Der SLRT Der Salzburger Lese- und Rechtschreibtest.

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 Präsentation transkript:

Der SLRT Der Salzburger Lese- und Rechtschreibtest. Verfahren zur Differenzialdiagnose von Störungen des Lesens und Schreibens für die 1. bis 4. Schulstufe Autoren: Karin Landel, Heinz Wimmer, Ewald Moser Verlag Hans Huber, 1997 Referentin: Sarah Fimpel

1. Testkonzept Dient Diagnose von Schwächen beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens in den Grundschuljahren. Schwerpunkt: seperate Erfassung der verschiedenen Teilfertigkeiten bei diesen Lernprozessen: Lesen: synthetisches u. automatisiertes Lesen Schreiben: lauttreues und orthographisches Schreiben Der Lesetest diagnostiziert differenzierter als der Schreibtest.

1. Testkonzept Zielgruppe: Normen liegen vor für: Ende 1.Klasse, Mitte u. Ende 2.Klasse, 3.Klasse, 4. Klasse. V.a. bei Kinder im unteren Leistungsbereich soll eine differenzierte Diagnose möglich sein. Anspruch der Autoren: Mit einem standardisierten Testverfahren eine individuelle Untersuchung von Kindern, die Auffälligkeiten im Lernprozess des Lesens und Schreibens zeigen, ermöglichen. Das Handbuch enthält umfassende Informationen zu Störungen des Lesens und Schreibens sowie Richtlinien zur Erstellung eines Förderprogramms.

2. Testaufgaben 2.1 Salzburger Lesetest Paralleltestversionen A und B, Auswahl liegt beim Testleiter Testdauer: ca. 10-15 Minuten Individualtest In fünf Subtests wird abgeprüft: >automatische Worterkennung >Textlesen >Lesen von Pseudowörtern

Zur Verfügung stehendes Material: Lesemappen in Form A und B 2.1 Salzburger Lesetest Zur Verfügung stehendes Material: Lesemappen in Form A und B Die Lesemappen enthalten 5 Subtests: Übungsblatt Wortlesen Häufige Wörter Zusammengesetzte Wörter (für Klasse 3 u. 4) Text lang (für Klasse 3 u. 4) Text kurz (für Klasse 1 u. 2) Übungsblatt Pseudowortlesen Wortunähnliche Pseudowörter Wortähnliche Pseudowörter (nicht für Klasse 1)

>Kind liest aus Lesemappe vor 2.1 Salzburger Lesetest Durchführung: >Kind liest aus Lesemappe vor >das Übungsblatt dient dazu, das Kind mit dem Testformat vertraut zu machen >bei den beiden Übungsblättern soll das Kind auf Lesefehler aufmerksam gemacht werden, die es möglichst selbst korrigieren soll >das Kind wird angewiesen, die Wörter möglichst in einem Fluss, ohne längere Pausen dazwischen, zu lesen, da das Hauptkriterium bei der Auswertung die Lesezeit ist >Es ist auch möglich, einzelne Subtests gesondert durchzuführen, wird jedoch nicht empfohlen, da geringe Aussagekraft >Die Reihenfolge soll eingehalten werden

Messung der Lesezeit: Exaktheit nötig, da Hauptkriterium 2.1 Salzburger Lesetest Protokollierung: >Tonbandaufnahme ermöglicht Überprüfung der Fehlerprotokollierung bzw. Nachstoppen der Lesezeit >Protokollbögen für Tester für unmittelbare Aufzeichnung der Leseleistung Messung der Lesezeit: Exaktheit nötig, da Hauptkriterium >Leseblatt ist zunächst verdeckt >Kind wird instruiert >bei Aufdecken des Blattes Druck auf Stopuhr >Nach Lesen des letzten Wortes Zeitstop

2.1 Salzburger Lesetest Abbruch: Wenn offenkundig, dass das Kind noch nicht alle Graphem-Phonembeziehungen kennt oder das Zusammenlauten noch nicht beherrscht. Es soll dann überprüft werden, ob das Kind zumindest bei den „Häufigen Wörtern“ einige Ganzwörter gespeichert hat. Die Lesemappe enthält eine Buchstabentafel, auf der überprüft werden kann, welche Buchstaben das Kind beherrscht.

>Pro falsch gelesenem Wort ein Lesefehler 2.1 Salzburger Lesetest Auswertung >Pro falsch gelesenem Wort ein Lesefehler >Selbstkorrekturen werden nicht als Fehler gewertet >bei den Subtests zu Pseudowörtern werden bestimmte Fehler toleriert (z.Bsp. st als „st“, Dehnungs-ie als „i-e“, und Beeinflussungen des Lautergebnisses durch Dialekt des Kindes oder Lautwahrnehmung des Testleiters) >die Anzahl der Lesefehler sowie die Lesezeit werden für jeden Subtest einzeln in den Protokollbogen eingetragen.

Kritikpunkte an den Aufgaben: 2.1 Salzburger Lesetest Kritikpunkte an den Aufgaben: Zeitfaktor als wichtigstes Argument: Risiko der Verfälschung der Ergebnisse, da Leseungenauigkeit mit schnellem Lesen wettgemacht werden kann und sorgfältig lesende Kinder Nachteile erzielen Undifferenzierte Analyse: Pro falsches Wort/ Pseudowort ein Fehler Liberalere Bewertung bei den Pseudowörtern: Analyse der Lesefehler könnte dennoch Diagnostik dienen Korrektur des Kindes beim Übungsblatt sinnvoll?

2.2 Salzburger Rechtschreibtest Paralleltestversionen A und B, Auswahl liegt beim Testleiter Testdauer: ca. 20-30 Minuten Als Individual- oder Gruppentest möglich Zur Verfügung stehendes Material: Protokollblatt in Form A und B >Es gibt zwei Versionen des Tests:Schüler der 1. u. 2. Klasse bearbeiten kürzere Version aus 25 Wörtern, Schüler der 3. u. 4. Klasse die längere Version, aus 49 Wörtern bestehend. >Items aus dem Handbuch

2.2 Salzburger Rechtschreibtest Durchführung: Jeder Schüler hat ein Protokollblatt vor sich liegen. Er trägt die vom Testleiter vorgelesenen (umgangssprachliche Artikulation) Items in die Leerstelle im Satz ein. Auswertung: Von einer detaillierten Fehleranalyse wird abgesehen. Unterscheidung zwischen nur drei Fehlertypen : Nicht lauttreuer Fehler (Fehlertyp N) Orthographischer Fehler (Fehlertyp O) Verstöße gegen Groß- und Kleinschreibung (Fehlertyp G) Die Summe der Fehler wird für jede Fehlerkategorie in die Auswertungstabelle auf dem Testbogen eingetragen.

Kritikpunkte an der Aufgabenstellung: 2.2 Der Rechtschreibtest Kritikpunkte an der Aufgabenstellung: Jüngere Schüler könnten beim Selbständigen Eintragen der Wörter auf den Bogen überfordert sein mit der Orientierung auf dem Blatt. Länge der Liste an Wörtern kann Konzentrationsfähigkeit übersteigen. Keine detaillierte qualitative Fehleranalyse.

3. Objektivität Durchführungsobjektivität: Durch Instruktionsvorgabe und kurze Durchführungsdauer (d.h. Aufmerksamkeit des Kindes kann wachgehalten werden) gegeben. Auswertungsobjektivität: Durch Anwendung von Normtabellen gegeben. Der Testleiter muss allerdings Rechtschreibfehler klassifizieren können. Interpretationsobjektivität: 1) Es muss beachtet werden, dass der Test speziell für Schüler mit Schwierigkeiten in Bereich Lesen und Schreiben konzipiert wurde. Daher differenziert er im mittleren und oberen Leistungsbereich nicht detailliert. 2) Im unteren Leistungsbereich geben die Prozentrangplätze teilweise keinen aussagekräftigen Aufschluss über den tatsächlichen Leistungsunterschied zweier Kinder.

4. Eichung und Normierung Lesetest: Lesefehler: Kritischer Wert (Prozentrang 10) für jeden Subtest in Normtabellen. Leseleistung gilt als auffällig, wenn die Fehleranzahl eines Kindes diesen kritischen Wert überschreitet. Soll immer in Zusammenhang mit Lesezeit betrachtet werden. Lesezeit: Prozentrangplatz für einen spezifischen Rohwert entsprechend gemessener Zeit. Sagt aus, wieviel Prozent der gleichaltrigen Kinder der Normierungsstichprobe eine höhere Lesezeit hatten als das getestete Kind.

4. Eichung und Normierung Schreibtest: Orthographische Fehler: Ablesen eines Prozentranges für den Rohwert aus den Normtabellen Nicht lauttreuer Fehler oder Verstoß gegen Groß- u. Kleinschreibung: Aus dem Vergleich mit den Normtabellen ergeben sich die kritischen Werte

5. Validität (Gültigkeit) Logische Validität ist gegeben: Es wird direkt gemessen, was beurteilt werden soll. Das Verfahren wurde auch an Außenkriterium Schulleistung validiert: a) bezüglich Leseleistung signifikante Korrelation zwischen Testergebnissen und Zeugnisnote in Deutsch b) Validation des Rechtschreibtest ergibt, dass Kategorie der orthographischen Fehler als Hauptkriterium herangezogen werden soll

6. Reliabilität (Zuverlässigkeit) Anhand Paralleltestmethode überprüft und erfüllt. Höhere Reliabilitätskoeffizienten für Lesezeiten als für Lesefehler. Deshalb soll die Lesezeit des Kindes als entscheidendes Kriterium zur Diagnostik bewertet werden.

7. Brauchbarkeit in sprachheilpäd. Diagnostik gibt raschen Überblick über die Lese- (und Schreibleistungen) eines Kindes im unteren Leistungsbereich Jedoch keine differenzierte Fehleranalyse beim Schreibtest, da die orthographischen Fehler nicht weiter spezifiziert werden. Hilft daher nicht beim Erstellen eines Förderprogrammes.