VO C3: Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dr. Handl - Politische Bildung
Advertisements

Märzrevolution in Deutschland
Präsentation zum Europäischen Parlament
Der Demokratisierungsprozess Von der Nationalkonferenz zur neuen Verfassung.
Parlamentarismus in Kanada Referenten: Julia Thunecke, Joachim Bartels
Togo Die Entstehung, Funktion und Arbeitsweise der togoischen Parteien ab 1941 und der Weg in die Unabhängigkeit.
Die Verfassung von 1791.
Die Verfassung von 1791.
Kanada: Politisches System
Australien. Regierung und Premierminister 2 3 Regierungsmitglieder aus Senat oder Unterhaus Mehrheit nur im Unterhaus notwendig Labor-Parlamentsklub.
Die Deutsche Demokratische Republik
Verfassungsorgane + Bundestag + Bundesrat + Bundesregierung
Quiz zum Thema: Organe der Europäischen Union.
Das deutsche politische System
Der Aufbau der EU Die Organe.
Das Wahlsystem der USA Von Michel Esser und Johannes Frings.
Europa Wie funktioniert unsere EU?.
Parteienpolitische Konstellationen in Italien nach den letzten Parlamentswahlen De Petris – Italienzentrum –
Das Parlament Gebäude wurde zwischen 1874 errichtet nach Plänen des Architekten Theophil Hansen und während ihres Bestehens als Sitz der verschiedenen.
Organe der Europäischen Union
Die Verfassung des deutschen Reiches vom 16
Das politische Wahlsystem in der Bundesrepublik Deutschland
Institutionen und Recht der EU
Die Bundesrepublik Deutschland

Organe Kapitel II.
Das politische Quiz Personen und Ämter Aus der Geschichte Wahlen und
LEGISLATIVE POLITICS aus: Hix, Simon (2005). The Political System of the European Union Klikovits Mara/Kia Vainiomäki.
DEUTSCHE POLITIK.
Österreichische Geschichte
Einherrschaft mit den Untergliederungen
Gruppe IV © 2008 A.D. Backhaus, Kalpakidis, Schumann, Zimmer
法學德文名著選讀(一) Lektion 4 范文清 / 蕭雯娟.
VO D6/G6 H. Gottweis - SoSe 2oo7: (4) Klassische Policy-Modelle VO D6/G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 3. Mai 2007: Policy Lernen.
POLITISCHES SYSTÉM Politický systém Autor: Mgr. Kateřina Růžičková Autor je výhradním tvůrcem materiálu. Datum vytvoření: Klíčová slova: prezident,
法學德文名著選讀(一) Lektion 6 范文清 / 蕭雯娟.
Daten Hauptstadt: Paris Amtssprache: Französisch Fläche: km2; mit Überseegebieten km2 (zum Vergleich Deutschland: km2) Bevölkerungszahl:
Überblick Die Beteiligten Datum Ort Beginn Ende Wilhelm Friedrich IV
Der Deutsch-Französische Krieg
Die <<verspätete Nation>>
Inhaltsverzeichnis: Bundestag Bundesregierung Bundespräsident
Gipfeltreffen in Lissabon „EU tankt neue Kraft“. 19. Oktober 2007 Treffen von europäischen Staats- und Regierungschefs EU soll demokratischer und effizienter.
Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland
Parlamentarische Demokratie in der BRD
Vergleich von Macht und Einfluss…
POLEN Systemtyp: Parlamentarisch-präsidentielles System
Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert)
VO C3 - WiSe 2oo7/o8: (11) Eine Zusammenfassung Schriftliche Prüfung 1. Prüfungstermin: Donnerstag, der 31. Januar :30 im HS I, NIG.
LETTLAND 1000 Jahre unter Herrschaft des Deutschen Reiches, Polens, Schwedens und Russlands 1918 erste Unabhängigkeit (Lettland war bekannt für besonderen.
VO C3 H. Gottweis - WiSe 2oo5/o6: (1) Allgemeine Einführung VO C3: Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft 1. Stunde am : ALLGEMEINE.
Institutional Change - Gemeindereformen Seminar: Institutioneller Wandel - Gemeindereformen Universität Bern SS 2002 Dr. Andreas Ladner.
VO C3: Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft
VO C3: Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft
VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (6) Policy Lernen und Rational Choice VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 6. Stunde am 25. Mai 2008:
VO C3: Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft
VO C3 H. Gottweis - WiSe 2oo6/o7: (4) Politik in Großbritannien VO C3: Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft 4. Stunde am : POLITIK.
ESTLAND Jahrhunderte lange Herrschaft der Dänen, Deutschen, Schweden, Russen 1918 erste Unabhängigkeit 1940 Annexion an die UdSSR, Russifizierung, Sowjetisierung,
Malta  Sehr kleines Land (316km2, Ew.), früher von strategischer Bedeutung (Malteserritterorden, napoleonische Herrschaft - ab 1814 britische.
Gesundheitspolitik im europäischen Vergleich
VO C3 H. Gottweis - WiSe 2oo7/o8: (1) Allgemeine Einführung VO C3: Politische Systeme im Vergleich 1. Stunde am : ALLGEMEINE EINFÜHRUNG.
Gemeinsamer Ausschuss und Bundesversammlung
Wien, die Hauptstadt der Habsburgermonarchie
Das politische System in Brasilien
Der Deutsche Bundesrat
ÖSTERREICH PARLAMENT REGIERUNG UND. PARLAMENT Zentrale Funktion: Gesetzgebung Besteht aus zwei Kammern: NATIONALRATBUNDESRAT BILDEN GEMEINSAM DIE BUNDESVERSAMMLUNG.
Das politische System Österreichs Quelle: Bernauer T. et al.: Einführung in die Politikwissenschaft, Nomos, Baden-Baden,
Gliederung Allgemein Komplikationen Kompromisse/Ziele Ansichten der einzelnen Staatschefs Diskussionsthema.
Deutschland wählt, aber wie ?
GE - Vyšší kvalita výuky
Präsident, Regierung PhDr. M. Polčicová, PhD..
 Präsentation transkript:

VO C3: Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft 5. Stunde am 03.11.2005 POLITIK in FRANKREICH Mag. Michaela Mayrhofer Univ. Prof. Dr. Herbert Gottweis Wintersemester 2005/06 "Wie soll man ein Volk regieren, das für jeden Tag des Jahres eine eigene Käsesorte hat!" Charles de Gaulle

FRANKREICH 22 Regionen 96 Departments abhängig: Franz. Polynesien Mayotte Neu Kaledonien St. Pierre u. Miquelon Wallis u. Futuna

GESCHICHTE 17. Jh. absolut. Staat 18. Jh. Supermacht (hinter GB) Zustimmung zum System: Exklusion (GB: Inklusion) Machtabgeltung durch Privilegien (GB: Einfluß im Parlament) Revolution (1789) jakobinisch-republikanisches F. -> Konzept der Nation (GB: Konzept des dynastischen Legitimismus)

REPUBLIK MONARCHIE BONAPARTISMUS Ancien Régime bis 1789 Ende durch Franz. Rev. Revolution Konstitutionelle Monarchie (1789-1792) I. Republik (1792-1799), Ende durch Staatsstreich. Diktatur Napoleons I. (1799-1814), Ende durch militärische Niederlage Restauration der Bourbonen (1814-1830), Ende durch Revolution II. Republik (1848-1851), Ende durch Militärputsch. „Juli-Monarchie“ des Hauses Orléans (1830-1848), Ende durch Rev.

REPUBLIK MONARCHIE BONAPARTISMUS II. Republik (1848-1851), Ende durch Militärputsch 2. Kaiserreich durch Napoleon III. (1852-1870), Ende durch militärische Niederlage und Revolution III. Republik (1870-1940), Ende durch militärische Niederlage Vichy-Regime des Marschall Pétain (1940-1944), Ende durch militärischen Sieg der Alliierten IV. Republik (1944-1958), Ende durch Militärrevolte eingeleitet V. Republik (seit 28. September 1958)

Das POLITISCHE SYSTEM Frankreichs Zuordnung zu einem Systemtyp schwierig: Semi-präsidentielles System Parlamentarisches System mit Präsidialdominanz Präsidial-Parlamentarismus

PRÄSIDENT Präsident Jacques CHIRAC (seit dem 17. Mai 1995) Sitz: Elysée Palast

MACHTBEFUGNISSE des PRÄSIDENTEN Bestellung des Regierungschefs Auflösung d. Nationalversammlung Anwendung d. Notstandsartikels Recht, Botschaften an Parlament Ernennung 3 (von 9) Verfassungsrichtern, Einberufung d. Verfassungsrats sonst Zustimmung v. Premierminister oder Regierung „domaine réservé“

PREMIERMINISTER Premier Dominique DE VILLEPIN (seit dem 31. Mai 2005) Sitz: Hotel Matignon

AUFGABEN des PREMIERMINISTERS Leitet Tätigkeiten der Regierungsmitglieder Regierungsmtgl. auf seinen Vorschlag ernannt/entlassen Ausführung Gesetze Realisierung der Militär- u. Verteidigungspolitik (Präsident) Amtshandlungen Präsident: Gegenzeichnung Premier Koordinierung der Regierungspolitik Kontakt zu beiden Häusern Kontakt zu Repräsentanten der Regierungsparteien Innenpolitische Führungsrolle

VERWALTUNG Zentralismus Stichwort „Cohabitation“ Verwaltungselite (z.B. ENA)

WAHLBERECHTIGTE BEVÖLKERUNG Verantwortlichkeit STAATSPRÄSIDENT KABINETT Premierminister Minister Ernennung & Rücktritts-nahelegung Vorsitz im Ministerrat Suspensives Vetorecht & Auflösungsrecht Anrufung Mißtrauensvotum Gesetzesvor-schläge CONSEIL CONSTITUTIONEL 9 Mitglieder (von Staats-, Parla-ments- und Senats-präsident ernannt) PARLAMENT SENAT 331 Senatoren NATIONALVER-SAMMLUNG 577 Abg. Anrufung (auch Abgeordnete -60Pers) Indirekte Wahl durch 150.000 Wahlmänner für 6 Jahre (seit 2004) Direkte Wahl für 5 Jahre Direkte Wahl für 5 Jahre (seit 2002) WAHLBERECHTIGTE BEVÖLKERUNG

GESETZESGEBUNGSPROZESS Gesetzesvorschlag von Abgeordneten (Gesetzesvorschlag) oder von Regierung (Gesetzesinitiative) eingebracht egal ob bei Senat oder Nationalversammlung (Ausnahme Haushalt: NV) an zuständigen Ausschuß zugewiesen Berichterstatter bestellt Debatte in NV über Gesetzesvorschlag (und ministerielles Statement)

INITIATIVEN Eingriff der Regierung in den Prozess in versch. Phasen möglich Vorlage an Senat -> Möglichkeit der Blockierung (ev. Vermittlungsausschuss) -> nur aufschiebendes Veto durch Senat wenn keine Einigung: Regierung kann nach neuer Lesung vor Nationalversammlung Beschlussfassung verlangen (einfache Mehrheit, außer bei verfassungsänderndem Gesetz)

ASSEMBLÉE NATIONALE

Wahlergebnisse Assemblée Nationale Juni 2002 Politische Partei 577 Union pour la majorité présidentielle UPM 357 Parti Socialiste PS 140 Union pour la Démocratie Française UDF 29 Parti Communiste Français PCF 21 Les Verts Verts 3 Diverse Droite DD 9 Parti Radical de Gauche PRG 7 Diverse Gauche DVG 6 Mouvement pour la France MPF 1 Rassemblement pour la France  RPF 2

POLITISCHE PARTEIEN Parti Socialiste (PS) Parti Communiste Française (PCF) Les Verts Rassemblement pour la Republique (RPR) Union pour la Démocratie Française (UDF) Front National (FN)

Weiterführende Literatur zu Frankreich Udo Kempf, Von de Gaulle bis Chirac. Das polit. System Frankreichs, 1997³ James Hollifield/George Ross, Searching for the New France, 1991 Michel Crozier, La Societé Bloquée, 1970 Zeitungen: Le Monde, Liberation Internet (Informationen großteils auch auf deutsch abrufbar): Senat http://www.senat.fr/ Nationalversammlung http://www.assemblee-nationale.fr/ Präsident der Republik http://www.elysee.fr/ Wahlmodalitäten http://www.interieur.gouv.fr/rubriques/b/b3_elections/b33_tout_savoir Wahlkarte http://www.interieur.gouv.fr/rubriques/b/b3_elections/b31_actualites/anim_bulletin