Prof. Dr. med. Hans G. Schlack, Bonn

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. med. Hans G. Schlack, Bonn Prävention und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter Chancen und Potentiale des interdisziplinären Ansatzes Prof. Dr. med. Hans G. Schlack, Bonn

Gesundheitliche Prävention ist eine traditionelle kinderärztliche Aufgabe erfolgreich durchgeführt insbesondere auf folgenden Gebieten: Impfungen, Infektionsprophylaxe Ernährungsberatung, Stillförderung Unfallprävention Kariesprophylaxe, Mundhygiene SIDS-Prophylaxe, Schlaf, Bettbeschaffenheit Vermeidung des Passivrauchens Neugeborenen-Screening auf angeborene Krankheiten Prof.Dr. H.G.Schlack, Bonn Forum Kindergesundheit Berlin 22.02.2017

„Neue Morbidität“ (etwa seit den1970er Jahren: Das Krankheitsspektrum verändert sich, aber die Zahl der betroffenen Kinder nimmt nicht ab) Merkmale der Neuen Morbidität: Weniger körperliche Krankheiten (nicht zuletzt wegen erfolgreicher Prävention) Mehr seelische und Verhaltensstörungen Mehr Entwicklungsstörungen der Sprache, der Motorik und des kognitiven Leistungsvermögens Mehr chronische Krankheiten, die z.T. seelisch bedingt sind: Übergewicht, Essstörungen Ausgeprägte Abhängigkeit von den sozio- ökonomischen und psychosozialen Lebens- bedingungen des Kindes Prof.Dr. H.G.Schlack, Bonn Forum Kindergesundheit Berlin 22.02.2017

„Soziale Benachteiligung“ ist mehr als nur eine materielle Mangelsituation sie verändert das Familienklima, sie erschwert die Fähigkeit von Eltern, die seelischen Grundbedürfnisse der Kinder zu erfüllen, sie führt dadurch zu geringerer Stabilität der seelischen Gesundheit. Die Folge ist eine mangelhafte Ausschöpfung des individuellen Entwicklungspotenzials: Nur wer seelisch stabil ist, macht das Beste aus seinen Möglichkeiten. Prof.Dr. H.G.Schlack, Bonn Forum Kindergesundheit Berlin 22.02.2017

Verstärkte Hinwendung der pädiatrischen Prävention auf die Sorge für die seelische Gesundheit der Kinder Wahrnehmung und Beachtung psychosozialer Risiko-Belastung Früherkennung von Entwicklungsstörungen Vermittlung notwendiger Maßnahmen jenseits der ärztlichen Praxis, Vernetzung mit Jugend- und Sozialhilfe sowie öffentlichem Gesundheitsdienst Prof.Dr. H.G.Schlack, Bonn Forum Kindergesundheit Berlin 22.02.2017

Schlüsselstellung der Kinder- und Jugend-ärzte für die frühe Prävention Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, Vertrauensvorschuss Niederschwelligkeit, fast alle Kinder werden erreicht U-Programm (Früherkennungsuntersuchungen) bietet gute strukturelle Voraussetzungen für Erfassung körperlicher und seelischer Risiken Persönliche, mündliche Beratung bietet die beste Form der Informationsvermittlung Prof.Dr. H.G.Schlack, Bonn Forum Kindergesundheit Berlin 22.02.2017

Kooperationspartner der Kinder- und Jugendärzte in der Praxis für die interdisziplinären Präventionsaufgaben Netzwerk der Frühen Hilfen in der Zeit vor, bei und nach der Geburt Interdisziplinäre Frühförderung bei Entwicklungsstörungen in den ersten Lebensjahren bis zur Einschulung Sozialpädiatrische Zentren bei Entwicklungs- störungen und Behinderungen aller Altersstufen bis zum 18. Lebensjahr Prof.Dr. H.G.Schlack, Bonn Forum Kindergesundheit Berlin 22.02.2017