PARADIGMENWECHSEL und ihre Auswirkungen auf die Industrie

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 Präsentation transkript:

PARADIGMENWECHSEL und ihre Auswirkungen auf die Industrie 28. November 2007 ao.Univ.Prof. Dr. Franz Hörmann http://www.franzhoermann.com http://www.antibilanz.info franz.hoermann@wu-wien.ac.at

Papier stirbt nämlich. … … wird nach dem papierlosen Büro auch die papierlose Zeitschrift und die papierlose Gesellschaft folgen, glauben Sie mir. Leider beruhige ich Sie ja die ganze Zeit mit der Feststellung, dass alles viel später kommt. Da lehnen Sie sich vielleicht zurück. Aber ich sagte auch die ganze Zeit: dann kommt „es“ meist ziemlich plötzlich. Und gerade dann werden die existierenden Papiermaschinen auch wieder nicht abgeschrieben sein. Sollte der Wandel aber allmählich kommen – so wie das derzeitige Aufrollen des Buchhandels durch Amazon, was sich schon zehn Jahre hinzieht – ja dann stände es fast schlimmer um Sie. Das kleine Wachstum des Marktes würde andauernd vom Neuen weggesogen und das alte Papierne muss lange Zeit in stagnierenden Märkten ächzen. http://www.franzhoermann.com

Konstruktivismus Keine “wahre” oder “falsche” Theorie Theorien sind Denkwerkzeuge Hammer für Nägel, Schraubenzieher für Schrauben Modelle werden von der Gesellschaft (dem Netzwerk) hervorgebracht (Emergenz) Evolution verändert Menschen (Gehirnfunktionen) und Wertesysteme (Empathie versus Rationalität) Selbstorganisation der Modelle (Paradigmenwechsel, Crashs) http://www.franzhoermann.com

* hoher Technologisierungsgrad * Arbeitsteilung * Massenproduktion * Mechanisierung * Automatisierung * hoher Technologisierungsgrad * Arbeitsteilung * regelmäßige Produktion * Trennung des Produktionsstandortes von Wohnung und Freizeit * Produktion auf Vorrat für einen anonymen Absatzmarkt * Handel  ein AUSLAUFMODELL?? http://www.franzhoermann.com

Noch nie in der Geschichte der USA waren junge Akademiker so stark US-Subprime-Krise: Noch nie in der Geschichte der USA waren junge Akademiker so stark verschuldet (Studienkredit)! Um die Illusion der „Leistungsgesellschaft“ aufrecht zu erhalten, werden von den US-Banken Hypothekenkredite dennoch gewährt! http://www.franzhoermann.com

Kreditkartenschulden in den USA: ca. 900 Mrd. $ großteils uneinbringlich. Zukunft des US-Bankensystems? Zukunft der US-Währung? http://www.franzhoermann.com

Steuerung und Abhängigkeiten Interne Steuerung: - Budgets Kontraproduktivität durch Anreize und Politik - „Wertorientierte Steuerung“ Unbekannte zukünftige Cash Flows Zinssatzwillkür und ewige Renten Externe Steuerung: - Kapitalmärkte theorielose Rechnungslegung (IFRS) Bilanzskandale http://www.franzhoermann.com

Die Unmöglichkeit über eindimensionale, monetäre Größen multidimensionale Interessen zu koordinieren wird im globalen Maßstab sichtbar. Geld selbst und seine Bedeutung für den Menschen wird fragwürdig und zunehmend hinterfragt. Menschen kooperieren ohne monetären Gewinn (Opensource, File Sharing, Social Lending, …) zum gemeinsamen (auch immateriellen) Vorteil. http://www.franzhoermann.com

Prosumenten-Netze schaffen autonom und koordiniert Problemlösungen Opensource ist das Ende der Softwareindustrie Der Fabricator ist das Ende der Konsumgüterindustrie Filesharing und Machinima sind das Ende der Unterhaltungsindustrie Passivhäuser sind der Anfang der Energie- Autonomie der Privathaushalte Social Lending-Netzwerke ersetzen die Finanzdienstleister http://www.franzhoermann.com

Das Ende der Bewertungstheorien Heute kann praktisch JEDE Ware zu praktisch JEDEM Preis erworben werden (Internetauktion oder Einkaufsstrasse)  der Preis ist nicht mehr Attribut der Ware sondern IMMER das ERGEBNIS EINES VERHANDLUNGSPROZESSES Preis Käufer Verkäufer Wert http://www.franzhoermann.com

Kein operationales Verständnis von Geld („knappgehaltenes Nichts“ oder Währungsdeckung) Geld wird von Politik, Wirtschaft und den „kleinen Leuten“ IGNORIERT Regionalwährungen und Social Lending Networks boomen Virtual Economic Communities gestalten ihr Wirtschafts- und Währungssystem autonom selbst http://www.franzhoermann.com

Ausbildung zur Bildungsmisere Orientierung der Ausbildung an heute bestehenden Berufsbildern  Verfehlen der später tatsächlich existierenden Nachfrage Wissen wird nur noch in Quizform vermittelt und überprüft (Massenunis, PISA-Studie etc.) Wirkliche Kompetenz ist nicht mehr vorhanden, jedes Abweichen von konditioniertem Verhalten erzeugt Hilflosigkeit Kompetenz und Bildung wird in der Wirtschaft „eingespart“ – weniger Kosten = „Wettbewerbsvorteil“ http://www.franzhoermann.com

Die Wissensgesellschaft Die „alten Eliten“ in Politik und Wirtschaft haben längst die Kontrolle verloren Unternehmen sind vom Wissen der (aller!) Mitarbeiter abhängig Die Grenzen zwischen Unternehmen, Lieferanten, Kunden und Geldgebern werden fließend und lösen sich auf (Netzwerk) In den Netzen zählt v.a. eines: Ehrlichkeit und Vertrauen http://www.franzhoermann.com

Die Kompetenz als Weltenbauer … ist BIOLOGISCH schon angelegt! http://www.franzhoermann.com

Wollen Sie persönlich sich in den neuen Netzwerken mit Ihren Geldgebern oder Ihren Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden verbünden? Was werden Sie persönlich tun, wenn Ehrlichkeit und Vertrauen wichtiger werden als publizierte Zahlenwerke? Wie werden Sie persönlich sich vor Ihren Kunden, Mitarbeitern und Kindern rechtfertigen, wenn alle Ihre Entscheidungen transparent werden? Wo werden Sie persönlich stehen, wenn der PARADIGMENWECHSEL für alle sichtbar wird? http://www.franzhoermann.com

Literaturhinweise (1) Augustine Norman, Augustines Erkenntnisse - Goldene Regeln für das Überleben in unserer Wirtschaft  Brodbeck Karl-Heinz, Die fragwürdigen Grundlagen der Ökonomie Damasio Antonio R., Descartes Irrtum – Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn Dueck Gunter, Lean Brain Management – Erfolg und Effizienzsteigerung durch Null-Hirn Friebe Holm, Lobo Sascha, Wir nennen es Arbeit Gasche Urs P./Guggenbühl Hanspeter, Das Geschwätz vom Wachstum http://www.franzhoermann.com

Literaturhinweise (2) Gershenfeld Neil, FAB – The Coming Revolution on Your Desktop Gladwell Malcolm, Blink – The Power of Thinking Without Thinking Haeseler/Hörmann/Kros, Unternehmensbewertung, 2. Auflage Heinsohn Gunnar/Steiger Otto, Eigentumsökonomik Kamenz Uwe/Wehrle Martin, Professor Untat. Was faul ist hinter den Hochschulkulissen Liessmann Konrad Paul, Theorie der Unbildung Lowenstein Roger, When Genius Failed – The Rise and Fall of Long-Term Capital Management http://www.franzhoermann.com

Literaturhinweise (3) Neef Andreas/Burmeister Klaus/Krempl Stefan, Vom Personal Computer zum Personal Fabricator Rifkin Jeremy, Access – Das Verschwinden des Eigentums Seyfert Werner G./Voth Hans-Joachim, Invasion der Heuschrecken – Intrigen – Machtkämpfe – Marktmanipulation Tapscott Don/Williams Anthony D., Wikinomics – Die Revolution im Netz Werner Götz W., Ein Grund für die Zukunft: das Grundeinkommen http://www.franzhoermann.com