Gegenstand der Lexikologie. Geschichte der Lexikologie. Wort und Lexem Wortschatz und Lexikon
Lexikologie als selbständige Disziplin griech. lexikós (sich auf das Wort beziehend) und logos (Lehre) „Wortkunde“, „Sprachkunde“ Beziehungseinheit in der Lexikologie: das Lexem Lexem = abstrakte Grundeinheit des Lexikons in einer o. mehreren Bedeutungen Wortschatz = das strukturierte Inventar der Lexeme Der Wortschatz einer Sprache ist die systemhaft organisierte Gesamtmenge aller Lexeme einer Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt. Er bildet eine ele- mentare Grundlage für die Äußerungen, die aus Wörtern, lexikalischen Einheiten bestehen.
Der deutsche Wortschatz Auf der Welt: etwa 5000 (?) Sprachen, die Hälfte: weniger als 10 000 Sprecher Die einzelnen Wortschätze der Sprachen: nur Einschätzungen! Warum? z.B. das Englische: 600 000 – 800 000 Wörter Das Deutsche: 300 000 – 500 000 Wörter Wie viel wörter gibt es in einem Wörterbuch? DUW: 130 000 DWDS: 200 000
Aktiver und passiver Wortschatz ein Durchschnittssprecher verfügt etwa über 6000–10000 Wörter im gesprochenen Alltagsdeutsch (aktiv) und versteht etwa 50000 Wörter (passiv) Alltagssituationen: 400 bis 800 Wörter Wie viel Sprecher hat das Deutsche? 100 000 000 čeština: počet slov, aktivní a pasivní slovní zásoba Tři nejdůležitější výkladové slovníky češtiny a počet evidovaných slov
PSJČ 1935–1957: 250 000 SSJČ 1960–1971: 192 000 SSČ 1978 a 1994: 48 000 Počet mluvčích: 11 000 000
Wort vs. Lexem Wort: aufgrund seiner Flexionsmerkmale eine grammatische Einheit, die eine bestimmte Position in einer syntaktischen Struktur einnehmen kann. Ich kenne den Studenten schon lange. Er ist ein guter Student. Flexionsmerkmale: Genus, Kasus, Numerus Lexem: alle Formen in einem Paradigma der Student, des Studenten, dem Studenten… Auch: Wortpaare wie: fix und fertig Funktionsverbgefüge wie: in Beziehung stehen Nominalverbindungen wie: bessere Hälfte usw.
Lemma Lexikographischer Terminus: Lemma (Zitierform) Lemma eines Substantivs: Lemma eines Adjektivs: Lemma eines Verbs:
Nachbarwissenschaften oder Bestandteile der Lexikologie Onomasiologie Semasiologie Etymologie Wortbildung Phraseologie Stilistik Lexikographie Onomastik (Toponomastik, Anthroponomastik)
Zur Geschichte der Wortschatzbetrachtung Jacob und Wilhelm Grimm Hermann Paul Ferdinand de Saussure Bedeutungslehre (Semantik) – mit Syntax und Pragmatik im Rahmen der Semiotik Zeichentypen: Charles Peirce Konventionalität
Das Wort als Zeichen: Ogden/Richards
Bilaterale Auffassung des Wortes Wörter: Inhaltswörter, lexikalische Wörter (Autosemantika) Funktionswörter, grammatische Wörter (Synsemantika) Einwortlexeme Mehrwortlexeme