Probleme und Lösungsansätze beim Management von Währungsschwankungen
Wodurch entstehen Währungsschwankungen? Erwartungen z.B. Griechenland-Krise Vertrauen z.B. Irland-Hilfsschirm EURO EURO Maßnahmen der Marktteilnehmer: Banken = Spekulative Motive Fonds = Umschichtung von Währungen, um Performance - Vorgaben zu erfüllen Industrie = Sicherungszwecke Zentralbanken = Herbeiführung von Währungsstabilität für Heimatwährung
Wechselkursentwicklung 2008 - Jetzt Vergleich von EUR/Yen & Vergleich von EUR/USD
Wechselkursentwicklung vom 1.1.2010- heute Kursentwicklung EURO/YEN Kursentwicklung EURO/USD
Hauptgründe für Kurssicherungsmaßnahmen Begrenzung des Verlustrisikos aus Währungsschwankungen Schaffung einer Kalkulationsbasis für Exportgeschäfte in Fremdwährung Beispiele: -> Garne werden in USD gekauft, Fertigerzeugnisse in EUR berechnet. Falls der USD stärker wird, steigen die Rohmaterialkosten entsprechend. = Gewinn ->Fertigerzeugnisse werden im RMB-Raum produziert, aber in USD berechnet. Falls der USD stärker wird, steigen die Umsatzerlöse. Sicherstellung einer korrekten Bewertung von Fremdwährungsforderungen zum Jahresabschluss (BilMoG)
Währungsrisiken Transaktionsrisiko Tritt auf, wenn ein Unternehmen mit funktionaler Währung A Geschäfte in der Währung B tätigt. Translationsrisiko Tritt auf, wenn Unternehmen mit einer anderen funktionalen Währung konsolidiert werden Wettbewerbsrisiko Der langfristige komparative Wettbewerbsvorteil gegenüber Marktteilnehmern in anderen Währungsräumen
Währungsrisiko 1 Jahresexposure Währungsausgang durch Warenimporte Währungseingang durch Warenexporte 10 Mio.$ 15 Mio.$
Währungsrisiko 2 Fälligkeitsstruktur der Rechnungen Betrachtung über das Jahr Zeitliche Abfolge: Kauf Garn -> Produktion -> Vertrieb-> Zahlung
„Auswirkung der USD-Entwicklung auf den Export von Waren von USD 1.000.000, kalkuliert mit einem USD-Kurs von 1,4097 bzw. 709.370,79 Euro“ Kunde Angebot Abschluss Produktion Lieferung Zahlung USD- Kurs 1,4097 1,4706 1,4771 1,4832 1,5849 EUR- Wert 709.370,79 679.994,56 - 29.376,23 677.002,23 - 32.368,55 674.217,91 - 35.152,88 630.954,63 - 78.416,15
Mögliche Strategien im Währungsmanagement Keine Absicherung volle Abhängigkeit von positiver wie negativer Wechselkursentwicklung, in der Regel Eindeckung bei Fälligkeit der Rechnungen z.B. Devisenkassageschäft Starre Absicherung Klare Kalkulationsbasis durch Kursfixierung Absicherung gegen negative Kursentwicklung, aber auch Ausschaltung von Chancen aus positiven Kursentwicklungen z.B. Devisentermingeschäft Flexible Absicherung Wahrung von Kurschancen Begrenzung von Kursrisiken durch Zahlung einer Optionsprämie (= Versicherungsprämie) Devisenoption Valutarische Steuerung Feinjustierung der Währungsfälligkeiten Kombination eines Devisenkassa- geschäftes und eines Devisentermingeschäfts Devisenswap
Devisentermingeschäft Das Devisentermingeschäft ist ein beidseitig verpflichtendes Geschäft, das unabhängig von den Marktkursen am Erfüllungstag bedient werden muss. Abschluss und Erfüllung des Geschäfts liegen mehr als zwei Arbeitstage auseinander Zwei Vertragspartner verpflichten sich gegenseitig, -> an einem bestimmten Tag (Erfüllungstag) in der Zukunft -> zwei Währungsbeträge -> zu einem im vorhinein festgelegten Kursverhältnis auszutauschen Vorteil Sofort feste Kalkulationsbasis Nachteil Fixierte Kurse - keine Möglichkeiten, von Kursveränderungen zu profitieren
Beispiel der Kursberechnung bei einem Devisentermingeschäft Importeur will für eine Garnrechnung, die in 6 Monaten fällig ist, USD kaufen. Heutiger Kassakurs = 1,4346 USD, wie er unter Banken gehandelt wird Bonitätsabschlag = 0,0040 USD (in Abhängigkeit des Ratings / der Bonität) -> Importeur bekommt von der Hausbank einen Kassakurs von 1,4306 angeboten zum Kauf von USD. Ausgleich der Zinsdifferenz in Kursstellen: im Falle des Beispiels ein Abschlag von 0,0056 Kalkulation des Terminkurses: Kassakurs heute 1,4346 + Bonitätsabschlag - 0,0040 + Zinsdifferenz - 0,0056_ 1,4250 $ -> in 6 Monaten muss der Importeur für den Einkauf von 1,4250 USD einen Euro aufwenden. oder für 100 ´USD * 1,4250 USD = 70.175,44 € (Terminkurs) 100 ´USD * 1,4346 USD = 69.705,84 € (heutiger Kassakurs) EUR USD Zinsniveau
Devisenoption Put Option: Call Option: Eine Vertragspartei erwirbt das Recht, nicht aber die Verpflichtung, -> an einem bestimmten Tag (Erfüllungstag) in der Zukunft -> zwei Währungsbeträge -> zu einem im vorhinein festgelegten Kursverhältnis auszutauschen (Strikepreis, entspricht dem Terminkurs eines Devisentermingeschäftes) Für den Erwerb der Option ist bei Abschluss eine Prämie (Optionsprämie) zu entrichten Wichtiger Unterschied zwischen Termingeschäft und Devisenoption: -> Termingeschäft: .....die Verpflichtung.... -> Option:....das Recht, aber nicht die Verpflichtung..... Put Option: Der Optionskäufer hat das Recht, die zugrunde liegende Währung zum Strikepreis zu verkaufen. Call Option: Der Optionskäufer hat das Recht, die zugrunde liegende Währung zum Strikepreis zu kaufen
Devisenswap Der Devisenswap stellt einen Valutentausch dar und ist zum Beispiel für den Fall gedacht, wenn die Zahlung aus einem Grundgeschäft zu einem anderen Termin erfolgt, als ursprünglich geplant. Der Devisenswap ist der gleichzeitige Kauf und Verkauf der gleichen Summe einer Währung mit zwei unterschiedlichen Erfüllungsterminen.
Anwendungsbeispiel Devisenswap Geplante Ankunft einer Garnlieferung -> 1.6. Zahlung 30 Tage nach Ankunft -> 1.7 Bei Abschluss des Kaufvertrags wird ein Devisentermingeschäft per 1.7 mit der Bank vereinbart Problem: das Schiff verspätet sich um 2 Wochen aus dem Devisengeschäft resultiert die Pflicht, zum 1.7. die USD zu kaufen Bedarf für die USD besteht erst zum 15.7. Lösung: Valutengeschäft Verkauf der USD zum 1.7. und gleichzeitiger/kombinierter Rückkauf der USD zum 15.7.
Devisenswap Der Termin eines Devisenswap kann sowohl vor als auch nach dem Datum der ursprünglichen Absicherung liegen. Damit kann man einen aktuellen attraktiven Kassakurs für einen langen Zeitraum fixieren und die Feinjustierung des Bedarfs durch Swaps vornehmen. Kauf USD Ursprüngliche Absicherung z.B. 25% z.B. 25% z.B. 25% z.B. 25% Heute 1 2 3 4 5 6 7 8 9 (Monate)
ENDE der Präsentation APPLAUS, APPLAUS….