SAFE © SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN Ein Trainingsprogramm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind Ein Praxisbeispiel aus dem Landkreis Cuxhaven Dipl.-Sozialpädagogin Astrid Härtel Dipl.-Psychologin Ute Schwichtenberg
Entwickelt wurde SAFE von Dr. med. Karl Heinz Brisch Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie Ludwig-Maximilians-Universität München
Primäre Prävention – SAFE –
SAFE gründet auf neueste Erkenntnisse der Bindungsforschung Sichere Bindung entsteht durch Hohe Feinfühligkeit der Bezugspersonen Sprachliche Begleitung der Handlungen des Säuglings der „inneren Gefühlswelt“ des Säuglings Körperkontakt Blickkontakt Emotionale Verfügbarkeit der Bezugspersonen
Ziele von SAFE Förderung der psychischen Gesundheit von Eltern und Kindern Entwicklung von sicherem Bindungsverhalten Sensibilisierung der Eltern für Signale und emotionale Bedürfnisse ihrer Kinder Einübung von feinfühligem Interaktions- verhalten Durchbrechung von „Teufelskreisen“
Zielgruppen und Struktur Werdende Mütter und Väter sowie alleinerziehende bis zur 26. SSW Erst- und Mehrgebärende Geschlossene Gruppe bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Kindes Die Kurse finden sonntags statt
Vorbereitung des ersten SAFE- Kurses Klärung der Finanzierung Kostenloses Angebot der EB 3 Monate Vorlaufzeit für Werbung Persönliche Vorstellung bei Jugend- hilfestationen (JHST), ASD, Gynäkologen, Entbindungsstationen Flyer, Plakate für Pädiater, Hebammen etc. Zeitungsartikel in der Lokalpresse
Vorbereitung des ersten SAFE- Kurses Suche von zentral gelegenen Räumen Bei flächenmäßig großem Landkreis schwierig
Start des ersten SAFE- Kurses 01. Februar 2009 in einer zentralen JHST Mit 10 Paaren, die ihr erstes Kind erwarten Davon zwei minderjährige Mütter Altersspanne von 16 – 38 Jahren Zwei Multiproblemfamilien Unterschiedliches Bildungsniveau Große zeitliche Abstände der Entbindungstermine
Inhalte von SAFE Kombination gruppentherapeutischer Effekte und individualtherapeutischer Möglichkeiten Module Pränatal Postnatal Krisentelefon Individuelle Beratung
Pränatale Kurstage Inhalte Feinfühligkeitstraining mit Videosequenzen Fantasien und Ängste der Eltern Ideale der Eltern (Ich als Mutter/Ich als Vater) Informationen über Bindungsverhalten Kompetenzen des Säuglings und der Eltern Ressourcen finden Allgemeine Infos für Eltern rund ums Baby Stabilisierungs- und Entspannungsverfahren
Postnatale Kurstage Inhalte Interaktionelle Schwierigkeiten (Füttern, Stillen, Schlafen, Schreien) Reflexion der Paarbeziehung Realität vs. Ideale Mutter-Vater-Kind-Triangulierung Ängste der Eltern Entwicklung des Bindungs- und Explorationsverhaltens Trennungen, Fremdbetreuung Entspannungstechniken, Impulskontrolle
Krisentelefon Individuelle Beratung der Eltern, wenn es „brennt“ (z.B. Schreianfall des Säuglings) Emotionale Sicherheit für Eltern Eltern kennen Beraterin aus der Elterngruppe Vertrauensverhältnis erleichtert auch beratungsfernen Eltern den Zugang Telefonische Erreichbarkeit während der Arbeitszeiten Bisher geringe Inanspruchnahme durch Eltern
Einzeltermine während der gesamten Kurszeit Zu Kursbeginn Einzelgespräche inkl. Bindungsinterview keine Festlegung von Häufigkeiten der Einzelberatungen Flexible Regelung nach Bedarf der Eltern
Resümee I Ein Elternpaar hat nach Geburt ihres Kindes mit Beeinträchtigung den Kurs abgebrochen Lange Fahrtwege im Landkreis sind für belastete Eltern problematisch, ein Elternpaar ohne Führerschein nimmt ebenfalls nicht mehr teil
Resümee Il Eltern war der Austausch untereinander sehr wichtig Konflikte in Paarbeziehungen (postnatal), deshalb Partnerübungen notwendig Auch beratungsferne Eltern nehmen individuelle Beratungen in Anspruch Gute Kooperation mit JHST erforderlich, so sind zeitnah Hilfen zu installieren
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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