Referentinnen: Julia Michalewski, Birte Stapperfend, Elisa Remde

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 Präsentation transkript:

Referentinnen: Julia Michalewski, Birte Stapperfend, Elisa Remde Bindungstheorie Referentinnen: Julia Michalewski, Birte Stapperfend, Elisa Remde 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie Gliederung Einführung Bindung und Bindungsverhalten Bindungstheorie Fremde Situation Bindungsstile Bindungsstörung Deprivation und die Folgen Deprivationsvarianten Bindungstheorie in der Psychotherapie 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 1. Einführung Affiliation = Neigung Gesellschaft anderer zu suchen, selbst wenn wir uns ihnen nicht nahe fühlen Warum suchen Menschen Gesellschaft anderer, wenn sie mit belastenden Situationen konfrontiert sind? 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

2. Bindung und Bindungsverhalten Neigung, enge, von intensiven Gefühlen getragene Beziehungen zu anderen zu entwickeln bleibt über Raum und Zeit hinweg erhalten sehr spezifisch, da Personenaustausch unmöglich  neben Nahrungsaufnahme und Sexualität primäres angeborenes menschliches Grundbedürfnis 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

2. Bindung und Bindungsverhalten Bindungsverhalten bis zum 3. Lebensjahr wichtigste Phase: 6. Monat – 5. Lebensjahr Bindungsverhalten  Explorationsverhalten  Reproduktionsverhalten 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 3. Bindungstheorie Die Entwicklung einer sicheren Bindung zwischen Kleinkind und Betreuungsperson in der Kindheit ist die Grundlage für die Fähigkeit, stabile und intime Beziehungen im Erwachsenenalter aufrechtzuerhalten 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 3. Bindungstheorie John C.Bowlby (1907-1990) britischer Psychiater Direktor der Kinderabteilung an Tavistock Clinic 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 3. Bindungstheorie tatsächliche familiäre Kindheitserfahrungen haben weitreichende Auswirkungen auf Persönlichkeitsentwicklung Arbeitsmodell, wie sich Bezugspersonen wahrscheinlich verhalten werden 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 4. Fremde Situation Untersuchungsmethode zur Qualität der Bindung bei 1-1,5 jährigen Kindern 8x 3min. Episoden Bindungsperson und Kind vom VL in Untersuchungsraum geführt Mutter und Kind allein Fremde Person betritt den Raum 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 4. Fremde Situation 4. Mutter verlässt unauffällig den Raum 5. Mutter kehrt zurück 6. Mutter verlässt auffällig den Raum 7. Spiel-Trostangebot von Fremder 8. Mutter kommt zurück  Wiederkehr der Mutter entscheidend! 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 5. Bindungsstile sicher gebundene Kinder - Kummer - aktive Suche nach Mutter - nach Rückkehr: Suche nach Nähe unsicher vermeidend gebundene Kinder - ignorieren Weggang - nach Rückkehr: vermeiden Zugang zur Mutter 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 5. Bindungsstile unsicher ambivalent gebundene Kinder - Unsicherheit und Weinen - nach Rückkehr: Suche nach Nähe und zugleich Verärgerung desorganisiert/desorientierte Kinder - keine konsistente Bindungsstrategie 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 5. Bindungsstile mütterliche Feinfühligkeit in Bezug auf Signale des Kindes = entscheidender Faktor für Qualität der Bindung inkonsistentes Verhalten der Mutter => unsicher ambivalent gebundene Kinder zurückweisendes Verhalten der Mutter => unsicher vermeidend gebundene Kinder 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Klinische Sozialpsychologie 6. Bindungsstörung kein Bindungsverhalten undifferenziertes Bindungsverhalten Unfallrisikoverhalten übermäßiges Klammern Rollenumkehr 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

7. Deprivation und die Folgen Deprivation: bindungshemmende Faktoren Trennung: Protestverhalten  Kummerverhalten  Rückzug Verfügbarkeit der Bindungsperson unsicher => Ängstlichkeit, Schulphobie, Agoraphobie Trennungserlebnisse begünstigen Depression 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

8. Deprivationsvarianten Quantitativ ungenügende Interaktion - Bindungsfigur steht nicht ausreichend zur Verfügung - Folgen: Retardierung der körperlichen, emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklung - Berufstätigkeit muss nicht Störung zur Folge haben 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

8. Deprivationsvarianten 2. Qualitativ gestörte Interaktion - Ablehnung, ambivalente Zuwendung - Folgen: u.a. Retardierung verschiedener Entwicklungsbereiche - Spätfolgen: Depression, Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls, Verhaltensstörungen, Störung des Sexualverhaltens 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

8. Deprivationsvarianten 3. Diskontinuität - alle kürzeren oder längeren Trennungen - Grund: z.B. Scheidung - Verlust der Bindungsfigur = Risikofaktor - befristete Trennung => selten Störungen - häufige Trennungen => stärkere Störungen 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

9. Bindungstheorie in der Psychotherapie Behandlung von Angststörungen, Depressionen und Phobien Sammeln von realen Erfahrungen von Bedeutung Ziel: innere Arbeitsmodelle aufspüren und neu strukturieren 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! 5.5.2008 Klinische Sozialpsychologie