Subjektivierendes Arbeitshandeln

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Subjektivierendes Arbeitshandeln Thema Subjektivierendes Arbeitshandeln „Vorstellung eines Analyseverfahrens zur Erfassbarkeit des subjektivierendes Arbeitshandeln am Beispiel des Information Broking“ Referent Jan Petermann © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 2 Agenda 1) Einführung, Aufgabenerläuterung 2) Berufsfeld Information Broking 3) Methodische und didaktische Instrumente 4) Kategorisierung und Fragebogenkonstruktion 5) Auswertung der Online-Befragung Schlussbetrachtung Dialektisches Argument (These) Quellenverzeichnis © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 3 Einführung, Aufgabenerläuterung Grundfragen: Ist das subjektivierende standardisierbar ? Kann das subjektivierende Arbeitshandeln durch quantitative Methoden erfasst werden ? und Welche Methoden sind einsetzbar ? … der Online - Fragebogen © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 4 Berufsfeld Information Broking Ein Berufzweig, den niemand kennt… Information Broking = Informationsvermittlung: © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 5

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 6 Tätigkeitsfelder © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 7 Methodische und didaktische Instrumente Anzahl der Befragten Auswahl der Befragten Methode/Mittel der Befragung Zeiteinteilung (Anzahl der Fragen) Aussagekräftigkeit der Fragen und vorgegeben Antworten © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 8 Methodische und didaktische Instrumente Merkmale der Online Fragebogen Asynchronität Alokalität Automatisierbarkeit Dokumentierbarkeit Flexibilität Objektivität Ökonomie Zeitunabhängige Befragungsmöglichkeiten Ortsunabhängigkeit, weltweite Befragung von Durchführung und Auswertung keine gesonderten Dokumentationssysteme notwendig Einbezug von Grafiken oder multimedialen Elementen möglich weniger Gefahr von Eingabefehlern Zeitersparnis, i.d.R. schnellere Rückläufe; manuelle Dateneingabe entfällt, keine Versandkosten © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 9 Kategorisierung und Fragebogenkonstruktion Dimensionen und Merkmale subjektivierenden Arbeitshandeln Tab.1: © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 10 Dimensionen und Merkmale subjektivierenden Arbeitshandeln Tab.2: © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 11 Dimensionen und Merkmale subjektivierenden Arbeitshandeln Der Aspekt Wissen-Denken-Gefühl (WDG) wurde für die Befragung weiter ausdifferenziert in die Unterkategorien WDG-VOR = Vorstellungen WDG-GEF = Gefühl WDG-EIN = Eintauchen Die Kategorie Beziehung (BEZ) beinhaltet auch Zitate, die eine bildliche Metapher der Beziehung zwischen Mensch und Prozess bzw. Technik und Gerät ausdrücken. BEZ + BEZ-BILD UW = Aussagen die auf die Existenz von Unwägbarkeiten hinweisen ERF = Aussagen zum Stellenwert Erfahrung © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 12 Fragebogenauszug 1/3 © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 13 Fragebogenauszug 2/3 © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 14 Fragebogenauszug 3/3 © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 15 Auswertung der Online-Befragung Zur Beurteilung eines Erhebungsinstrumentes werden meist die Gütekriterien Validität (Gültigkeit der Untersuchung) und Reliabilität (Zuverlässigkeit d.U.) herangezogen. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass alle Kategorien des subjektivierenden Arbeitshandeln(sA) erfasst und damit die Kritierien für Validität weitesgehend erfüllt wurden. Anhand von mathematischen Berechnungen konnte man auch eine sehr hohe Reliabilität feststellen. Weitere spezielle Testverfahren auf die Datenanalyse lassen die Annahme zu, dass eine standardisierbare Erfassbarkeit subjektivierenden Arbeitshandeln möglich ist. © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 16 Schlussbetrachtung Die Resultate der statistischen Analysen sind: Die Existenz subjektivierenden Arbeitshandeln (sA) in der Tätigkeit des Informations Broking konnte nachgewiesen werden. Die hohe Reliabilität zeigt, dass bei genügender forschender Vorarbeit eine standardisierte Erfassung sA möglich ist. Es kann die Hypothese aufgestellt werden, dass sA nicht gleichzusetzen ist mit einem Erfahrungsbegriff und die Dauer der Tätigkeit. Ein weiteres Resultat stützt die Hypothese, dass sA eine Handlungsmethode darstellt, deren Herausbildung durch theoretische Fachwissenvermittlung im Rahmen beruflicher oder akademischer Ausbildungsgänge weder behindert noch gefördert wird, sondern auf einer anderen Ebene von Wissens-Aneignung angesiedelt sein muss. © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 17 Dialektisches Argument Wenn subjektivierendes Arbeitshandeln, wie die Ergebnisse zeigen, mit keinen Variablen wie Geschlecht, Alter, Dauer und Tätigkeit korelliert, stellt sich die Frage, ob es sich dabei um eine reine Facette menschlichen Handlungsrepertoires handelt, die sozusagen ‚ganz selbstverständlich‘ in jeder Art menschlichen Handelns zu finden ist. … Was bedeutet das für die schulische oder betriebliche Ausbildung ? Was nützt mir eine Möglichkeit der Erfassung sA ? © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann

Lerntheoretische Grundlagen beruflicher Kompetenzentwicklung Seite 18 Quellenverzeichnis Sabine Pfeiffer, Dem Spürsinn auf der Spur; München; Mering: Hampp 1999; ISBN 3-87988-344-0 Hans Martin, CeA-Computergestützte erfahrungsgeleitete Arbeit; Kassel; Springer-Verlag; ISBN 3-540-59033-1 Links: http://www.bildungsserver.de ff © Martin Kunick, Dierck Schulze & Jan Petermann