Experimentelle Psycholinguistik

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 Präsentation transkript:

Experimentelle Psycholinguistik Prof. Dr. Petra Schulz

2. Sitzung am 17.4.2012 Einführung II

Agenda Grundfragen der Spracherwerbsforschung KURZREFERAT Generierung experimenteller Ideen: Allgemein und im Spracherwerb Gruppeneinteilung © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Organisatorisches Informationen über die Arbeitseinheit Deutsch als Zweitsprache www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/inst_psychling/DaZ Informationen zum Seminar: downloads von Folien etc. http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/inst_psychling/DaZ/Studium/aktuelles_Semester/SS12 Benutzername: SS12 Kennwort: Trau12be © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Leistungen/Scheine Für alle: Regelmäßige und aktive Teilnahme Lesen der Basistexte  im Seminarplan unterstrichen und * in der Bibliographie Für einen Teilnahmeschein: Übernahme eines Kurzreferats Für einen Leistungsschein: Planung, Durchführung, Präsentation und schriftliche Dokumentation eines Experimentes © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Anforderung – Kurzreferate Bedingung für einen Teilnahmeschein Ziel: Vorstellung einer Forschungsmethode 15 min Länge Verbindlicher Seminartext (= unterstrichen im Seminarplan) + angegebene Zusatzliteratur Zusatzliteratur: im Semesterapparat (3. Stock in der Bibliothek) Visualisierung für die Seminarteilnehmer (z.B. ppt oder OHP- Folien oder Handout) Nicht mehr als 15 Folien, bitte bis Freitag vor dem Referat schicken, jeweils eine Sitzung vorher bei mir melden Aufgabe/Übung für die Studierenden nach dem Referat © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Anforderung – Experiment Bedingung für einen Leistungsschein – in Gruppenarbeit Planung Erstellung eines Exposés für das Experiment  Vorstellung und Diskussion der Experimente im Plenum Durchführung Datenerhebung Besprechung der Daten und Vorbereitung der Präsentation Präsentation Vorstellung der Experimente im Plenum Schriftliche Dokumentation Verbindlicher letzter Abgabetermin für die Dokumentation des Experiments: 30.9.2012 © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

KURZREFERAT: Grundfragen der Spracherwerbsforschung © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Zentrale Fragen Welche sprachlichen Fähigkeiten werden unter welchen Voraussetzungen auf welche Weise erworben? Welches Wissen über Sprache haben Kinder? Wie spiegelt sich dieses Wissen in Sprachgebrauch und Sprachverstehen wider? © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Zwei Probleme für jede Spracherwerbstheorie … © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

I. Lernbarkeitsproblem Wie kann das Kind das komplexe System der Sprache erwerben? Eine Antwort: Der Hypothesenraum des Sprachlerners ist durch bestimmte angeborene Prinzipien oder Fähigkeiten stark eingeschränkt (z.B. Parameter der UG) © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

II. Entwicklungsproblem Warum erstreckt sich der Spracherwerb über mehrere Jahre? Warum und wie ändern Lerner ihre Sprachsystem ihre Wissenssystem trotz geglückter Kommunikation von Anfang an? Wie lässt sich die Sequenz der einzelnen Entwicklungsphasen erklären? © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

II. Entwicklungsproblem Antworten (A) Häufigkeit im Input, Ableitung von Generalisierungen aus dem Input (B) Trotz UG benötigt Kind Zeit, um den sprachlichen Input seiner Umgebung zu analysieren und daraus jeweils sein eigenes grammatisches System zu konstruieren und das bestehende zu modifizieren („Fortschritt durch Widerspruch“) © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Besonderheiten der Spracherwerbsforschung Zugang zum kindlichen Sprachsystem ist erschwert Kindersprache kann nicht gelernt werden (vs. Methoden der Feldforschung) Gefahr der Überinterpretation und Reduktion Junge Kinder können keine bzw. nur indirekte Grammatikalitätsurteile abgeben (vs. Erwachsene) Kindersprache ist kein stabiles System Sprachkompetenz entwickelt sich fortlaufend In jeder Entwicklungsstufe sind temporäre Inkonsistenzen möglich © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Relevanz der Methode Qualität der Methode bestimmt Qualität des Erkenntnisgewinns Methoden beeinflussen Fragestellungen Produktionsdaten z.B. erlauben keinen Aufschluss über die kindliche Interpretation Methoden beeinflussen Untersuchungsergebnisse z.B. Ja-Bias bei Beurteilungsaufgaben © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

How to get an experimental idea? Arbeitsauftrag: Verlassen Sie den Seminarraum und gehen Sie dahin, wo Sie Personen beobachten können. Notieren Sie in Zweiergruppen mögliche experimentelle Fragen, die sich beim Beobachten ergeben. Achtung: Ihre Fragen müssen den ROT-Test bestehen … (Martin, 2007) © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012

Generierung experimenteller Ideen ROT-Test: Repeatable? Observable? Testable? © Petra Schulz Experimentelle Psycholinguistik SS 2012