Bonding- Frühentwicklung und Störungen der Eltern-Kind-Kommunikation Dr. Petra Sobanski Leitende Oberärztin Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik

Bonding (Wikipedia) Im Mittelpunkt dieses prozess- und erfahrungsorientierten Therapieansatzes steht die Befriedigung der lebensnotwendigen und neurobiologisch verankerten psychosozialen Grundbedürfnisse nach körperlicher Nähe (Bonding) und emotionaler Offenheit, Bindung, Autonomie, Selbstwert, nach körperlichem Wohlbehagen, nach Lust- und Lebenssinn.

Bonding 2 Es sollen die Verletzungen innerhalb der Bindungen zu Eltern, Geschwistern und anderen prägenden Bindungspersonen aktiviert und die damit verbundenen Gefühle, negativen Einstellungen, körperlichen Blockierungen und zerstörerischen Verhaltensmuster durchgearbeitet werden.

00. Monat 2018 Die künstliche Pflegemutter: Baby-Inkubatoren 1896 auf einer Ausstellung in Berlin

Die Anfänge des Kangarooings Bereits in den 1970er Jahren wandten kolumbianische Mediziner diese Methode an. Eine aus der Not geborene Idee: weil es keine Brutkästen und keine medizinischen Versorgungsmöglichkeiten für Frühgeborene gab, wickelten die Ärzte die Winzlinge Tag und Nacht auf Mamas Brust, um sie so warm zu halten. Das Ergebnis überzeugte: überraschend viele Kinder überlebten. Inzwischen hat sich diese Methode weltweit etabliert.

David Levy, 1939 Bewusstsein für die traumatischen Auswirkungen von Regelungen, mit den Krankenhäuser Eltern von ihren Kindern fernhielten. Wegweisende Studien münden in Konzepte, mit denen Eltern ermutigt wurden, bei einem Krankenhausaufenthalt ihres Kindes an der Seite zu bleiben.

RIG´s, Daniel Stern, 1992 „Respresentations of interactions generalized“ Von Anfang an bestehender interaktiver Austausch zwischen Sgl und Mutter (versus Modell des „autistische“ Sgl´s). Diese Interaktionserfahrungen, bestehend aus Handlungsmustern und Affekten, werden zu general. Interaktionserfahrungen, ein „inneres Arbeitsmodell“ für spätere Bindungs- und Beziehungserfahrungen.

00. Monat 2018 „Melodie des Lebens?“

Susan W. Coates, 2018 Kleine Kinder sind in der Lage, symbolische Repräsentationen erlittener Traumata und somatischer Erinnerungen an sie zu bilden. Außerdem wissen wir heute, dass bei Ihnen auch weitere Gedächtnis-Fähigkeiten viel weiter entwickelt sind, als vor dreißig Jahren noch angenommen wurde, und dass diese Fähigkeiten schon im vorsprachlichen Stadium den Kern eines episodischen Gedächtnissystems umfassen.

00. Monat 2018 Kinder unter drei Jahren sind zwar in der Regel noch nicht in der Lage, das Trauma in Worte zu fassen. Doch in seinem Spiel werden Anzeichen für das Wiedererleben des Traumas erkennbar sein. Das aktuelle Bindungssystem nimmt in jedem Fall als vermittelnder Faktor Einfluss darauf, wie sich das traumatische Ereignis auf das Kind auswirkt. Wenn das Trauma Teil einer Bindungsbeziehung ist und aus ihr heraus entsteht … wird dies die Situation für das Kind wahrscheinlich verschärfen. Falls sowohl das Kind als auch seine Bezugsperson das Trauma erleiden, wird sich dessen Wirkung verstärken. Susan w. Coates, 2018, Psyche

Meltzoff & Moore, 1983 Ein NG kann bereits wenige Minuten nach Geburt Gesichtsausdrücke nachahmen, Gesten und Kopfbewegungen imitieren. Mit einem Monat sind sie in der Lage einen visuellen Gegenstand zu identifizieren, der einem Gegenstand entspricht, den sie im Mund haben.

De Casper Spence, 1986 NG erkennen die Stimme ihrer Mutter, sie erkennen sogar eine Kindergeschichte, die die Mutter ihnen im letzten Drittel der Schwangerschaft vorgelesen hat.

00. Monat 2018 Ekel, Überraschung und Interesse/Neugier existiert seit Geburt spätestens ab 6. Woche zusätzlich Freude (ev schon früher) 3.-4. Monat Traurigkeit und Ärger 6.-8. Monat Furcht Eltern reagieren auf Gesichtsausdrücke, motorische Bewegungen des Kindes, aber eben häufig nicht getrennt vom eigenen Erleben und der eigenen Gefühlswelt. „social referencing“ bei ängstlichen versus ausgeglichenen Bezugspersonen „shared attention“ versus „joint attention“ Ab 8. Monat kann ein Kind der Blickrichtung folgen, aber es wird dann auch immer häufiger überprüfen, ob die Mutter seiner Blickrichtung folgt. Sichere Bindung erlaubt Exploration und das ist die Grundlage für die psychomotorische Entwicklung in jedem Lebensbereich.

Die sichere Bindung Die frühe Bindung besteht im affektiven Band zwischen Mutter und Kind, das dem Letzteren hilft zu überleben, indem es sich auf den Schutz durch den Erwachsenen verlässt (Bolby 1969). Das Bindungssystem, das sich im Lauf des ersten Lebensjahres entwickelt, bleibt während des gesamten Lebens aktiv (Brisch 2008).

A. Lieberman, 2015 Kleine Kinder können mit Stress und Trauma fertigwerden und zur Entwicklungsdynamik zurückkehren, wenn die Betreuungspersonen sie im Gegenzug Geborgenheit und Berechenbarkeit erleben lassen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Aufruf zur Vernetzung der Psycho - Somatik