Der soziale Ökofeminismus

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 Präsentation transkript:

Der soziale Ökofeminismus

1 Motivation Feminismus gilt als überholt Ökologie als Staatsaufgabe Biologismus Maskulinismus Poststrukturalismus Ökologie als Staatsaufgabe Managerradikalismus Irrationalismus: Tiefenökologie und Spiritualismus

1 Motivation Was ist ein linkes Projekt? “alle Verhältnisse umzuwerfen…” “zu interpretieren” und “zu verändern” Humanismus als Grundlage Erkenntnisfähigkeit & Wahrheitsanspruch

2 Herrschaftskritik, Anarchismus positives Menschenbild Vernunft (Rousseau) gegenseitige Hilfe (Kropotkin) Selbstverbesserung (Godwin) grundlegende Kategorie: Herrschaft Sozialökologie: Hierarchie zurück zur Natur? – Entfaltung der Kultur

3 Ökologiedefizite im Anarchismus Begeisterung für Technik: Arbeit besiegen technologische Utopien Der Zauberer Wissenschaft befähigt den Menschen, alle Schwierigkeiten zu meistern und alle Hindernisse zu überwinden. (Berkman, ABC des Anarchismus) grenzenlose Ressourcen angenommen Ökologie und Umweltschutz als romantische und völkische Projekte

4 male chauvinism im Anarchismus Proudhon: Heim und Herd als natürliche Aufgabe der Frau Bakunin: Bekenntnis zur Gleichheit (“vom Manne verschieden […] aber ihm nicht nachsteht”) keine praktische Konsequenz Kropotkin: in Befreiung der Menschheit “mitgedacht” Reproduktion

5 Radikalfeminismus Patriarchat als Teil der zu überwindenden Gesellschaft Bewegung innerhalb der Linken angefeindet als bürgerlich (Ignoranz der Tradition von Revolutionärinnen) innerlinke Rechtfertigung nötig Analyse: was ist die Rolle des Patriarchats? Patriarchat älter als Kapitalismus & Staat

6.1 Frau und Natur: Gleichsetzung das ursprüngliche Andere Lebensbejahende weibliche Natur nekrophile Kultur der Männer Mary Daly, Susan Griffin alte männliche Konstruktion übernommen: Frauen näher an Natur, Kultur Männersache

6.2 Frau und Natur: kultureller Feminismus zerstörerische patriarchale Kultur Matriarchat: Jungsteinzeit das kulturelle Andere weibliche und männliche Wesenseigenschaften Übernahme patriarchaler Vorstellungen, Biologisierung Wandel durch überlegene weiblich geprägte Kultur

6.2 Kultureller Feminismus moralischer Individualismus: persönliche Eigenschaften als Handlungsbasis Nähe zur Natur, ursprüngliches ökol. Verständnis Spiritualität: Göttin Intuition Öffnung für Irrationalismus

6.3 Frau und Natur: Strategie Mythos schaffen: mobilisieren Biologismus ablehnen patriarchalen Mythos als Ideologie übernehmen?

7.1 Bruch mit der Linken: Irrationalismus Vernunft und Wissenschaft als männlich Absage an Universalismus der Aufklärung Menschen geleitet durch dunkle Mächte: Tradition Biologie Übernatürliches Mythos Verherrlichung vorbürgerlicher Zustände

7.2 Bruch mit der Linken: Anpassung Herrschaft und Klassen als Ausprägungen des Patriarchats Patriarchat fällt  alle Herrschaft fällt Möglichkeit für Liberale im Feminismus Sozialismus, Anarchismus als männlich gesehen  bekämpfte Vorstellung übernommen

8.1 Sozialer Ökofeminismus feministische Sozialökologie Anspruch: linke Großtheorie Ethik des Sorgens in Frauen und Männern in Männern stärker unterdrückt biologische Wesensunterschiede? “offene Position”

8.1 Sozialer Ökofeminismus Herrschaftsformen existieren unabhängig vom Patriarchat: auch Männer als “die Anderen” welche Ideologien & Strukturen hindern Frauen, “das ganze Potential ihrer Humanität zu entfalten”? also: die ganze Gesellschaft umwerfen

8.1 Sozialer Ökofeminismus Determinismus durchbrechen handlungsorientiert “indem er dazu auffordert” Naturbeherrschung als Resultat gesellschaftlicher Herrschaft Geschichte von Hierarchie und Herrschaft Differenz ohne Hierarchie

8.2 Sozialer Ökofeminismus: Utopie Trennung öffentlich/privat aufheben Ursprung der Frauenunterdrückung Öko-Kommunalismus: Integration Stadt & Land Kommunale Selbstverwaltung allgemeine Beteiligung Städtebünde ökologische, dezentrale Technik

8.3 Kritik und Aktion Bezog sich auf Neue Soziale Bewegungen Enttäuschung, Hierarchiebildung, Anpassung Biehls Abkehr vom SÖF (“Sozialdemokratie”) andere Situation in BRD: Etatismus “Scheitern”? Anspruch halten, Zeit nutzen

Institut für Sozialökologie Vermont Biehl: “Der soziale Ökofeminismus” www.social-ecology.org Biehl: “Der soziale Ökofeminismus” http://www.anarchismus.at/txt5/biehl1.htm