VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 13. Feedback

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Komponente des Lernens:
Advertisements

Landessportbund Berlin e. V.
Vorlesung zur Lehrveranstaltung „Internet-Learning“ im SS 2003
Bewegungswissenschaft
Bewegungswissenschaft
Bewegungswissenschaft
Lernen braucht Bewegung - Überblick für die Praxis -
Visuelle Aufmerksamkeit
Aufgaben der Entwicklungspsychologie
Heterogenität im Sportunterricht Herausforderung und Chance
VL Trainingswissenschaft 6. Schnelligkeit
VL Bewegungswissenschaft VL Bewegungswissenschaft 3. Phasenmodelle von Bewegungen.
VL Bewegungswissenschaft 11. Motor Development
VL Bewegungswissenschaft 1. Begriffe, Betrachtungsweisen
VL Bewegungswissenschaft 10. Motor Learning: Feedback
VL Trainingswissenschaft 1
VL Bewegungswissenschaft 10. Motor Learning: Praxis
VL Trainingswissenschaft 1
VL Bewegungswissenschaft 11. Motor Development: Konzepte
VL Bewegungswissenschaft 9. Motor Learning: Praxis
VL Trainingswissenschaft 11. Repetitorium
VL Trainingswissenschaft 6. VL Trainingswissenschaft 6. Schnelligkeit.
Bedeutung der Modellbildung
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 4. Sportmotorische Tests, Leistungsfähigkeit.
VL Trainingswissenschaft VL Trainingswissenschaft 1. Ursprünge und Selbstverständnis der Trainingswissenschaft.
VL Trainingswissenschaft 9. Taktik 1,2,3, wer hat den Ball?
VL Trainingswissenschaft 14. Schulsport
VL Bewegungswissenschaft 7. Motor Control: Etablierte Theorien
Seminar Sport und Gesundheit I
VL Trainingswissenschaft 9. Taktik 1,2,3, wer hat den Ball?
Untersuchungen zum Technikneulernen im Basketball
VL Trainingswissenschaft 13. Schulsport Schöner Sprung!!! Klasse Typ!!!
VL Diagnostische Kompetenz (Bewegungslehre 2) 6. Sportnote
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 11. Motor Learning
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 13. Feedback
Bedeutung der Modellbildung
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 1
VL Bewegungswissenschaft VL Bewegungswissenschaft 8. Motor Control: Neue Theorien.
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 6. Koordination und Technik
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 8
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 5
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 9. Wahrnehmung
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 4. Kraft
VL Bewegungswissenschaft 5. Die Differentielle Betrachtungsweise
VL Bewegungswissenschaft 1. Begriffe, Betrachtungsweisen
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 2
VL Bewegungswissenschaft VL Bewegungswissenschaft 7. Motor Control: Etablierte Theorien.
VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 3. Ausdauer
Morphologisch (z.B. Energiespeicher, Muskelquerschnitt) Metabolisch
Training im Kindes- und Jugendalter
Jugendwettkampfsystem
Grunderfahrungen für den Schreib- und Leselernprozess
Kernlehrmittel Jugend+Sport
Das Sportmotorische Konzept
DAS SPORTMOTORISCHE KONZEPT
Kernlehrmittel Jugend + Sport
Von der Fachschaft Pädagogik: Behrends, Fischer, Kussel, Reinecke
Grundlagen der Trainingslehre
2. MKT – Die verbale Selbstinstruktion Mi
Aufbau einer Trainingseinheit
PÄDAGOGISCHES KONZEPT
Motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten
Bildungszentren Rhein-Ruhr
Einfluss konditioneller Belastung auf motorisches Lernen Trainingswissenschaftliche Experimente Dozent: Dr. Martin Hillebrecht Lisa Meinke Ulrike.
Entscheidungshilfen bei schulischer Akzeleration
Unterricht vorbereiten und durchführen
Übungen Ziele Struktur Besonderheiten Trainer Aspekte Methodische Aspekte ABC´s Quellen Übertrag Workshop.
Biopsychosoziale Entwicklung Vorlesung „Psychische Störungen“ Prof. Dr. Ralph Viehhauser.
Steffen Böhm (ÜL-Ausbildung 06) Bewegungslehre Im Volleyball.
1 Fortbildung „LA-Bundesjugendspiele – Echte Feste des Schulsports“
 Präsentation transkript:

VL Trainings- und Bewegungswissenschaft 13. Feedback

Theorie der Lebensspanne Körperliche Entwicklung Programm Begriffe Theorie der Lebensspanne Körperliche Entwicklung Phasenmodell Meinel/Schnabel

Begriffe

Motorische Entwicklung Begriff Motorische Entwicklung sind die lebensalterbezogenen Veränderungen der Motorik Weiter Entwicklungsbegriff Gesamte Lebensspanne Achtung: Alter nur beschreibend, nicht kausal für die Veränderungen

Entwicklung vs. Veränderung Kritik am klassischen Entwicklungskonzept Genetisch programmierte Abfolge der Veränderungen vs. Multidirektionalität Gerichteter Verlauf vs. Multidirektionalität Ziel oder Endzustand vs. Lebensspanne Unveränderliche Abfolge vs. Individuelle Abfolge Universale Gültigkeit vs. Individuelle Gültigkeit

Theorie der Lebensspanne

Theorie der Lebensspanne Entwicklungseinflüsse

Entwicklungseinflüsse 1 I. Wachstum und Abbau organismischer Kapazitäten Genetisch-biologische Einflüsse Reifung Involution Durch Training/körperliche Aktivität beeinflussbar: „Plastizität“

Plastizität durch Training

Entwicklungseinflüsse 2 II. Strukturelle Kontexteinflüsse Altersgebundene Einflüsse Entwicklungsaufgaben, Altersnormen Kritische Lebensereignisse, Übergänge Altersunabhängige Einflüsse Historische Einflüsse Nicht-normative Einflüsse, z. B. Unfälle, Krankheiten, Umzüge

Nicht-normative Einflüsse Kohorten Geschichte Nicht-normative Einflüsse Mot. Entwicklung Kohorte 1920 Kohorte 1980 2000 Kohorte 1940 Kohorte 1960 Kohorte X Y 1920 1940 1960 1980 2000

Theorie der Lebensspanne Leitorientierungen

Lebenslange Entwicklung Multidirektionalität Kontextualismus Leitorientierungen Lebenslange Entwicklung Multidirektionalität Kontextualismus Plastizität „Veränderbarkeit innerhalb einer Person“ Hauptaufgabe der Entwicklungsforschung: Untersuchung des möglichen Ausmaßes der Plastizität (Testing the Limits-Strategie)

MD ist Wechselwirkung aus Genetik, Kontext und Persönlichkeit! Konsequenzen MD ist Wechselwirkung aus Genetik, Kontext und Persönlichkeit! Auf jeder Altersstufe bestehen Entwicklungschancen Problem, allgemeingültige Aussagen zu treffen Sport: „Theorie des Alterssports“

Körperliche Entwicklung Säkulare Akzeleration

Säkulare Akzeleration In den vergangenen ca. 100 Jahren wird folgendes beobachtet: Vorverlegung von Entwicklungsphasen größere finale Körperhöhen Längere Fertilitätsphase der Frauen Längere Lebenserwartung „Säkulare Akzeleration“

Entwicklung Säkulare Akzeleration Beispiel: Körperhöhe Höhepunkt Nachkriegsjahre: Zunahme mehr als 2 cm pro Jahrzehnt Gegenwart Zunahme ca. 1 cm pro Jahrzehnt Zukunft Weiteres Abflachen bzw. Ende des Trends

Phasen der Entwicklung nach Meinel/Schnabel

Überblick Bezeichnung Alter Phase der … Neugeborenenalter 0-0,3 ungerichteten Massenbewegungen Säuglingsalter 0,4-1 ersten koordinierten Bewegungen Kleinkindalter 1-3 vielfältigen Bewegungsformen Frühes Kindesalter 3-6/7 ersten Bewegungskombinationen Mittleres Kindesalter 6/7-9/10 schnellen Fortschritte mot. Lernen Spätes Kindesalter w: 9/10-11/12 m: 9/10-12/13 besten motorischen Lernfähigkeit Frühes Jugendalter (Pubeszenz) w: 11/12-13/14 m: 12/13-14/15 Umstrukturierung von Fähigkeiten und Fertigkeiten Spätes Jugendalter (Adoleszenz) w: 13/14-17/18 m: 14/15-18/19 Differenzierung, Individualisierung und Stabilisierung Frühes Erw.-Alter 18/20 - 30 Erhaltung der Leistungsfähigkeit Mittleres Erw.-Alter 30 – 45/50 allmähliche Leistungsminderung Späteres Erw.-Alter 45/50–60/70 verstärkte Leistungsminderung Spätes Erw.-Alter Ab 60/70 ausgeprägte Leistungsminderung

Kindergarten Grundschule Eingangsstufe Sekundarstufe 1 Sekundarstufe 2 Entwicklungsphasen Säuglingsalter Frühes Kindesalter Mittleres Kindesalter Spätes Kindesalter Frühes Jugendalter (Pubeszenz) Spätes Jugendalter (Adoleszenz) Frühes Erwachsenenalter Mittleres Erwachsenenalter Spätes Erwachsenenalter Kindergarten Grundschule Eingangsstufe Sekundarstufe 1 Sekundarstufe 2

„Ungerichtete Massenbewegungen“ Myelinisierung Reflexe, Habituation Säuglingsalter „Ungerichtete Massenbewegungen“ Myelinisierung Reflexe, Habituation Umwelt als Quelle von Anregungen

Frühes Kleinkindalter Entwicklung der Basismotorik Eroberung der Umwelt Motorik und Intelligenzentwicklung

Spätes Kleinkindalter Differenzierung der Motorik Ende: Schulreife

Frühes Schulkindalter Etwa Grundschule Koordination, elementare Fertigkeiten große Leistungszuwächse

Spätes Schulkindalter Vorpubertät „Bestes motorisches Lernalter der Kindheit“ Fertigkeiten, Schnelligkeit

Konditionelle Orientierung Frauenproblem Adoleszenz Umorientierung Motivationsprobleme Konditionelle Orientierung Frauenproblem

Frühes Erwachsenenalter Ca. 20-35 Jahre Phase der höchsten sportlichen Leistungsfähigkeit Niveau trainingsbedingt

Mittleres Erwachsenenalter Ca. 35-60 Jahre Beginnender Rückgang Durch Training weitgehend kompensierbar Ggf. Umorientierung

Spätes Erwachsenenalter Ca. 60 bis Tod (genau) Umorientierung Gesundheitsaspekt von Bewegung Wichtiges Medium Achtung! Alter ist keine Krankheit!

Klausurfragen als Download Ende der Vorlesung Klausurfragen als Download

Programm Nr. Datum Inhalt 1 13.10. TRW: Trainingsbegriff, Gegenstand 2 20.10. Modelle von Leistungsfähigkeit und Training 3 27.10. Ausdauer 4 3.11. Kraft 5 10.11. Schnelligkeit & Beweglichkeit 6 17.11. Koordination/Technik 7 24.11. Taktik / Trainingssteuerung 8 1.12. BW: Begriffe, Betrachtungsweisen 9 8.12. Diagnostik 10 15.12. Motor Control 11 22.12. Motor Learning 12 12.1. Ausgefallen 13 19.1. Feedback 14 26.1. Motor Development 15 2.2. Klausur

Intrinsisches Feedback Extrinsisches Feedback Programm Begriffe Intrinsisches Feedback Extrinsisches Feedback Bedeutung Hinweise für Sportlehrer

Wiederholung

Sportler Rahmenkonzept Bewegungs-vorstellung Instruktion Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung Lehrer

1. Begriffe

Terminologie Feedback: Informationen, die der Ausführende während oder nach seiner Bewegung erhält Intrinsisches Feedback: Sensorisches Feedback während oder nach der Ausführung Extrinsisches Feedback: Quellen außerhalb des Übenden, „augmented feedback“

Sportler Rahmenkonzept Bewegungs-vorstellung Instruktion Bewegungs-ausführung Bewegungs-wahrnehmung intrinsisches Feedback Lehrer extrinsisches Feedback

Modalitäten des Feedbacks Knowledge of results (KR): Feedback über Ergebnis oder Zielerreichung (Produkt) Knowledge of performance (KP): Feedback über Verlaufsmerkmale, die zum Ergebnis führten (Prozess)

Feedback Feedback intrinsisches extrinsisches Knowledge of results (KR) Knowledge of performance (KP) Knowledge of results (KR) Knowledge of performance (KP) visuell auditiv proprio- zeptiv taktil

2. Intrinsisches Feedback

Intrinsisches Feedback Sensorisches Feedback: Exterozeptoren: visuell, akustisch Flugbahnen von Bällen oder Geräten Geräusche von Schlägen usw. Interozeptoren: taktil, kinästhetisch, vestibulär Auftreffen Schläger/Ball Berührung des Spielgegenstandes Bootslage und -bewegungen

Intrinsisches Feedback Limitationen des sensorischen Feedbacks: Kapazitätsgrenzen Sensibilität des Übenden Besonders bei Neulernen: Sensorisches Feedback kann nicht interpretiert werden! Rückmeldung nicht zugänglich, insb. nicht sichtbar Besonders Anfänger verfügen in der Regel nicht über hinreichendes intrinsisches Feedback, um mot. Lernaufgabe zu lösen!

3. Extrinsisches Feedback Bedeutung

Bedeutung Extrinsisches Feedback Soll mangelndes intrinsisches Feedback kompensieren Soll Ziellerreichung erleichtern Soll motivieren Wesentlicher Aspekt des Lehrerhandelns beim Erlernen von Fertigkeiten

Wann extrinsisches Feedback? Extrinsisches Feedback ist unverzichtbar: Kein intrinsisches Feedback möglich Sensorik beeinträchtigt Erfahrungen fehlen Extrinsisches Feedback ist überflüssig: Intrinsisch hinreichend Demonstration verfügbar Bewegung erklärt sich selbst

Fehler: Feedback während Performance Feedback nach jeder Durchführung Fehler und Fallen Fehler: Feedback während Performance Feedback nach jeder Durchführung Falsches Feedback Abhängigkeit von Feedback erzeugen

3. Extrinsisches Feedback Lehrerhinweise

Was? Fehler oder korrekte Merkmale? Methodische Hinweise 1 Was? Fehler oder korrekte Merkmale? Fehler effektiver/Korrektes motivierender Mischung? Wie oft? Bessere Lernleistungen, aber schlechtere Behaltensleistungen bei 100% ext. Feedback Dosiert, primär int. Feedback wichtig

Wann? Nach der Realisation: Vor nächster Realisation: Methodische Hinweise 2 Wann? Nach der Realisation: Nicht so schnell wie möglich, da keine Aufmerksamkeit Nicht zu lange warten, da keine Gedächtnisspuren Optimum ca. 10 Sek. Vor nächster Realisation: Nicht zu kurz, da Einfluss auf Bewegungsvorstellung genommen werden muss Nicht zu lang, da bei Realisation noch im Gedächtnis Wichtig: Keine Ablenkungen!

Aufmerksamkeitsgrenzen beachten Schlüsselhinweise wirksam Methodische Hinweise 3 Verbale Hinweise Aufmerksamkeitsgrenzen beachten Schlüsselhinweise wirksam Aufmerksamkeitslenkung (Ball ansehen!) Bewegung einleiten (Geh ins Knie!) Eigenschaften Kurz (1-2 Wörter, Metaphern) Ganz wenige pro Fertigkeit Timing ist wichtig Schüler soll zu Self-talk (Selbstinstruktion) übergehen Einsatz von Video-Feedback prüfen!

Wesentliche Tätigkeit des Sportlehrers beim motorischen Lernen Bilanz Feedback Wesentliche Tätigkeit des Sportlehrers beim motorischen Lernen Viele methodische Entscheidungen zu treffen Leitsatz: Soviel extrinsisches Feedback wie nötig, soviel intrinsisches Feedback wie möglich! Einbettung in Schulsituation erforderlich Praktische Erfahrungen und wiss. Befunde integrieren Ausbildung?

The End