Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung Universität Hamburg Leitung: Prof. Dr. Peter Runde Machbarkeitsstudie Case Management in der Rehabilitation.

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 Präsentation transkript:

Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung Universität Hamburg Leitung: Prof. Dr. Peter Runde Machbarkeitsstudie Case Management in der Rehabilitation - Präsentation der Studienergebnisse - Ein Projekt des Norddeutschen Verbundes für Rehabilitationsforschung (NVRF) In Kooperation mit dem Berufsförderungswerk Hamburg, dem Berufsgenossenschaftlichen Arbeitsmedizinischen Dienst, der Betriebskrankenkasse Energie sowie den beiden Energieunternehmen HEW und E.ON Hanse Universität Hamburg  Arbeitsstelle für Rehabilitations- und Präventionsforschung Sedanstraße 19  Hamburg  Telefon 040/  Fax 040/ , 

Projektziele 1. Es soll frühzeitig ein Rehabilitationsbedarf am Arbeitsplatz ermittelt werden und zwar integriert über die medizinischen und die beruflichen Aspekte. 2. Die aus den Arbeitsplatzgegebenheiten resultierenden rehabilitativen Interventionen sollen hinsichtlich der jeweiligen Kostenträgerzuständigkeit bestimmt werden. 3. Es sollen Möglichkeiten eines Case Management - Vorgehens analysiert werden.

Problemkontext Erwerbstätig mit Rückenschmerzen AU-Zeit I AU-Zeit II AU-Zeit III AU-Zeit IV AU-Zeit V usw. Arbeitslos/ Langzeit- arbeitsunfähig Erwerbstätig mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit Hausarzt Hausarzt/Therapeut Hausarzt Antrag für medizinische Reha Antragsprüfung Ablehnung Medizinische Rehabilitation Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben Case-Management Antragsprüfung Reha- Fachberater / Tests Berufliche Umschulung/ Arbeitsplatz- maßnahmen Erwerbstätig ohne Rückenschmerzen Ablehnung

Methodisches Vorgehen Bausteine eines Case Management - Verfahrens Forschungspraktisches Vorgehen Screening – Verfahren zur gezielten Ansprache und Auswahl der Beschäftigten Schriftliche Befragung von Beschäftigten mit Dorsopathien Bedarfsermittlungsbogen Raspe Verfahren zur Ermittlung eines Rehabilitationsbedarfs und zwar integriert: - medizinischer Rehabedarf - beruflicher Rehabedarf Betriebsärztliche Untersuchungen Arbeitsplatzanalysen mit IMBA Verfahren zur Erarbeitung eines Lösungsansatzes (Rehabilitationsansatzes) mit Unterstützung des Betriebs Interdisziplinär besetztes Expertenteam

Präsentation der Studienergebnisse Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Ergebnisse der betriebsärztlichen Untersuchungen Ergebnisse der Arbeitsplatz- analysen ?

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Stichprobenziehung: Versicherte der BKK-Energie aus den beiden Unternehmen HEW und E.ON Hanse Einschlusskriterien: Alter 18 – 53 Jahre mindestens 15 AU-Tage wegen Rückenleiden (ICD-10M40-M54) während der letzten vier Jahre

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Fragebogenrücklauf Absolute Zahlen(in %) Versendete Fragebögen285100,0 Zurückgesendete Fragebögen208 73,0 Auswertbare Fragebögen206 72,3

Prozent Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Soziodemografische Daten I Geschlecht (n = 205)weiblich25,9 männlich74,1 Alter (n = 205) < 30 Jahre 3,9 30 – 39 Jahre21,1 40 – 49 Jahre53,4 50 Jahre und älter21,6 Familienstand (n = 204)Ledig15,7 Verheiratet68,1 Geschieden / getrennt15,7 Verwitwet 0,5 Haushaltsgröße (n = 203)Einpersonenhaushalt15,3 Zweipersonenhaushalt27,1 Mehrpersonenhaushalt57,6

Prozent Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Soziodemografische Daten II Schulabschluss (n = 200)Hauptschule51,0 Realschule33,5 Polytechnische Schule 3,0 Fachhochschule / Abitur11,5 Anderer / kein Abschluss 1,0 Art der Arbeit (n = 200)Un- / Angelernt 6,0 Facharbeiter34,0 Vorarbeiter u.ä.13,0 Angestellter44,0 Sonstiges 3,0 Erwerbsstatus (n = 205) ganztags berufstätig 86,7 mind. halbtags berufstätig 5,9 Altersrentner / Frührentner 0,5 Krankgeschrieben 5,4 Hausfrau / Hausmann 1,5

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Rückenschmerzen während der letzten sieben Tage (in %, n=202)

Stärke der Rückenschmerzen Skala von 1 (kaum spürbar) bis 10 (unerträglich)

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Persönliche Beurteilung des Gesundheitszustandes in den letzten sieben Tagen (n=201)

Leistungsfähigkeit bei Tätigkeiten des täglichen Lebens nach dem Funktionsragebogen Hannover (FfbH) TätigkeitenJaMit Mühe Nein/nur mit Hilfe Gesamt Socken an-/ausziehen (n=202) 73,826,20,0100,0 Körper waschen (n=204) 78,421,10,5100,0 Strecken (n=205) 80,518,51,0100,0 Aus Sitzposition zum Boden strecken (n=203) 71,926,12,0100,0 Aus dem Stand bücken (n=203) 59,136,04,9100,0 Haare über Becken waschen (n=202) 57,935,76,4100,0 Aufsetzen aus Rückenlage (n=199) 42,248,89,0100,0 30 Min. Stehen (n=205) 30,258,211,2100,0 10 kg heben (n=205) 56,631,212,2100,0 Schweren Gegenstand von Boden auf Tisch stellen (n=204) 49,138,212,7100,0 1 Std. sitzen (ungepolsterter Stuhl) (n=205) 36,650,213,2100,0 100 m schnell laufen (n=204) 43,640,216,2100,0

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Beurteilung der Leistungsfähigkeit im Beruf in den letzten sieben Tagen Leistungsfähigkeit (in %, n = 200) Schlecht (0 – 3) 13,0 Mittel (4 – 6) 37,0 Gut (7 – 10) 50,0 Gesamt100,0

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Subjektive Arbeitsprognose: Erwerbstätigkeit durch derzeitigen Gesundheitszustand dauerhaft gefährdet? Erwerbstätigkeit gefährdet(in %, n = 199) Ja 30,3 Nein 69,7 Gesamt 100,0

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Einstellung zu einem persönlichen Reha-Bedarf (in %, n=203)

Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Einfluss der Rückenschmerzen auf Dimensionen der Bedarfsermittlung Rückenschmerzen Gesundheitszustand ** Leistungsfähigkeit ** Subjektive Arbeitsprognose Reha-Bedarf ** Lebensqualität (Vitalität / psych. Wohlbefinden) n.s.

Fazit: schriftliche Befragung Rückenleiden sind bei rund einem Drittel der Befragten so stark, dass die berufliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt und die Erwerbstätigkeit gefährdet ist. Über zwei Drittel sehen einen Rehabedarf. Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine frühzeitige Bedarfsermittlung sinnvoll ist. Für rund zwei Drittel der befragten Personen (n = 142) könnten nach dem Screening - Verfahren Reha - Maßnahmen notwendig sein.

Ergebnisse der betriebsärztlichen Untersuchungen Anzahl der Teilnehmer Zur betriebsärztlichen Untersuchung eingeladen N= An einer betriebsärztlichen Untersuchung teilgenommen* N= E.ON HanseHEW * Auf eine Nachfassaktion wurde verzichtet.

Ergebnisse der betriebsärztlichen Untersuchungen Ärztliche Diagnose

Ergebnisse der betriebsärztlichen Untersuchungen Empfohlene medizinische Reha-Maßnahmen (Mehrfachnennungen in %, n=29)

Ergebnisse der Arbeitsplatzanalysen Anzahl der bisher durchgeführten Arbeitsplatzanalysen Ärztlich untersuchte Beschäftigte Interventions- Bedarf (ja) Durchgeführte Arbeitsplatz- analysen E.On Hanse HEW31 5

Ergebnisse der Arbeitsplatzanalysen Empfohlene Maßnahmen am Arbeitsplatz (in %, n=29)

Präsentation der Studienergebnisse: Fazit Der von den Beschäftigten geäußerte Reha Bedarf wird von den Experten bestätigt. Bedarf für medizinisch-therapeutische-Interventionen ist gegeben. Bedarf für arbeitsplatzbezogene Interventionen ist gegeben. Es zeigt sich eine Vielfalt an Bedarfslagen. Ergebnisse der Befragung der Beschäftigten Ergebnisse der betriebsärztlichen Untersuchungen Ergebnisse der Arbeitsplatz- analysen

Case Management zur frühzeitigen Rehabilitation Bausteine eines Case Management - Verfahrens Bausteine für einen Praxisansatz Screening – Verfahren zur gezielten Ansprache und Auswahl der Beschäftigten Ansprache der Beschäftigten über die Krankenversicherung nach wiederholter Krankschreibung wegen Rückenleiden. Einverständnis- erklärung der Beschäftigten für die Mitwirkung am Präventionsprogramm. Verfahren zur Erarbeitung eines Lösungsansatzes (Rehabilitationsansatzes) mit Unterstützung des Betriebs Ausarbeitung von Empfehlungen für: - Training, medizinische Reha - Arbeitsplatzergonomie - weitergehende Maßnahmen Verfahren zur Ermittlung eines Rehabilitationsbedarfs und zwar integriert: - medizinischer Rehabedarf - beruflicher Rehabedarf Ermittlung der typischen Arbeitsplatz- anforderungen im Betrieb mit IMBA. Medizinische Untersuchungen, Befragung zum Arbeitsplatz und Fähigkeitsprofil (Betriebsärztliche Dienste / Berufsförderungswerke)