Auf dem Weg zum Schmerzfreien Krankenhaus

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 Präsentation transkript:

Auf dem Weg zum Schmerzfreien Krankenhaus Schmerzfreies Krankenhaus Stephan Schulz Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie (Chefarzt: Dr. med. Ulrich Ringeler) Ev. Krankenhaus Lutherhaus gGmbH Essen-Steele

zentrale Sensibilisierung Eine adäquate postoperativ Schmerztherapie reduziert signifikant Morbidität und Mortalität „Schmerzgedächtnis“ Unzureichende Schmerztherapie zentrale Sensibilisierung chronisches Stadium „Schmerzkrankheit“ akutes Stadium

operationsbedingte Schmerzen 18 % Prävalenz von chronischen Schmerzen mit OP-Zusammenhang operationsbedingte Schmerzen 18 % nach Operation verschlimmerte Schmerzen 4% nach Operation gebesserte Schmerzen 13% Risikofaktoren: starke perioperative Schmerzen komplizierter postoperativer Verlauf

Wann treten starke Schmerzen auf ? Mängelanalyse Wann treten starke Schmerzen auf ?

Schmerzerfassung Einzelaspekte Schmerz in Ruhe unter Belastung - Husten, Bewegen unter Belastung - Aufstehen, KG Maximaler Schmerz Erfassung von evtl. schmerzassoziierten Symptomen

Intensität postop. Schmerzen Mängelanalyse Intensität postop. Schmerzen

CASD- Bochum Konsequenzen (2001) Schmerzmessung auf Station wiederbelebt Mit Operateuren Basistherapie festgelegt Interventionsgrenzen (> 2 VRS) festgelegt Anästhesiologischen Katheterdienst in ASD umgewandelt Spezielle Verfahren optimiert (PCA, Regionalverfahren)

CASD- Bochum Anleitung Pflegedienst Stufe 1: Ibuprofen ret. 2x 800mg oder Novaminsulfon 5x 1 g, Stufe 2: Buprenorphin 0,2 mg s.l. bei VRS>2 selbständig durch Pflegende Stufe 3: interprofessionell besetzter Akutschmerzdienst (PCA, PDA, Plexuskatheter)

Evaluation nach Neustrukturierung und Standardisierung Nur noch 27% beklagten die Nacht als Zeit stärkster Schmerzen. Kein Patienten mit PDK klagte über verstärkte Schmerzen durch verspätete Bolusinjektionen. Die Anzahl der Patienten mit starkem Ruheschmerz konnte nahezu halbiert werden.

Sicht der Pflegenden ( % der Nennungen) Zu welchem Zeitpunkt ist eine ausreichende Schmerztherapie nicht gesichert ? Sicht der Pflegenden ( % der Nennungen) 11/2002

Effectivity and side effects of PCA therapy before and after an introduction of a nurse – based APS Peridurales Analgesieschema nach Breivik: Vorbereitung: 1 Amp. Suprarenin® (1mg) in 100 ml NaCl 0,9% = 101 ml Lösung 1:100.000 Herstellen der Mischspritze: 10 ml Suprarenin® 1:100.000 (s. oben) 2 ml Sufenta epidural® (=10 µg Sufentanil) Mit 38 ml Naropin® 0,2% mischen Förderrate: 3 - 8 ml/h, Start mit 5 ml/h Coleman et al. Anesthesia 1996, 51: 1093-6

Chirurgie Schmerztherapie Gynäkologie Neuro- chirurgie Innere Medizin Neurologie Pädiatrie Geriatrie

Optimierung der Schmerztherapie durch einen interdiziplinären Schmerzdienst ?

Fallbericht 9/2002 K.K. 54 J. männl. Verlauf (10/2002) TENS SCS

Therapierefraktäre Angina Schmerztherapeutische Optionen Multimodale Verhaltenstherapie Transkutane Nervenstimulation Opioide (oral, epidural) Sympathikusblockaden Spinal Cord Stimulation Sympathektomie

Bewusstseinsänderung bei Ärzten und Pflegenden über die Notwendigkeit einer adäquaten Analgesie Zeitmangel und unzureichende Organisationsstrukturen Qualitätsmanagement als integraler Bestandteil qualitätssichernde Konzepte

Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Klinische Medizin Schmerzfreies Krankenhaus Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Klinische Medizin

Modellprojekt für 5 Kliniken 1. Schritt Ist-Analyse Modellprojekt für 5 Kliniken 2. Schritt Änderungsvorschläge Expertenteam 3. Schritt Optimierung mit wenig Aufwand und Kosten 4. Schritt Reevaluation 5.Schritt Qualitätszertifikat / Zertifizierung Schmerzfreies Krankenhaus

Leitlinien Kompetenz Akzeptanz Präsenz Optimierung der Schmerztherapie durch einen interdiziplinären Schmerzdienst Leitlinien Kompetenz Akzeptanz Präsenz

“Glück ist die Freiheit von Schmerz….” “….und allzu oft dem Zufall überlassen!” Arthur Schopenhauer