SeCA / 14. September 2011 1 Freiburger Gemeindeverband Einführungskurse 2011 für die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte Die Rolle der Gemeinde in der Raumplanung.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Innovative Methoden zur Einbindung des relevanten
Advertisements

Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz HLSV, Wiesbaden 28. Oktober 2009 Ulrich Kaiser Informationen zur Umsetzung.
Umsetzung der WRRL in Hessen
Planung der Entwässerung
Kanton Basel-Stadt Das Baubewilligungsverfahren. Kanton Basel-Stadt Das BaubewilligungsverfahrenFolie 2 Baubewilligungspflicht Art. 22 Abs. 1 des eidgenössischen.
Standortfaktoren INTERN - Ausdrucksstark präsentieren.
II. Verfassungsrechtliche Grundlagen
Ausweisung von wasserwirtschaftlichen Vorranggebieten im Rahmen der Regionalplanung in Bayern Dr. Dirk Eden, WWA Deg, Servicestelle Passau.
Runder Tisch Pumpspeicherwerk Atdorf 25. Juli 2011
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Bewirtschaftungsplanung in Nordrhein-Westfalen
Kulturlandinitiative und RPG Teilrevision 1 im Kanton Zürich
Übungen im öffentlichen Prozessrecht Prof. Dr. Isabelle Häner 7. November 2008.
Autorité cantonale de la transparence et de la protection des données Kantonale Behörde für ö ffentlichkeit und Datenschutz Das Zugangsrecht Einführungskurs.
Auswirkungen auf die Gemeinden
Die Wahl des Verfahrens : Kompetenz des Oberamtes
Pläne, Weisungen Empfehlungen und Informationen.
Änderung des Raumplanungsgesetzes (RPG) Darum geht es Siedlungsfläche wächst jährlich um 27 Quadratkilometer Wachstum der Siedlungsfläche > Bevölkerungswachstum.
Baustellen Raumentwicklung. Gewerbliche Winterkonferenz 12. Januar 2012 in Klosters Dr. Maria Lezzi, Direktorin ARE Eidgenössisches Departement für Umwelt,
Präsentation des Initiativ-Komitees. Die Schweiz verliert täglich! Lebensqualität Fläche für die landwirtschaftliche Produktion Lebensraum für die Natur.
Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) Infoveranstaltung FCV – VWG 24. Januar Siders Direkte.
© Copyright wilhelm.tel GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Okt/01 Seite 16 © Copyright wilhelm.tel GmbH. Alle Rechte vorbehalten
RAKUL Verein für Raumentwicklung Kultur und Landschaft Vereins Vorstellung 4.Juli 2007 Amt für Raumentwicklung Amt für Kultur Amt für Wirtschaft und Tourismus.
...ich seh´es kommen !.
Kanton Basel-Stadt Folie September 2005 RR Dr. U. Vischer C. Tschumi.
Präsentation läuft auch vollautomatisch ab … wie du möchtest
Auslegung eines Vorschubantriebes
Begrüßung und Einführung Dr. Andreas Eckardt, Referatsleiter Siedlungswasserwirtschaft, Grundwasser Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft.
Strategie Wasserkraft Kanton Wallis Jean-Michel Cina, Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft, Energie und Raumentwicklung Medienkonferenz
Diamant Zucker KG Diamant Zucker KG Gliederung: 1. Vorstellung des Betriebes 2. Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutzfläche, der Pacht-
Bauordnungs- und Bauplanungsrecht
BRPA / 15 April Freiburger Gemeindeverband Vertiefungskurs im Zusammenhang mit dem neuen Raumplanungs- und Baugesetz Ortsplanung.
ÖREB-Kataster Was heisst das für die Nutzungsplanung?
Vortragsstruktur Bauten ausserhalb der Bauzone
RAKUL Verein für Raumentwicklung Kultur und Landschaft Vereins Vorstellung 4. Dezember 2007 Bundesamt für Raumentwicklung ARE Bern.
SWIFCOB 11, 11. November 2011 Naturhistorisches Museum Bern Raum(-)planen für die Biodiversität Planifier pour biodiversifier.
Forschungsstelle Wirtschaftsraum Zürich StauVerkehr Präsentation, 19
Freiburger Gemeindeverband
Güterregulierung Breitenbach-Büsserach
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES KULTURELLER ZUSAMMENHALT UND AUSDEHNUNG DER IDEEN AUF EUROPÄISCHEM.
Ziele des Kantons Solothurn
..\GRK\Einführung neue GR ppt, \1 Gemeinde Kerzers Freiburger Gemeindeverband Gedruckt: 19. Mai 2014 Einführungskurs 2011 für die Gemeinderätinnen.
Bau- und Raumplanung Aktueller Gesetzesrahmen (1)
Baugesuch und Baubewilligung
Der kantonale Richtplan Der kantonale Richtplan ist das wichtigste Instrument für die Raumplanung, das dem Kanton zur Verfügung steht. Der Richtplan legt.
Förderungsmaßnahmen der Europäischen Union für die Stadtgebiete
Analyseprodukte numerischer Modelle
Die Baukontrolle Daniel Lehmann Oberamtmann des Seebezirks Freiburger Gemeindeverband Fortbildungskurs für Gemeinderätinnen und Gemeinderäte 24. April.
2014 Januar 2014 So Mo Di Mi Do Fr Sa So
Umweltleitsätze der Stadtverwaltung Rainer Konerding
Forschungsstelle Wirtschaftsraum Zürich StauVerkehr Präsentation, 19
Raumentwicklungskonzept Schweiz
1. Status Quo Massgebende Verfassungsbestimmung (Art
Gefahren- und Risikobewertung für Bedarfsplanung im Feuerwehrwesen
Der Erotik Kalender 2005.
Regionalplan Münsterland Sachlicher Teilplan Energie
Illegales Bauen – und dann?
Seite 1 Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Textmasterformate durch Klicken bearbeiten Zweite Ebene Dritte Ebene Vierte Ebene Fünfte Ebene Mülligen,
Veranstaltung «Lebenswerte Ortszentren» 5. März 2015 in Einsiedeln
TEST. 2 SK / Ressort Regeltechnik Täter Gegenspieler Zuschauer Mitspieler.
Übungen im öffentlichen Prozessrecht Prof. Dr. Isabelle Häner 24. Oktober 2008.
Baupolitik in der Kommune
Interkommunale Zusammenarbeit Markus Portmann, Leiter Fachstelle Energie-Region Energietag, 29. September 2015.
Zuständigkeiten Gewässer Planeranlass 2. November 2015
Verkehr und Gewässer sollen fliessen Bedeutung von und Umgang mit Kantonalen Nutzungsplänen (TBA) Planeranlass 2. November 2015 Referent:Martin.
Gewässerraum in der Ortsplanung
Planungen des Kantons und der Gemeinde Wilen
Zersiedelungsinitiative nein
 Präsentation transkript:

SeCA / 14. September Freiburger Gemeindeverband Einführungskurse 2011 für die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte Die Rolle der Gemeinde in der Raumplanung und im Bauwesen 14. September 2011

SeCA / 14. September Der gesetzliche Rahmen in der Bau- und Raumplanung Sarah Hagi, Juristin, BRPA

3 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen Auf Bundesebene Bundesverfassung (SR 101) Raumplanungsgesetzgebung Bundesgesetz über die Raumplanung vom 22. Juni 1979 (RPG) Raumplanungsverordnung vom 28. Juni 2000 (RPV) Spezialgesetzgebung: Natur- und Landschaftsschutz, Umweltschutz, Wald…

4 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen Auf Kantonsebene Raumplanungs- und Baugesetzgebung Raumplanungs- und Baugesetz vom 2. Dezember 2008 (RPBG) Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe vom 22. September 2005 (IVHB) Ausführungsreglement zum Raumplanungs- und Baugesetz (RPBR) Spezialgesetzgebung: Strassen, Kulturgüterschutz, Energie, Gewässerschutz…

5 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen Bundesverfassung Art. 26 Eigentumsgarantie Art. 75 Raumplanung Zweckmässige und haushälterische Nutzung des Bodens und geordnete Besiedlung des Landes Grundsatz der Trennung von bebautem und unbebautem Gebiet

6 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen RPG Rahmengesetz Raumplanungsvorschriften, die auf Kantons- und Gemeindeebene unmittelbar anwendbar sind. Dies sind namentlich: Ziele und Planungsgrundsätze (Art. 1 bis 3 RPG) Information und Mitwirkung (Art. 4 RPG)

7 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen RPG Kantonaler Richtplan (Art. 6 ff. RPG) Mindestinhalt Behördenverbindlichkeit

8 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen RPG Nutzungspläne (1/2) Bauzonen (Art. 15 RPG) umfassen Land, das sich für die Überbauung eignet und weitgehend überbaut ist oder voraussichtlich innert 15 Jahren benötigt und erschlossen wird

9 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen RPG Nutzungspläne (2/2) Landwirtschaftszonen Bauten und Anlage ausserhalb der Bauzone unterstehen ausschliesslich dem Bundesrecht (Art b, 24ff. RPG, 33 ff. RPV) Der Kanton hat keinen Ermessensspielraum in diesem Bereich Schutzzone (Art. 17 RPG)

10 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen RPG Erschliessungsbegriff (Art. 19 RPG) Stabilität der Pläne (Art. 21 RPG) Grundsatz der Baubewilligung für eine Baute (Art. 22 bis 24 RPG)

11 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen RPBG Raumplanung Instrumente OP: Richtplandossier, ZNP, GBR DBP Verfahren Richtplanung Zonennutzungsplanung

12 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen RPBG Bauten Bauvorschriften Definitionen: IVHB RPBR Verfahren ordentliches und vereinfachtes Abweichungen Baupolizei

13 SeCA / 14. September 2011 Gesetzlicher Rahmen

SeCA / 14. September Die Herausforderungen in der Raumplanung Patrick Aeby, Raumplaner, BRPA

15 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Die Raumplanung erfordert die Festlegungen des öffentlichen Interesses Summe von Privatinteressen Definition der Siedlungsentwicklung und Koordination von raumrelevanten Eingriffen öffentlichen Interesses

16 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Eine hochwertige Raumplanung erfordert … eine strategische Vision … eine umfassende Interessenabwägung

17 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Siedlungsentwicklung Zulässige Bauzonendimensionierung Art der Siedlungsentwicklung Verdichtung? Nutzung, Volumetrie, Abstände, architektonische Vorschriften… Erschliessungspflicht Jede Gemeinde ist verpflichtet mindestens die Groberschliessung zu realisieren Bauzonenplanung unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten

18 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Mobilität Verkehrsplanung muss mit übergeordneten Planungsinstrumenten koordiniert werden Kantonaler Richtplan, Kantonaler Verkehrsplan, Regionaler Richtplan Evaluation der Auswirkungen einer Siedlungsentwicklung für den Bereich « Mobilität » Parkplatzdimensionierung und – bewirtschaftung Sinnvolle Anschlussplanung

19 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Umwelt (im weiteren Sinne) Vorhandene Gegebenheiten müssen bei der Planung berücksichtigt und die Folgen für die Umwelt und den Menschen überprüft werden. Naturgefahren, Gewässer, Wälder … Schutz der Gewässer, der Luft, vor Lärm, vor Störfällen… Es sollen nur Gebiete eingezont werden, die sich auch für die Überbauung eignen (Art. 15 RPG)

20 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Nichtbauland Landwirtschaftliche Reserveflächen Wanderwege Freizeitaktivitäten Landschaftsschutz Wegweisung für zukünftige Generationen? Rolle des kommunalen Richtplans Rolle von Schutzzonen/Schutzperimetern und den dazugehörigen Vorschriften

21 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Umsetzung der Ortsplanung (1/2) Gesamtrevision der Ortsplanung Revisionsprogramm …mindestens alle 15 Jahre (Bundesgesetzgebung) …oder wenn Planungsziele in Frage gestellt werden (Strategie)

22 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Umsetzung der Ortsplanung (2/2) Stabilität der Pläne auf alle Anfragen für eine Ortsplanungsänderung eintreten Dauerhafte Anwendung und Realisierung der OP DBP Termingerechte Realisierung der Erschliessung Prüfung / Überwachung der Baugesuche Anwendung der Vorschriften, welche durch die Gemeinde vorgegeben werden

23 SeCA / 14. September 2011 Die Herausforderungen in der Raumplanung Schlussfolgerung Raumplanung ist ein permanenter Prozess Eine Gesamtrevision der OP ist eine intensive und langwierige Phase

24 SeCA / 14. September 2011 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!