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Agrar- und Ernährungspolitik III

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Präsentation zum Thema: "Agrar- und Ernährungspolitik III"—  Präsentation transkript:

1 Agrar- und Ernährungspolitik III
Vorlesung 6. und 12. Juni 2007 Preisindizes Martin Kniepert

2 Übersicht Das Prinzip von Indexrechnungen: Erfassung der „reinen“ Preis-, Mengen etc. Entwicklungen Laspeyres, Paasche und Fisher-Indizes Bspw.Verbraucherpreisindex (VPI) Bspw. Produktionsindex Übertreibt der VPI?

3 Durchschnittliche Preise?
Produkt 1: 20 kg * 80 €/kg = € Produkt 2: 80 kg * 20 €/kg = € Ø Preis: 3.200 € / 100 kg = 32 € je kg. Aber: Welche Information liegt hierin? Welches Interesse könnte damit abgedeckt werden? Wird jemand ein Produktmix wegen eines durchschnittlichen Preises kaufen oder verkaufen wollen? Lassen sich durchschnittliche Preise sinnvoll vergleichen? Wenn ja, wann bzw. wie?

4 Reine Preisvergleiche in Aggregate
Alle Preise eines Warenkorbs einzeln zu vergleichen wäre unübersichtlich und für das Aggregat nicht aussagekräftig Lösung: Die einzelnen Preise werden gewichtet und somit aggregiert und über Zeit und Raum hin vergleichbar. Entscheidend: Die Gewichtung einzelner Waren (also die Mengenkomponente der Wertberechnung; V = Σ Pi * Qi; Σ für i= 1 bis n ) ist alle Jahre bzw. Regionen gleich. Wichtige Beispiele bzw. Anwendungen sind Verbraucherpreisindex Landwirtschaftlicher Paritätenspiegel Entwicklung von Handelsspannen zwischen Industrie- und Entwicklungsländer: Rückgang der „Terms of Trade Ländervergleiche durch Kaufkraftparitäten (Purchasing Power Parities - PPPs)

5 Bsp: Entwicklung ist die Entwicklung der Preisrelation zwischen Produkt- und Vorleistungspreisen
Quelle: LBG, Grüner Bericht

6 Preise gewichten? Mit Blick auf eine Analyse des Einflusses der Preise auf die Wertentwicklung werden die Preise mit den Mengen gewichtet. [Das klingt zunächst banal, muss es aber nicht immer sein.] Es wird für verschiene Perioden (oder auch Regionen ein einheitliches Mengenschema) festgelegt. Aus der Multiplikation von Preisen einer Periode n mit Mengen der Periode 0 wird das „Volumen“ ermittelt. Der Vergleich des Volumens der Periode n mit dem Wert des betrachteten Aggregates in Periode 0 ergibt die ‚reine‘ Preisentwicklung. Es kann die Frage beantwortet werden, wie sich der Wert des betrachteten Aggregates entwickelt hätte, wenn sich nur der Preis verändert hätte.

7 ... Laspeyres und Paasche Indizes
Wobei: i = 1 .. n für Produkte q0: Mengen, p0: Preise in der Basisperiode oder -region etc. q1: Mengen, p0: Preise in der Vergleichsperiode oder -region etc.

8 Kritik an Paasche und Laspeyres
Je mehr das unterstellte (bzw. aus der übernommene) Mengenschema vom tatsächlichen abweicht, desto mehr verliert der Index an Aussagekraft. Bspw. überschätzen die Indizes die Inflationsentwicklung Annahmen für ein Beispiel: Nominell fixes Einkommen Eine Veränderung eines Preises und damit der Preisrelation Lösungsversuche: Superlative Indizes (Bspw. Fisher) oder pragmatischer: Verkettung von Indizes

9 Verketteter österreichischen VPI (1)
Preisaufzeichnungen finden in Österreich bereits seit mehr als 200 Jahren statt. Ein Rückverkettung der heutigen Indizes wird aufgrund des zweiten Weltkriegs und der Folgejahren oft nur bis 1966 oder 1958 vorgenommen. Das notwendige Mengengerüst wird auf Grundlage von Haushaltserhebungen ermittelt. Entwicklungen dieses Mengengerüstes: Allgemeine wirtschaftlichen Entwicklung schließen (steigende Gesamtausgaben, Umgewichtung der Produkte ) Technologische Entwicklungen bzw. immer neue Produkte

10 Verketteter österreichischen VPI (2)
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen

11 Verketteter ö. VPI: Zur Entwicklung der Warenkörbe
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen

12 Verketteter ö. VPI Beispiele sachlicher Verkettung
Verknüpfungen auf der Elementarebene können (und sollten um der Zugänglichkeit willen) plausible sein. 1958: Reinigungsbad, 1966: Brausebad, 1976ff: Sauna 1976: Fußballstehplatz; 1996: Fußballsitzplatz Grundsätzlich ist dies aber nicht notwendig; notwendig ist nur die plausible Zuordnung zu einer Untergruppe Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen

13 Verketteter ö. VPI – Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen

14 Beispiel für Überschätzung der Inflation durch Indizes
Musik-CDs Musik-Downloads Theater-Besuche Fernsehen, Videos, DVD Ganz früher: Wollpulover 60er Jahre: Höherer Anteil von Synthetik

15 Gründe für Preisveränderung?
Für die preisinduzierte Veränderung des tatsächlichen Warenkorbes ist es gleichgültig, woher die Preisveränderung rührt: Aufgrund technischer Entwicklungen (bspw. der Mobiltelefonie mit ihrem bremsenden Einfluss auf die Preisentwicklung) Aufgrund außenwirtschaftlicher Einflüsse (bspw. aufgrund gestiegener Ölpreise) Etc. Entscheidend bleibt immer die Reaktion der Konsumenten auf die Veränderung des Angebots.

16 Welche Indexformel? Axiomatische Ansätze Test-Ansatz
(factor reversal test bspw.) Test-Ansatz Ökonomisch-Theoretischer Ansatz

17 VPI = Lebenshaltungskostenindex?

18 Isoquante und Haushaltsgleichgewichte N0 und Nt
8 A 6 4 N0 C 2 Nt 1 U0 = Ut = 2 B 1 D 2 4 6 8 Q1 Quelle: Nach v.d. Lippe (o.Jg.)

19 Kompensation mit einem Preisindex PL = 2,125
Q2 8 6 4,25 4 Nt* 2,125 2 U = 4,25 Nt 1 U0 = 2 2 4 6 8 8,25 17 Q1 Quelle: Nach v.d. Lippe (o.Jg.) D

20 Schlussfolgerung „Überschätzung“
Der Konsument muss einen niedrigere Indifferenzkurve hinnehmen. Das teuerer gewordene Produkt wird zum Teil durch das im Preis billiger gewordene Produkt ersetzt. => faktisch hat sich das Wägungsschema verändert Das im Preis gleich gebliebene und damit relativ billiger gewordene Produkt müsste im Wägungsschema aufgewertet werden. Da dies nicht geschieht, ist das teurer gewordene Produkt überrepräsentiert und schlägt sich stärker als gerechtfertigt im Index nieder.

21 Erzeugerpreisindizes
Wofür werden Erzeugerpreisstatistiken gebraucht? Wie bekommt man die Preisinformation? Wie werden Preise definiert? Wie genau sind die ausgewiesenen Preise Wie genau sind ausgewiesene Preisindizes? Welche Aussagekraft haben aggregierte Preise bzw. Preisindizes

22 Zweck von Preisinformationen
Ver- oder Einkaufsentscheidung => Vergleich über Anbieter/Nachfrage, Rabatte etc. Produktions- und Investitionsplanung Vergleich zwischen Regionen Einschätzung von Preisentwicklung (Trends, komplexere Analysen unter Einbeziehung von Kreuzpreisen, technischen Entwicklungen etc.) Firmenvergleiche (Gründe für Wettbewerbsvorteile) Einkommensrechnung Politikanalyse

23 Welche Informationsgrundlage (1)
Administrative Preise (amtlich festgelegt, Marktordnungen) Preise auf Großhandelsebene Preise der Mühlen, Schlachthäuser (Vorteil: In aller Regel mehr Daten als bei einer Vielzahl der lw. Verkäufer) Preise der Lagerhäuser (Düngemittel, Futtermittel etc.; Vorteil entsprechend) Zu unterscheiden: Preislisten (Tarife) und Preisberechnung basierend auf individuellen Rechnungen Nachteil: Keine „Erzeuger“-Preise im Sinne von Ab-Hof-Preisen – Zu- und Abschläge für Transporte werden notwendig (i.d.R. geschätzt)

24 Welche Informationsgrundlage (2)
Preise aus einschlägigen Medien (bspw. für Obst) Preis von Produktenbörsen (lw. Börse Wien) Preise von Terminbörsen Preise aus lw. beitriebsindividuellen Unterlagen (Buchhaltungdaten) Internet (bspw. Preisschätzungen von Verbänden, Kammern, Erzeugergenossenschafen

25 Preis- (bzw. Produkt)definitionen (1)
Vermarktungsebenen Erzeugerpreise (ab-Hof-Verkaufspreise) Betriebs- oder konzerninterne Verrechungspreise Großhandelspreise (Auf- und Verkaufspreise von Händlern) Außenhandelspreise Verbraucherpreise Erlöspreise (als Eurostat-Begriff, = unit values) Erzeuger- und Herstellungspreise Etc.

26 Preis- (bzw. Produkt)definitionen (2)
Nach Art der Produkte bzw. Dienstleistungen Exakte Erfassung der Qualität in umfassenden Sinne Bestimmung ob Mengen oder Stückbezug Produktspezifische Kennzeichen: Feuchtigkeit beim Getreide, Krümmungsgrad bei der Gurke, Stängellänge bei der Rose etc. Bio- konventionell Marke (auch zur Berücksichtigung des Markenimage) Konditionen des Kaufs/Verkaufs Skonti Lieferzeiten, Lieferbedingungen (cash and carry?) Rückgaberechte, Garantiefragen

27 Preis- (bzw. Produkt)definitionen (3)
Angesichts der Produktvielfalt Kann es eine einheitliche Preisbestimmung überhaupt noch geben? Genügt es, auf Referenzprodukte zu achten? Wofür ist die Betrachtung von Preisentwicklungen ausreichend? Referenzprodukte und Preisaggregate

28 Preise für Gerste nach versch. Quellen

29 Verkaufspreise für Gerste nach versch. Quellen

30 Verkaufspreise Gerste nach Stichprobe (2004)

31 Verkaufspreise Gerste nach Stichprobe (1998-2005)

32 Verkaufspreise Gerste nach Stichprobe (1998-2005, ohne Ausreißer)

33 Einschub: Boxplots Whisker Grenze zwischen dritten und viertem Quartil
Mittelwert Median mit Konfidenzintervall


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