Massenanfall von Verletzten oder/und Patienten

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Arbeitsschutz- Pflichten der Beschäftigten
Advertisements

Implementierung der Kampagne ambulanten Einrichtungen
Tarifvertrag Qualifizierung
Juristische Aspekte der IT-Sicherheit
Neue Medien in der Grundschule
Integration des Arbeitsschutzes in die Prozesse
BSC Balanced ScoreCard QOS Quality Operating System
Brandschutz, Erste Hilfe und Notfallvorsorge
Einsatzbedingungen des Dokuments im Rahmen des S-O-S-Ansatzes
Vorlesung Rehabilitation
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche
Interne/ externe Kooperationen
www.gdi-sachsen.de1 Unterstützung der Entwicklung einer Geodateninfrastruktur im Freistaat Sachsen Inhaltliche Ziele des GDI-Sachsen e.V. Beschlossen.
Werkstättentag der BAG WfbM September 2004
Von Daniel André, Robin Stirnberg


Erarbeitete Maßnahmen & Vorschläge
Die Sondereinsatzguppe Sichtung Behandlung und Technik
Die Umsetzung der ISO/IEC 17020
Katastrophenschutz am Klinikum
Unsere Dienstleistung Holger Sincl
Die Notfall-Führungsinstrumente des Krankenhauses
Fortbildung (Grundlagen)
Notfallevakuierung Krankenhaus Zusammenwirken BOS – Krankenhaus - BOS
Von der sozialen Hilfe zum Dienstleistungsunternehmen – Bruchstellen und Entwicklungserfordernisse in der Pflegewirtschaft.
Thoraxklinik Heidelberg gGmbH
Grundlagen des Zivil- und Katastrophen- Schutzes
Massenanfall von Verletzten
Seminarinhalte - Krisenmanagement Holger Sincl
Einsatzregeln für den MANV
Militärkommando Kärnten Führungssimulation TherMilAk
Institut für Pflege- und Gesundheitssystemforschung Abteilung für Gesundheitssystemforschung R. Mechtler Das behavioristische Modell der Krankenhausorganisation.
EU Policy Paper – europäische Richtlinie
Militärkommando Kärnten Führungssimulation TherMilAk
Vormerksystem Arbeitsrechtliche Konsequenzen
Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband Landesfeuerwehrkommando Stand: K H D - F o r t b i l d u n g Folie 1 von 18LBDSTV Armin.
Katastrophenvorsorge
Datenschutz und Datensicherheit
Seminarinhalte - Krisenmanagement Holger Sincl
Notfallevakuierung Pflegeheim Konzept Einweisung 2006 Copyright Wolfgang Haag, Pforzheim Pflegeheimat St. Hedwig, Heidelberg.
Aufbaukurs Gandersheim
Implementierung der Kampagne
«Interne Aufsicht» Aufgabe des leitenden Organs der Trägerschaft
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
Vorgeplante überörtliche Hilfe größeren Umfangs im Bereich Brandschutz des Regierungsbezirks Detmold Aufbauorganisation (Stand ) Dez. 22 FB.
Kompetenzzentrum für Befragungen Trigon Entwicklungberatung
Dr. Bernd Schütze, Gesellschaft für klinische Dienstleistungen
Notfall in der ambulanten Herzgruppe Organisation des Notfalls
Massenanfall von Verletzten oder/und Patienten
Massenanfall von Verletzten oder/und Patienten
Intensivpflege-Station
Technische Hilfeleistung
Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2000 in der Zahnarztpraxis
O Und Sie mittendrin! C A S H. O Und Sie mittendrin! C A S H.
1 Garantenpflicht und Gewahrsamsaufsicht Feldjägerkräfte Kommandant Mit der Wahrnehmung der Gewahrsamsaufsicht (Schutz der Gewahrsamsperson vor menschenunwürdiger.
Caritas - Familienservice... der Partner für Ihr Unternehmen! Damit im Beruf und zu Hause alles klar geht!
Brunner Gerhard1 Herzlich willkommen! Vorstellung Geschäftsleitung Hilfe und Pflege.
Universität zu KölnHumanwissenschaftliche Fakultät SIGMA SIGMA Zur Situation gehörloser Menschen im Alter SIGMA Wissenschaftliche Untersuchung an der Universität.
Notarzt Rettungsassistent Rettungssanitäter Rettungshelfer PSNV Anweisungen pro Funktion EUMED.
Alarmplan Krisenkommunikation Flüchtlingsunterkünfte
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (OrgL)
1 Stufe 2 Arbeit mit Partnern (FW, RD, Polizei). Grundsätze 2  Nicht immer hat sie der Ersthelfer bestellt, Aufgebot erfolgt häufig anhand von Einsatzstichwörtern.
Einsatzabschnittleiter (EAL) Anweisungen pro Funktion EMRIC.
LNA Anweisungen pro Funktion EUMED. Inhalt Allgemeines Einsatzindikationen Alarmierung Empfang Einsatz Transport Informationsvergabe Kostenerstattung.
Einsatzleiter Anweisungen pro Funktion EMRIC und EUMED.
Théa und Louis Die DRK-Mini-Macher Notfall-Check für KiTas und Schulen
Rechtliche Stellung LNA/ORGL Aufbauseminar LNA ORGL 23. und 24
Alarmplan (Firmenname)
Aufgaben der Landkreise
 Präsentation transkript:

Massenanfall von Verletzten oder/und Patienten MANV Massenanfall von Verletzten oder/und Patienten Teil 2 Verständigen + Alarmieren Teil 3 Abwicklung Teil 1 Grundlagen Teil 4 Führung In 4 Teilen (Grundlagen; Verständigen und Alarmieren, Abwicklung, Führung) sind die Erfordernisse für einen MANV-Einsatz abzuhandeln; bezogen auf die Erfordernisse in der Thoraxklinik Heidelberg gGmbH. www.nofaevaku.org MANV-Grundlagen

Im Teil 1 begegnen uns folgende Begriffe: MANV MANV = Kurzbezeichnung für ein Szenario, das zum Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten geführt hat. Dies kann in der Folge eines internen oder externen Unglücksgeschehens anfallen. Internes Ereignis Geschehen, das sich innerhalb des Krankenhauses ereignet. Dies mit der Folge, dass Patienten, eigenes und fremdes Personal, betroffen sein kann. Das Krankenhaus ist Gegenstand des Geschehens und benötigt Hilfe. Der Begriff kommt fachsprachlich aus dem Bereich der BOS (BOS = Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Bezogen auf ein Krankenhaus kann sich ein MANV sowohl intern (d.h. im eigenen Krankenhaus) als auch extern (d.h. im Umfeld des Krankenhauses) ereignen. Externes Ereignis Geschehen, das sich außerhalb des Krankenhauses ereignet. Dies mit der Folge, dass das Krankenhaus mit seinen Möglichkeiten zur Hilfeleistung gefordert ist. Es kann aber auch in der Funktionalität selbst betroffenen sein, wenn es zu direkten oder indirekten Auswirkungen kommt, z.B. bei Störungen in der Infrastruktur. www.nofaevaku.org

Geschehen, von denen Krankenhäuser bereits betroffen waren. Interne Geschehnisse (Beispiele) Brand Explosion Versorgungsstörung (Gase; Strom; Wasser; Lüftung, Transport, Verpflegung) Gefahrgutfreisetzung Chemieunfall Strahlenunfall Einsturz Erdbebenolge Drohungen Externe Geschehnisse (Beispiel) Sturm Explosion Erdbeben MANV Erdrutsch Überschwemmung Stromausfall Gefahrgutfreisetzung Störung der Wasserversorgung Terroristische Bedrohung Auch Krankenhäuser können von Unglücksgeschehen betroffen sein. Im eigenen Haus (= intern) oder durch ein Geschehen, das sich außerhalb ereignet, aber Auswirkungen auf das Krankenhaus hat (= extern). www.nofaevaku.org

Versorgung von MANV-Verletzten/Patienten Diese umfasst: … am Einsatzort durch den Rettungsdienst/die BOS: Erste Hilfe, Sichtung und Registrierung am Schadensort bzw. an der Patientenablage/dem Sammelplatz, den Transport in Krankenhäuser und/oder Arztpraxen. Alle Krankenhäuser sind zur Vorsorge gesetzlich verpflichtet, für interne und externe Geschehnisse. … im Krankenhaus: die weitere Versorgung, ambulant oder stationär. www.nofaevaku.org

Gesetzliche Vorgaben, für den MANV-Einsatz des Krankenhauses: Krankenhäuser haben gemäß § 5 LKatSG (Landes-Katastrophenschutzgesetz) § 28 LKHG (Landeskrankenhausgesetz) Vorbereitungen zu treffen, in der Form von Alarm- und Einsatzplänen; auch für den Fall eines MANV! Die gesetzlichen Verpflichtung zur Vorsorge ergeben sich aus den Krankenhaus- und den Katastrophenschutzgesetzen. Der Betrieb von Krankenhäusern und der Katastrophenschutz sind Teil der föderativen Aufgaben, die den Ländern obliegen. Es ist der Besonderheit der Thoraxklinik als Fachkrankenhaus zuzuordnen, dass von der Thoraxklinik keine Ärzte an Einsatzstellen (zur Hilfe der Einsatzabwicklung der BOS) außerhalb der Thoraxklinik entsandt werden können. Hinweis: Die Entsendung von Ärzten an eine Einsatzstelle außerhalb des Krankenhauses ist der Thoraxklinik personell nicht möglich! www.nofaevaku.org

Aufgaben des Krankenhauses im MANV-Einsatz: Sammelstellen einrichten! Sichtung vollziehen und Erste Hilfe gewähren! Behandlungsbereiche einrichten und betreiben! Ambulante oder/und stationäre Versorgung! Betreuung sicherstellen, auch der Krankenhausseelsorge und des Sozialdienstes! Die Aufgaben des Krankenhauses sind konkret umrissen. Im Rahmen der Einsatzplanung muss vom Krankenhaus sichergestellt werden, dass die erforderlichen Abläufe technisch, personell und organisatorisch bewältigt werden können. Erstversorgung/Verlegungen/Entlassungen organisieren und vollziehen! www.nofaevaku.org

Ziele des Krankenhauses im MANV-Einsatz: Ausrichten der Versorgung an der jeweiligen Dringlichkeit! Überleben vieler Betroffener durch optimale Nutzung der verfügbaren Kapazitäten! Zeitspanne überbrücken, bis zur Wiederherstellung der individual-medizinischen Regelversorgung! Gezielte Zuweisung zu OP, Intensiv oder allgemeinen Stationen! Die zu verfolgenden Ziele sind so zusammenzufassen, dass das Wohl des Patienten, die Stabilisierung seines Gesundheitszustandes und sein Wohlergehen im Zentrum stehen. Bei Bedarf die Verlegung in ein für die Weiterversorgung geeignetes Krankenhaus veranlassen! Die Aufgabenerfüllung durch optimale Organisation des Mangels an Ressourcen beherrschen. www.nofaevaku.org

Zuständigkeit innerhalb des Krankenhauses im MANV-Einsatz: Überwachung der vorbereitenden Maßnahmen durch die Technische Leitung, unterstützt vom AK-Notfall! Anordnung des Vollzuges der notwendigen vorläufigen Maßnahmen durch die Ko-Funktionen, als KlinEL (vorläufige Kliniik-Einsatzleitung)! Die Zuständigkeiten sind extern (BOS) und intern (KEL) klar geregelt. Die Regelungen sind zu beachten. Fortführung der Maßnahmen durch die KEL (Klinikeinsatzleitung), sobald diese arbeitsfähig zusammengetreten ist! www.nofaevaku.org

Verpflichtung der Beschäftigten der Thoraxklinik: Sich mit den Festlegungen der MANV-Regelung vertraut zu machen! Sich Kenntnisse über die Alarmabwicklung und die anfallenden Tätigkeiten anzueignen. Sich auf eine Mitarbeit in den Teams der Notfallstellen (z.B. Sichtung, Verletztenablage, Behandlungseinrichtungen, Versorgung, Betreuung) einzurichten! Um die aus einem MANV anfallenden Aufgaben erfüllen zu können, ist die zugreifende Mitarbeit jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters, gleich in welcher Funktion, erforderlich. Die geplanten Betriebsabläufe sind immer wieder kritisch zu beurteilen und Verbesserungsvorschläge zu machen (an die Technische Leitung!), wo immer dies erforderlich erscheint. In Kenntnis der vorgesehenen Betriebsabläufe durch Vorschläge zur Verbesserung der Aufgabenerfüllung beizutragen! www.nofaevaku.org