19.6.2008Horst Roth1 Arbeitswelt im Wandel - Campus der Zukunft - Arbeitsplatz Hochschule: Ist Wissenschaft noch attraktiv? 19. Juni 2008.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Informationen zum Tarifabschluss 2005
Advertisements

Promovierende in der GEW Die GEW-Projektgruppe Doktorand I nnen.
Zum Profil der Studienförderung der Hans-Böckler-Stiftung
TVöD und TV-L: Mögliche Regelungstatbestände für Personal- bzw
Arbeitsdokumentation
Das neue Tarifrecht Besonderheiten für das Universitätspersonal
Elke Baumann.
Der wissenschaftliche „Mittelbau“ an deutschen Hochschulen -
Arbeitsdokumentation - II
Agenda Einleitung Beschreibung des Qualitäts-Management-Systems (QMS)
L-EGO – worum geht es? erstmals in der Geschichte die Eingruppierung von Lehrkräften tarifvertraglich regeln seit Jahrzehnten von der GEW geforderte.
 Fachhochschule Köln Globalhaushalt.
Dienst- und Arbeitsrecht der Professoren
Tarifvertrag zur Überleitung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst
Tarifvertrag Land: Probleme
Neuregelung der befristeten Arbeitsverhältnisse im Hochschulbereich
Folgen für das technische und Verwaltungspersonal
Dipl.-Sozw. Stephan Klecha Unsicherheit als Merkmal der Arbeitsverhältnisse im akademischen Mittelbau Tagung Hochschulen im Umbruch Oldenburg,
Tagesordnung Begrüßung Erklärung zur Teilpersonalversammlung

Tagung des Arbeitskreises Fortbildung
Alternativen sichtbar machen Vertrauensleute der IG Metall
Helmholtz-Fünf-Punkte-Programm zur Förderung der Chancengleichheit 1. Helmholtz-Akademie für Führungskräfte Exzellente Nachwuchs-Führungskräfte werden.
Dr. Gesa Gordon Projektträger Jülich (PtJ)
Akademischer Mitarbeiter (§ 52 LHG)
ForschungsreferatGottschalkstraße Februar 2006 Stipendienverträge Ersatz für Arbeitsverträge? Unter und zu welchen Bedingungen sind Stipendienverträge.
Karrierechancen von Frauen im Hochschulmanagement
Informationsveranstaltung am in der BBS Papenburg
Prekäre Beschäftigung in Europa
Berufliche Kompetenzentwicklung
Workshop II Prekäre Arbeit an Hochschulen vermeiden – Ansätze aus der Praxis.
die Misere von Betroffenen Berno Schuckart-Witsch
„Warum und zu welchem Ende“ promoviert man eigentlich?
Vortrag zum Tag der Offenen Tür am Konsekutiver Bachelor-Master-Studiengang Business Informatics an der Fachhochschule Stralsund Akkreditiert.
Arbeitsmarkt und prekäre Arbeitsverhältnisse
Argumente gegen die Lehrprofessur
Vernetzungstreffen im ver.di-Projekt „Campus der Zukunft
Deregulierung des Arbeitsmarktes: das Normalarbeitsverhältnis & andere beschäftigungsformen Merve Burcu Eskioglu.
Einstellung und Bewertung von Hochschullehrern
Wie setze ich meine Weiterbildungsrechte durch?
Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?
Deutsche Digitale Bibliothek Ein großes Vorhaben nimmt Gestalt an 1.
Situation und Perspektiven
Wissen, Kreativität und Transformation von Gesellschaften INST–Konferenz Wien, Dezember 2007 Vortrag zum Schwerpunkt Divergierende Konzepte von.
Neue Kulturen der Wissenschaft: Forschen Frauen anders
Was heißt hier internationalisieren? Wir sind doch international. Bericht eines kreativen Scheiterns und Aussicht auf einen Gewinn DAIA 2008 Ursula Hans,
Förderung der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben beim Staat Wallis Informationen.
Prof. Dr. Stefan Sell Fachhochschule Koblenz Institut für Bildungs- und Sozialpolitik ( ibus) Gute Arbeit kostet.
Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie Ein wichtiger Schritt im Kampf um Gute Arbeit: Prekäre Beschäftigung eindämmen! Ein wichtiger Schritt.
Literaturanalyse zum Projekt Männer und Väter in Familie und Beruf - Herausforderungen in Praxis, Politik und Gesellschaft Gefördert durch die Europäische.
Anerkennung von Weiterbildungsleistungen der Beschäftigten
… aus Sicht von Hessen. Martin Grenzebach, Jahrgang 1971 Abitur 1990 Studium der Agrarwissenschaften bis 1996 inkl. 1 Jahr Praktikum mit Prüfung Wehrersatzdienst.
Landesbezirk Nordrhein Grundlage DemografieBernhard Graefenstein1 - Ideenwettbewerb - Beteiligungsorientierte Tarifgestaltung.
Ländliche Entwicklung im Mühlenkreis
Doktorandentag: Forschungsförderung im Überblick
Menschen mit Behinderungen und das Recht auf Arbeit Ass.-Prof. Dr. Andreas Mair.
HRK 4./ © HRK Hochschulrektorenkonferenz 1 Sonderregelungen für die Wissenschaft vs. Wissenschaftstarifvertrag Erwartungen der Hochschulen Realität.
Prekäre Arbeit (verdi)
Wissenschaftliche Beschäftigung – prekäre Beschäftigung? Öffentliche Anhörung des Ausschusses für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien im sächsischen.
Willkommen! Wir freuen uns, dass Sie dabei sind. Kooperations-Tagung „Zukunft der Hochschulbildung : Wie können aus Gesundheitsberufen Gesundheitsberufe.
13. Dezember 2007 Quo vadis, Dual Career-Paar? 7. Workshop des Deutschen Mobilitätszentrums für „Forscherberater“, 13. Dezember 2007 © ETH Zürich | Taskforce.
Rita Weber – Science 2010 Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie 1 Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Die Perspektiven dualer und.
Vorstellung Modellprojekt Dritter Bildungsweg anlässlich der Sitzung des Bildungsausschusses beim Vorstand der IG Metall Papenburg, 28.
Neue Wissenschaftskarrieren -Überblick zum Stand der Diskussion.
Wohin geht die Bildungsreise?
Arbeitsqualität aus Sicht von jungen Beschäftigten 4. Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit.
Oberaudorf, 05. März 2008  Steinheimer, ver.di-FB BiWiFo, Berlin 1 Das neue Wissenschaftszeitvertragsgesetz und die verantwortungsbewusste Handhabung.
21. Februar Hochschulpolitisches Forum der HBS Drittmittelfinanzierung und die (zukünftigen) Aufgaben der Hochschulen Dr. Dagmar Simon.
Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG)
 Präsentation transkript:

Horst Roth1 Arbeitswelt im Wandel - Campus der Zukunft - Arbeitsplatz Hochschule: Ist Wissenschaft noch attraktiv? 19. Juni 2008

Horst Roth2 Intro

Horst Roth3 Über wen reden wir?

Horst Roth4 Über wen reden wir noch? Personal an Fachhochschulen Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit über Beschäftigten, davon der überwiegende Teil WissenschaftlerInnen auf die die meisten Strukturmerkmale der Hochschulen ebenfalls zutreffen

Horst Roth5 Motivationsprofile Aus IHF Beitr ä ge zur Hochschulforschung, Heft 4, 29. Jahrgang 2007, Boris Schmidt: Lust und Frust am „ Arbeitsplatz Hochschule “ S.153

Horst Roth6 Lust und Frust Inhalt der Arbeit Forschung Lehre Gestaltungsfreiheit Kommunikation Konflikte Fort/Weiterbildung Bezahlung Vertragsgestaltung

Horst Roth7 Europäischa Charta für Forscher wichtige Empfehlungen aus gewerkschaftlicher Sicht Beruf attraktiv machen und gesellschaftliche Anerkennung Sichern alle ForscherInnen unabhängig von Laufbahn und Status als eine Gruppe behandeln motivierendes Arbeitsumfeld schaffen Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Gleichstellung der Geschlechter durchsetzen gebrochene Lebensläufe und Mobilität als Bereicherung der wissenschaftlichen Karriere anerkennen Mitwirkung in Entscheidungsgremien ermöglichen

Horst Roth8 Über wen reden wir? Forscherbegriff EU-Empfehlung: Spezialisten, die mit der Planung oder der Schaffung von neuem Wissen, Produkten, Verfahren, Methoden und Systemen sowie mit dem Managment diesbezüglicher Projekte betraut sind Hochschul- rektorenkonferenz: Wer nach EG 13 bzw. BAT IIa bzw A13 eingeordnet ist gilt als ForscherIn

Horst Roth9 Schon immer ein Arrangement mit der Unsicherheit Befristete Arbeitsverträge Teilzeit Werkverträge Lehraufträge geringfügige Beschäftigung neuerdings 1€ Jobs Dauerbeschäftigung bei Vollzeit im Wesentlichen nur bei Professoren

Problem Befristung Horst Roth10

Verteilung Horst Roth11

Horst Roth12 Prekäre Arbeitsverhältnisse Was verstehen wir darunter? prekär = gefährlich, risikoreich, unsicher, auf der Kippe stehend aus Langenscheidt Fremdwörterbuch Prekäre Beschäftigung ist eine ungeschützte Beschäftigungsform. Kündigungsschutz, Tariflohn und soziale Absicherung sind dabei unzureichend garantiert

Horst Roth13 Prekariat in der Wissenschaft Unbefristet Professoren Befristet QualifikantInnen (hauptsächlich Doktoranden) Projektbeschäftigte (über Drittmittel finanziert)

Horst Roth14 Welche Rolle? - Welche Perspektive? Noch Studierende auf dem Weg zum Professor („Lehrlinge der Wissenschaft?“) oder schon berufstätig rund Hochschulstellen für Promovierte Rund Professoren (incl.Fachhochschulen) rund 2000 Neubesetzungen pro Jahr

Typischer Umgang Horst Roth15

Horst Roth16 Wissenschaftszeitvertragsgesetz I ohne sachlichen Grund 6 Jahre befristen ohne Promotion ohne sachlichen Grund 6 Jahre (9 Jahre Medizin) nach der Promotion befristen Ausweitung des Geltungsbereichs auf Lehrkräfte mit besonderen Aufgaben nur Hochschullehrer sind von der Befristung ausgenommen wissenschaftliche Hilfskräfte je nach Länderregelung mit einbezogen oder auch nicht

Horst Roth17 Wissenschaftszeitvertragsgesetz II Zusätzlicher Befristungsgrund: Drittmittelbefristung Befristung zulässig, wenn die Beschäftigten überwiegend aus Mitteln Dritter finanziert werden, die Finanzierung für eine bestimmte Zeit und Aufgabe bewilligt ist und die Mitarbeiterin überwiegend der Zweckbestimmung dieser Mittel entsprechend beschäftigt wird Auf dieser Basis ist es möglich unbefristet zu befristen! Eine halbwegs planbare berufliche Perspektive im öffentlichen Wissenschaftssystem nicht möglich Ausweitung auch auf MitarbeiterInnen im technischen und Verwaltungsdienst

Horst Roth18 Tarifverträge für den öffentlichen Dienst I TVÖD ab 2005 (Bund und Gemeinden) gebührende Anerkennung durch Bezahlung erst zu beurteilen wenn die neuen Eingruppierungsregeln verhandelt sind keine wissenschaftsspezifische Teile

Horst Roth19 Tarifverträge für den öffentlichen Dienst II TV-L ab 2006 (Länder) ((ohne Hessen und Berlin)) gebührende Anerkennung durch Bezahlung erst zu beurteilen wenn die neuen Eingruppierungsregeln verhandelt sind Einstieg in Sonderregelungen für Beschäftigte in Hochschulen und Forschungseinrichtungen (§ 40 TV-L)

Horst Roth20 TV-L § - wissenschaftsspezifisch Anerkennung von Zeiten an anderen Hochschulen und im Ausland bei den Stufen zusätzlich zu allgemeinen Leistungszulagen weitere Leistungszulagen und Prämien möglich Drittmitteleinwerbungen können - auch im Team - gesondert belohnt werden

Horst Roth21 Perspektiven I Befristung in der Qualifikationsphase ok (DoktorandIn, Post-Doc) Tarifvertrag weiterentwickeln - Zukunftssicherungsaufschlag bei Befristung

Horst Roth22 Perspektiven II Befristung verantwortungsvoll handhaben - Perspektivengespräch in Verantwortung der Einrichtung – ehrliche Bilanzierung für Eignung in der Wissenschaft – ehrliche Bilanzierung über Entwicklungsmöglichkeiten – ehrliche Einschätzung über Karrieremöglichkeiten in der Wissenschaft unter Einbeziehuing der Arbeitsmarksituation

Horst Roth23 Quellen Beschäftigungsbedingungen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen - ver.di Schriftenreihe „Anstöße“, Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung, August 2007 Die Beschäftigungssituation von wisssenschaftlichem Nachwuchs - VS Research - Stephan Klecha, Wolfgang Krumbein (Hrsg), 2008 Lust und Frust am „Arbeitsplatz Hochschule“: Eine explorative Studie zur Arbeitssituation junger wissenschaftlicher MitarbeiterInnen - Beiträge zur Hochschulforschung, Heft 4, 29. Jahrg Boris Schmidt

Horst Roth24 Vielen Dank f ü r Ihre Aufmerksamkeit