufwand Äußere Transparenz kann inhaltliche Transparenz vortäuschen Sensitivitätsanalyse ist möglich, wenn Werte nicht weit genug auseinander, dann mehr Kriterien oder Gewichtung überdenken

35 Literatur Meixner, Oliver und Haas, Rainer: Wissensmanagement und Entscheidungsunterstützung. 2. Auflage, Wien, 2009 Zangemeister,C.: Nutzwertanalyse in der Systemtechnik, München, 1971 Bechmann, Arnim: Nutzwertanalyse, Bewertungstheorie und Planung. Paul Haupt, Bern und Stuttgart, 1978 Kiemstedt, H.: Zur Bewertung der Landschaft für die Erholung. Stuttgart 1967 Hoffmeister, W.: Investitionsrechnung und Nutzwertanalyse. Kohlhammer, 2000 Rinza, Peter, Schmitz, Heiner: Nutzwert-Kosten-Analyse. Betriebswirtschaft und Betriebspraxis. VDI-Verlag, 1992 Niklas, C.: Mehr Entscheidungssicherheit mit der Nutzwertanalyse" (Ausgabe 23/2002 )

36 Beispiel: Produktion neuer Laufschuhe
Kriterien: Produktionskosten Innovationsgrad Massentauglichkeit Gewichtung: Produktionskosten: 45 % Innovationsgrad: 20 % Massentauglichkeit: 35 % Laufschuh A: weist geringe Produktionskosten auf, verfügt über einen recht geringen Innovationsgrad, mittlere Massentauglichkeit Laufschuh B: hoher Innovationsgrad, höhere Produktionskosten, höhere Massentauglichkeit Bewertungsskala: 1 = ungenügend 2 = ausreichend 3 = befriedigend 4 = gut Beispiel evtl. noch verändern, weil je nach Punktebewertung auch die Entscheidung für die andere Alternative ausfallen kann

37 Lösung: Beispiel Laufschuh
Kriterien Gewichtung Laufschuh A Punkte Teilnutzen Laufschuh B Produktionskosten 0,45 4 1,8 2 0,9 Innovationsgrad 0,20 0,4 0,8 Massentauglichkeit 0,35 3 1,05 1,4 SUMME 3,25 3,1 Skala: 1 = ungenügend 2 = ausreichend 3 = befriedigend 4 = gut Laufschuh A: weist geringe Produktionskosten auf, verfügt über einen recht geringen Innovationsgrad, mittlere Massentauglichkeit Laufschuh B: höhere Produktionskosten, hoher Innovationsgrad, höhere Massentauglichkeit


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