Dr. med. O. Wachowski NHL-BFM- Studienzentrale

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Aktuelle Studien zur Therapie neuroendokriner Tumoren (NET)
Advertisements

Ansprechpartner: Prof. Dr. Martin Muster Institut für Simulationen und Muster Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Olshausenstr. xxx, Kiel Tel.:
Radiotherapie bei der plantaren Fibromatose (Morbus Ledderhose)
MEDIASTINUM.
AMLSG-Studien: Neue Generation
Facheinführung
Mit freundlicher Unterstützung durch:
MacroMed Inc. Sandy Utah, USA
Nachweis des Epithelialen Wachstumsfaktor Rezeptors (EGFR) und der cytoplasmatischen Tyrosinkinase c-src in Urothelkarzinomzellen A. Melchior, J. Herrmann,
Untersuchung der CA9-Expression in pulmonalen Metastasen von Patienten mit metastasiertem klarzelligen Nierenzellkarzinom Pierre Tennstedt 1, Peter Schneider.
U. Fiedler, R. Kranz, A. Manseck, M. Wirth
klarzelligen Nierenzellkarzinom
Klinik und Poliklinik für Urologie der TU Dresden
Quantitative RT-PCR an nativen Prostatakarzinom-Biopsien: Etablierung der Technik und erste vergleichende Ergebnisse Medizinische Fakultät Universitätsklinikum.
Posterrahmen Variation 1 CAU-Logo: lila Inhaltsbegrenzung: Linien TF-Logo: unten Ansprechpartner: Prof. Dr. Martin Muster Institut für Simulationen und.
- eine seltene Differenzialdiagnose
Anwendungen der PCR und von Hybridisierungstechniken
follikulären Schilddrüsenkarzinomen
Erstinformationen für Abteilungen – Hintergründe und Mitgliedschaften Informationen zur Organisation: 1.Angemeldete Organisation: 2.QualiPRO.
Ringversuch Nr 2 des Morphologie-Referenzpanels: Typisierung von Myelodysplasien und akuten myeloischen Leukämien Kompetenznetz akute und chronische Leukämien.
Immunphänotypisierung hämatologischer Neoplasien:
B-CLL Morphologie: Kleine Lymphozyten mit schmalem Zyto-plasmasaum; dichtes Chromatin, z.T. zu groben Klumpen kondensiert, keine Nukleoli; Kernschatten.
Instand-Ringversuch Herbst 2002
Transfektionsmethoden und Transfektionsoptimierung
Osteosarkom häufigster primärer Knochenkrebs (2-3/Mio/a)
Klassifikation der akuten Leukämien
Maligne endokrine Tumoren im Kindes- und Jugendalter:
Zytogenetik der Non-Hodgkin-Lymphome des Kindes- und Jugendalters
Klassifikation und differentialdiagnostische Abgrenzung
Holm Uhlig und Freerk Prenzel
Stammzell-Transplantationen in Düsseldorf
Immunhistochemische TMA Untersuchungen an multiplen Lungenmetastasen
Gastrointestinaler Stromatumor (GIST)
Neue Aspekte in der Radio-Onkologie
Marc Harth, H. Jost Achenbach
Multiples Myelom Univ. Klinik f. Innere Medizin III
Untersuchungen zur Therapieentscheidung bei Brustkrebs
Begleitschein für virologische und virusserologische Untersuchungen
Marburger Patiententag Universitätsklinikum Marburg
Studiendesing The Journal of Urology, Volume 176, Issue 1, July 2006, Pages Untersucht wird die Sensitivität des FISH Assay UroVysion™ zur frühen.
Raumforderungen des Mediastinums
Prof. Dr. med. Annette Hasenburg Dr. med. Maximilian Klar, MPH
Der Mörder und seine Gegenspieler/ Einblicke in eine unbekannte Welt
Datenbestand Klinisches Krebsregister: Maligne Lymphome
ABCSG 21 Randomisierte Phase II-Studie über den Vergleich von Anastrozol und Fulvestrant mit Anastrozol alleine in der Behandlung von postmenopausalen.
Akute myeloische Leukämie
Maligne Lymphome R. Weide Praxisklinik für Hämatologie und Onkologie Koblenz.
Leitsymptom: Leukozytose / Leukopenie Möglichkeiten der rationellen Abklärung H. Köppler Praxisklinik für Hämatologie und Onkologie Koblenz.
Melanom Stadium I-III Verantwortlich: M. Bischoff, Dr. Meiß, Prof. Zeiser Freigabe : interdisziplinärer Qualitärtszirkel Version 2 gültig bis 06/16.
Multiples Myelom Ella Willenbacher Klinik für Hämato-Onkologie Innere Medizin V Universitätsklinik Innsbruck.
Neuropsychologische Diagnostik beim NPH: Ab wann kann nach einer Entlastungspunktion von diagnoserelevanter Verbesserung der Leistung gesprochen werden?
J. Thomalla Praxisklinik für Hämatologie und Onkologie Koblenz
Diagnostik bei Aszitespunktion
Molekularbiologie der großzellig anaplastischen Lymphome (ALCL)
Fall 1 55-year-old man is referred for mild lymphadenopathy and lymphocytosis found during routine medical examination Befunde: Patient hat 2-3 cm bilaterale.
Deutsche Klinik für Diagnostik Wiesbaden PD Dr. Helmut Madjar INVASIVE DIAGNOSTIK Zytologie vs. Histologie.
Lehrstuhl der Onkologie, Semmelweis Universität, Budapest Nationalinstitut für Onkologie, 1122 Ráth Gy. u Leiter: Prof. Csaba Polgár –Tel.:
Pädiatrische Rheumatologie zusammen mit dem
Tumore der Niere.
Vorlesung Leukämien, Teil 2: PD Dr. med. Gerhard Behre Department für Innere Medizin Abteilung für Hämatologie und Onkologie Universitätsklinikum Leipzig.
European Patients’ Academy on Therapeutic Innovation Die Brustkrebsbiobank PATH: Kooperation und Initiative zwischen Patientinnen und Universitäten Doris.
12. Göttinger MDS-Workshop im Laser-Laboratorium Göttingen 28. Mai 2016 Externe Referenten: Prof. Dr. med. Winfried Gassmann St. Marien-Krankenhaus Siegen,
Vorlesung Leukämien, Teil 1: zurzeit, in Zukunft und ein Quiz
Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW 1. Klausurtagung, Hagen Forschungsstandort Bochum Prof. Dr. med. Arne Jensen Universitätsfrauenklinik.
Ringversuch zur Qualitätssicherung in der Interphase-FISH-Diagnostik in der Tumorzytogenetik 2016 (QUITZ)
Das seltene onkozytäre Nebennierenrindenadenom mit Myelolipomanteilen
Angela Merkel (1954 in Hamburg )
Molekulargenetische und immunhistochemische Charakterisierung von primär extranodalen diffusen großzelligen B-Zell-Lymphomen der Schilddrüse Juliana Knief1,
Bertrand Coiffier Für die Groupe d’Etude des Lymphomes de l’Adulte
 Präsentation transkript:

Diagnostisches „work-up“ der Non-Hodgkin-Lymphome des Kindes- und Jugendalters Dr. med. O. Wachowski NHL-BFM- Studienzentrale Abt Päd. Hämatologie und Onkologie Universitätskinderklinik Gießen GPOH-Tagung 06/2004

Diagnostik der NHL -Aufgaben Sichere Diagnosestellung – eindeutige Entitätszuordnung Gewinnung von qualitativ hochwertigem Tumormaterial für genetische Untersuchungen Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

Lymphomcharakterisierung Methoden Material Morphologie Immunologie Genetik Histo- logie Zyto- logie FACS IHC Zyto- genetik FISH CGH PCR Array- Expressions- Analyse Tumor- gewebe Frisch im Medium + (+) TU-Tupf Fixiert Schock- gefroren Maligne Ergüsse Ausstriche Heparinisiert KM/LQ bei Befall FACS: Durchflußzytometrie IHC: Immunhistochemie FISH: Fluoreszenz in situ Hybridisierung CGH: comparative genome hybridization PCR: Polymerasen-Kettenreaktion KM: Knochenmark LQ: Liquor zerebrospinalis TU: Tumor Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

NHL BFM Materialversand Konstellation 1 Konstellation 2 KM-Befall u./o. Pleuraerguss u./o. Aszites nur Tumor Punktion Biopsie Diagnosestellung NHL immunologisch und zytomorphologisch Diagnosestellung NHL histologisch und immunhistochemisch flüssiges Material heparinisiert Zytospinpräparate bzw. Ausstriche Tumormaterial in Medium Tumormaterial schockgefroren Tumortupfpräparate Liquor, KM, Blut, Serum Tumormaterial formalinfixiert flüssiges Material heparinisiert Zytospinpräparate bzw. Ausstriche Liquor, KM, Blut, Serum Immunologie Immunologisches Zellmarkerlabor, Berlin Genetik / Zellbank / Zytomorphologie Onkogenetisches Labor und NHL-BFM Studienzentrale, Gießen Histologie / Immunhistochemie Referenzpathologie der NHL-BFM-Studie Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

Keine Gefährdung des Patienten Operation Keine Gefährdung des Patienten Probenbiopsie: ausreichende Menge und sachgemäße Materialgewinnung; Pädiater im OP Vollständige primäre Resektion nur bei lokalisierter Manifestation ohne Zusatzrisiko und ohne wesentlichen funktionellen Verlust Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

NHL BFM Materialversand Höchste Priorität: Histologische Sicherung der Diagnose ! Zweitwichtigster Punkt: Gewinnung von frischem Tumormaterial in Medium. Sobald die beiden Punkte gewährleistet sind: Einfrieren kleiner Teile des Biopsiegewebes. Biopsie Tumortupfpräparate herstellen  Material repräsentativ? Präparat teilen Mind. etwa kirschkerngroßer Teil Kleiner Teil des Materials Tumormaterial zur lokalen Pathologie Präparat steril halten Präparat nicht trocknen lassen Präparat umgehend in vorbereitetes Medium geben Präparat steril halten Präparat nicht trocknen lassen Präparat umgehend schockfrieren  Weiterleitung von Tumormaterial an Referenzpathologie  Verschickung an Onkogenetisches Labor in Gießen, so dass Material innerhalb von 24 h am Zielort Material auf –70°C lagern Verschickung auf Trockeneis an Onkogenetisches Labor in Gießen oder Abholung Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

Schmerzlose Lymphknotenschwellung Fieber unklarer Genese Leitsymptome Schmerzlose Lymphknotenschwellung Fieber unklarer Genese Gewichtsverlust Nachtschweiß Abgeschlagenheit, Müdigkeit Hepato-/ Splenomegalie Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

Leitsymptome - Abhängigkeit vom Manifestationsort Bauchschmerzen/ Invagination/ Ileus  Abdominaltumor Husten, Stridor, Thoraxschmerz, Halsvenenstauung/ Plethora  Mediastinaltumor Kopfschmerzen, Hirnnervenlähmung  ZNS Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

Verdacht auf ein Non-Hodgkin-Lymphom Blutbild Notfallsituation? ja ja Leukämie-Studie Leukämie? Vorgehensweise Notfallsituationen nein ja Punktion Pleuraerguss/Aszites? nein nein Maligne Zellen? KMP ja ja Blasten  25%? nein Zytologie Immunologie Genetik Biopsie Diagnose Kontakt Studienzentrale Anderes Malignom NHL unklar Referenzlabor Einteilung nach NHL-Entität Staging Material Begleitforschung Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

Definition der Therapiegruppen der NHL Lymphoblastische Lymphome Reife B-Zell Lymphome ALCL Lymphom- entität Lymphoblastische Lymphome der Vorläufer B- und Vorläufer T-Zellen „Early-B“-Zell- Lymphome (L1 oder L2 Morphologie, Oberflächen-Ig positiv) Burkitt-Lymphome, B-ALL Burkitt-ähnliche Lymphome Diffus großzellige B-Zell Lymphome Primär mediastinale (thymische) großzellige B-Zell Lymphome (PMLBL) Follikuläre Lymphome des Kindesalters Reife B-Zell Lymphome, nicht weiter klassifiziert Großzellige anaplastische Lymphome Derzeit aktuelles NHL-BFM Protokoll EURO-LB 02 B-NHL BFM Rituximab und/ oder B-NHL BFM 04 ALCL 99 Olga Wachowski, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universität Gießen

Referenzpathologie für NHL Koordination der Referenzpathologie Prof. Dr. Dr. h.c. R. Parwaresch Lymphknotenregister am Institut für Hämatopathologie der Universität Niemannsweg 11 24105 Kiel Tel.: 0049 431 597 3425, Fax: 0049 431 597 3426 Weitere Referenzpathologen Prof. Dr. A. C. Feller Institut für Pathologie der Universität Lübeck Ratzeburger Allee 160 23538 Lübeck Prof. Dr. M. L. Hansmann   Senckenbergisches Institut für Pathologie Theodor-Stern-Kai 7 60596 Frankfurt Prof. Dr. P. Möller Institut für Pathologie und Rechtsmedizin Albert-Einstein-Allee 11 89081 Ulm Prof. Dr. H. Müller-Hermelink Institut für Pathologie Josef-Schneider-Str. 2 97080 Würzburg Prof. Dr. H. Stein Konsultations- u. Referenzzentrum für Lymphknoten- und Hämatopathologie Universitäts-Klinikum Benjamin Franklin Hindenburgdamm 30 12200 Berlin

Materiallabor NHL Zytomorphologie Genetik Zellbank Serumbank Prof. Dr. J. Harbott Dr. K. Busch Onkogenetisches Labor Universitäts-Kinderklinik Pädiatrische Hämatologie und Onkologie Feulgenstr. 12, 35385 Giessen Tel.: 0049 641 99 43426