Heizungen modernisieren: Bedeutung für Wirtschaft und Klima

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 Präsentation transkript:

Heizungen modernisieren: Bedeutung für Wirtschaft und Klima Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency Herbert Lechner | 26. März 2019

Raumwärme und Gebäude Im Fokus der Energie- und Klimapolitik Anteil am energetischen Endverbrauch 2017 Anteil an den Treibhaus- gasemissionen 2017 Raumwärme Haushalte 17% Raumwärme Sonstige Gebäude 10% 10% „Raumwärme“ inkl. Warmwasser, Klimatisierung

Anknüpfend an bisheriger Entwicklung bei Raumwärme „...verstärkt Akzente setzen“ (#mission2030) trotz +12% Hauptwohnsitze und+15% Gesamtnutzfläche: Energieverbrauch stabil Raumwärme: Energetischer Endverbrauch in TJ seit 2005: minus-34% teilweise durch „Auslagerung“ in Energiebereitstellung (Strom/Fernwärme) 8,3 Gebäude: Treibhausgasemissionen in Mio. t Zielwert 2030: 5 Mio. t CO2

Heizungsmodernisierung ist ein wesentlicher Hebel Bestand beträgt 2,2 Millionen Heizkessel Wohnungen/Hauptwohnsitze 2015/2016 gg. 2003/2004 Insgesamt + 11% Biomasse + 4% Heizöl - 32% Erdgas +1% Fernwärme +72% „direkt“ = Wohnungen, die nicht zentral beheizt werden 2,2 Mio. Anzahl der „direkt“ über Kessel beheizten Wohnungen nimmt ab (- 13%)

Heizungsmodernisierung ist ein wesentlicher Hebel Geringe Tauschrate führt zu Überalterung Scheitholz Erdgas Heizöl Pellets

Heizungsmodernisierung ist ein wesentlicher Hebel Kesselstatistik und Altersstruktur synchron Jährliche Installationen von Heizsystemen (Neu und Austausch) Erdgas Wärmepumpe Pellets, Hack-gut, Scheitholz Heizöl

Kesselmodernisierung Ein Szenario für „verstärkte Akzente“ Ziel: Im Jahr 2030 sind die Kessel in Wohngebäuden maximal 20 Jahre alt dazu läuft ab 2020 ein Tauschprogramm Betrachtet wird der derzeitige Kesselbestand, nicht die künftig neu installierten Kessel (in neuen Wohnungen/Gebäuden) Es erfolgt nicht nur eine Erneuerung, sondern auch ein teilweiser Fuel-Switch im Sinne der Intentionen der #mission2030 Wärmestrategie wird diese Intentionen konkretisieren Das Szenario zeigt die energie- und klimapolitische „Reichweite“ der Einzelmaßnahme „Kesselmodernisierung“

ausgelöste Investitionen 18,5 Mrd. Euro Ein Szenario für „verstärkte Akzente“ Bedeutung für Wirtschaft Bis 2030 werden 67% des derzeitigen Kesselbestands modernisiert Es werden pro Jahr 145.000 Kessel (inklusive Wärmepumpen) ersetzt Dies bedeutet in etwa Verdopplung des Kesselabsatzes lt. „Kesselstatistik“ (Kostenbasis laut „AEA-Heizkostenvergleich“) Über 10 Jahre ergeben sich Investitionen von 18,5 Mrd. Euro für Kessel und Montage Damit werden pro Jahr 14.800 Arbeitsplätze gesichert/geschaffen. Wertschöpfung von jährlich 1,17 Mrd. Euro 67 % modernisiert (145.000 pro Jahr) ausgelöste Investitionen 18,5 Mrd. Euro

minus 41 % Energieverbrauch Ein Szenario für „verstärkte Akzente“ Bedeutung für das Klima Bis zum Jahr 2030 kommt es zu einer Reduktion des Energieverbrauchs für Raumwärme um 41% bzw. 87 PJ Die damit verbundene Verringerung der Energiekosten beträgt 27 % (ohne Berücksichtigung von Energie- preissteigerungen) bzw. 914 Mio. Euro. Die Treibhausgasemissionen sinken um 49%, absolut um 3,8 Mio. t CO2äqu (Reduktionsziel laut #mission2030: 3 Mio. t) minus 41 % Energieverbrauch (minus 87 PJ) minus 49 % Emissionen (minus 3,8 Mio. t CO2äqu)

Ein Szenario für „verstärkte Akzente“ Fast schon die Zusammenfassung Gebäude und Raumwärme sind ein Schlüsselbereich der #mission2030 Der Kesselbestand ist überaltert, die Tauschrate niedrig „Verstärkte Akzente“ zur Modernisierung bringen Impulse für Wirtschaft und Beschäftigung reduzieren den Energieverbrauch bzw. Importbedarf senken die Energiekosten und Ausgaben für Energieimporte ermöglichen zugleich den Fuel-Switch Richtung fossilfreie Heizung und führen so zu einer signifikanten Verringerung der Treibhausgasemissionen Die beste Lösung wäre immer die Gesamtsanierung von Gebäudehülle und –technik. Zumindest die Kombination von Kesseltausch und z.B. Dämmung der obersten Geschossdecke wäre anzustreben. Ein Modernisierungsfahrplan kann dabei helfen.

5 energy styles Alles eine Rechnung ohne den Wirt? Der Wurm muss dem Fisch schmecken. Kostenbewusster Materialist 24 % sorgloser Verschwender 16 % Orientierungsloser Umweltsünder 12 % 5 energy styles zögerlicher Technikverweigerer 21 % Ökologie-verantwortlicher 27 %

Ihr Ansprechpartner Herbert LechnerProf. Mag. Stellvertretender Geschäftsführer Wissenschaftlicher Leiter Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency herbert.lechner@energyagency.at T. +43 (0)1 586 15 24 -121 Mariahilfer Straße 136 | 1150 Wien | Österreich www.energyagency.at @at_AEA