Forschungsprogramm Subjektive Theorien (FST)

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Forschungsprogramm Subjektive Theorien (FST) Es wird angenommen, dass Menschen im Alltag ebenso wie Wissenschaftler/innen versuchen, die Welt um sich herum zu verstehen und zu erklären. Das FST umfasst (in einer Verbindung von qualitativem und quantitativem Vorgehen) zwei Phasen: Kommunikative Validierung: die (qualitative) Phase der Erhebung und Rekonstruktion solcher Kognitionen (als Subjektive Theorien); Explanative Validierung: die (quantitative) Phase der Überprüfung der ‚Richtigkeit‘ Subjektiver Theorien im Sinne ‚objektiver‘ Erkenntnis. 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Subjektive Theorien: Definition Kognitionen der Selbst- und Weltsicht, die im Dialog-Konsens aktualisier- und rekonstruierbar sind als komplexes Aggregat mit (zumindest impliziter) Argu- mentationsstruktur, das auch die zu objektiven wissenschaftlichen Theorien parallelen Funktionen der Erklärung, Prognose, Technologie erfüllt und deren Eignung als objektive Theorie zu überprüfen ist. 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Einführung in die psychologische Methodenlehre Phase der Kommunikativen Validierung: Erhebung und Rekonstruktion von STs Theoretische Vorüberlegungen Erstellung eines Interviewleitfadens Pilotphase: Erprobung des Leitfadens Erhebung von Theorie-Inhalten in Interviews Schreiben der Inhalte auf Kärtchen Legen einer graphischen Struktur durch Forscher/in und erforschte Person Verständnissicherung im Dialog-Konsens und Erstellung einer Dialog-Konsens-Fassung 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Struktur-Lege-Verfahren Struktur-Lege-Verfahren enthalten Relationen (z.B. ‚das ist / das heißt‘, ‚führt zu‘, ‚und‘), um Kognitionsinhalte (Konzepte) untereinander zu einer Theoriestruktur zu verbinden, sowie Regeln zur Verbindung der Konzepte durch die Relationen. Es existieren verschiedene Struktur-Lege-Verfah-ren, die jeweils für verschiedene Gegenstands-bereiche geeignet sind, z.B.: Heidelberger Struktur-Lege-Technik SLT Weingartener Appraisal Lege-Technik WAL 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Einführung in die psychologische Methodenlehre Unterschiede zwischen der Erhebung von STs und dem einfachen halbstandardisierten Interview Die Erhebung und Rekonstruktion von Subjektiven Theorien unterscheidet sich von der Erhebung der Innensicht mittels halbstandardisier-tem Interview in zwei Punkten: Es werden nicht nur Gedankeninhalte erhoben, sondern auch deren Verbindungen untereinander (Theorie-struktur). Dass der/die Forscher/in die Gedanken der interviewten Person richtig verstanden hat, wird durch Dialog-Konsens ausdrücklich sichergestellt. 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Kommunikative Validierung im FST Definition: Verfahren, um die Gültigkeit der Interpretation von Forscher/in zu sichern Gültigkeitskriterium: Dialog-Konsens Behinderung der Gültigkeit durch: Kommunikationszwänge, z.B. Asymmetrie regulative Zielidee: Ideale Sprechsituation des Diskurses (Habermas) Maßnahmen zur Annäherung an eine Ideale Sprechsituation: Transparenz, Metakommunikation Wegen der Relevanz dieser Absicherung auch: Phase der Kommunikativen Validierung ST soll erhoben werden; zugleich soll richtiges Verstehen durch Forscher/in sichergestellt werden - kann nur erforschte Person mit Sicherheit sagen Begriff geprägt von Lechler 1982 – bezeichnet: Def.: Verfahren, um die Gültigkeit des Verstehens, der Interpretation von Forscher/innen-Seite abzusichern; Prozedere: die beiden einigen sich über die Interpretation. Präzisierung im FST: Einführung eines Kriteriums für Adäquanz des Verstehens: Konsens da wissenschaftliches Verstehen Alltagssprache präzisiert, ist das Kriterium genau genommen nicht eines für Verstehens-Adäquanz, sondern für Rekonstruktions-Adäquanz aber – Problem: Kommunikation zwischen Forscher/in und erforschter Person meist asymmetrisch. Wie sicherstellen, daß Zustimmung nicht aus ‚falschen Gründen‘, z.B. Forscher/in weiß das sowieso besser; man traut sich nicht, zu widersprechen etc.?  Kommunikationszwänge im FST auch Einführung eines Verfahrens, um Kommunikationszwänge möglichst auszuschließen; dabei Orientierung an Habermas: Ideale Sprechsituation des Diskurses Logik: Ausscluß von Systemzwängen = ideale Sprechsituation  Wahrhaftigkeit  unverzerrte Kommunikation  ‚echter Konsens‘ in Wirklichkeit allerdings kaum realisierbar; daher Bezeichnung als ‚regulative Zielidee‘  Konsens in dem Maße Wahrheitskriterium, in dem ideale Sprechsituation erzielt wird in der Wissenschaft Verantwortung für Systemzwänge, Asymmetrie etc. weitgehend bei Forscher/in – wichtige Mittel im Hinblick auf dieses Ziel: Transparenz (Erläuterung der Zielsetzung, Art der Fragen, Gründe für Fragen) Metakommunikation: Thematisieren von Unsicherheiten, vertrauensvolle Atmosphäre etc. beide Maßnahmen Teil eines sprechakttheoretischen Rahmenmodells (Scheele) – Gesamtmodell umfaßt: Zielsetzungen; kognitive Voraussetzungen; motivationale Voraussetzungen. 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Einführung in die psychologische Methodenlehre Die zwei Phasen des FST Bsp.: Erheben von STs über Umgang mit Zorn in der Beziehung - Überzeugung, dass ein richtiger Streit die Luft reinigt, dass man es also immer sagen sollte, wenn man über den anderen zornig ist - und dass man das auch selber tut - stimmt aber gar nicht; man gesteht sich Zorn oft gar nicht ein - Konsequenzen für Forschungsmethodik: zwei Arten von ‚Richtigkeit‘ Ist es das, was befragte Person wirklich denkt?  Kommunikative Validierung; Ist das, was befragte Person denkt, auch richtig?  Explanative Validierung Gegenüberstellung der beiden Phasen Kommunikative Validierung: komplexer Gegenstand, innere Gründe – erfordern Fragen – Verstehensmethodik (s. Dialog-Konsens-Verfahren); aber: richtiges Verstehen durch Forscher/in darf nicht einfach unterstelt werden – Handlungsbeschreibung – Dialog-Konsens – über Richtigkeit entscheidet befragte Person; Explanative Validierung: Boilerbsp. ja – aber Gegenbsp. Amulett – ob Subjektive Theorie auch den Ansprüchen an wissenschaftliche Theorie genügt, ist zu überprüfen – Handlungserklärung – Beobachtungsmethodik, orientiert am ‚quantitativen Zugang‘ (Falsifikation); Verfahren genauer in DEA  Verbindung der beiden Methoden in zweiphasigem Forschungsmodell (Folie aus Groeben 1986, S. 326): Kommunikative Validierung immer vorgeordnet und zugleich untergeordnet; Explanative Validierung immer nachgeordnet und zugleich übergeordnet bei Beschreibung auch Beschränkung auf Kommunikative Validierung möglich 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Einführung in die psychologische Methodenlehre Positionen qualitativer Forscher/innen zu Gütekriterien quantitativer Forschung Die quantitativen Gütekriterien können für die qualitative Forschung in modifizierter Form übernommen werden. Die qualitative Forschung hat andere Maßstäbe und muss daher auch eigenständige Gütekriterien entwickeln. Jetzt u: Gütekriterien qualitativer Forschung Erinnerung - Def. Gütekriterien: Maßstäbe zur Beurteilung der Güte von Untersuchungen und Forschungsergebnissen Positionen qualitativer Forscher/innen definiert in Relation zu den quantitativen Gütekriterien - hier prinzipiell zwei Einstellungsvarianten: - quantitative Kriterien haben - in abgewandelter Form - auch für die qualitative Forschung Gültigkeit - qualitative Forschung hat andere Maßstäbe - muss aher auch eigenständige Gütekriterien entwickeln 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Aspekte von Objektivität in qualitativer Forschung ‚emergentistische‘ Konzeption: Konzept der ‚inneren Vergleichbarkeit‘ in Interview-situationen (Durchführungsobjektivität) Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Inter-pretationen bis hin zur Herstellung von Konsens unter den Forschern/innen (Auswertungs- und Interpretationsobjektivität) Zunächst Objektivität - Erinnerung an Def. - hier grundsätzlich andere Positionen der beiden Paradigmen - im quantitativen Bereich Streben nach Kontrolle - im qualitativen Bereich Einbeziehung in die Gegenstandskonzep-tion - Beispiel Interview - je andere Situation je nachdem, wer das Interview führt daher ‚emergentistische‘ Auffassung: Objektivität entsteht aus der Subjektivität der Interaktionspartner qualitative Konzeptualisierungen von Objektivität: - ‚innere Vergleichbarkeit‘ bei Interviewsituationen - Betonung der Transparenz, der Nachvollziehbarkeit von Interpretationen; Herstellung von Konsens innerhalb der Forschergruppe etc. Reliabilität demgegenüber schwierig - angesichts der Betonung von Einzig-artigkeit, Historizität usw. kann Konzept der Wiederholungs-Reliabilität nur abgelehnt werden - eigene Alternativ-Konzeptionen bisher kaum entwickelt bei Berechnung von Beobachter-Übereinstimmung gewisser Überlappungsbereich gegeben 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Aspekte von Validität in qualitativer Forschung Zielvorstellung der Gegenstandsnähe und -adäquanz wichtige Sicherungsmassnahmen: Schulung von Forschern/innen wirkt Verzerrungen entgegen konsensuelle Validierung (z.B. Dialog-Konsens) Validität hat dagegen in der qualitativen Forschung einen sehr hohen Stellen-wert - dabei jedoch Ablehnung des Begriffs der Kriteriumsvalidität - Zielvorstellung der Gegenstandsnähe und Gegenstandsadäquanz zentrale Frage nach der Authentizität der erhobenen Daten – zwei Verzerrungsquellen: Verzerrungen durch interviewende Person: keine vertrauensvolle Atmosphäre, kein Nachfragen an relevanten Stellen etc.; Verzerrungen durch interviewte Person: soziale Erwünschtheitsprobleme, fehlendes Vertrauen etc.. Zentrale validitätssichernde Maßnahme: Schulung von Forscher/in Wichtigste Maßnahme zur Überprüfung: konsensuelle Validierung als interpersonale Konsensbildung, z.B.: kommunikative Validierung im Dialog-Konsens zwischen Forscher/in und erforschter Person; argumentative Validierung zwischen Forscher/in und Laien aber Vorsicht: z.T. anderer Validitätsbegriff im qualitativen Bereich; Validität als das Gütekriterium überhaupt - ‚stimmen‘ die Ergebnisse? 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Eigenständige Gütekriterien qualitativer Forschung (nach Mayring) Verfahrensdokumentation Argumentative Interpretationsabsicherung Regelgeleitetheit Nähe zum Gegenstand Kommunikative Validierung Triangulation Dabei z.T. auch schon Erwähnung eigenständiger Gütekriterien qualitativer Forschung, z.B. durch Mayring: Verfahrensdokumentation: genaue Dokumentation, einschl. Vorverständnis -->> Nachvollziehbarkeit für andere; Argumentative Interpretationsabsicherung: adäquates Vorverständnis, schlüssige Interpretation, Behandlung von Negativfällen; Regelgeleitetheit: Offenheit gegenüber dem Gegenständ darf nicht auf Kosten der Systematik des methodischen Vorgehens gehen – diese muß erkennbar bleiben; Nähe zum Gegenstand: Gegenstandsangemessenheit durch Nähe zur Alltagswelt der erforschten Personen; möglichst auch Übereinstimmung der Interessen Kommunikative Validierung- s. FST; nur sinnvoll wenn Ausrichtung auf Innensicht Triangulation: Entwurf verschiedener Lösungswege für dieselbe Fragestellung – verschiedene Methoden – Vergleich der Ergebnisse trotz Eigenständigkeit Verbindung mit den klassischen Gütekriterien sichtbar: Objektivität u. Reliabilität: Verfahrensdokumentation, Argumentative Interpretationsabsicherung, Regelgeleitetheit Validität: Nähe zum Gegenstand, Kommunikative Validierung Zusatzfrage: Wie sieht es eigentlich mit interner und externer Validität aus? - interne Validität: spielt gerade keine Rolle - Begriff der Störvariable auch kaum relevant - s. aber Teilnehmende Beobachtung als Gegenbeispiel - externe Validität: geteilt - Variablenvalidität z.B. sehr wichtig - Populations-validität dagegen kaum erreichbar - häufig auch nicht so wichtig, weil keine Verallgemeinerbarkeit (Inferenz) angestrebt 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Ethische Probleme qualitativer Forschung Probleme bei der Gewährleistung von Anonymität ‚Daten‘ der Untersuchungsteilnehmer/innen sind häufig sehr persönlicher Natur Ungleichheit der Machtverhältnisse Interpretationen können verletzend sein Probleme einzelner Verfahren Gruppendiskussion: Anwesenheit des ‚stooge‘ Verdeckte Beobachtung Deskriptive Feldforschung: ‚Doppelcharakter‘ der Beziehungen Gewährleistung von Anonymität: qual. Forschung lebt von den Details - Details machen den Menschen aber auch leichter identifizierbar; Notwendigkeit einer Verfremdung der Daten Persönliche Information: Wieviel bringt man an die Öffentlichkeit - muss man wirklich alles publizieren? Ungleiche Machtverhältnisse: Psycholog/in als Experte/in lädt dazu ein, sich zu öffnen - vielleicht auch Hoffnung auf Hilfe (Bsp. Zorn in Partnerschaften) - Interviewer/in öffnet sich dagegen eher wenig - Ungleichgewicht sollte man nicht ausnutzen 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre

Möglichkeiten der Kombination qualitativer und quantitativer Forschung Qualitative Forschung mündet in eine Hypothese, die quantitativ untersucht wird Qualitative wird im Anschluss an quantitative Erhebung durchgeführt, um quantitative Ergebnisse zu vertiefen und zu veranschaulichen Methoden-Triangulation: Qualitative und quantitative Verfahren werden kombiniert, um verschiedene Aspekte eines Gegenstands zu erfassen Qualitative Daten werden nicht nur interpretativ, sondern auch (inferenz-)statistisch ausgewertet Anwendung von Verfahren, die in sich bereits qualitative und quantitative Elemente kombinieren (z.B. Inhaltsanalyse, FST) 28.01.02 Einführung in die psychologische Methodenlehre