Kapitel 11: Zwillinge 11.1 Parallelverwachsungen 11.2 Zwillinge

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Kapitel 11: Zwillinge 11.1 Parallelverwachsungen 11.2 Zwillinge 11.3 Epitaxie - Topotaxie - Endotaxie

Kristallverwachsungen Kristalle sind häufig miteinander verwachsen. Von besonderer Bedeutung sind dabei gesetzmäßige Verwachsungen. Dazu zählen: Zwillinge Parallelverwachsungen Epitaxie, Endotaxie, Topotaxie

Parallelverwachsungen Bei Parallelverwachsungen hängen mehrere Kristallindividuen in paralleler Orientierung zusammen. Sämtliche Kanten und Flächen verlaufen parallel zueinander. Parallelverwachsung von Oktaedern

Zwillinge Ein Zwilling ist eine gesetzmäßige Verwachsung von Kristallbereichen gleicher Art. Die Kristallbereiche liegen symmetrisch zueinander, d.h. sie sind geometrisch durch ein Symmetrieelement ineinander überführbar. Als Symmetrieelement kommen in der Regel m und 2 in Frage . Ebenenzwilling

Zwillingsarten geometrisch 1. Ebenenzwillinge Zwilling nach (hkl), (hkl) ist Zwillingsebene 2. Achsenzwillinge Zwilling nach [uvw] [uvw] ist Zwillingsachse Calcit- bzw. Orthoklas- Zwilling

Zwillingsarten geometrisch 1. Ebenenzwillinge Zwilling nach (hkl), (hkl) ist Zwillingsebene 2. Achsenzwillinge Zwilling nach [uvw] [uvw] ist Zwillingsachse Quarz Brasilianer Gesetz nach (11-20) Dauphineer Gesetz nach [0001]

Zwillingsarten morphologisch Man unterscheidet: Berührungs- oder Kontaktzwillinge Durchwachsungs-zwillinge polysynthetische Zwillinge bzw. Viellinge Schwalbenschwanzzwilling Gips nach (100)

Zwillingsarten morphologisch Man unterscheidet: Berührungs- oder Kontaktzwillinge Durchwachsungs-zwillinge polysynthetische Zwillinge bzw. Viellinge Fluorit nach (111)

Zwillingsarten morphologisch Man unterscheidet: Berührungs- oder Kontaktzwillinge Durchwachsungs-zwillinge polysynthetische Zwillinge bzw. Viellinge Albit nach (010)

Zwillinge als Kristallbaufehler Zwillinge sind zweidimensionale Kristallbaufehler. Man kann sie als Sonderfall der Stapelfehler betrachten. geometrischer chemischer Stapelfehler

Zwillinge Entstehung Nachweis Zwillinge können während des Wachstums (Wachstumszwillinge) oder durch mechanische Beanspruchung entstehen (Deformationszwillinge). Zwillinge gibt es in allen Kristallsystemen. Nachweis Zwillinge erkennt man u.a.: an einspringenden Winkeln an der Zwillingsstreifung durch Anätzen im Polarisationsmikroskop in der Röntgenbeugung im Elektronenmikroskop. Das Zwillingselement ist niemals Symmetrieelement in der dem verzwillingten Kristall zugehörigen Kristallklasse.

Epitaxie Epitaxie ist das gesetzmäßig orientierte Aufwachsen einer Substanz auf einer anderen. Beispiele: Albit (010) || Orthoklas (010) und Albit [001] || Orthoklas [001] Alizarin (010) || NaCl (001) und Alizarin [001] || NaCl [110] In der Halbleitertechnologie unterscheidet man zwischen Homoepitaxie und Heteroepitaxie.

Endotaxie, Topotaxie Unter Endotaxie versteht man den Bildung orientierter Ausscheidungen. Reaktionen in Kristallen, die zu einer neuen Kristallphase mit einer strukturellen Orientierungsrelation zum Ausgangskristall führen, nennt man Topotaxie.