„Lern- und Leistungsmotivation“

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 Präsentation transkript:

„Lern- und Leistungsmotivation“ Herzlich willkommen zum Workshop „Lern- und Leistungsmotivation“ Prof. Dr. Dipl.-Psych. Ludwig Haag Lehrstuhl für Schulpädagogik

Bedeutung der Motivation Bedingungsfaktoren der Lernmotivation Beispiel gelungener Motivation

Bedeutung der Motivation

Angebot-Nutzungs-Modell (Helmke, 2003)

Einflussfaktoren für Schulleistungen Schüler 50 % Lehrer/Unterricht 30 % Familie 5-10 % Peers 5-10 % Schule 5-10 %

Erklärung von Mathematikleistungen (Test und Schulnoten) durch Motivation und Intelligenz bei Fünftklässlern (Helmke, 1992)

Bedingungsfaktoren der Lernmotivation  

Motive = Gruppe unbekannter Faktoren, die Verhalten in Gang setzen, steuern und zu einem Abschluss führen = energetische Ursachen des Handelns    Motivation = Prozess der Motivaktivierung   Interessen besondere Qualität der Beziehung von Menschen zu bestimmten Gegenständen: - die Gegenstände erkennen - sie verstehen - sie erschließen - selbst Bereicherung erfahren                                        

Lernmotivationsformel nach Heckhausen Leistungsmotivation = „das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung daher gelingen oder misslingen kann“ (Heckhausen) Je nachdem, ob ‘Hoffnung auf Erfolg’ besteht oder ‘Furcht vor Mißerfolg’, verhält sich das Individuum leistungsaufsuchend oder leistungsvermeidend.   Lernmotivationsformel nach Heckhausen Motl = (LM x E x Ae) + As + N + (bId + bZust + bAbh + bGelt + bStrafv) LM = Leistungsmotivation E = Erreichbarkeitsgrad Ae = Anreiz von Aufgaben As = sachbezogener Anreiz N = Neuigkeitsgehalt des Stoffes bId = Bedürfnis nach Identifikation mit dem Erwachsenenvorbild bZust = Bedürfnis, Zustimmung zu erhalten bAbh = Bedürfnis nach Abhängigkeit von Erwachsenen bGelt = Bedürfnis nach Geltung bStrafv = Bedürfnis nach Strafvermeidung    

Person: Befriedigung der Bedürfnisse nach Lernmotivation = Wechselwirkung zwischen Person- und Situationsfaktoren Person: Befriedigung der Bedürfnisse nach Autonomie oder Selbstbestimmung - d.h. sich als eigenständiges Handlungszentrum erleben - d.h. nicht: minutiöses Vorschreiben, wie Schüler Aktivitäten auszuführen haben; Entziehen oder Einengen von Spielräumen und Wahlmöglichkeiten  Setzung eigener Ziele  Erfüllen aktueller Erwartungen

Kompetenz - d.h. sich als handlungsfähig erleben, den Anforderungen gewachsen sein - d.h. nicht: Rückmeldungen über unzureichende Lernfortschritte, die vom Schüler weniger als Information über seinen Könnenstand denn als massive Kontrolle empfunden werden  anspruchsvolle, realistische Zielsetzung  günstige Kausalattribuierung  individuelle Bezugsnormierung  verfügen über folgende Handlungskompetenzen: Arbeitstechniken / Lernstrategien / metakognitives Wissen / Vorwissen

Aufgabenschwierigkeit günstige Kausalattribuierung Stabilität Lokation internal external stabil Fähigkeit Aufgabenschwierigkeit variabel Anstrengung, Stimmung, Müdigkeit, Krankheit Zufall

Erreichte Punkte: Beurteilung (Note) des Testergebnisses Bezugsnormorientierung Erreichte Punkte: Beurteilung (Note) des Testergebnisses Test 1 Test 2 Test 3 Test 1 Test 2 Test 3 Schüler 1 85 80 75 1 1 ? Schüler 2 15 20 30 6 6 ?

Bezugsnormorientierung Kenntnisse 2 3 1 Lernzeit 1 = individuelle Bezugsnorm 2 = soziale Bezugsnorm 3 = sachliche Bezugsnorm

Soziale Eingebundenheit - d. h. sich als geborgen erleben - d. h Soziale Eingebundenheit - d.h. sich als geborgen erleben - d.h. nicht: geringe soziale Einbeziehung oder Einbindung aufgrund eines Interaktions- und Unterrichtsklimas, welches durch mangelnde Partnerschaftlichkeit und Kooperation gekennzeichnet ist  Kooperative Unterrichtsformen

Lernsituation  Aufgaben (interessenanregend, herausfordernd als Chance zur Kompetenzsteigerung  Ernstfallcharakter („authentisches“ bzw. „situiertes“ Lernen)  soziale Lerneinbettung

Kognitives Motivationsmodell (Heckhausen & Rheinberg, 1980) Situation Handlung Ergebnis Folgen SE SH HE EF  

Das hierarchische Selbstkonzeptmodell als Voraussetzung von Selbstwirksamkeit Allgemeines Selbstkonzept Schulisches Selbstkonzept soziales SK emotionales SK physisches SK Mathematik

Leistung von Schüler A und B „big-fish-little-pond-effect“ Schulleistung M Klasse 1 Leistung von Schüler A und B M Klasse 2 Klasse 2 Klasse 1

Erzeugen von Flow (Csikszentmihalyi, 1975) .  Anforderungen und Fähigkeiten auf hohem Niveau in Balance  klare Handlungsschritte und Rückmeldung  eng umgrenztes Arbeitsfeld

Beispiele gelungener Motivation im Unterricht Skizzieren Sie ein Beispiel gelungener Motivation im Unterricht unter Berücksichtigung der motivational relevanten Dimensionen der Unterrichtsgestaltung (s. Blatt)!