Ermittlung des Stundenverrechnungssatzes

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 Präsentation transkript:

Ermittlung des Stundenverrechnungssatzes Kenne ich meine Kosten für den Stundenverrechnungssatz? Wie verrechne ich meinen Unternehmerlohn? Wie wird der Stundenverrechnungssatz ermittelt?

Ihre Referentin Heike Krisch Telefon 0355 7835-155 Telefax 0355 7835-284 krisch@hwk-cottbus.de Mitarbeiterin in der Unternehmensberatung der Handwerkskammer Zuständigkeit: Betriebswirtschaftliche Beraterin

Gliederung Kalkulation ein Faktor für den Erfolg Grundlagen der Kalkulation Arbeitsschritte zur Ermittlung des Stundenverrechnungs- satzes Preis je Arbeitstunde - Skonto - Rabatte Ermittlung des Planumsatzes

Der Stundenverrechnungssatz - die Kalkulationsgröße im Handwerksbetrieb Ziel der Kalkulation: Ermittlung eines Betrages, der ausreicht, die anfallenden Kosten abzudecken und der einen ausreichenden Ertrag für die Aufrechterhaltung des Betriebes sichert

Begriff der Kalkulation (vom lat.: calculare = rechnen) Im weiteren Sinn ist Kalkulation jede kostenrechnerische Auswertungsrechnung. Im häufiger gebrauchten engeren Sinn steht Kalkulation (Kostenträgerrechnung, Kostenträgerstückrechnung, Selbstkostenrechnung) für die Ermittlung der Stückkosten der betrieblichen Leistungen. Kalkulation ist also die Zurechnung von Kosten auf Leistungen.

Drei Grundprämissen für die Preisfindung Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis Der Preis ist ein Kostenpreis, d.h. alle Kosten müssen gedeckt werden Der Preis ist ein Marktpreis, d.h. er muss konkurrenzfähig sein Symbiose aus den 3 Grundsätzen Ihr betrieblicher Kostenpreis muss zum Preisgefüge des Marktes passen!

Kalkulationsschema – so bestimmen Sie den Preis 1a) ……..Std. * Std.verrechnungssatz = Euro 2a) ……..Material Euro 2b) ……..GK % auf Material Euro 3)……….Sondereinzelkosten Euro =………..Selbstkosten Euro +…………% Gewinn Euro =………...Nettoangebotspreis Euro +…………% MwSt Euro =…………Bruttoangebotspreis Euro

Materialeinsatz aus Nachkalkulationen, Aufmassen, Richtwerten ab. Hinweise Fertigungsstunden leitet man aus vorhandenen Richtzeitwerten oder Nachkalkulationen ab. Materialeinsatz aus Nachkalkulationen, Aufmassen, Richtwerten ab. Sondereinzelkosten können sein: Spezielle Bezugskosten Modellanfertigung Verpackung…

Preisuntergrenze darf auf Dauer nicht unterschritten werden! Um die Preisuntergrenze zu kennen ist der Stundenverrechnungssatz zu kalkulieren. Kalkulation als Prozess verstehen: Zwischen – und Nachkalkulation mit Rückschlüsse auf Preisfindung

BEISPIEL Zur Berechnung des Gemeinkostenzuschlagssatzes und des Stundenverrechnungssatzes Annahme: Der Inhaber eines Elektroninstallationsbetriebes arbeitet mit 4 Gesellen. Der Inhaber ist selbst zu 60 % produktiv tätig. Unternehmerlohn 65.000 Euro Gewinnerwartung 30.000 Euro Arbeitsstunden Unternehmer 2.000 Stunden

1. Ermittlung der Brutto- und der Produktivlöhne der Beschäftigten Der Betrieb arbeitet mit 4 Gesellen. Laut Tarifvertrag haben die Gesellen 30 Tage Urlaub. Der Inhaber weiß aus Erfahrung, dass jeder Geselle im Durchschnitt zehn Tage im Jahr krank ist und darüber hinaus an drei Tagen aus familiären Gründen fehlt. Der Bruttostundenlohn der Gesellen beträgt 19 Euro. Der Inhaber geht davon aus, dass er 10% der Anwesenheit seiner Beschäftigten den Kunden nicht direkt abrechnen kann. 365 Tage 104 (Samstage und Sonntage) ----------------------------------------------- = 261 Tage x 8 bezahlte Stunden = 2088 Std. x 19 Euro = Bruttolohn für einen Beschäftigten = 39.672 Euro Bruttolohn für vier Beschäftigte = 158.688 Euro - 10 Feiertage - 30 Urlaubstage - 10 Krankheitstage - 3 Sonstige bezahlte Fehltage ------------------------------------------------ = 208 Anwesenheitstage x 8 Stunden = 1664 h / Jahr

Anwesenheitsstunden für einen Beschäftigten = 1.664 Std. Anwesenheitsstunden für vier Beschäftigte = 6.656 Std. - Unproduktive Anwesenheitsstunden (10%) = 666 Std. --------------------------------------------------------------------------------------- = Produktive Stunden (für vier Beschäftigte) = 5.990 Std. Produktive Std. 5.990 x Bruttostundenlohn 19 Euro = Produktivlohn für vier Beschäftigte = 113.810 Euro

Berechnung der fakturierfähigen Stunden Tage Beispiel Ihr Betrieb Kalendertage 365 - Samstage / Sonntage 104 - Feiertage 10 - sonstige bezahlte Tage 3 - Urlaubstage 30 - Krankheitstage - Sonstige tarifliche Ausfalltage + Überstunden am Tag = Anwesenheitstage 208 - Nicht direkt verrechenbare Stunden 20,8 = Produktive Tage 187,2 * Stunden 8 = produktive Stunden pro Jahr und Beschäftigten 1.497,5

Übersicht Kapazitäten Tage Std. AN Gesamtstunden 365 * 8 2.920 4 11.680 Bezahlte Stunden 261 2.088 8.352 Anwesenheitstage 208 1.664 6.656 unproduktive Zeiten 21 168 672 Produktive Zeiten 187 1.496 5.984

Zeitdiagramm

Beschäftigtenstruktur- Produktion Produktiv Beschäftigte Beispielwerte Ihre Werte Bemerkungen Produktivanteil Inhaber 0,6 Produktivanteil Meister - Bewertete Gesellen, Facharbeiter 4,0 Gewichtete Lehrlinge Gesamt 4,6 Geselle 11 Euro pro Stunde 2088 bezahlte Stunden 22.968 Euro *LNK ( 0,25%)= 28.710*2=57.420 Lehrling: Fliesenleger 950 Euro/ monatlich 20% Sozialabgaben

im Beispiel: 25 % des Bruttolohnes Bruttolohn x 25 158.688 Euro x 25 2. Lohngemeinkosten 2.1 Gesetzliche und tarifliche soziale Aufwendungen (nur Arbeitgeberanteil) im Beispiel: 25 % des Bruttolohnes Bruttolohn x 25 158.688 Euro x 25 -------------------- = ------------------------- = 39.672 Euro 100 100 2.2 Unproduktive Löhne (dem Kunden nicht abrechenbare) Bruttolohn - Produktivlohn = Unproduktive Löhne 158.688 Euro - 113.810 Euro = 44.878 Euro Lohngemeinkosten = 39.672 Euro + 44.878 Euro = 84.550 Euro

3. Aufteilung des kalkulatorischen Unternehmerlohnes Der Inhaber wird voraussichtlich 2.000 Std. im Jahr arbeiten. Er erwartet einen Unternehmerlohn von 65.000 Euro. Ca 60% der 2.000 Std. wird er seinen Kunden direkt in Rechnung stellen können. Kalk. UL gesamt (für 2.000 Std.) = 65.000 Euro (100%) - Produktiver Anteil (1.200 Std.) = 39.000 Euro ( 60%) ---------------------------------------------------------------------------------------------- Gemeinkostenanteil UL = 26.000 Euro ( 40%)

4. Übrige Gemeinkosten Der Inhaber rechnet mit folgenden übrigen Gemeinkosten: Ehegattengehalt (20 Std./Wo) 20.000Euro Miete (warm) 12.000Euro Strom, Gas, Wasser 1.200Euro Hilfs- und Betriebsstoffe 600Euro Geringwertige Wirtschaftsgüter 2.000Euro Versicherungen 3.500Euro Gebühren, Beiträge 1.200Euro Steuerberatung 5.000Euro Post- und Telefonkosten 2.000Euro Büromaterial 1.500Euro Werbung 3.000Euro

Summe der übrigen Gesamtkosten 94.900Euro KfZ-Kosten (ohne Abschreibung) 16.000Euro Zinsen und sonstige Kreditkosten 6.000Euro Sonstige Kosten 2.500Euro Kalkulatorische Abschreibung 13.000Euro (Gebäude, Maschinen. KfZ, Einrichtung) Kalkulatorische Zinsen für das Eigenkapital 2.400Euro Kalkulatorische Miete für eigene Räume Euro Kalkulatorisch Wagnisse 3.000Euro (z.B. Forderungsausfälle, Garantiekosten) Summe der übrigen Gesamtkosten 94.900Euro

5. Gemeinkosten insgesamt Lohngemeinkosten 84.550 Euro + Gemeinkostenanteil UL 26.000 Euro + Übrige Gemeinkosten 94.900 Euro ------------------------------------------------------------------- = Gemeinkosten insgesamt 205.450 Euro

6. Berechnung der Produktivlöhne des Betriebes Produktivlöhne der vier Beschäftigten 113.810 Euro Produktiver UL 39.000 Euro ------------------------------------------------------------------------------------ Produktivlöhne des Betriebes 152.810 Euro

7. Berechnung des summarischen Gemeinkostenzuschlagssatzes Gemeinkosten x 100 205.450 Euro x 100 --------------------------------------- = ---------------------------------- Produktivlöhne des Betriebes 152.810 Euro = 134,4 %

8. Berechnung des durchschnittlichen Stundenlohnes Produktivlöhne des Betriebes ------------------------------------------------------------ Prod. Std. Beschäftigte + Prod. Std. Inhaber 152.810 Euro = ------------------------------------------------------------ = 21,25 Euro / Std. 5.990 Std. + 1.200 Std. = 7.190 Std.

9. Berechnung des Gewinnaufschlages Die Mindestgewinnerwartung des Inhabers (nach Abzug des Unternehmerlohnes) liegt bei 30.000 Euro. Gewinn Gewinnaufschlag/Std. = -------------------------- Prod. Std. 30.000 Euro = ---------------------------= 4,17 Euro/Std. 7.190 Std.

10. Berechnung des Stundenverrechnungssatzes durchschnittl. Stundenlohn 21,25 Euro + Gemeinkostenzuschlag (134,4 %) 28,56 Euro ------------------------------------------------------------------------------------ = Stundenkostensatz 49,81 Euro + Gewinnaufschlag 4,17 Euro = Stundenverrechnungssatz 53,98 Euro

11. Berechnung des Soll-Lohnumsatzes Prod. Std. des Betriebes x Stundenverrechnungssatz = Soll-Lohnumsatz 7.190 Std. x 53,98 Euro = 388.116,20 Euro

…..Fragen …..Anregungen …..Meinungen….

dass Sie Erkenntnisse gewonnen haben und Danke für Interesse und ich hoffe, dass Sie Erkenntnisse gewonnen haben und dass ich (wir) sie von der Notwendigkeit der Kalkulation überzeugen konnte. Persönlich wünsche ich Ihnen viel Erfolg als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Heike Krisch Dank an Herrn Burisch Für Einzelfragen stehe ich gern zur Verfügung