Bildungsplan 2016 Standardstufe 6 - Sprachmittlung

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Bildungsplan 2016 Französisch Sprachmittlung Klassen 9/10.
 Präsentation transkript:

Bildungsplan 2016 Standardstufe 6 - Sprachmittlung Neu: präzisere Standards für die Sprachmittlung; Stärkung der Mündlichkeit schon in den unteren Klassenstufen Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Inhalt: Definition Sprachmittlung Abgleich der Definitionen in den Bildungsplänen 1994 – 2016 Bildungsplan 2016 Didaktische Prinzipien Sprachmittlungskompetenz Ziele des Lernprozesses Sprachmittlungsstrategien Neu: präzisere Standards für die Sprachmittlung; Stärkung der Mündlichkeit schon in den unteren Klassenstufen Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung - Definition Sprachmittlung ist die adressaten-, sinn- und situationsgerechte Übermittlung von Inhalten geschriebener und gesprochener Sprache von einer Sprache in die andere. (Rössler, 2008) www.phil.uni-passau.de → Formen der Sprachmittlung: Übersetzen – Paraphrasieren – Zusammenfassen – Dolmetschen Neu: präzisere Standards für die Sprachmittlung; Stärkung der Mündlichkeit schon in den unteren Klassenstufen Welche Art der Sprachmittlung wird im schulischen Kontext dem Kommunikationszweck am besten gerecht? Primat der Mündlichkeit  text- bzw. wortgenaue Übersetzung / Dolmetschen entspricht nicht den schulischen Anforderungen; erfordert professionelle Ausbildung Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Bildungsplan 1994 Gymnasium 1. Fremdsprache Klasse 6   Arbeitsbereich 1: Sprachliche Fertigkeiten Hören und Sprechen Lesen und Schreiben Übersetzung    Zur Kontrolle des Verständnisses übersetzen die Schülerinnen und Schüler einzelne Wendungen und Sätze ins Deutsche. Durch den Vergleich mit der Muttersprache erfassen sie grammatische und idiomatische Besonderheiten. Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Bildungsplan 2004 Gymnasium Kompetenzen und Inhalte 1. Fremdsprache Klasse 6 Kommunikative Fertigkeiten Hör- /Sehverstehen Sprechen Leseverstehen Schreiben Sprachmittlung Die Schülerinnen und Schüler können in elementaren zweisprachigen Situationen mündlich vermitteln, in denen ihnen vertraute Inhalte in bekanntem Wortlaut zur Sprache kommen; einzelne Sätze und Wendungen ins Deutsche übersetzen und dabei durch den Vergleich mit der Muttersprache grammatische und idiomatische Besonderheiten erfassen. Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Bildungsplan 2016 Standardstufe 6 Englisch  3.1.3 Funktionale kommunikative Kompetenz Hör- /Hörsehverstehen Leseverstehen Sprechen – An Gesprächen teilnehmen Sprechen – Zusammenhängendes monologisches Sprechen Schreiben Sprachmittlung Sprachliche Mittel 3.1.3.6. Sprachmittlung Die SuS können in einfachen zweisprachigen Alltagsituationen vorgegebene Informationen zu altersgerechten Themen unter Anleitung sinngemäß und adressatengerecht übertragen. (S. 13) Standardstufe 6  Primat der Mündlichkeit!! Sprachmittlung als 5. Fertigkeit!  four skills als integraler Bestandteil der Sprachmittlung, eingebettet in prozessbezogene Kompetenzen Bezug zur Lebenswelt der Schüler eindeutig hergestellt. Adressatenorientierung  Sprachmittlung orientiert sich grundsätzlich an den Bedürfnissen des Adressaten  interaktionale Kompetenz: Erfassen der Besonderheiten einer sozialen Situation, Verhältnis der beteiligten Gesprächspartner  Fähigkeit des Sprachmittlers, eigene Interessen, Absichten, Ziele aus dem Vorgang der Sprachmittlung herauszuhalten und ausschließlich die Kommunikationsinteressen der Gesprächspartner zu bedienen. Präzisierung durch weitere Teilkompetenzen (1-4), BP, S. 13 Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Didaktische Prinzipien Anknüpfung an „Vorwissen“ contextual appropriateness of learner contribution → für eine gelungene Sprachmittlung ist die situative Angemessenheit und das adressatengerechte Sprechen von hoher Bedeutung → dabei gilt das kommunikative Paradigma der Verständlichkeit “message before accuracy and fluency” Differenzierung Anforderungsprogression Welche Folgen haben die Ziele des Lernprozesses für die Gestaltung des Lernens  Welche Aufmerksamkeitsschwerpunkte sollten bei der Gestaltung des Lernens berücksichtigt werden? Welche Kompetenzen benötigen die SuS? Primat der Adressatenspezifik: situative und thematische der kommunikativen Situation in die Lebenswirklichkeit der SuS Adäquatheit: sinngemäße Überführung eines Textinhalts oder einer Mitteilungsabsicht in eine Zielsprache  sprachliche Richtigkeit ist nicht das primäre Ziel /Sprachmittlung orientiert sich an den Bedürfnissen des Adressaten und am Mitteilungsgehalt des Ausgangstexts vs. Genauigkeit bei Übersetzung oder Dolmetschen: lässt keine Abweichungen zu. Anforderungsprogression: Steigerung des Schwierigkeitsgrads über die Lernjahre hinweg (inhaltlich und sprachlich); zunehmender Verzicht auf Hilfen Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Sprachmittlungskompetenz im Fremdsprachenunterricht Sprachbewusstheit - Prozessbezogene Kompetenz 2.1 Interkulturelle kommunikative Kompetenz 3.1.2 Sprachlich-kommunikative Kompetenz Hör-/Hörsehverstehen 3.1.3.1, Leseverstehen 3.1.3.2, Sprechen 3.1.3.3, Text- und Medienkompetenz 3.1.4 Strategien und Methoden z.B. bei Verständnisproblemen nachfragen 3.1.3.3 (6) und Kompensationsstrategien anwenden 2.1 sprachlich-kommunikative Kompetenz: Fähigkeit, den Kommunikationszweck zu erkennen und eine angemessene sprachliche Reaktion zu ermöglichen Interkulturelle Kompetenz: interkulturelles Problembewusstsein, Sensibilität für sprachliche und soziale Gewohnheiten; Fähigkeit, wann zu einem korrekten Verständnis zusätzliches kulturelles Wissen eingeführt werden muss. Interaktionale Kompetenz: Fähigkeit, die kommunikativen Bedürfnisse zu erkennen; Verhältnis der an der Kommunikation beteiligten Personen; eigene Interessen, Absichten und Ziele müssen aus der Kommunikation herausgehalten werden Strategisch-methodische Kompetenzen: Antizipation von Äußerungen oder Kommunikationserwartungen, monitoring des Kommunikationsprozesses Sprachmittlungsstrategien: SuS müssen wesentliche Informationen aus dem Ausgangstext entnehmen können SuS muss über die sprachlichen Mittel verfügen  Vereinfachungs- und Umschreibungsstrategien SuS müssen ihre interkulturelle Kompetenz nutzen, um mit Hilfe landeskundlichen Wissens, ihr Kommunikationsziel zu erreichen (z.B. Höflichkeitsformeln) Adressatenorientierung Anwendung von Weltwissen Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Ziele des Lernprozesses Interkulturelle Handlungsfähigkeit reale oder virtuell realisierte Handlungssituation Kommunikationserfahrung ohne Sprechhandlungsdruck (Jürgen Kurtz) Hier benötigen wir noch die genaue Quellenangabe! Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Sprachmittlungsstrategien Standardstufe 6 Inhalt: zusammenfassen, umstellen, auswählen, weglassen, markieren Wortschatz: paraphrasieren, ersetzen, das Gegenteil nennen, Unwichtiges auslassen Grammatik (z.B. Syntax) : ersetzen, vereinfachen Nicht-sprachliche Ebene: Mimik, Gestik, Körpersprache Strategien auf Inhaltlicher Ebene: Reduktion ggf. Expansion von Textinhalten; markieren von bedeutsamen Stellen /Informationen, Durchstreichen von unwesentlichen Informationen, Markieren von schwierigen Stellen; Schulung von Leseverstehen; evtl. Hinzufügung oder Kommentierung von kulturellem Hintergrund, nutzen des interkulturellen Wissens; Adressatenorientierung in Bezug auf Kommunikationszweck (Nur übermitteln – nicht interpretieren!) Auf Wortschatzebene /Redemittel: Üben des Umgangs mit unbekanntem Vokabular z. B. Paraphrasieren mit Hilfe von Strukturschablonen: a thing that , a person who , a place where …  Vereinfachungs- und Umschreibungsstrategien Auf grammatischer / syntaktischer Ebene: ersetzen durch einfache Wörter; ersetzen von Konstruktionen (passivische durch aktivische Formen Nicht-sprachlicher Ebene: Einsatz von Körpersprache etc. als Kommunikationsmittel Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Beim Lernprozess Hilfsmittel zur Verfügung stellen! Beispiele: word bank method cards Redemittel (z.B. agreeing – disagreeing) → Anknüpfung an Vorwissen, Differenzierung und Anforderungsprogression Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann

Bildungsplan 2016 – Standardstufe 6 Sprachmittlung Gruppenarbeitsauftrag: Welche der im BP 2016 genannten Teilkompetenzen finden in der Bespielaufgabe Anwendung? Welche Sprachmittlungsstrategien werden eingesetzt? Modul Sprachmittlung – Bad Wildbad Mai 2015 – Bauer / Morys-Gießmann