Christian Thies Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Miteinander für Europa 2012
Advertisements

Agenda (lat.): was zu tun ist 21: für das 21. Jahrhundert
Christian Thies Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie
Düsseldorf, 20. März 2011.
Europa Heute und Morgen.
Christian Thies Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie
Christian Thies Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie
Christian Thies Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie
Christian Thies Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie
1 1 Notwendigkeit für Vision und Führungsqualitäten in einer Zeit globaler Krise.
Bildungsarmut Dieter Eißel, Universität Gießen
Besonderheiten des 2. Vorschlags
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Kulturen Und Gesellschaften Asiens China - Indien - Japan
Die modernen Geschichtswissenschaften
Barbara Wörndl Hochschule Merseburg (FH)
Soziale Ungleichheit im internationalen Vergleich
Vorlesung: Einführung in die Soziologie – WS 2009/10 Prof. Dr
GRUNDBEGRIFFE UND GRUNDPERSPEKTIVEN INTERNATIONALER BEZIEHUNGEN
Vorlesung Geschichte der Volkswirtschaftslehre
IX. Christliche Sozialethik als Strukturenethik
Grundkurs praktische Philosophie 10
Unterrichtsinhalte im Fach Geschichte/Oberstufe
des Emsland-Gymnasiums
Gk Ethik K 12/1 Existenzphilosophie
Der europäische Wirtschaftsraum
® LOG, Bruchköbel 2008 Fabian Dünow
Geschichte und Sozialkunde kombiniert
EuropaRAThaus Erklärung Für ein Europa der Bürgerinnen und Bürger „Wir einigen keine Staaten, wir verbinden Menschen“ (Jean Monnet) Anlässlich.
Die sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit - Vorschläge zur Konkretisierung und Operationalisierung -
The Crisis of Democracy
DAS POLITISCHE DENKEN DER AUFKLÄRUNG:
Die Erweiterung unserer Perspektiven durch das Reich Gottes
Globalgeschichte Einführung in die VO
Organisatorisches Leiterin: Mag. Dr. Sabine Alexandra Haring Sprechstunde: Montag: Telefon:
Die „falsche“ Frage: War das was der Doktor gemacht hat moralisch?
Urban Audit und Indikatoren der regionalen Disparitäten
UNITED NATIONS Educational, Scientific and Cultural Organization Kulturelle Vielfalt UNITED NATIONS Educational, Scientific and.
2. Kapitel: Vom Stamm zum Staat in einer globalisierten Umwelt B: Die Entwicklungsstadien der staatlichen Gemeinschaft.
Aktualität und Geschichte von politischer Theorie und Ideengeschichte
Ich will! Dr. Eike Hennig (Professor i. R.) April 2014
Universalität – Partikularismus, Eurozentrismus, Androzentrismus
„Citizenship in Europa“
GK/LK Sozialwissenschaften
(bitte als Bildschirmpräsentation starten)
Geschichte und Sozialkunde kombiniert
16. Woche KKD: Heine-Industrialisierung-Marx
Dr. Cla Reto Famos Dozent an der Theologischen Fakultät Zürich
Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive Dr. Markus Bernhardt SS 2007.
VO Politische Theorien
Aktualität und Geschichte von politischer Theorie und Ideengeschichte 01. April 2008.
Von umfassender zu nachhaltiger Sicherheit?
1 Prof. Dr. Hans J. Lietzmann Jean-Monnet-Professor for European Politcs Europastudien 3. Theoretische Perspektiven Jawaharlal Nehru University / Neu-Delhi.
Theorie des Neoliberalismus
Referat „Soziale Wandel“
VO Politische Theorien Univ. Prof. Dr. Birgit Sauer.
Philosophische Entwick-lungen im 17/18 Jh.
Die 3. Fremdsprache im sprachlichen Gymnasium
GK/LK Sozialwissenschaften
Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert)
Politik in der Demokratie - Leben ist nicht Schicksal Einige Thesen zur Reflexion und Diskussion über Politische Bildung von Andi Gross Pädagogische Hochschule.
Grundkurs praktische Philosophie 20. Dezember 2004 Politische Freiheit
Thesen zur Diskussion an der
"Und wieso macht du das?" Wie kommen Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit aus der Revanzfalle?
GK/LK Sozialwissenschaften Informationen Klasse 9 1. Februar 2016.
Geschichte. Warum lernen wir Geschichte? Warum ist Geschichte wichtig? Wozu brauchen wir die Geschichte?
Repetitorium im öffentlichen Recht Sozialstaat Verhältnis der Strukturprinzipien unter sich Weitere Strukturprinzipien?
 Präsentation transkript:

Christian Thies Kultur-, Sozial- und Geschichtsphilosophie Vorlesung an der Philosophischen Fakultät der Universität Passau im Wintersemester 2009/10 (Fünfzehnte und letzte Sitzung 9.2.2010)

Fünfzehnter Termin (9.2.2010) Wiederholung – Ergänzungen – Fragen Eurozentrismus-Kritik Was ist Geschichtsphilosophie? Was ist Fortschritt? Was kann man aus der Geschichte lernen? 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

André Gunter Frank 1927 geboren in Berlin als Sohn des Schriftsteller Leonhard Frank (1882-1961) 1933 Emigration über die Schweiz in die USA dort Ökonomie-Studium später lange in Lateinamerika niemals eine akademische Stelle 1967 erstes Hauptwerk „Capitalism and Underdevelopment in Latin-America“ 1998 zweites Hauptwerk „ReOrient. Global Economy in the Asian Age“ 2005 gestorben in Luxemburg 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Ein anderes Weltsystem ca. 3000 v.u.Z. Entwicklung eines „Weltsystems“ mit weitreichenden Handelsbeziehungen, das seinen Mittelpunkt in Asien hat ca. 500 v.u.Z. in den orientalischen Ländern erste „kapitalistische“ Regionen (mit Geldwirtschaft, Kaufmannskapital, Marktproduktion, Arbeitsteilung u.a.) verschiedene Zentren des Weltsystems: arabisch, indisch, chinesich 1500 n.u.Z. Integration Europas (das sich die Edelmetalle Südamerikas gewaltsam aneignen kann) als peripherer Region 1750 noch 80% des Weltsozialprodukts entstehen in Asien durch die Industrielle Revolution wird Europa kurzzeitig wettbewerbsfähig und sogar überlegen ca. 2000 Rückkehr zu einem in Asien zentrierten Weltsystem 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

al-Farabi (ca. 870-950) Eine anti-europäische und zyklische Version der Philosophiegeschichte: Chaldäer (Zentrum: Babylon, 626-539 v.u.Z.) Ägypter Griechen Zentrum: Athen Zentrum: Alexandria Zentrum (nur kurzzeitig und eher als Sackgasse): Rom Syrer Moslems (Zentrum: Bagdad) 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Moderne Anti-Eurozentristen Frantz Fanon (Martinique  Frankreich  Algerien), „Die Verdammten dieser Erde“ (frz. 1961) Sayyid Qutb (Ägypten), „Meilensteine“ (arab. 1964) Edward Said (Palästina/Ägypten  USA), „Orientalismus“ (engl. 1978) Dipesh Chakrabarty (Indien  USA), „Europa provinzialisieren“ (engl. 2000) 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Was ist Geschichtsphilosophie? meta-theoretisch: Klärung der geschichtswissen- schaftlichen Grundbegriffe z. B. „Geschichte“, „Gesellschaft“, „Kultur“, „Fortschritt“, „Staat“, „Revolution“ … methodologisch: Erkenntnis- und Wissenschafts- theorie der Geschichtswissenschaften z.B. Verhältnis Empirie-Theorie, Rolle des Sinnverstehens … substanziell: Aussagen zum Verlauf der Geschichte Leitfrage: Was dürfen wir (innerweltlich) hoffen? 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Zur innerphilosophischen Stellung der Geschichtsphilosophie abhängig von den philosophischen Basisdisziplinen (Logik/Argumentationstheorie, Erkenntnistheorie, Ethik) genauer: Anhang zur Politischen Philosophie nicht ohne empirische Wissenschaften vor allem eine empirisch-theoretisch gestützte Universalgeschichte vergleichbar mit Anthropologie, Sozial- und Naturphilosophie also anderen integrativ-interdisziplinären Disziplinen aber mit normativen Anteilen  das kollektive (politische) Projekt der Gegenwart 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Zwei Merkmale einer substanziellen Geschichtsphilosophie (1) holistisch synchron: bezogen auf Gesellschaften und „Kulturen“ letztlich auf die Menschheit diachron: die ganze Geschichte? vgl. die Abfolge von Zeitaltern bei Hegel und Marx Referenzepochen klassische Antike  Achsenzeit Nationalsozialismus  totalitäre Regime … 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Zwei Merkmale einer substanziellen Geschichtsphilosophie (2) Vermittlung von Sein und Sollen 1. empirisch-theoretisch gestützte Zeitdiagnose (Gegenwart) 2. normativ-praktischer Entwurf einer realisierbaren Utopie (Zukunft) 3. unterstützende historische Tendenzen (Vergangenheit) d.h. Vergleich Referenzepoche(n) – Gegenwart „Fortschritt“ ist wie „Gesundheit“, „Leben“ oder „Recht“ ein Brückenbegriff, der sowohl deskriptive wie normative Konnotationen hat. 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Was ist „Fortschritt“? Ein Subjekt X verbessert seine Situation in der Dimension D nach dem Maßstab M von einer (exemplarischen) Vergangenheit über die Gegenwart bis zu einer (realisierbaren) Zukunft was ist X? – die Menschheit begriffsgeschichtlich: Übertragung des Wortes „Fortschreiten“ vom Individuum auf die Menschheit bei Kant inhaltlich seit Voltaire, ja seit Augustin allerdings kein Fortschritt in allen Dimensionen und Gesellschaften gleichermaßen und gleichzeitig („Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen“) 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Die Menschheit als Subjekt der Geschichte KANT: Völkerbund freier Republiken dagegen Friedrich SCHLEGEL: demokratische Weltrepublik HEGEL: Weltgeschichte MARX: Weltmarkt  Weltgemeinschaft vgl. ADORNO: die Menschheit als Subjekt TOYNBEE: Universalstaat und Universalkirche FUKUYAMA: weltweiter Liberalismus (Marktwirtschaft und Demokratie) HUNTINGTON: minimaler Universalismus in einer im „Kampf der Kulturen“ zerrissenen Menschheit 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Fortschrittsdimensionen (1) Wissen Summe empirischen Wissens  Fortschritte der Wissenschaften? größere „Bildung“? (2) Wohlstand Lebensstandard  Weltproduktion an materiellen Gütern („Bruttoweltprodukt“) plus Lebenserwartung und Alphabetisierungsgrad (minimale Lebensqualität) „Lebenssicherheit“: Zurückdrängung der alten Geißeln ‚Pest, Hunger und Krieg‘ subjektives Wohlbefinden (objektives) Glück (3) Freiheit mehr Optionen? mehr Lebenschancen? mehr Autonomie? 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Fortschrittsdimensionen (2) Moral Fortschritte im Bereich der Normenkonformität? Fortschritte im Bereich der Moralität? Recht  Gesellschaftsordnung Verhältnis der Gesellschaften zueinander  Ziel: Frieden! Fortschritte in der zwischenstaatlichen Konfliktregulierung? Rechtsgrundsätze innerhalb der Gesellschaften  Ziel: Gerechtigkeit! globale Gerechtigkeit 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Eine Fortschrittsbilanz der Menschheitsgeschichte Herrschaft (Technik i.w.S., Effizienz) über die äußere Natur über unsere innere Natur über andere Menschen über den Bereich der Kommunikation (Sprache  Schrift  Buchdruck  elektronische Medien) Alle erreichten Fortschritte beruhen auf dem technischen Fortschritt! Kein Fortschritt: Glück Moralität Die zentrale Frage: Gesellschaftsordnung Gibt es einen Fortschritt des Rechts oder sogar der Gerechtigkeit? 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Entwicklung des neuzeitlichen Staatsmodells im Westen HOBBES: Gewaltmonopol  absoluter Staat LOCKE: Elementare Bürgerrechte  liberale Freiheitsrechte MONTESQUIEU: Gewaltenteilung horizontal (Legislative-Exekutive-Judikative) vertikal (Föderalismus, auch Subsidiaritätsprinzip) ROUSSEAU: Demokratie  demokratische Mitwirkungsrechte „soziale Frage“: Sozialstaat  soziale Leistungsrechte „ökologische Frage“: Ökologische Verfassung 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Schlechte Modelle einer künftigen Weltgesellschaftsordnung Imperium Weltreich (pax americana?) Hegemonie alles unter dem militärischen Mantel der USA aber warum die USA und nicht China? Gleichgewicht der Mächte Großraumordnungen, evtl. entlang kultureller Bruchlinien sich selbst regulierender Weltmarkt oder dessen „anarchische“ Aufhebung in einem dezentralisierten und deterritorialen „Empire“ (Negri/Haardt)? 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Kriterien einer guten Gesellschaftsordnung Frieden ökologische Nachhaltigkeit Achtung elementarer Menschenrechte Recht auf Subsistenz  Sozialstaat Recht auf Partizipation  Demokratie Recht auf Autonomie  liberale Gesellschaft Gewaltenteilung kultureller Pluralismus 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Vom Partikularismus zum Universalismus starker Partikularismus: Autonomie von ca. 5000 Ethnien (Sprachgemeinschaften) mittlerer Partikularismus: Autonomie von ca. 200 Staaten schwacher Partikularismus: Autonomie von ca. 10 „Kulturen“ schwacher Universalismus: eine globale Rechtsordnung mit teil-autonomen Rechtsstaaten mittlerer Universalismus: eine globale Föderation starker Universalismus: eine demokratische Weltrepublik 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Ablehnung der Partikularismen Technik, Wissenschaft und Kapitalismus sind global (GEHLEN: Superstrukturen) die drängendsten Probleme lassen sich nur global lösen Gefahr eines verheerenden Krieges mit ABC-Waffen ökologische Probleme (Treibhauseffekt, Wasserknappheit, Artenvernichtung …) Krankheiten Terror, Kriminalität Migrationsbewegungen … es gibt bereits globale Institutionen es gibt bereits in Ansätzen eine globale Zivilgesellschaft (Massenmedien, Nichtregierungsorganisationen, Kirchen usw.) 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Skepsis gegenüber stärkeren Universalismen Gefahr eines weltstaatlichen Despotismus es gibt verschiedene Wege in die Moderne Shmuel EISENSTADT: multiple Modernen, „Kapitalismus im Plural, auch verschiedene Demokratie- und Sozialstaatstypen minimaler Universalismus dünner Moral, aber kein maximaler Universalismus dicker Moral (WALZER) der globale Kapitalismus erfordert eine einheitliche Rechtsordnung, aber keine einheitliche Wertordnung 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Das erstrebenswerte Modell eine globale Rechtsordnung auf der Grundlage supranationaler Weltinstitutionen (UN) dichtes Netz transnationaler Vereinbarungen kontinentale (kulturkreisbezogene?) Staatenbünde am weitesten: EU Nationalstaaten als Rechtsstaaten regionale und lokale Institutionen Föderalismus, mit relativer Autonomie 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Historische Tendenz? Nein! Ja! viel mehr Staaten als vor wenigen Jahrzehnten stärkeres partikular-kulturelles Bewusstsein stärkere Diskrepanzen in den Wertorientierungen (zunehmender Pluralismus, schon in den einzelnen Gesellschaften) Ja! Globalisierung Entwicklung des modernen Staates transnationale politische Zusammenschlüsse Vereinigung Deutschlands 1830 bis 1870 Vereinigung Europas seit 1950 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Habermas‘ Idee eine begrenzte Homologie zwischen der Entwicklung normativer Strukturen in Ontogenese und Phylogenese Einschränkungen: nur für Strukturen, nicht für Inhalte nur für die Logik, nicht die Dynamik der Entwicklung viele Individuen weichen vom Strukturniveau ab, viele eilen ihm voraus ( Legitimationskrise) frühe Stufen der Ontogenese haben kein phylogenetisches Pendant reflexive Rekonstruktion überwundener Strukturen  nicht-empirischer Kern der Geschichtsphilosophie 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Sehr vereinfachte Darstellung des Stufenmodells 1 Dyade Mutter-Kind Gehorsam und Strafe 2 Kleingruppe Verwandtschafts-gruppen Bedürfnisbefriedigung 3 Gemeinschaft Stadtstaaten Loyalität 4 Gesellschaft Nationalstaaten Gesetze 5 Menschheit Weltordnung Prinzipien 6 plus künftige Generationen nachhaltige universale Verantwortung 7 transhuman pathozentrisch Leidensvermeidung 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

„Historia magistra vitae“ Wie und was kann man aus der Geschichte lernen? „exemplarisch“: Sammlung interessanter Beispiele menschlichen Lebens und Zusammenlebens „anthropologisch“, „monumentalistisch“ (Nietzsche) „identitätsstiftend“: Aneignung der eigenen Herkunftsgeschichte „hermeneutisch“, „antiquarisch“ (Nietzsche) „alternativ“: Kennenlernen fremder Perspektiven, untergegangener Welten und historischer Alternativen „Geschichte der Besiegten“ (Benjamin) „kritisch“: Wir lernen, was wir nicht tun sollten! 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10

Zum Abschluss Ich hoffe, dass Sie in dieser Vorlesung etwas gelernt haben. Vielen Dank für die konstante Aufmerksamkeit! 9.2.2010 Christian Thies Vorlesung WS 2009/10