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Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 1/39 Unternehmen Ort des Leistungsprozesses Leistungs- einsatz Leistungs-

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Präsentation zum Thema: "Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 1/39 Unternehmen Ort des Leistungsprozesses Leistungs- einsatz Leistungs-"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 1/39 Unternehmen Ort des Leistungsprozesses Leistungs- einsatz Leistungs- abgabe Ziel eines jeden Unternehmens ist es, eine Leistung zu erbringen (Leitungsabgabe). Um eine Leistung zu erbringen ist immer ein Leistungseinsatz notwendig.

2 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 2/39 Beispiel: Ein Unternehmen hat sich auf den Handel mit Uhren spezialisiert. Uhrenhändler Ort des Leistungsprozesses Leistungs- einsatz Leistungs- abgabe Verkauf von Uhren Einkauf von Uhren Handel mit Uhren Der Händler möchte Uhren verkaufen (Leitungsabgabe). Hierzu muss er Uhren einkaufen (Leistungseinsatz).

3 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 3/39 Sowohl der Leistungseinsatz als auch die Leistungsabgabe haben einen Wert. Der Wert einer Leistung wird in der Regel dadurch bestimmt, was dafür zu zahlen ist. Beispiel: Der Uhrenhändler kauft eine Uhr für 20 € ein und kann diese für 50 € verkaufen. Uhrenhändler Leistungs- einsatz Leistungs- abgabe Verkauf von Uhren Einkauf von Uhren Einzahlung 50 €/St. Auszahlung 20 €/St. Jedem Leistungseinsatz und jeder Leistungsabgabe (Leistungsstrom) steht in der Regel eine Auszahlung bzw. eine Einzahlung entgegen (Geldstrom). Der Wert einer Leistung wird in der Regel durch den Wert einer Bezahlung bestimmt.

4 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 4/39 Um eine Leistungsabgabe erbringen zu können, müssen Unternehmen verschiedene Leistungen einsetzen. Grundsätzlich gibt es vier Faktoren des Leistungseinsatzes: Unternehmen Mitarbeiter/Arbeitskräfte in der Verwaltung (z. B. Einkaufsab- teilung, Buchhaltung, Marketing). in der Produktion. Gebäude Büroausstattung Betriebsmittel Alle Gegenstände, die die langfristig Leistungserstellung unterstützen wie z. B. Maschinen Material Alle Gegenstände, die kurzfristig zur Leistungserstellung genutzt werden. Werkstoffe (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe) Handelswaren Vorprodukte (Baugruppen) Kredite Fremdkapital, das von Banken zur Verfügung gestellt wird.

5 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 5/39 Da jeder Leistungseinsatz in der Regel früher oder später zu einer Geldzah- lung (Auszahlung) führt, gilt dies für alle Faktoren des Leistungseinsatzes. Unternehmen Leistungseinsatz Mitarbeiter Löhne/ Gehälter Leistungseinsatz Betriebsmittel Anschaffungskosten Mieten Energiekosten Leistungseinsatz Werkstoffe Instandhaltungskosten Anschaffungskosten Leistungseinsatz Kredite Zinsen

6 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 6/39 Achtung! Unternehmen Zugang des Betriebsmittels „Regal“, Wertzugang 1.000 € Zahlung von 1.000 € Nicht jeder Leistungseinsatz entspricht dem Wert der Auszahlung in gleicher Höhe. Dies liegt daran, dass eine Auszahlung immer zu einem Zeitpunkt stattfindet, der Leistungseinsatz sich jedoch immer auf einen Zeitraum bezieht. Beispiel 1: Der Uhrenhändler kauft ein Regal, Anschaffungswert 1.000 €, um seine Uhren besser verkaufen zu können. Er bezahlt das Regal direkt beim Kauf im Möbelhaus. Das Regal kann er 10 Jahre nutzen, bevor er es durch ein neues ersetzen muss. Uhrenhändler Leistungseinsatz 1. Jahr: 100 € Leistungseinsatz 2. Jahr: 100 € usw.

7 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 7/39 Unternehmen Zugang Handelsware „Uhren“, Wertzugang 200 € Zahlung von 200 € Beispiel 2: Der Uhrenhändler kauft 10 Uhren im Wert von 20 € pro Stück. Die beiliegende Rech- nung muss er innerhalb von 30 Tagen ausgleichen. Innerhalb dieser Zeit verkauft er 5 Uhren für 50 € pro Stück. Uhrenhändler Leistungseinsatz (Zeitraum 30 Tage) 100 € Ein Leistungseinsatz liegt also immer nur dann vor, wenn dieser im gleichen Zeitraum auch zu einer Leistungsabgabe führt. Wertzugänge, die nicht im gleichen Zeitraum zu einer Leistungsabgabe führen, erhöhen das Vermögen des Unternehmens.

8 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 8/39 Das Vermögen des Unternehmens Alle Dinge, die zum Eigentum des Unternehmens gehören, sind dessen Ver- mögen. Das Eigentum an einer Sache erhält eine Person gemäß Bürgerlichem Gesetzbuch durch Einigung mit dem bisherigen Eigentümer und Übergabe der Sache vom bisherigen an den neuen Eigentümer. Eine Einigung zwischen bisherigem und neuen Eigentümer erfolgt in der Regel durch einen Vertrag. Ein Vertrag kommt durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen zustande. Personen können natürliche Personen (alle Menschen) oder juristische Per- sonen (z. B. Kapitalgesellschaften) sein. Eine Willenserklärung ist eine Handlung, durch die eine Person einen Rechtserfolg herbeiführen möchte, sich also absichtlich gegenüber einer anderen Person Rechte und Pflichten übernehmen möchte.

9 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 9/39 1. Willenserklärung ⇒ Einigung über die Schenkung Mutter Ursula, natürliche Person Beispiel 1: Maria bekommt von ihrer Mutter Ursula zum Geburtstag ein Smartphone geschenkt. Tochter Maria, natürliche Person … will das Smartphone verschenken. 2. Willenserklärung … möchte das Smartphone haben. … Mutter übergibt das Smartphone. ⇒ Übergabe der Sache … ist bisherige Eigentümerin des Smartphones. … wird neue Eigentümerin des Smartphones.

10 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 10/39 1. Willenserklärung ⇒ Einigung über den Kauf Autohaus, Juristische Person Beispiel 2: Bernd Schuster kauft ein neues Auto beim Autohaus „Krüger GmbH“. Bernd Schuster, natürliche Person … will den Pkw verkaufen. 2. Willenserklärung … möchte den Pkw kaufen. … das Autohaus übergibt den Pkw. ⇒ Übergabe der Sache … ist bisheriger Eigentümer des Pkw. … wird neue Eigentümer des Pkw. Achtung! Die Beispiele zeigen, dass eine Zahlung nichts mit der Eigentumsübertragung zu tun hat!!!

11 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 11/39 Durch einen Vertrag verpflichten sich die Vertragspartner gegenseitig. Zwei für Unternehmen wichtige Vertragsarten sind der Kaufvertrag und der Mietvertrag. Ein Kaufvertrag kommt wie jeder Vertrag durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen zustande. Der Verkäufer… verpflichtet sich, die Kaufsache in der ver- einbarten Form an den Käufer zu übergeben. verpflichtet sich, dem Käufer das Eigentum an der Kaufsache zu übertragen. Der Käufer… verpflichtet sich, die Kaufsache in der ver- einbarten anzunehmen. verpflichtet sich, den Kaufpreis zum verein- barten Zeitpunkt an den Käufer zu zahlen. Hat der Verkäufer die Kaufsache wie vereinbart an den Käufer übergeben… wird der Käufer Eigentümer der Kaufsache. kann der Käufer die Zahlung des Kaufpreises verlangen.

12 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 12/39 ⇒ Einigung über den Kauf Verkäufer Elektronikmarkt Beispiel Kaufvertrag: Martina Fuhrmann schließt am 17.05.(01) mit dem Elektronikmarkt „Merkur AG“ einen Kaufvertrag über eine Waschmaschine ab. Diese wird am 25.05.(01) in deren Wohnung geliefert und dort installiert. In der beiliegenden Rechnung wird Frau Fuhrmann aufgefordert, den Kaufpreis bis spätestens 25.06.(01) zu zahlen. Achtung! Ist das Eigentum an den Käufer übergegangen, kann der Verkäufer die Kauf- sache nicht zurück verlangen sondern lediglich auf Zahlung bestehen. Käuferin Martina Fuhrmann Vertragsabschluss 17.05.(01) Lieferung 25.05.(01) ⇒ Übergabe der Kaufsache … Frau Fuhrmann wird Eigentümerin … Frau Fuhrmann ist verpflichtet, den Kaufpreis zu zahlen. Bis zur Zahlung hat sie eine Zahlungschuld bei der „Merkur AG“.

13 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 13/39 ⇒ Einigung über die Miete Vermieter MobilScout24 Beispiel Mietvertrag: Martina Fuhrmann schließt am 17.05.(01) mit der Autovermietung „MobilScout GmbH“ einen Mietvertrag über die Nutzung eines Pkw ab. Es wird vereinbart, dass Frau Fuhrmann den Pkw am 25.05.(01) zurückgeben soll und nach der Nutzung des Pkw hierfür den Mietpreis zahlen muss. Achtung! Der Mieter wird Besitzer der Mietsache, der Vermieter bleibt Eigentümer. Der Mieter ist verpflichtet, für die Mietnutzung zu zahlen. Mieterin Martina Fuhrmann Vertragsabschluss 17.05.(01) Nutzung bis 25.05.(01) ⇒ Nutzung der Mietsache … Frau Fuhrmann wird Besitzerin … Frau Fuhrmann ist verpflichtet, den Mietpreis zu zahlen.

14 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 14/39 Um mit einem Unternehmen eine Leistung zu erbringen, benötigt es Vermögensgegenstände. Welche dazu gehören und in welchem Umfang sie benötigt werden, hängt z. B. vom Unternehmensziel und der Unternehmensgröße ab. Das Vermögen des Unternehmens Beispiel: Claudia Kaiser möchte auf dem Schulfest Waffeln und Cola anbieten. Sie überlegt, was sie hierfür benötigt und kommt zu folgendem Ergebnis: Waffeleisen, Kaufpreis 40 € Mehl, Eier, Butter usw., Kaufpreis 50 € Colaflaschen, Kaufpreis20 € Demnach muss Claudia also insgesamt 110 € in ihr „Unternehmen“ investieren. Das Vermögen ihres Unternehmens hat zu Beginn einen Wert von 110 €. Das Waffeleisen ist ein Betriebs- mittel Die Zutaten sind Werkstoffe (Roh- und Hilfsstoffe) Die Colaflaschen sind Handels- waren

15 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 15/39 Zur Erinnerung: Das Vermögen ist das Eigentum des Unternehmens. Beispiel: Claudia Kaiser entschließt sich, das Waffeleisen nicht zu kaufen sondern es zu mieten. Das Vermögen ihres Unternehmens umfasst dann: Mehl, Eier, Butter usw., Kaufpreis50 € Colaflaschen, Kaufpreis20 € Claudia muss nun also nur 70 € in ihr „Unternehmen“ investieren. Folge: Werden Gegenstände zur Nutzung im Unternehmen gemietet, gehören sie nicht zum Vermögen des Unternehmens. Der Unternehmer muss also weniger investieren. Vorteile einer Investition: Gegenstände gehören zum Ver- mögen des Unternehmens (verlieren aber an Wert). Sie können langfristig genutzt werden, ohne dass dafür Mietkosten anfallen. Gegenstände können langfristig im Unternehmen genutzt werden. Man erspart sich hohe Anschaf- fungskosten und damit Geld- investitionen (auf Dauer fallen jedoch hohe Mietkosten an). Vorteile der Miete:

16 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 16/39 Beispiel 1: Mehl, Eier, Butter usw., Kaufpreis50 € Colaflaschen, Kaufpreis20 € Waffeleisen, Kaufpreis40 € Einer Freundin, die ihr beim Verkauf helfen soll, möchte sie 30 €/Tag für ihre Arbeitsleistung geben. Am Tag des Schulfestes verkauft sie alle Waffeln und Colaflaschen. Am Ende des hat sie folgende Verkäufe (Umsätze) getätigt: Waffeln80 € Colaflaschen30 € Das Waffeleisen ist nach der ersten Nutzung natürlich nicht wertlos. Sie kann es mehrfach (also langfristig) nutzen. Sie schätzt, dass man es ca. 400 Mal verwenden kann, bevor es wertlos ist. Claudia überlegt, ob sich ihr „Unternehmen“ gelohnt hat. Helfen Sie ihr, indem Sie… die Höhe des Bargelds, über das sie vor und nach dem Schulfest verfügt, ermitteln. den Wert ihres Unternehmensvermögens vor und nach dem Schulfest berechnen. Claudia Kaiser kann 200 € in ihr „Unternehmen“ einsetzen. Davon investiert sie in Das Restgeld behält sie als Wechselgeld. den Wert des Leistungseinsatzes und der Leistungsabgabe am Tag des Schulfestes bestimmen. Beispiel 2: Mehl, Eier, Butter usw., Kaufpreis50 € Colaflaschen, Kaufpreis20 € Am Tag des Schulfestes verkauft sie alle Waffeln und Colaflaschen. Am Ende des hat sie folgende Verkäufe (Umsätze) getätigt: Waffeln80 € Colaflaschen30 € Claudia Kaiser kann 200 € in ihr „Unternehmen“ einsetzen. Davon investiert sie in Das Restgeld behält sie als Wechselgeld. Ein Waffeleisen leiht sie sich für 4 € Miete pro Tag. Sie zahlt das Geld am Ende des Tages bar. Einer Freundin, die ihr beim Verkauf helfen soll, möchte sie 30 €/Tag für ihre Arbeitsleistung geben.

17 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 17/39 Lösungen Beispiel 1: Lösungen Beispiel 2: Bargeldbestand zu Beginn des Tages am Ende des Tages 200 € Vermögensbestand zu Beginn des Tages am Ende des Tages Waffeleisen40 € Werkstoffe50 € Handelsware20 € Bargeld90 € Waffeleisen39 € Werkstoffe0 € Handelsware0 € Bargeld190 € Leistungsergebnis Leistungseinsatz Leistungsabgabe Arbeitskräfte30 € Werkstoffe50 € Handelsware20 € Wertverlust Betriebsmittel1 € Summe101 € Umsatzerlöse Fertig- erzeugnisse80 € Handelswaren30 € Summe130 € ⇒ Leistungserfolg 29 € Summe200 € Summe229 € ⇒ Mehrung 29 € Bargeldbestand zu Beginn des Tages am Ende des Tages 200 € 226 € Vermögensbestand Werkstoffe50 € Handelsware20 € Bargeld130 € Werkstoffe0 € Handelsware0 € Bargeld226 € Leistungsergebnis Leistungseinsatz Leistungsabgabe Arbeitskräfte30 € Werkstoffe50 € Handelsware20 € Miete für Betriebsmittel4 € Summe104 € Umsatzerlöse Fertig- erzeugnisse80 € Handelswaren30 € Summe130 € ⇒ Leistungserfolg 26 € Summe200 € Summe226 € ⇒ Mehrung 26 € zu Beginn des Tages am Ende des Tages

18 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 18/39 Betriebs- mittel Liquidität Lager für Werk- stoffe Sonstige Leistungen Produktion Leistungseinsatz Löhne/Gehälter Arbeits- kräfte Leistungsfaktor Anschaffungskosten Kredite Zinsen Leistungsfaktor Anschaffungskosten Leistungs- einsatz Leistungs- einsatz Leistungs- einsatz Ein Unternehmen benötigt die Produktionsfaktoren Arbeitskräfte Betriebsmittel Werkstoffe Sonstige Leistungen Die Leistungen dieser Produktionsfaktoren werden eingesetzt und verursachen im Gegenzug Zahlungen.

19 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 19/39 Typische Beispiele für den Leistungseinsatz eines Industrieunternehmens: Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (Werkstoffen) Verbrauch von Verpackungs- material Löhne und Gehälter der Mitarbeiter Abschreibungen (z. B. Wertverlust am Anlage- vermögen) Mieten und Pachten, Leasing Werbe- maßnahmen Versiche- rungs- beiträge Steuern (z. B. Kfz- Steuer, Gewerbe- steuer) Zinsen (z. B. für Kredite) Leistungseinsatz Instandhaltung (z. B. Reparaturen und Wartungen von Maschinen)

20 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 20/39 Betriebs- mittel Liquidität Lager für Werk- stoffe Sonstige Leistungen Produktion Leistungseinsatz Löhne/Gehälter Arbeits- kräfte Leistungsfaktor Anschaffungskosten Kredite Zinsen Leistungsfaktor Anschaffungskosten Leistungs- einsatz Leistungs- einsatz Leistungs- einsatz Durch den Einsatz der Produktionsfaktoren ergibt sich das Leistungsergebnis: hergestellte Fertigerzeugnisse Werden diese verkauft, ergeben sich dadurch Umsatzerlöse, die im Gegenzug zu einem Geldrückfluss führen. Lager für Fertig- Erzeug- nisse Leistungs- ergebnis Verkauf FE Umsatz- erlöse

21 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 21/39 Beispiel: Claudia Kaiser entschließt sich, einen kleinen Laden zu eröffnen, in dem sie Waffeln verkauft. Zu Beginn des ersten Monats verfügt sie über Bargeld in Höhe von 1.000,00 €. Davon kauft sie: Ein Waffeleisen, 432,00 € (es kann 4 Jahre genutzt werden, bevor es wertlos ist, es kann 30 Tage im Monat genutzt werden). Den Kauf bezahlt sie mit Bargeld. Werkstoffe (Zutaten) im Wert von 150,00 €. Den Kauf bezahlt sie mit Bargeld. Des Weiteren hat sie folgende Ausgaben: Monatsmiete für das Ladenlokal, 120,00 €/Tag. Lohnkosten für eine Aushilfe, 80,00 €/Tag. Kosten für Werbeflyer pro Monat, 39,70 €/Tag. Am ersten Tag stellt sie aus den Zutaten 200 Waffeln her. Dabei verbraucht sie von den eingekauften Werkstoffe im Wert von 60,00 €. Leider läuft das Geschäft am ersten Tag nicht gut und sie verkauft keine einzige Waffel. Die hergestellten Waffeln stellt sie in den Kühlschrank. Am zweiten Tag läuft das Geschäft schon besser. Sie kann alle Waffeln, die sie am Vortag hergestellt hat, verkaufen und muss sogar noch 300 neue backen. Hierzu verbraucht sie 90,00 € an Werkstoffen. Eine Waffel verkauft sie für 1,50 € an ihre Kunden, die bar bezahlen. Claudia überlegt, ob sich ihr „Unternehmen“ gelohnt hat. Helfen Sie ihr, indem Sie… die Höhe des Bargelds, über das sie am Ende des ersten des zweiten Tages verfügt, ermitteln. den Wert ihres Unternehmensvermögens, über das sie am Ende des ersten des zweiten Tages verfügt, berechnen. den Wert des Leistungseinsatzes und der Leistungsabgabe am ersten und am zweiten Tag bestimmen.

22 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 22/39 Lösungen : Betriebs- mittel Liquidität Lager für Werk- stoffe Leistungsfaktor 432 € Leistungsfaktor 150 € Nach der Unternehmensgründung (Beginn des ersten Tages) Bargeld Anfangsbestand1.000 € - Kauf Waffeleisen432 € - Kauf Werkstoffe150 € =418 € Vermögen Waffeleisen432 € =1.000 € Werkstoffe150 € Bargeld418 € Leistungsergebnis =0 € 1.000 € - 432 € - 150 €

23 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 23/39 Lösungen : Nach dem ersten Tag Bargeld Anfangsbestand418,00 € - Arbeitslohn80,00 € - Werbekosten39,70 € =298,30 € Vermögen Waffeleisen =1.000,00 € Werkstoffe Bargeld Leistungsergebnis Betriebs- mittel Lager für Werk- stoffe Produktion (Leistungs- Prozess) 80,00 € Arbeits- kräfte 0,30 € 60,00 € Lager für Fertig- Erzeug- nisse Leistungs- Ergebnis 180,00 € Liquidität 418,00 € 39,70 € Werbe- kosten 432,00 € - 0,30 € = Fertigerzeugnisse 150,00 € - 60,00 € = 80 € + 0,30 € + 60 € + 39,70 € = 431,70 € 90,00 € 180,00 € - 80,00 € - 39,70 € = 298,30 € 298,30 € Leistungsergebnis 180,00 € - Leistungseinsatz 180,00 € =0,00 €

24 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 24/39 Lösungen : Nach dem zweiten Tag Bargeld Anfangsbestand 298,30 € - Arbeitslohn80,00 € - Werbekosten39,70 € =928,60 € Vermögen Waffeleisen =1.000 € Werkstoffe Bargeld Leistungsergebnis Betriebs- mittel Lager für Werk- stoffe 80,00 € Arbeits- kräfte 0,30 € 90,00 € Lager für Fertig- Erzeug- nisse Leistungs- Ergebnis 210,00 € Liquidität 298,30 € 39,70 € Werbe- kosten 431,70 € - 0,30 € = Fertigerzeugnisse 90,00 € - 90,00 € = 180,00 € - 180,00 € = 431,40 € 0,00 € - 80,00 € - 39,70 € = 928,60 € 928,60 € - Leistungseinsatz Vortag 180,00 € - Leistungseinsatz 2. Tag 210,00 € =360,00 € Umsatzerlöse 750,00 € + Umsatzerlöse750,00 € Leistungsabgabe (Umsatzerlös) 750,00 € + 750,00 € Leistungseinsatz Fertigerzeugnisse 2. Tag: 210,00 € Leist.einsatz Vortag Fer- tigerzeugnisse 180,00 € Verkauf Fertigerzeugnisse 750,00 € Produktion (Leistungs- Prozess)

25 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 25/39 Ein Unternehmen benötigt zur Erbringung einer Leistung Arbeitskräfte Betriebsmittel Werkstoffe =Vermögensgegenstände, die langfristig im Unternehmen eingesetzt werden und ihre Leistungen über einen längeren Zeitraum abgeben (Anlagevermögen). =Vermögensgegenstände, die kurzfristig im Unternehmen eingesetzt werden und ihre Leistungen innerhalb eines kurzen Zeitraums abgeben (Umlaufvermögen). =Mitarbeiter, die innerhalb eines Zeitraums ihre Leistung erbringen. Produktion (Leistungs- Prozess) Anlage- vermögen Umlauf- vermögen z. B. Rohstoffe z. B. Maschinen Anschaffungs- kosten 30.000 € Leistungs- einsatz 3.000 € pro Jahr Anschaffungs- kosten 5.000 € Leistungs- einsatz 5.000 € pro Jahr Jahr Bestand Leistungseinsatz Anlagevermögen 1. 30.000 € 3.000 € 2. 27.000 € 3.000 € 3. 24.000 € 3.000 € 4. 21.000 € 3.000 € 5. … … Bestand Leistungseinsatz Umlaufvermögen 5.000 € … …

26 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 26/39 Liquidität Betriebs- mittel Einkauf 1.000 €/Jahr Roh- stoffe Arbeits- kräfte Wertverlust 500 €/Jahr Löhne 400 €/Jahr Leistungs- prozess Leistungsergebnis Leistungsabgabe 1.900 €/Jahr 2.000 €/Jahr Wert- Schöpfung 1.00 €/Jahr Wichtig! Jedes Unternehmen hat das Ziel, eine Leistung zu erbringen und damit einen Gewinn zu erzielen. Um eine Leistung zu erbringen, müssen zuvor Leistungen eingesetzt werden. Das Leistungsergebnis hat immer den Wert der Summe aller Leistungen, die hierfür eingesetzt wurden. Erst die Leistungsabgabe (vor allem Umsatzerlöse) entscheidet darüber, ob ein Gewinn erzielt wurde (Wert der Leistungsabgabe > Wert des Leistungsergebnisses).

27 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 27/39 Das Vermögen ist das Eigentum des Unternehmens. Maschinen und Anlagen (Produktionsausstattung in der Fertigung), Inhaber des Unternehmens ist der Unternehmer. Er ist eine natürliche Person. Um ein Unternehmen zu gründen und weiterzuführen, müssen materielle Vermögenswerte eingesetzt werden. Zu den typischen Vermögenswerten gehören: Betriebs- und Geschäftsausstattung (Büromöbel, Computer, Regale, Kopierer usw.), Lagervorräte (Werkstoffe, Handelswaren, Fertigerzeugnisse), Der Unternehmer kann Vermögenswerte (Geld- und Sachwerte) häufig formlos in sein Unternehmen übertragen, so dass das Unternehmen Eigentümer der übertragenen Sachen wird. Zahlungsmittelbestände (Bargeld/Kasse, Bank/Geld auf dem Kontokorrentkonto). Herr Schmitt = natürliche Person Unternehmen von Herrn Müller Überführung von Sachvermögen Überführung von Geldvermögen … ist Eigentümer eines Pkw. … ist Eigentümer von Geld. … wird Eigentümer des Pkw. … wird Eigentümer des Geldes. Die Beschaffung von Vermögen durch ein Unternehmen nennt man Investition. Der Unternehmer kann investieren in das Anlagevermögen (Sachvermögen). die Lagervorräte des Umlaufvermögens (Sachvermögen). Buch- und Bargeld des Umlaufvermögens (Geldvermögen).

28 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 28/39 Neben dem Unternehmer können aber auch außenstehende Dritte dem Unternehmen Vermögens- werte zur Verfügung stellen. Unternehmen von Herrn Müller … sind Eigentümer von Rohstoffen. Banken: Hierzu gehören Sie können dem Unternehmen Geldvermögen in Form von Krediten überlassen. Im Gegenzug muss das Unternehmen den Kreditgebern Zinsen zahlen. Lieferanten: Sie überlassen dem Unternehmen Sachvermögen in Form von Betriebsmitteln, Werk- stoffen und Handelswaren, die geliefert werden und erst später (innerhalb eines verein- barten Zahlungsziels) bezahlt werden müssen. Während dieser Zeit liegt ein Warenkredit vor. Das Unternehmen muss den Kreditgebern keine Zinsen zahlen. Lieferanten Banken … sind Eigentümer von Geld. … wird Eigentümer des Rohstoffs. … wird Eigentümer des Geldes. Überführung von Geldvermögen Überführung von Sachvermögen

29 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 29/39 Unternehmen von Herrn Müller Es gibt also grundsätzlich zwei Wege, auf denen sich Unternehmen Vermögen beschaffen kann: über den Unternehmensinhaber Der Unternehmen stellt seinem Unternehmen Vermögenswerte zur Verfügung, indem er sie aus seinem Privatvermögen in das Vermögen seines Unternehmens überführt. Im Gegenzug hat er das Recht, dieses Vermögen wieder aus dem Unternehmen herauszunehmen (Herausgabeanspruch). außenstehende Dritte Sie überlassen dem Unternehmen Sachvermögen (z. B. Lieferanten) Im Gegenzug haben sie ein Recht auf Zahlung (z. B. können Lieferanten auf Bezahlung der Rechnung, Banken auf Rückzahlung von Krediten), also einen Zahlungsanspruch. Lieferanten Unternehmer Banken Überführung von Sach-/Geldvermögen Herausgabe- anspruch Überführung von Geldvermögen Zahlungs- anspruch Überführung von Sachvermögen Zahlungs- anspruch bzw. Geldvermögen (z. B. Banken). Herausgabeansprüche des Unter- nehmers auf Vermögenswerte des Unternehmens nennt man auch Eigenkapital. Zahlungsansprüche außensteh- ender Dritte gegenüber dem Unternehmen nennt man auch Fremdkapital.

30 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 30/39 Beispiel: Claudia Kaiser entschließt sich, einen Waffelladen unter folgenden Bedingungen zu gründen: Ein Waffeleisen (Wert 400,00 €) mietet sie bei einem Fachgeschäft. Die Monatsmiete beträgt 50 €. Einen Teigmixer (Wert 700 €) kauft sie bei dem Fachgeschäft und vereinbart, dass der Kaufpreis nach einem Monat bezahlt wird. In ihr Unternehmen überführt sie 400 € Bargeld und kauft davon bei einem Händler Werkstoffe (Zuta- ten) im Wert von 300 €. Den Rest des Geldes nutzt sie als Wechselgeld. Von einer Bank erhält sie einen Kredit über 500 €. Von dem zur Verfügung gestellten Geld kauft sie eine Ladentheke im Wert von 500 €. Claudia Kaiser erstellt am Tag der Gründung ihres Unternehmens folgende Übersicht: Vermögen des Unternehmens I. Anlagevermögen Mixer700 € Werkstoffe300 € Kasse100 € Ladentheke500 € II. Umlaufvermögen Summe1.600 € Kapital des Unternehmens I. Eigenkapital400 € Bankkredit500 € Lieferanten- verbindlichkeit700 € II. Fremdkapital Summe1.600 € Das gemietete Waffeleisen gehört nicht zum Vermögen des Unternehmens. Gleichzeitig hat der Lieferant 30 Tage lang einen Zah- lungsanspruch Gleichzeitig hat die Bank einen Zahlungs- anspruch Der Mixer gehört zum Vermögen des Unternehmens. Die Theke gehört zum Vermögen des Unternehmens. Die Werkstoffe und das Bargeld gehören zum Ver- mögen des Unter- nehmens. Gleichzeitig hat der Unternehmer einen Herausgabe- anspruch.

31 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 31/39 Wichtig: Vermögen und Kapital sind in einem Unternehmen wertmäßig immer gleich groß! Seite der Investierung Über welche Vermögenswer te verfügt das Unternehmen? In welche Ver- mögenswerte wurde das Eigen- und Fremdkapital investiert? Seite der Finanzierung Über welches Eigen- und Fremdkapital verfügt das Unternehmen? Vermögen des Unternehmens I. Anlagevermögen Mixer700 € Werkstoffe300 € Kasse100 € Ladentheke500 € II. Umlaufvermögen Summe1.600 € Kapital des Unternehmens I. Eigenkapital400 € Bankkredit500 € Lieferanten- verbindlichkeit700 € II. Fremdkapital Summe1.600 € Über welches Kapital verfügt das Unter- nehmen? Unternehmen Lieferanten Banken Unternehmerin Investition… in das Anlagevermögen 700 € Finanzierung… durch Eigenkapital durch Fremdkapital 700 € 500 € 400 € in das Umlaufvermögen 500 €

32 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 32/39 Beispiel: Andreas Klaasen ist gerade 18 Jahre alt geworden und hat die Führerscheinprüfung bestanden. Ihr größter Wunsch ist nun ein Auto. Zusammen mit ihren Eltern finden Sie Ihr „Traumauto“ bei einem Autohändler. Der gebrauchte Pkw soll 6.000 € kosten. Das ist sehr viel Geld! 1.Andreas zahlt die 6.000 € in Bar bei Abholung des Pkw. In diesem Fall gewährt der Händler einen Barzahlungsrabatt von 2 %. Der Händler unterbreitet folgende alternative Angebote: 2.Andreas kann den Pkw sofort mitnehmen und zahlt den Kaufpreis innerhalb von 30 Tagen durch Banküberweisung. 3.Andreas kann den Pkw sofort haben und muss ihn nicht direkt bezahlen. Über die Bank des Autohändlers erhält er einen Kredit in Höhe der 6.000 €. Dieser muss nach zwei Jahren zurückgezahlt werden. Hinzu kommen noch 10 % Zinsen pro Jahr. Welche Vor- und Nachteile haben die drei alternativen Finanzierungsangebote? Alternative 1 Alternative 2 Alternative 3 VorteileNachteile Man wird sofort Eigentümer des Pkw. VorteileNachteile VorteileNachteile (Die Einigung findet durch Abschluss des Kaufvertrages statt, das Eigentum an dem Pkw erhält man durch die Übergabe durch den Händler). Man erhält den Pkw günstiger. (Preisnachlass 2 % von 6.000 € entspricht 120 €). Man muss den Kaufpreis sofort bezahlen. (Man muss das Geld für den Kauf also haben). Man wird sofort Eigentümer des Pkw. (Die spätere Zahlung hat keine Auswirkung auf die Eigentums- übertragung). Zahlungsaufschub von 30 Tagen. (Man wird zwar Eigen- tümer des Pkw, bis zur Zahlung des Kaufprei- ses hat man jedoch Schulden (Fremdkaptal) bei dem Autohändler). Man erhält keinen Preis- nachlass. (Man muss die 6.000 € relativ schnell haben, da der Kaufpreis kurzfristig beglichen werden muss). Der Pkw ist 30 Tage lang mit Schulden (Fremdkapital) belastet. Man wird sofort Eigentümer des Pkw. (Dadurch, dass man den Kredit der Bank erhält, kann man den Auto- händler sofort bezahlen). Der Pkw ist über zwei Jahre mit Schulden belastet (mit Fremdkapital finanziert). Der Pkw wird durch die Zins- zahlungen teurer. (Neben den 6.000 € müssen zusätzlich 1.200 € Zinsen an die Bank gezahlt werden).

33 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 33/39 Das Vermögen dient aktiv zur Erbringung der unternehmerischen Leistung. Anlagevermögen Grundstücke und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Diese Vermögenswerte geben ihre Leistung langfristig ab. Der Wertverlust innerhalb eines Zeit- Raums stellt einen Leistungseinsatz dar. Umlaufvermögen Werkstoffe (Roh-, Hilfs, Betriebsstoffe) Fertigerzeugnisse werden kurzfristig „auf Ziel“ verkauft. Fertigerzeugnisse Werkstoffe werden kurzfristig in Fertigerzeugnisse umgewandelt. Forderungen Geldforderungen werden durch die Kunden kurzfristig beglichen. Zahlungsmittelbestände (Bank, Kasse) Die Zahlungsmittel (Liquidität) steht für den Kauf neuer Vermögensgegen- stände (Anlagevermögen, Werkstoffe zur Verfügung. Hinweis: „Auf Ziel“ bedeutet so viel wie „Zahlung innerhalb eines Zahlungszieles“. Ein Zahlungsziel ist der Zeitraum, innerhalb der eine Rechnung beglichen werden kann. Eine typische vertragliche Formulierung lautet: „Zahlen Sie diese Rechnung innerhalb von 30 Tagen ab Rechnungsdatum“.

34 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 34/39 Beispiel : Maschinen und Anlagen, Anschaffungskosten 1.500.000 €. Die Haushaltsmaschinen AG produziert Waschmaschinen. Sie setzt folgendes Anlagevermögen ein: Betriebs- u. Geschäftsausstattung, Anschaffungskosten 800.000 €. Dieses Anlagevermögen verliert an Wert und der Wertverlust beträgt 80.000 € pro Monat. Das Unternehmen kauft Werkstoffe im Wert von 1.600.000 € ein und stellt daraus 4.000 Wasch- maschinen her, die sie innerhalb eines Monats für 800 € pro Stück verkauft. Grundstücke u. Gebäude, Anschaffungskosten 2.000.000 €. Die Kunden erhalten ein Zahlungsziel von 30 Tagen. Unternehmen Umsatzerlöse 2.080.000 € Kauf neuer Werkstoffe 2.000.000 € Kauf neues Anlagevermögen 80.000 € Das Unter- nehmen wächst im ersten Monat um 400.000 €. Im nächs- ten Monat können nun 5.000 statt 4.000 Waschma- schinen hergestellt werden. Hinweis: Aus Vereinfachungsgründen wird auf den Leistungseinsatz der Arbeitnehmer (Löhne, Gehälter) hier nicht eingegangen. Anlagevermögen GuG2.000.000 € MuA1.500.000 € BGA800.000 € Wertverlust 80.000 € Umlaufvermögen Werkst.1.600.000 € Verbrauch 1.600.000 € Produktion (Leistungs- Prozess) Forder.2.080.000 € Bank2.080.000 € nach 30 Tagen Wertschöpfung:2.080.000 € - (80.000 € + 1.600.000 €) = 400.000 € Die Wert- Schöpfung wird dann 500.000 € betragen.

35 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 35/39 Der Effekt : Mit jeder verkauften Waschmaschine erwirtschaftet das Unternehmen eine Wertschöpfung von 200 €. Anlagevermögen Summe4.300.000 € Umlaufvermögen Werkst.1.600.000 € Forder.0 € Bank0 € Beginn erster Monat Verkauf 4.000 Maschinen, Leistungs- einsatz 1.680.000 €, Umsatz- erlöse 2.080.000 €. Anlagevermögen Ende erster Monat Summe4.220.000 € Umlaufvermögen Werkst.0 € Forder.2.080.000 € Bank0 € Anlagevermögen Summe 4.220.000 € Umlaufvermögen Werkst.0 € Forder.0 € Bank2.080.000 € Beginn zweiter Monat Investition 80.000 € in neue Maschinen, Anlagevermögen Summe4.300.000 € Umlaufvermögen Werkst.2.000.000 € Forder.0 € Bank0 € Investition 2.000.000 € in neue Werkstoffe. Folge. Das Unternehmen kann nun mehr Waschmaschinen herstellen (statt 4.000 St. nun 5.000 St.). Anlagevermögen Summe4.300.000 € Umlaufvermögen Werkst.2.000.000 € Forder.0 € Bank0 € Beginn zweiter Monat Verkauf 5.000 Maschinen, Leistungs- einsatz 2.080.000 €, Umsatz- erlöse 2.600.000 €. Anlagevermögen Ende zweiter Monat Summe4.220.000 € Umlaufvermögen Werkst.0 € Forder.2.600.000 € Bank0 € Anlagevermögen Summe4.220.000 € Umlaufvermögen Werkst.0 € Forder.0 € Bank2.600.000 € Beginn dritter Monat

36 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 36/39 Unternehmen Kauf neuer Werkstoffe 400 €/St. Wertschöpfung 20 € Nach dem Verkauf von 1 Stück: Wertschöpfung 400 € Nach dem Verkauf von 20 Stück: Folge: Im Laufe der Zeit können immer mehr Werkstoffe gekauft und Fertig- erzeugnisse verkauft werden. Das Umlaufvermögen wächst an. Ab einem bestimmten Zeitpunkt liegen auch genug Überschüsse vor, um diese in das Wachstum des Anlagevermögens zu investieren. Hierdurch wächst nun auch die Leistungsfähigkeit des Unternehmens, weil z. B. mit besseren Maschinen noch mehr Werkstoffe verarbeitet und dadurch mehr Erzeugnisse hergestellt und verkauft werden können. Häufige und schnelle Reinvestition in das Umlaufvermögen Seltenere und höherwertige Reinvestition in das Anlagevermögen Im Umlaufvermögen finden häufige und schnelle Reinvestitionen statt: Die durch den Verkauf der Fertigerzeugnisse erwirt- schafteten Zahlungen durch Kunden können für den Kauf neuer Werkstoffe verwendet werden. Im Umlaufvermögen findet ständig folgender Kreislauf statt: Werkstoffe werden gekauft, zu Fertigerzeugnissen ver- arbeitet. die Fertigerzeugnisse werden auf Ziel verkauft. die Kunden begleichen diese Forderungen. diese Zahlungsmittel stehen für den Kauf neuer Werk- stoffe zur Verfügung. Das Anlagevermögen kann längerfristig genutzt werden und verliert über einen längeren Zeitraum an Wert. Durch den Verkauf der Fertigerzeugnisse erwirt- schafteten Liquiditätsüber- schüsse können langfristig für Reinvestitionen genutzt werden. Anlagevermögen Gebäude u. Grundst. Maschinen u. Anl. Betriebs-/Gesch.ausst. Umlaufvermögen Werkstoffe Forderungen Bank Leistungs- einsatz 20 €/St. Fertigerzeugnisse Leistungseinsatz 400 €/St. Leistungsergebnis 420 €/St. Umsatzerlöse 520 €/St. Geldzufluss 520 €/St.

37 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 37/39 Bilanz Anlagevermögen Gebäude u. Grundst. Maschinen u. Anl. Betriebs-/Gesch.ausst. Umlaufvermögen Werkstoffe Forderungen Bank/Kasse Fertigerzeugnisse Eigenkapital Fremdkapital Langfristige Bankverbindlichkeiten (Darlehen) Kurzfristige Bankverbindlichkeiten (Dispositionskredite) Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten Das Vermögen eines Unternehmens wird aktiv zur Erbringung der Unternehmens- leistung und zur Wertschöpfung genutzt... … während das Kapital passiv quasi die finanzielle Deckung im Hintergrund darstellt. Im Vermögen ist das Eigen- und Fremd- kapital investiert. Das Kapital macht deutlich, auf welche Weise das Vermögen finanziert wurde. Das Vermögen nennt man daher auch Aktiva des Unter- nehmens. Das Kapital nennt man daher auch Passiva des Unter- nehmens. Die Summe aller Vermögenswerte stimmt zu jedem Zeitpunkt mit der Summe des Kapitalwertes überein. Wertsumme = Der Wertverlust am Anlagevermögen (z. B. durch Nutzung) und am Umlauf- vermögen (z. B. durch Verbrauch der Werk- stoffe) führt immer zu einem Leistungser- gebnis (v. a. Fertiger- zeugnisse) im gleichen Wert. Wird das Leistungs- ergebnis (v. a. Her- stellung von Fertig- erzeugnisse) am Markt mit Gewinn (Wertschöpfung) abgesetzt (Umsatz- Erlöse), steigt hier- durch das Eigen- kapital bzw. verringert sich das Fremdkapital. Ein Unternehmen stellt innerhalb eines Zeitraums 100 Fertigerzeugnisse her, wobei der Leistungs- einsatz insgesamt 1.000 € entspricht. Die herge- stellten Erzeugnisse haben also einen Herstellungs- wert von 1.000 €. Werden diese für 1.200 € verkauft, fließen dem Unternehmen 200 € mehr zu (zunächst in die Zahlungsmittelbestände). Dieses Geld kann nun im Vermögen belassen werden (Folge: das EK steigt) oder zur Begleichung von Fremdkapital genutzt werden. Beispiel: Aktiva Passiva

38 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 38/39 Beispiel: Claudia Kaiser liegen folgende Informationen über ihren Waffelladen vor: Werkstoffverbrauch (Wert der verwendeten Zutaten): 0,30 €/St. Kosten je Monat: Gehälter 80 €, Miete 120 €, Werbung 40 €. Verkaufspreis für eine Waffel: 1,50 €/St. Vermögenswerte im Gründungsmonat: Maschinen (z. B. Mixer):8.000 € Geschäftsausstattung (z. B. Ladentheke):5.000 € Werkstoffe (Zutaten):1.800 € Guthaben Bankkonto des Unternehmens:1.000 € Kassenbestand (Wechselgeld):200 € Kapitalwerte am Gründungstag: Eigenkapital:8.500 € Bankkredit:3.000 € Verbindlichkeiten gegen- über Lieferanten:4.500 € Das Unternehmen entwickelt sich folgendermaßen: 1. Monat Claudia stellt 6.000 Waffeln her und verkauft keine einzige, so dass sie diese zwischenlagert. Monatlich verliert das Anlagevermögen 192 € (jeweils 96 € Maschinen und BGA) an Wert. Der Bankkredit muss erst in mehreren Jahren zurück gezahlt werden. Je Monat fallen jedoch 12 € Zinsen an, die am Monatsende vom Bankkonto abgezogen werden. Ebenso werden die Gehalts- und Miet- zahlungen am Monatsende durchgeführt und die Werbekosten beglichen. 2. Monat Claudia kann 10.000 Waffeln verkaufen. Die Kunden haben bar gezahlt. Sie kauft für 1.500 € Werkstoffe ein, die sie zum Teil verbraucht. Die Zahlung muss sie erst im 3. Monat an den Lieferanten leisten. Ermitteln Sie für den Beginn des 1., 2. und 3. Monats die Vermögensbestände (getrennt nach AV und UV) sowie die Kapitalbestände. für den 1. und 2. Monat den Leistungserfolg des Unternehmens (Gewinn bzw. Verlust).

39 Einführung in eine prozessorientierte BWL J. Bensch KAPITEL 1 Der Leistungsprozess 39/39 Masch.8.000 € I. Anlageverm. BGA5.000 € Werkst.1.800 € II. Umlaufverm. Fert.erz.0 € Bank1.000 € Kasse200 € I. Eigenkapital 8.500 € Kredite3.000 € II. Fremdkapital Verb.4.500 € 16.000 € Bilanz Beginn 1. Tag 2.244 € Leistungsgegenüberstellung Leist.einsatz Leist.ergebnis Werkst. verbrauch1.800 € Abschr.192 € Gehälter80 € Zinsen12 € Miete120 € Werb.40 € Hergestellte Erzeugn.2.244 € Leistungserfolg Leist.einsatz Leist.abgabe Leistungs- einsatz im Umsatz0 € Umsatz- erlöse0 € Masch.7.904 € I. Anlageverm. BGA4.904 € Werkst.0 € II. Umlaufverm. Fert.erz.2.244 € Bank748 € Kasse200 € I. Eigenkapital 8.500 € Kredite3.000 € II. Fremdkapital Verb.4.500 € 16.000 € Bilanz Beginn 2. Tag 1.644 € Leistungsgegenüberstellung Leist.einsatz Leist.ergebnis Werkst. verbrauch1.200 € Abschr.192 € Gehälter80 € Zinsen12 € Miete120 € Werb.40 € Hergestellte Erzeugn.1.644 € Leistungserfolg Leist.einsatz Leist.abgabe Leistungs- einsatz im Umsatz3.888 € Umsatz- erlöse15.000 € Gewinn11.112 € 15.000 € 0 € Masch.7.808 € I. Anlageverm. BGA4.808 € Werkst.300 € II. Umlaufverm. Fert.erz.0 € Bank748 € Kasse14.949 € I. Eigenkapital 19.612 € Kredite4.500 € Verb.4.500 € 28.612 € Bilanz Beginn 2. Tag


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