Statistische Lohnanalyse & Logib

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Internationale Verpflichtungen und die Rolle des Bundes bei der Bekämpfung Häuslicher Gewalt Sylvie Durrer.
Advertisements

exos® 9300 Besucherverwaltung
Erschließen von semantischen Referenzen mit Ontology-Reasoning-Werkzeugen Das Ziel dieser Masterarbeit war die Erweiterung des ORBI Systems um ein Inferenz-System.
Veränderung Organisationen:
Subjektivierendes Arbeitshandeln
Online-Evaluationssystems
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-18.
Kapitel 1 Das Schubfachprinzip
Computerkurs: Quantitative Auswertung biochemischer Experimente Guten Morgen.
März. Die Idee zur Aktion Equal Pay Day (EPD) stammt aus den USA. Der EPD markiert den Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um auf die Gehaltssumme.
Hypothesen testen: Grundidee
Tutorat IV: Diagramme, Datenkontrolle, Wahrscheinlichkeitsrechnung
Ungleichheit im Unternehmen: Wie beeinflussen betriebliche Merkmale, Unternehmenspolitik und institutionelle Rahmenbedingungen das geschlechtsspezifische.
1 Nutzen Sie diese Powerpoint-Präsentation beim Selbstlernen oder in Veranstaltungen zur Einführung in das jeweilige Thema. Einführung Lernmodul Nutzungsbedingungen:
Gesundes Führen lohnt sich !
Dummy-Variablen Gleicher Lohn bei gleicher Qualifikation: Frauen verdienen im Durchschnitt zwar weniger als Männer, aber ist die Ursache dafür in der Diskriminierung.
Wiederholung: Einfache Regressionsgleichung
Wien.arbeiterkammer.at Equal Pay Day 2012 Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern – gibts die? Sybille Pirklbauer AK Wien – Abt. Frauen – Familie.
Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt SLV Duisburg – Niederlassung der GSI mbH WeGebAU Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter.
Auftragseingabe im Webshop
Gliederung Überblick zur Evaluation Auswertung
Daten- und Persönlichkeitsschutz u. a
Wie erstelle ich einen Spielplan von unserer Homepage? Der Schlüssel liegt hinter dem Button Spiele, Ergebnisse Hier alle Spiele wählen. Hier das gewünschte.
Mitarbeitendengespräche (MAG) 2013 Leitfaden für Vorgesetzte Inhaltsverzeichnis 1. Einleitende Bemerkungen 2. Ablauf der Gespräche Beurteilung.
5 Jahre BehiG - 5 Jahre EBGB
Observatoire Universitaire de lEmploi Université de Genève, Roman Graf Tieflöhne in der Schweiz, 28. Februar Medienkonferenz des SGB Tieflöhne in.
Rolf Schenker, Statistik Stadt Zürich
Die ICCO Stockholm Charta Von den Mitgliedern im Oktober 2003 verabschiedet Public Relations-Unternehmen sind professionelle Dienstleistungsfirmen, die.
Analysebericht 200x Instrument 12 Abteilung / Organisationseinheit: Projektleitung: Projektteam: Datum:
Nachtragsfall 1: Leistungsänderung
Spielverlegungsantrag im DFBnet
Validierung von Bildungsleistungen im Kanton Bern
Nutzung ESF Für lebens- und erwerbsweltbezogene Weiterbildung.
LOGIB: Das Lohngleichheitsinstrument des Bundes Instrument 8 Name: Datum:
Der schweizerische Lohngleichheitsdialog
©AHEAD executive consulting, 2007 STAY AHEAD! Auftragsorientierte Mitarbeiter- und Teamentwicklung für Mitarbeitende der Firma … AG.
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Seminar: Datenerhebung
Einführung in SPSS/PASW. Inhaltsübersicht 1. Intro ( ) 2. Deskriptive Statistik ( ) (In Buch 1 Seite 85ff.) Kennwerte (Erwartungswert,
Modernisierte Erhebungen im Bildungsbereich
1 MEB – Prozessüberblick Markus Braun Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Erhebungsprozesse Prozessüberblick – das Big.
Urban Audit und Indikatoren der regionalen Disparitäten
Département fédéral de lintérieur DFI Office fédéral de la statistique OFS ChronoStat Multimedia-Chronologie zur Geschichte des BFS Alain Nadeau.
Dr.in Margareta Steiner
Lohngleichheit zwischen Frau & Mann
Anwendung von Logib Helvetia Versicherungen Schweiz
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG Geschlechtergleichstellung als Querschnittsaufgabe im.
Kältemittel im Autogewerbe
Dr. Regina Frey Die Weichen stellen - Gleichstellungsvorgaben in den Bewilligungsverfahren des ESF Beitrag für die Tagung: „Gender Mainstreaming.
Erhebung, Analyse und Veröffentlichung von Daten über die medizinische Behandlungsqualität Empfehlungen der Schweizerischen Akademie der Medizinischen.
Der kantonale Richtplan Der kantonale Richtplan ist das wichtigste Instrument für die Raumplanung, das dem Kanton zur Verfügung steht. Der Richtplan legt.
Schweizer Gesetzgebung und Richtlinien zur Zugänglichkeit von Websites www-Workshop 2004 – Accessibility ETHZ/Uni Zürich, 21. September 2004 Dr. A. Rieder,
Umsetzungsergebnisse zum NRW-Förderinstrument Bildungsscheck Veranstaltung: Berufliche Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten am 28. November 2007.
ASIP-Charta Inhalt und Umsetzung Musterpräsentation für ASIP-Mitglieder.
Back, S.; Weigel, H.: Design for Six Sigma. Hanser, München 2014.
Lokalparteien und ihre Exekutivmandatsträgerinnen Regula Bernhard, Silvia Marti.
1 Aktuelles zu den gesetzlichen Grundlagen der zweijährigen Grundbildung mit Attest Fachtagung 9. März 04 Einführung der zweijährigen beruflichen Grundbildung.
Feministische Politik als Engagement für Gerechtigkeit Vortrag am 25. Oktober 2005 im Rahmen der Ringvorlesung: Die Lust der Veränderung: Feminismus als.
Initiiert von Business and Professional Women - Germany e.V. | Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Wissenschaftliches Arbeiten
DIREKTION DER JUSTIZ UND DES INNERN DES KANTONS ZÜRICH FACHSTELLE FÜR GLEICHSTELLUNG VON FRAU UND MANN / 1 Lohngleichheit(sfragen) für Spitalpsychologieberufe.
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
Fachkräftemangel in klein- und mittelständischen Unternehmen
Fachstelle für Gleichstellung – Stadt Zürich, BIBLIOTALK Geschlecht: behindert. Besonderes Merkmal: Frau. Angie Hagmann, Kontaktstelle für Frauen.
Landolt & Mächler Consultants Das GPS für Ihre Saläre Lohngleichheit mit L&M-Aba-24 ® 1 Copyright by Landolt & Mächler Consultants GmbH.
Fachkräftemangel in Deutschland? Karl Brenke Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Vortrag Deutscher Gewerkschaftsbund Hannover, 14. Oktober 2011.
Aktuelle Zahlen setzen Spekulationen ein Ende Eine repräsentative Erhebung über Risiko und Verbreitung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz Referat an.
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG Das Gleichstellungsgesetz spricht eine deutliche Sprache.
11 Ausbildungsreport der DGB-Jugend Sachsen Zur Situation der Auszubildenden in Sachsen Hoyerswerda,
 Präsentation transkript:

Statistische Lohnanalyse & Logib Instrumente zur Förderung der Lohngleichheit Feldkirch, 21. Oktober 2009 Sajeela Schmid, Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann

Inhalt Anforderungen an ein Analyseverfahren Methode (Regressionsanalyse) Lohn bestimmende Faktoren Anwendungsvoraussetzungen für Regressionsanalyse Selbsttestinstrument Logib Anwendungsvoraussetzungen für Logib Logib konkret

Anforderung an das Analyseverfahren Wissenschaftlichkeit  Regressionsanalyse (= ökonomisch-statistisches Analyseverfahren) Anerkennung: die Regressionsanalyse wurde vom Bundesgericht anerkannt Transparenz und Nachvollziehbarkeit Einfache Datenbeschaffung:  gleiche Daten wie Lohnstrukturerhebung LSE Mehrstufigkeit  einfache, standardisierte Analyse (z.B. Logib)  je nach Ergebnis: zusätzliche, vertiefte Analysen

Die Methode Statistische Lohnanalyse: mit einer Regressionsanalyse wird ermittelt, ob Frauen und Männer in einem Unternehmen gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit erhalten. Standardanalyse: es werden fünf Lohn bestimmende Faktoren berücksichtigt: 3 persönliche Qualifikationsmerkmale, 2 arbeitsplatzbezogene Merkmale. Vertiefte Analyse: weitere, unternehmensspezifische Faktoren können einbezogen werden, sofern sie nicht diskriminierend sind. Können die bestehende Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern mittels objektiver Faktoren erklärt werden, gilt die Lohngleichheit als eingehalten.

Die Lohn bestimmenden Merkmale Für die Standardanalyse bzw. in Logib werden verwendet: persönliche Qualifikationsmerkmale: Alter  potenzielle Erwerbsjahre Ausbildung Dienstjahre Arbeitsplatzbezogene Faktoren: Anforderungsniveau Berufliche Stellung

Im Beschaffungswesen: Toleranzschwelle von 5% Lohn Männer Frauen Ø-LohnM Rest: Differenz Geschlecht Diff. Lohn bei sonst gleichen Voraussetzungen 3. Evtl. weitere Faktoren 2. Arbeitsplatzbezogene 1. Persönliche Qualifikation Ø-LohnF

Was bedeutet „Vertiefte Analyse“? Einbezug von weiteren, Lohn bestimmenden Faktoren; z.B. Schichtarbeit, Region, Firmenteile. Verwendung der firmeneigenen Funktionseinstufung, zusätzlicher Ausbildungskategorien oder der Einbezug der tatsächlichen Erwerbserfahrung. ACHTUNG: mit der Einführung von weiteren Kriterien darf nicht das verfassungsmässige Prinzip „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ verletzt oder eine Diskriminierung mit einer anderen erklärt werden.

Voraussetzung für Lohnanalyse Mindestens 50 Mitarbeitende Vertretung beider Geschlechter im Unternehmen Notwendige Daten pro MitarbeiterIn:  Bruttolohn inkl. sämtliche Zulagen  Alter, Ausbildung, Dienstalter  Berufliche Stellung  Anforderungsniveau (Definitionen gemäss Lohnstrukturerhebung BFS) Statistisches Fachwissen und Software Gleichstellungsfachwissen

Logib – Lohngleichheitsinstrument Bund Logib ist ein Selbsttestinstrument zur Überprüfung der Lohngleichheit zwischen Frau und Mann. Es ermöglicht eine Standortbestimmung. Logib führt die Regressionsanalyse mit den fünf Standardfaktoren gemäss EBG/LSE durch. Logib ist eine fix programmierte Standardapplikation  ev. vertiefte Analysen notwendig. Logib ist eine Excel-Applikation und erfordert keine vertieften Statistikkenntnisse. Logib wurde im Auftrag des EBG entwickelt und steht gratis zur Verfügung.

Aussagen von Logib Hinweis, ob genügend gültige Datensätze vorliegen. Ungültige Datensätze werden angezeigt. Resultat für Basisregression (nur persönliche Merkmale) und erweiterte Regression (inkl. Arbeitsplatzbezogene Merkmale) Zeigt an, ob das Resultat statistisch signifikant grösser als Null bzw. grösser als die derzeit im Beschaffungswesen des Bundes angewandte Toleransschwelle von 5% ist. Weist die Modellgüte mittels R2 aus (je näher R2 bei 1 liegt, um so zuverlässiger sind die Aussagen).

Voraussetzungen für Logib Mindestens 50 Mitarbeitende. Je mehr Mitarbeitende und je höher der Frauenanteil, umso zuverlässiger das Resultat. max. 7’000 Datensätze (Begrenzung durch Excel) Daten müssen in der gewünschten Form eingegeben oder importiert werden (z.B. direkt aus der Lohnstrukturer-hebung) Daten können in ein Statistiktool exportiert und weiter bearbeitet werden.

Logib vs. Spezielle Statistiksoftware Regressionsanalyse programmiert in Excel (Logib) Regressionsanalyse mit Statistiksoftware, z.B. SPSS, SAS oder STATA

Voraussetzung für die Anwendung von Logib Anwendung erfordert kein spezifisches Statistikfachwissen. Mindestens 50, max. 10’000 Datensätze Daten müssen in der gewünschten Form eingegeben oder importiert werden Nachteil: keine vertiefte Analysen oder Verfeinerungen möglich; die Daten können leicht in eine Statistiktool exportiert und weiter bearbeitet werden.

Verwendung von Logib Von Unternehmen, die ohne besonderes Fachwissen eine Standortbestimmung bezüglich Einhaltung der Lohngleichheit zwischen Frau und Mann vornehmen Für Kontrollen im Beschaffungswesen des Bundes (Grundanalyse) Im Beschaffungswesen des Kantons Bern als „Selbstdeklarationsinstrument“ (vorerst Pilotphase) Im Rahmen des Lohngleichheitsdialogs (als mögliche Option empfohlen) Internationales Interesse

www.logib.ch

Referenzen Entwicklerin: Dr. Silvia Rothen, ecotronics, Bern Gratisdownload inkl. Anleitung und FAQ: www.logib.ch Auskünfte: Sajeela Schmid, Projektleiterin, Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann, 031 325 13 34 oder regula.schmid@ebg.admin.ch