Urolithiasis - Harnsteinerkrankung

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 Präsentation transkript:

Urolithiasis - Harnsteinerkrankung 1

Harnsteine Im Harntrakt auskristallisierte Salze verschiedener Größe (z.B. Gries oder über mehrere Zentimeter große Nierenbeckensteine) verursachen in Abhängigkeit der Lage unterschiedliche Beschwerden: Niere (Nierensteine) Harnleiter (Harnleiterstein / Ureterstein) Harnblase (Blasenstein) 1

Epidemiologie 5–10% aller Menschen steigende Inzidenz in den westlichen Industrieländern (Prävalenz 4,7% und Inzidenz 1,47%) Verhältnis Männer : Frauen = 3 : 1 gehäuftes Auftreten im Alter (Altersgipfel 40. bis 50. Lj Rezidive innerhalb von 10 Jahren bis 70% 1

Ätiologie Über – und Fehlernährung: Kochsalz- und proteinreiche Ernährung hohe Zufuhr an tierischem Eiweiß geringe Trinkmenge, Exsikkose Übergewicht 1

Immobilisation, Bewegungsmangel Ätiologie Immobilisation, Bewegungsmangel 1

Harnwegsinfekte Alkalisierung durch ureasepositven Keime Kristallisierung von Magnesium-Ammoniumphosphat und Kalziumphosphat Pyurie 1

Symptome ziehende oder kolikartige Flankenschmerzen Ausstrahlung in Leiste/Genitale Mikro- oder Makrohämaturie „Stein wandert , Patient wandert“ Übelkeit/Erbrechen Dysurie, Harnwegsinfekt, Fieber 1

Diagnostik Anamnese Labor Urinanalyse Sonographie Röntgen (Abdomenübersicht) low dose CT Ausscheidungsurogramm (IVP) Retrograde Darstellung 1

Sonografie Steine mit dorsalem Schallschatten Ektasie des NBKS 1

Röntgen Abdomenübersicht Intravenöses Urogramm (I.V.P) 1

Computertomographie Blockierender Nierenbeckenabgangsstein 1

Therapie Konservativ Operativ Indikation: abhängig von Steingröße, -lokalisation, -form Spontanabgang in bis 80% der Fälle bei einem Ø < 4mm Indikation bei: Ø > 6mm persistierenden Schmerzen Fieber Niereninsuffizienz bilateraler Obstruktion Einzelniere 1

Konservative Therapie viel trinken Bewegung (z.B. Treppensteigen) Spasmoanalgesie Spontanabgang abwarten Antibiose (ggf.)

Interventionelle Therapie ESWL Operative Steinsanierung extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie (in Sedoanalgesie ggf. Narkose) Ureterorenoskopie (URS) Perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL) Pyelolithotomie (offene Operation) 1

Operative Therapie Primär: DJ-Anlage Sekundär: URS 1

Ureterorenoskopie (URS) Steinevakuierung per Dormiakörbchen 1

Ureterorenoskopie (URS) 1

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) Sedoanalgesie /keine Narkose ca. 2500 bis 3000 Stoßwellen pro Sitzung Komplikationen: Herzrhythmusstörungen, Hämatom, Infektion, Koliken Re-ESWL in ca. 20 % d.F. 1

Perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL) 1

Pyelolithotomie 1

Blasenstein (nach OP / Harnsteinanalyse) 1

Nierenbeckenausgussstein 1

Nachsorge vor Entlassung Röntgenkontrolle! ggf. Urin sieben Trinkmengen erhöhen Ernährungsumstellung Gewichtsreduktion bei Adipositas Sport treiben Infektbehandlung 1

Metaphylaxe Kalziumhaltige Steine Reduktion von Oxalat (Rhabarber, Schokolade, schwarzer Tee, Nüsse) faserreiche Kost (Früchte, Getreide) Ziel: Steigerung der Zitraturie Normalisierung der Ca²+ Aufnahme Harnalkalisierung (pH 6,8) z.B. Zitrussäfte 1

Metaphylaxe Infektsteine (Struvit) Harnsäuresteine komplette Steinsanierung! Meiden von alkalisierenden Lebensmitteln (Zitrussäfte, rein vegetarische Ernährung, HCO3- haltige Mineralwasser) temporäre Harnansäuerung (L-Methionin) Harnsäuresteine Auflösen durch Harnalkalisierung Reduktion Harnsäurehaltiger Lebensmittel (Leber, Niere, Heringe, Sardellen, ...)

Metaphylaxe Zystinsteine Ziel: Zystinausscheidung < 300mg/Tag Reduktion von tierischem Eiweiß Reduktion säuernder Nahrungsmittel (tierisches Eiweiß, Alkohol, Limonaden) Reduktion von Kochsalz tägliche Trinkmenge 4-7 Liter Harnalkalisierung pH >7,5 1

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !