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5.Fachtagung der BAG der PsychologInnen im SPZ, Maulbronn,

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Präsentation zum Thema: "5.Fachtagung der BAG der PsychologInnen im SPZ, Maulbronn,"—  Präsentation transkript:

1 Stellenwert neuropsychologischer Diagnostik für die psychologische Arbeit am SPZ
5.Fachtagung der BAG der PsychologInnen im SPZ, Maulbronn, PD Dr. Ulrike Gleißner Kinderneurologisches Zentrum Bonn U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

2 Stellenwert der Neuropsychologie in der SPZ-Arbeit
Hoch bei Kindern mit ZNS-Schädigung Niedrig bei Kindern ohne ZNS-Schädigung U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

3 ? blabla ZNS Kognitive Leistung Was ist Neuropsychologie?
U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

4 Was ist Neuropsychologie?
ZNS Verhalten/Erleben U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

5 Frontalhirnsyndrom Phineas Gage 1848
Bildquellen: Jack and Beverly Wilgus U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

6 bzw. von Hirnschädigung
In der klinischen Kinderneuropsychologie werden Auswirkungen von Hirnfunktionsstörungen bzw. von Hirnschädigung auf die kognitive und psychische Entwicklung von Kindern untersucht. Kognitive und psychische Variablen werden quantifiziert - nicht nur beschrieben U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

7 Intelligenz in der NP als Hintergrundfunktion!
Kognitive Funktionsbereiche einer neuropsychologischen Untersuchung Gedächtnis Räumlich-konstruktive Funktionen Sprache Aufmerksamkeit Exekutivfunktionen Wahrnehmung und Motorik Intelligenz in der NP als Hintergrundfunktion! U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

8 Fall 1 Standardwerte U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

9 Fall 1 Standardwerte Wissen wir aber, dass er vor dem Hintergrund einer Lernbehinderung in fast keinem Leistungsbereich durchschnittliche Ergebnisse erzielt, nehmen wir es nicht als Hinweis auf eine fokale Funktionsstörung, welche die Sprachbereiche betrifft, Sondern interpretieren dies als diffuse Funktionsminderung. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

10 Fall 2 Standardwerte U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

11 Fall 2 Standardwerte U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

12 NP wichtig bei der Diagnostik
Was wir nicht kennen, das erkennen wir auch nicht!!! Foto von: U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

13 Verbaler Lern- und Merkfähigkeitstest (VLMT)
Liste B Lernen + freier Abruf ½ Stunde R e k o g n i t D G 7 6 Trommel Vorhang Glocke Schule Kaffee Eltern auer Nase Garten Mond Hut Truthahn Farbe Fluß Tisch Förster Vogel Berg . Helmstaedter, Lendt & Lux, 2001 U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

14 Diagnostikum für Cerebralschädigung (DCS-R)
Lernen und freier Abruf ½ Stunde R e k o g n i t Urspr. Lamberti und Weidlich, Revidierte Form U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

15 Rekognition auf Zufallsniveau
Patient N.J. Ergebnisse in längerfristigen deklarativen Gedächtnistests Verbalgedächtnis (VLMT) 15 J. 16 J J. Abruf im 1. Durchgang Abruf im 5. Durchgang 8 9 8 Abruf nach Interferenz Abruf nach 30 Minuten Bildhaftes Gedächtnis (DCS-R) Abruf im 1.Durchgang Abruf im 5. Durchgang 1 1 1 Rekognition auf Zufallsniveau U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

16 Entwicklungsamnesie (Vargha-Khadem et al. 1997)
Patient N.J. Besuch der Regelschule (Hauptschulabschluss) Altersentsprechendes semantisches Wissen (AW, Wortschatz, Gemeinsamkeiten finden) Allgemeinbildung gut Ereignisse des öffentlichen und privaten Lebens werden gut erinnert Alltagsgedächtnisprobleme Gedächtnisprobleme bestehen seit frühester Kindheit (Kindergarten) Benötigt Hilfe von Mitschülern, um Klassenzimmer und Sitzplatz zu finden Vergisst Aufträge Findet den Weg auf Station nicht Entwicklungsamnesie (Vargha-Khadem et al. 1997) U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

17 MRT (Patient N.J.): bilaterale Hippokampussklerose nach perinataler Hypoxie
Macht man bei diesen Patienten eine Bildgebung (links frontale, rechts transversale Schnittführung) , so findet sich eine bilaterale Hippocampussklerose, die häufig wie auch bei N.J. auf eine frühe, hier perinatale Sauerstoffunterversorgung zurückgeht. Parahippokampale Strukturen sind intakt. Ein solches Bild kann also organisch bedingt vorkommen, im Gegensatz z.B. zur selektiven retrograden autobiographischen Amnesie, also dem selektiven Verlust biographischer Gedächtnisinhalte, der m.W. immer einen psychodynamischen aber keinen hirnorganischen Hintergrund hat. Quelle: Klinik für Epileptologie Bonn U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

18 Patientin E.B. Missbrauch? 4jähriges Mädchen
beginnt unappetitliche Dinge in den Mund zu stecken, greift fremden Männern in der Einkaufsschlange an den Po, gebärdet sich aggressiv, ist im Kindergarten nicht mehr führbar. Missbrauch? Mit dem Wissen, dass das Mädchen eine ausgedehnte Dysplasie im linken Temporallappen und epileptische Anfälle zunehmender Häufigkeit hat, verändert sich die Interpretation (Klüver-Bucy-Syndrom). Postoperativ schlagartige Besserung der Symptome Ein zweites Beispiel (Klüver-Bucy-Syndrom? Britta Ehret): 4jähriges Mädchen beginnt unappetitliche Dinge in den Mund zu stecken, greift fremden Männern in der Einkaufsschlange an den Po, gebärdet sich äußerst aggressiv und ist im Kindergarten nicht mehr führbar. Was ist los? KLICK Ohne Hintergrundwissen könnte man durchaus an Reaktionen auf Missbrauch denken.KLICK Mit dem Wissen, dass das Mädchen eine ausgedehnte Fehlbildung im linken Schläfenlappen und epileptische Anfälle zunehmender Häufigkeit hat, verändert sich die Interpretation und man sieht, dass die Symptome einem Klüver-Bucy-Syndrom ähneln Bei diesem Syndrom, benannt nach Heinrich Klüver und Paul Bucy die das Syndrom bei Affenexperimenten erzeugten, zeigen sich bei beidseitiger TL-Schädigung Hypersexualität, Hyperoralität, eine starke Tendenz auf visuelle Stimuli zu reagieren, und fehlende Angst und Furcht. Aufgrund der Unhaltbarkeit des Zustandes wurde das Mädchen schon frühzeitig operiert (normal wartet man bei so kleinen Kindern nach Möglichkeit ab, damit sich das Hirn weiterentwickeln kann und die Dysplasiegrenzen deutlicher werden), es wurde anfallsfrei und die Verhaltensauffälligkeiten besserten sich schlagartig. Beidseitiges Temporallappensyndrom (engl.: Bilateral Temporal Lobe Disorder) genannt, (auch mit unbelebten Objekten), zu starken oralen Tendenzen (alles greifbare mit dem Mund zu untersuchen), Änderung der Ernährungsgewohnheiten, zur Reaktion auf alle Reize (Selektion entfällt somit), eine Hypermetamorphose (zur visuellen Agnosie (Störung des Erkennens) und zum völligen Fehlen von Emotionen und emotionalen Reaktionen (), Gemütsruhe . Die Affen nahmen sogar Schlangen in die Hand. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

19 Befundung ist mehr als Testdiagnostik
Ein Test ist höchstens so gut, wie derjenige der ihn durchführt und interpretiert! Informationsquellen: Verhaltensbeobachtung Krankheits- und Sozialanamnese (Ein Funktionsdefizit sagt nichts über seine Ursache) Elternangaben (KOPKI 4-6, KOPKIJ) Lehrereinschätzung (Netzwerkarbeit) U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

20 KOPKIJ (Gleissner et al. Nervenarzt 2006) KOPKI 4-6 in Vorbereitung
N dies KOPKIJ (Gleissner et al. Nervenarzt 2006) KOPKI 4-6 in Vorbereitung An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass zu dem Elternfragebogen „KOPKIJ“ von Michael Lendt und mir, den ich in einem Artikel im Nervenarzt 2006 mit Normen und allem Drum und Dran zur Verfügung gestellt habe, und der verschiedene kognitive Bereiche wie Sprache, Gedächtnis, Aufmerksamkeit etc. abfragt, aktuell eine Version für Kindergartenkinder im Alter von 4-6 Jahren durch Gitta Reuner, Matthias Krause und mich in Arbeit ist und irgendwann demnächst erscheinen wird. (Diese Einschätzung korreliert, wie ich zeigen konnte, bei spezifischen Funktionen recht gut mit den testdiagnostisch erhobenen Daten, der Fragebogen ist objektiv und befriedigend reliabel. Er kann im zeitlich knapp bemessenen klinischen Alltag die Fremdanamnese sinnvoll vorbereiten, ergänzen und vertiefen und zur Validierung der Testergebnisse dienen.) U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

21 Aus Springer & Deutsch “Linkes Rechtes Gehirn”, 1998
Linkshemisphärische Sprachdominanz/Split Brain Von: Aus Springer & Deutsch “Linkes Rechtes Gehirn”, 1998 U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

22 Veränderung der funktionellen Hirnorganisation
durch Schädigung: Linkshemisphärische Epilepsie „Crowding-Effekt“ Gleissner et al. Epilepsy Research 2003 U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

23 NP ist wichtig für die Diagnostik
NP ist wichtig für die Behandlung Hebel der Behandlung wird angesetzt an: Umgebung: Erziehungs-/Trennungsberatung, Begleitung der Behinderungsverarbeitung, Marte Meo Video-Interaktionsbeobachtung Passung zwischen Anforderungsumwelt und Möglichkeiten des Kindes: Umschulung, Rückstellung, Kindergartenwechsel Psyche des Kindes: Psychotherapie Fähigkeiten des Kindes (Ziel: Kompensation oder Training von Fähigkeiten): Frühförderung, Lerntherapie, Medikamente Neuropsychologisches Wissen ist also wichtig im diagnostischen Prozess, aber auch für die Wahl der Behandlungsmethoden. Ich habe mir mal erlaubt, die Behandlungsmethoden danach zu unterteilen, wo sie ansetzen, wobei sich die verschiedenen Möglichkeiten nicht unbedingt ausschließen. Prinzipiell kann der Hebel angesetzt werden an der Umgebung, Dazu gehören z.B. Erziehungs- oder Trennungsberatung, Begleitung der Behinderungsverarbeitung, die Behandlung von Interaktionsstörungen z.B. nach Marte Meo etc.. Der Hebel kann aber auch an der Passung zwischen Anforderungsumwelt und Möglichkeiten des Kindes angesetzt werden z.B. durch Umschulung, Rückstellung oder Kindergartenwechsel. Durch Psychotherapie wird an der Psyche des Kindes angesetzt. An den Fähigkeiten des Kindes direkt anzusetzen, z.B. durch Frühförderung, Lerntherapie oder Medikamente zu versuchen, Schwächen zu kompensieren oder Fähigkeiten zu trainieren, macht vor allem dann Sinn, wenn man hirnorganische Ursachen annehmen kann. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

24 Vergleich SPZ - Epileptologie
Patienten sind Weniger beeinträchtigt Leichter zu untersuchen! Es gibt viel weniger Patienten mit Intelligenzminderung stark ausgeprägten Aufmerksamkeitsstörungen Verhaltensauffälligkeiten Bunte Klientel mit überraschenden Leistungsmustern! Ich habe früher fast ausschließlich mit Patienten mit hirnorganischer Erkrankung gearbeitet und habe beim Wechsel ins SPZ festgestellt, dass SPZ-Patienten … (Rodenburg 2005 Meta-Analyse CBCL, VA bei gesunden Kindern < 10%, chron.Erkr. 20%, aktive Epilepsie 30-50%). Wobei man dazu sagen muß, dass ich viele Kinder mit schweren Epilepsien hatte. Im SPZ ist die Klientel wesentlich bunter. Ich als Neuropsychologin sehe sicher durch eine andere Brille als die Kollegen! Es ist gut, verschiedene Brillen im Regal zu haben und den Blick nicht nur auf die hirnorganische Verursachung zu legen, aber der Blick durch die Brille der Neuropsychologie kann hilfreich sein. Wer nur einen Hammer hat, … Sie werden im ganzen Vortrag sicher gemerkt haben: Neuropsychologie ist nicht mit Testdiagnostik gleichzusetzen, sondern impliziert eine gewisse Denkweise. Wer nur einen Hammer hat, für den erscheint jedes Problem wie ein Nagel. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

25 FAZIT Neuropsychologie im SPZ
wichtig bei einer Subgruppe von Patienten (ZNS-Schädigung/Erkrankung) für Wahl der Tests Differentialdiagnostik Wahl der Behandlung Intelligenztests eher sekundär, Teilleistungstests primär relevant! U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn

26 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn


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