Tutorial Herleitung der Nachfragekurve

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Tutorial Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Tutorial Herleitung der Nachfragekurve Herleitung der Nachfragekurve Start Anleitung

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Nachfragekurve Das Nachfragegesetz lautet: Je höher der Preis, desto kleiner die nachgefragte Menge und umgekehrt. Fazit:  Die Steigung der Nachfragekurve ist negativ Herleitung der Nachfragekurve

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Die 3 bestimmenden Faktoren Die Form (negative Steigung) der Nachfragekurve lässt sich im Wesentlichen durch drei Umstände erklären: Erstes Gossensches Gesetz1 Zweites Gossensches Gesetz1 Einkommens- und Substitutionseffekt Im Folgenden werden die Effekte einzeln erklärt. Herleitung der Nachfragekurve 1Hermann Heinrich Gossen, 1810 -1858

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Erstes Gossensches Gesetz Das erste Gossensche Gesetz kann auch als „Snickers-Gesetz“ bezeichnet werden. Man gehe dabei von folgendem Szenario aus: Szenario: Stellen Sie sich vor, Sie haben Hunger. Sie konsumieren deswegen Snickers. Das erste Snickers stillt Ihren Hunger. Es bringt einen hohen zusätzlichen Nutzen (Grenznutzen). Das zweite auch noch. Beim dritten ist der zusätzliche Nutzen schon geringer. Irgendwann wird der zusätzliche Nutzen negativ und letzlich müssen Sie sich sogar übergeben. Snickers Grenznutzen Herleitung der Nachfragekurve 1 20 2 10 Das erste Gossensche Gesetz lautet also: Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens. 3 5 4 2 5 Folgende Tabelle soll dies verdeutlichen: 6 -2 Der Grenznutzen entspricht dabei dem zusätzlichen Nutzen pro zusätzliches Snickers. Anzahl Snickers

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Erstes Gossensches Gesetz (Fortsetzung) Bezüglich eines einzelnen Produkts kann gesagt werden: Der Konsum wird so lange ausgedehnt, bis der Grenznutzen dem Preis entspricht. Der Preis (p) ist dabei fix. Liegt der Grenznutzen eines Snickers über dem Preis für das Snickers, so dehnt der homo oeconomicus den Konsum aus. Herleitung der Nachfragekurve Damit steigt die Nachfrage nach Snickers und der Grenznutzen sinkt bis zum Punkt G. G p Ab diesem Punkt macht es für den Konsumenten keinen Sinn mehr weiter zu konsumieren.

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Zweites Gossensches Gesetz Der homo oeconomicus gilt grundsätzlich als Nutzen-Maximierer. Dies führt dazu, dass er immer gerade dasjenige Produkt konsumiert, welches den höchsten Grenznutzen verspricht. Solange pro aufgewendeter Geldeinheit der Grenznutzen eines Gutes höher ist als der eines anderen, erhöht er den Grenznutzen durch Umschichtung der Nachfrage zum „besseren“ Gut. Das Maximum ist dann erreicht, wenn der Grenznutzen pro Geldeinheit in allen Verwendungsrichtungen gleich gross ist. Herleitung der Nachfragekurve Das zweite Gossensche Gesetz lautet also: Das Gesetz vom Ausgleich des Grenznutzens. Der Konsument kauft immer das, was ihm gerade den grössten Grenznutzen verspricht. 1Hermann Heinrich Gossen, 1810 -1858

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Einkommens- und Substitutionseffekt Beide Effekte beziehen sich auf eine Preisänderung des zugrunde liegenden Gutes. Einkommenseffekt: Substitutionseffekt: Sobald Gut X billiger wird, kann man sich mehr davon leisten. Man dehnt den Konsum aus. Sobald Gut X billiger wird, verzichtet man eher auf Gut Y, um sich mehr von Gut X zu kaufen ( weil Y relativ teurer geworden ist). Der Gesamtnutzen steigt. Herleitung der Nachfragekurve Anders gesagt: Wenn man auf eine Einheit von Gut Y verzichtet, erhält man mehr Grenznutzen von Gut X. Der Konsum von Gut X wird daher ausgedehnt. Die beiden Effekte besagen also: Je billiger Gut X, desto mehr davon wird konsumiert. Dasselbe Einkommen wird vermehrt für das billigere Gut X ausgegeben.

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Grafische Herleitung der Nachfragekurve Die finanziellen Möglichkeiten eines Konsumenten werden von seinem zur Verfügung stehenden Einkommen eingeschränkt. Dies wird mit der Budgetrestriktion dargestellt. Gegeben sei: Einkommen: 100.- Preis Snickers: 1.- Preis Brötchen: 0.50 Herleitung der Nachfragekurve Entweder der Konsument gibt sein ganzes Einkommen für 100 Snickers aus… …oder aber für 200 Brötchen. Einkommensgerade E Verbindet man nun diese zwei Punkte miteinander, so erhält man alle möglichen Güterkombinationen mit dem gegebenen Einkommen. Die erhaltene Gerade nennt sich Einkommensgerade E.

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Indifferenzkurven Die Präferenzen eines Konsumenten werden mithilfe von Indifferenzkurven dargestellt. Eine Indifferenzkurve zeigt alle Güterkombinationen, welche einem Individuum den gleichen Nutzen stiften. Das heisst, es ist für das Individuum indifferent, welche Kombination es wählt. Beispiel: Ein Individuum stiftet aus folgenden Snickers-Brötchen- Kombinationen den gleichen Nutzen: Herleitung der Nachfragekurve -90 GN1 In einem zweiten Teil ist es genau umgekehrt: Für den Verzicht auf ein Snickers will man viel mehr Brötchen haben, da man nur wenige Snickers besitzt. Warum ist die Indifferenzkurve nun gekrümmt? Dieses Phänomen lässt sich mit den Gossenschen Gesetzen erklären. In einem ersten Teil will man für den Verzicht auf 90 Snickers nur 20 Brötchen. Dies, weil man schon so viele Snickers hat und der Grenz-nutzen der Brötchen grösser ist. Es gibt natürlich unendlich viele Güterkombinationen die den gleichen Nutzen stiften. Diese Kombinationen werden mit der Indifferenzkurve dargestellt. Dieses Austauschverhältnis bezeichnet man als Grenzrate der Substitution. Jeder Punkt auf der neuen Indifferenz- kurve bedeutet einen höheren Gesamt- nutzen. GN0  GN1 Es gibt unendlich viele Indifferenzkurven. Der Gesamtnutzen erhöht sich von Südwest nach Nordost. Snickers Brötchen 180 20 +20 60 GN0 20 120 -40 +100

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Optimaler Konsumplan Die Konsummöglichkeiten werden also mit der Einkommensgerade dargestellt, die Wünsche mit Indifferenzkurven. Der Vorgang kann in zwei Schritten erklärt werden: Falls der Preis von Snickers jetzt sinkt, ergibt sich eine neue Einkommensgerade E1. Mit dieser erreicht man eine höhere Indifferenzkurve. So ergibt sich ein neuer optimaler Konsumplan N2. Dort wo die Einkommensgerade die höchstmögliche Indifferenzkurve berührt, liegt der Punkt mit dem grössten Nutzen. An diesem Punkt befindet sich der optimale Konsumplan N1 I1 I2 E1‘ 1. Verschiebt man die neue Form der Einkommensgerade E1 parallel an die alte Indifferenz- kurve, so entspricht dies der Mengenverschiebung aufgrund des Substitutionseffekts. E1 Herleitung der Nachfragekurve N2 Nirgends ist der Nutzen bei diesem Einkommen höher. E0 N1 2. Die restliche Mengenverschie- bung zugunsten der Snickers wird als Einkommenseffekt bezeichnet.

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Nachfragekurve Der optimale Konsumplan verändert sich mit ändernden Güterpreisen. Anders ausgedrückt: Bei verschiedenen Güterpreisen ergeben sich verschiedene Konsumpläne. Man sieht: Für verschieden Preise ergeben sich verschiedene Snickers-Nachfragen. Einmal 115, dann 80, 50, 25. Gegeben seien die Indifferenzkurven. Das Einkommen beträgt nach wie vor 100.- und ein Brötchen kostet immer noch 0.50. E1 Preis-Konsum-Pfad E2 Für ein Snickers bezahlt man unterschiedliche Preise. Das ergibt unterschiedliche Einkommensgeraden. Diesen Pfad nennt man Preis-Konsum-Pfad. 115 E3 Herleitung der Nachfragekurve 80 Snickers Preis Preis Max. Anzahl Snickers Einkommens-gerade 0.55 180 E1 E4 50 25 0.71 140 E2 1.00 100 E3 1.67 60 E4 Nun ändern wir die Achsen und bezeichnen die x-Achse neu als die Menge an Snickers, die y-Achse als den Preis. Nun werden die Punkte des Preis-Konsum-Pfads übernommen. Man erhält: Die Nachfragekurve …die Nachfragekurve!

Herleitung der Nachfragekurve vwl-online.ch Fazit: Der Konsument verhält sich nach den Gossenschen Gesetzen. Er richtet seine Nachfrage nach dem Grenznutzen aus. Die Preisveränderung eines Guts zieht einen Einkommens- und einen Substitutionseffekt nach sich. Die Nachfrage ist eine Funktion des Preises. Herleitung der Nachfragekurve Die Gossenschen Gesetze gehen von einem streng rationalen Verhalten des Konsumenten aus. Dies trifft jedoch nicht ständig zu, da hinter den Konsumentscheidungen auch immer ein Mensch steht.

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