Heinz Rüddel, Bad Kreuznach

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„Einem Depressiven zu sagen, dass er seine Probleme einfach vergessen soll, ist wie einem Blinden zu sagen, dass er genauer hinsehen soll.“ Affektive Störungen:
 Präsentation transkript:

Heinz Rüddel, Bad Kreuznach Psychosomatische Diagnostik und Therapie bei Patienten mit arterieller Hypertonie und Angst Heinz Rüddel, Bad Kreuznach 2. Bad Dürkheimer Psychokardiologie-Symposium: Psychosomatische Faktoren bei Erkrankungen des Herzens 05. Februar 2011

Pathophysiologie Blutdruckhöhe: HR HSV TPR

Blutdruck-Regulation nach G. Mulder, 1980

Baroreflex-Sensitivität (BRS) Bestimmungs-Prozedur Power-Spectrum Kohärenz Wenn Kohärenz im mid Band > .35 EKG BRS ms/mmHg Mid Modulus BD Atmung

Validität der BRS Bestim-mung

RR↑ Psychosoziale Aspekte Depression Ärger Angst Stress / Coping Lärm Konstitution, Lebensstiel Alkohol Diät Sport Alter Genetik Gefäß-veränderungen Struktur endotheliale Funktion autonom. Regulation Blutdruckregulation - Sympath./Parasympath. Aktivierung - Baroreflexsensivität - Renale Regulation etc. RR↑

Therapie der arteriellen Hypertonie: Allgemeinmaßnahmen Fitness Gewichtsreduktion Alkoholreduktion Medikation

hemo-dynamic response patterns after AHT Am J Med 1987, 82: 11 - 16

Diastolic blood pressure (reactivity rate)

Diastolic blood-pressure (reactivity score)

Optimierung der Blutdrucksenkung: Verbesserung der Arzt-Patient-Beziehung Pat. wird sein „Hochdruckexperte“ BP-Selbstmessung Entspannungsmaßnahmen Kognitive Stressbewältigung Konsequente Behandlung komorbider Störungen, insbesondere Angsterkrankungen Psychosomatische Grundversorgung

Psychotherapie ? Lebensstiländerungen Stress-Bewältigung Therapie der affektiven Störung Einzeltherapie ? Gruppentherapie !

Probleme: Panik-, Somatoformen Störungen hat BRS < 3 ms/mmHg 1 von 6 Patienten mit Angst-, Panik-, Somatoformen Störungen hat BRS < 3 ms/mmHg Musgay & Rüddel, J Psychophysiol 2003 Laederach-Hofmann et al, J Psychophysiol 2003 Cave: BRS < 3 ms/mmHg ist ein Indikator für erhöhte kardiovasculäre Mortalität. Klingenheben, Z Kardiol 1999; 88: 400-409

Effekte von Aerobic exercise: CV-system: BP, HR-variability, TPR, Endothelfunktion, Fettstoffwechsel Affekt: Depression, Angst, Selbstbewußtsein, Wahrnehmung Kognition: kognitive Leistung

BP/HR Reaktivität normalisierte sich, Rehaergebnisse waren besser. Frage- stellung: Auswirkung von aerobic exercise auf Rehaergebnisse, BRS und Stressreaktivität bei Patienten mit Angst- und somatotoformen Störungen Design: Patienten der Psychosomatischen Klinik St.Franziska Stift Bad Kreuznach (20-55 a) mit F 40.0, F 41, F 45 in einer randomisierten Intervention (n=130; Psychotherapie vs. Psychotherapie plus exercise) wurden zu Beginn (t1), zum Ende der Reha (t2) und nach 6 Monaten (t3) untersucht. Resultate: BRS stieg, BP/HR Reaktivität normalisierte sich, Rehaergebnisse waren besser. Details in Musgay et al, Homeostasis, 2004