Jette von Holst-Pedersen, Oktober, 2013

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 Präsentation transkript:

Jette von Holst-Pedersen, Oktober, 2013 Komponenten des Fremdsprachenlernens – Lesen/Schreiben in der Fremdsprache Jette von Holst-Pedersen, Oktober, 2013

Input und intake Ohne Input (Hören und Lesen = rezeptive Fertigkeiten) kann eine Fremdsprache nicht gelernt werden (S. Krashen: Input + 1). Auf der Grundlage vom Input werden Hypothesen gebildet und Output produziert Ein ganz kleiner Teil des Inputs bekommt Aufmerksamkeit – und wird dieser Teil bewusst aufgenommen (noticing), kann Neues gelernt werden: Intake Focus on form: Treten im kommunikativen Unterricht Probleme sprachlicher Art auf, wird die Aufmerksamkeit der Schüler darauf gelenkt Focus on forms: traditioneller Grammatikunterricht, eine grammatische Progression als Grundlage für den Unterricht

”Forståelsesnøgler” - bei den rezeptiven Fertigkeiten Viden om verden – top down (kulturell geprägte Schemata) Tekstmæssig sammenhæng (bl.a. genre) Semantik (betydning) Idiomatik (fast sprogligt udtryk: ”Er hat nicht alle Tassen im Schrank”) Syntaks (sætningsstruktur) Ordklasse Leksis (ordforråd) Morfologi (bøjningsformer) Ortografi/fonologi (retskrivning/sproglydenes funktion) Viden om sprog – bottom up Die Prozesse verlaufen simultan – sowohl top down als bottom up! Top down und bottom up Prozesse sind beide wichtig Ebenen können übersprungen werden

Verarbeitungsebenen im Verstehensprozess

Das Sprachwissen in der Fremdsprache Explizites Wissen: deklaratives Wissen bewusst, kann verbalisiert werden (grammatische Regeln) S. Krashen: dient als Monitoring beim Schreiben eines Textes Implizites Wissen: prozedurales Wissen unbewusst, Wissen zeigt sich im Gebrauch (automatisierte Chunks) Analysiertes Wissen („mit“ regiert immer Dativ) Nichtanalysiertes Wissen: automatisierte Chunks (Wie geht es dir?) Analysiertes Wissen führt zu einem tieferen Verstehen der Sprache und bildet die Grundlage für eine aktive Verwendung der Sprache

Output Wird produziert: Durch Schreiben oder Sprechen (produktive Fertigkeiten) – aktive Verwendung der Sprache in der Interaktion Auf der Grundlage von dem neuen Wissen werden Hypothesen gebildet und getestet und entweder bestätigt oder verworfen Die Interaktion spielt eine entscheidende Rolle für das Hypothesenbilden und -testen (Input und Output, Feedback)

Lesen und Leseverstehen Lesen heißt Informationen zu bearbeiten – Aktivität Lesen heißt Bedeutungskonstruktion von Sprache und Inhalt – ohne Sinn kein Lesen! Man braucht ein Grundwissen (Wortschatz), um überhaupt verstehen zu können (Problem: zu schwierige Texte) – interessante, für die Schüler relevante Texte Man lernt eine neue Sprache, indem man sie verwendet („dobbelt motion for hjernen“) – sehr komplex! Eine breite Auswahl von Lektüre (verschiedene Gattungen, verschiedene Themen, verschiedene Kommunikationssituationen) entwickelt die kommunikative Kompetenz

Lesestrategien Die Grammatik-Übersetzungsmethode ist von einem kommunikativen Ansatz abgelöst worden Die Zeit des Übersetzens Wort für Wort ist vorbei – es geht um das Verstehen Einen Text skimmen: Worum geht es übergeordnet im Text? Einen Text scannen: bestimmte Informationen aussuchen Das Ziel des Textlesens muss explizit formuliert werden! Wörter zu raten ist ganz wesentlich!

Vor, während und nach dem Lesen - Aktivitäten Vor dem Lesen: Ganz zentral: das Vorwissen aktivieren, in Bezug auf den Inhalt – wie auch den Wortschatz des Textes präsentieren Während des Lesens: Den Leseprozess bewusst machen, den Text verstehen – Lesen als ein aktiver Prozess Nach dem Lesen: Fokus (wieder) auf sowohl Inhalt als auch Sprache im Text, Konsolidierung des Verstehens des Textes Das Schreiben hat immer eine stützende Funktion in den vor- während- und nach dem Lesen Aktivitäten!