 gewisse morph. Regeln leiten sich von den phon. Regeln ab

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 Präsentation transkript:

 gewisse morph. Regeln leiten sich von den phon. Regeln ab GRUNDBEGRIFFE DER PHONETIK UND PHONOLOGIE 1. Phonetik (griech. phonétikos = zum Ton gehörig) (Lautlehre) - gehört zu linguistischen Disziplinen zusammen mit: .................. - kann zur Grammatik gehören (breitere Auffassung)  gewisse morph. Regeln leiten sich von den phon. Regeln ab z.B.: substantivische Genitivendungen - des Erfolg(e)s x des Kleids  Grammatik im engen Sinne des Wortes = Grammatik im breiten Sinne des Wortes = P. & P. + M. + S. + + L. + Sem.

oder mit einer gramm. F-tion)  s Wort  r Satz  r Text  die tradit. Hierarchie der ling. Grundbegriffe: s Phon (e kleinste messbare aku. Einheit r gespr. Spr.)  s Phonem  s Morphem (e kleinste Spracheinheit mit einer Bedeut. oder mit einer gramm. F-tion)  s Wort  r Satz  r Text

1.1 Def. der Phonetik - beschäftigt sich mit Schallereignissen der sprachlichen Kommuni- kation in allen ihren Aspekten, d.h. sie untersucht die Produktion, Transmission, Rezeption vom Schall - untersucht die physikalischen Eigenschaften vom Laut während des Übertragungsprozesses, d.h. sie beschäftigt sich mit der physiologischen Tätigkeit von allen Organen, die man benutzt, wenn man spricht - die Lehre über die Art der einzelnen Laute (Vok., Kons., Diph.)

- beschäftigt sich mit den suprasegmentalen Merkmalen (Intonation, Rhythmus, Lautstärke, Tonhöhe) 1.2 Teilgebiete der Phonetik a) artikulatorische Ph. - Produktion der Laute b) akustische Ph. - die physik. Eigenschaften der Laute z.B.: Frequenz (Hertz), Dauer, Intensität c) auditive Ph. - Rezeption u. Analyse der Laute durch das Ohr, die Nervenbahn und das Gehirn

1.3 Disziplinen der Phonetik a) allgemeine Ph. - Erscheinungen, die in allen Sprachen gelten - grundsätzliche Erkenntnisse der Phonetik sind allgemein gültig in allen Sprachen b) spezielle Ph.- Ersch., die nur in 1 bestimmten Sprache gelten c) theoretische Ph. - d) praktische Ph. - wie man ausspricht u. welche Fehler man macht Interferenz = Übertragung muttersprachlicher Strukturen auf äquivalente Stru- kturen einer Fremdsprache

e) diachronische Ph. - f) synchronische Ph. - der heutige Stand der Aussprache u. ihre Varietäten 2. Das Phon (der Laut) - die Grundeinheit der Phonetik - die kleinste messbare akustische Einheit der gespr. Sprache - ein Phon hat immer folgende Eigenschaften: a) Quantität (Länge) b) Qualität (Klangfarbe) c) Intensität (Stärke) d) Tonhöhe (Akzent, Intonation)

- man unterscheidet 2 Lautklassen: a) Vokale (Selbstlaute) - die Atemluft strömt ungehindert durch den Mund Sondergruppe: der Diphthong = Verbindung von 2 Vokalen innerhalb einer Silbe - au, eu / äu (Läufer), ei /ai (Mai), ui (pfui) Vorsicht: „ie“ ist kein Diphthong! (z.B.: sie) b) Konsonanten (Mitlaute) – die Atemluft wird gehemmt p oder eingeengt f - das Deutsche umfasst 70 Laute

auch: funktionelle Phonetik, Phonemik, Phonematik 3. Phonologie (griech. „phon“ = Ton, Stimme) auch: funktionelle Phonetik, Phonemik, Phonematik - rein linguistische Disziplin - untersucht die Laute nicht materiell, sondern funktionell = die Lehre von den Lauten hinsichtlich ihrer Funktion für die Bedeutung der Wörter (Ziege x Züge, Weg x weg)

4. Das Phonem - die Grundeinheit der Phonologie - die kleinste bedeutungsunterscheid. Einheit der Sprache z.B.: können x kennen voll x faul Hand x Land  Phonem wird durch Phone realisiert 4.1 Das Phoneminventar - Gesamtheit der kleinsten distinktiven sprach. Einheiten - Phonembestand einer Sprache, der aufgrund der Minimalpaar- analyse (Phonemanalyse) ermittelt ist

Minimalpaar = 2 Wörter, die sich durch ein einziges Phonem unterscheiden z.B.: packe x backe /p/ x /b/ voll x faul /o/ x /au/ langen x lachen /ŋ/ x /x/ - was im Deutschen ein Phonem ist, muss nicht in einer anderen Sprache distinktiv sein z.B.: /e/ oder /ö/ sind im Tschechischen keine Phoneme - der dt. Phonembestand umfasst 17 Vokalphoneme u. 24 Konsonantenphoneme - der tsch. Phonembestand umfasst 10 Vokalphoneme u. 25 Konsonantenphoneme

5. Das Allophon (e Phonemvariante) = lautliche Variante eines Phonems a) fakultative (freie) Variante - die Wahl der Variante ist vom Spre- cher zu Sprecher willkürlich z.B.: Zungenspitzen-/Zäpfchen -r b) kombinatorische (stellungsbedingte) Variante - bei der Rea- lisierung der Phoneme kann nicht beliebig eine von ihren Vari- anten vorkommen z.B.: ich - Laut x ach - Laut

6. Das Graph - die kleinste analysierbare graph. Einheit eines Schriftsystems - Untersuchungsgegenstand der Graphetik Phon: [k] Graphen: k, q, g, ch, ck, x (Kiel, quer, Sarg, Fuchs, Rock, Boxer) Phon: [a:] Graphen: aa, ah, a (Saale, Wahl, Adler)

7. Das Graphem - die kleinste bedeutungsunterscheidende graph. Einheit eines Schriftsystems 8. Die Graphie - die formale Seite des Geschrieben = die Schreibweise - Opposition zur Phonie  Orthographie / Orthoepie

9. Das Homophon = ein Wort, das bei gleicher Aussprache verschiedene Bedeutung hat z.B.: die Wahl x der Wal 10. Das Homonym = ein Wort, das bei gleicher Aussprache u. gleicher Schreibweise verschiedene Bedeutung hat z.B.: der Heide x die Heide 11. Das Homograph = ein Wort, das bei gleicher Schreibweise verschiedene Bedeutung u. auch unterschiedliche Aussprache hat z.B.: übersetzen (přeplavit se) x übersetzen r Spielende x s Spielende

12. Anlaut / Auslaut / Inlaut Weitere Materialien: siehe www.pdf.upol.cz