11. Netzwerkkonferenz Armut - Auswirkungen für Kinder und Jugendliche

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 Präsentation transkript:

11. Netzwerkkonferenz Armut - Auswirkungen für Kinder und Jugendliche Gesundheitliche Aspekte „Info über KIGGS“

(Impfdaten regional) (Zahngesundheit regional) Zusammenfassung (Landeskinderschutzgesetz: U-Untersuchungen) KIGGS-Studie (2003 – 2006) → 2010 DAK-Studie (2016) (Impfdaten regional) (Zahngesundheit regional) Zusammenfassung

Landeskinderschutzgesetz Teilnahmequote an den U-Untersuchungen (U4 – U9) Erhebung im Rahmen der Einschulungsuntersuchung zum Schuljahr 2018/19 (Routinedaten)

Einschulungsuntersuchung 2018/19 schwarz: alle Kinder mit U-Heft (N=2590; 92,2 %) grün: Kinder ohne Migrationshintergrund (N=1782 Hefte; 97,7 %) rot: Kinder mit Migrationshintergrund (N=660 Hefte; 79,8 %)

Definition Migrationshintergrund Ein Migrationshintergrund wird nach einem für Rheinland-Pfalz gültigen Konsens dem Kind dann zugeordnet, wenn das Kind selbst nicht in Deutschland geboren ist und mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren ist beide Eltern nicht in Deutschland geboren und/oder nichtdeutscher Staatsangehörigkeit sind.                         

Definition Migrationshintergrund 1. Beide Eltern nicht in Deutschland geboren = Migrationshintergrund 2. Beide Eltern keine deutsche Staatsangehörigkeit = Migrationshintergrund 3. Ein Elternteil nicht in Deutschland geboren: wenn der andere Elternteil keine deutsche Staatsangehörigkeit hat = Migrationshintergrund 4. Ein Elternteil nicht in Deutschland geboren: wenn das Kind ebenfalls nicht in Deutschland geboren wurde = Migrationshintergrund 5. alle anderen Fälle = kein Migrationshintergrund

Anteil Migrationshintergrund (ESU 2018/19) 2824 ES-Kinder (1895 MYK, 929 KO) 2651 (93,9 %) zuordnungsfähig zu „Migrationshintergrund ja/nein“ Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) („frischer“ Migrationshintergrund: ca. 5 %) LK Mayen-Koblenz: 28,9 % (Vorjahr: 27,5 %; Vvj: 31,8 %) („frischer Migrationshintergrund“: ca. 2 %)

Fazit: Teilnahme an der U-Untersuchung nicht vom Einkommen abhängig günstige Auswirkungen auf die Impfquoten Einflussfaktor Migrationshintergrund Kostenübernahme aus Landesmitteln möglich in Einzelfällen „inverse“ Situation (Impfverweigerer, Systemkritiker)

KIGGS-Studie: Gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland aus: Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes veröffentlicht 2010 (RKI) Basis: KIGGS-Studie 1. Welle (2003 – 2006) 17641 Jungen und Mädchen (0 – 17 Jahre) (Vallendar!) zeitlich vor der aktuellen Migrationswelle Langzeitstudie (nicht nur Querschnittsuntersuchung)

Kriterien zur Ermittlung des Sozialstatus in KIGGS Schulbildung und berufliche Qualifikation (zusammen) (1-7 Punkte) Haushaltsnettoeinkommen (1 – 7 Punkte) Berufliche Stellung (1 – 7 Punkte) für Mutter und Vater separat berechnet; der höhere Wert wurde dem Haushalt (d.h. Kind/Jugendlichen) zugewiesen bei getrennt lebenden Eltern wurde der Elternteil zugrunde gelegt, bei dem das Kind überwiegend lebt

Sozialstatus in KIGGS (0 – 17 Jahre) niedrig: 28 % (3 bis 8 Punkte) mittel: 45 % (9 bis 14 Punkte) hoch: 27 % (15 bis 21 Punkte)

Einschätzung des Gesundheitszustandes durch die Eltern als „mittelmäßig“ bis „sehr schlecht“ nach Sozialstatus in % JUNGEN

Einschätzung des Gesundheitszustandes durch die Eltern als „mittelmäßig“ bis „sehr schlecht“ nach Sozialstatus in % MÄDCHEN

Unfälle im Straßenverkehr in den letzten 12 Monaten (in %)

Psychische und Verhaltensauffälligkeiten (standardisiertes Verfahren) 3-17 J.: Jungen 9 %, Mädchen 5 % JUNGEN

Psychische und Verhaltensauffälligkeiten (standardisiertes Verfahren) 3-17 J.: Jungen 9 %, Mädchen 5 % MÄDCHEN

ADHS (gesamt: 5 %) (unter Einbeziehung der Diagnosen, die von einem Arzt oder Psychologen gegenüber den Eltern geäußert wurden) JUNGEN

ADHS (gesamt: 5 %) (unter Einbeziehung der Diagnosen, die von einem Arzt oder Psychologen gegenüber den Eltern geäußert wurden) MÄDCHEN

Verdacht auf Essstörungen (11 – 17 J Verdacht auf Essstörungen (11 – 17 J.: 22 %; Mädchen 29 %; Jungen 15 %) JUNGEN

Verdacht auf Essstörungen (11 – 17 J Verdacht auf Essstörungen (11 – 17 J.: 22 %; Mädchen 29 %; Jungen 15 %) MÄDCHEN

Verzehr von frischem Obst – weniger als einmal am Tag JUNGEN

Verzehr von frischem Obst – weniger als einmal am Tag MÄDCHEN

Übergewicht insgesamt: 15 % (3 – 17 Jahre); 6 % adipös 3 – 10 Jahre: 12 %; 11 – 17 Jahre: 18 % Zunahme seit Referenzpopulation: ca. 50 % (adip.: ca. 100 %) JUNGEN

Übergewicht MÄDCHEN

Körperlich-sportliche Inaktivität 3 – 10 J Körperlich-sportliche Inaktivität 3 – 10 J.: Elternbefragung nach Sport (nicht vereinsgebunden!) 11 – 17J.: „richtig ins Schwitzen“, „außer Atem kommen“ JUNGEN

Körperlich-sportliche Inaktivität 3 – 10 J Körperlich-sportliche Inaktivität 3 – 10 J.: Elternbefragung nach Sport (nicht vereinsgebunden!) 11 – 17J.: „richtig ins Schwitzen“, „außer Atem kommen“ MÄDCHEN

Rauchen (aktuell), Alkohol (wöchentlich), Haschisch/Marihuana (jemals) 14 – 17 Jahre JUNGEN

Rauchen (aktuell), Alkohol (wöchentlich), Haschisch/Marihuana (jemals) 14 – 17 Jahre MÄDCHEN

Passivrauchbelastung „mindestens mehrmals pro Woche“ JUNGEN

Passivrauchbelastung „mindestens mehrmals pro Woche“ MÄDCHEN

Welche Rolle spielt das (Äquivalenz)-Einkommen relativ zu Berufsstatus und Erwerbsstatus der Eltern? Das Äquivalenzeinkommen ist das Einkommen, das jedem Mitglied eines Haushalts, wenn es erwachsen wäre und alleine leben würde, den gleichen (äquivalenten) Lebensstandard ermöglichen würde, wie es ihn innerhalb der Haushaltsgemeinschaft hat. Dazu wird das Einkommen des gesamten Haushalts addiert und anschließend aufgrund einer Äquivalenzskala gewichtet. Die Gewichtung richtet sich nach Anzahl und Alter der Personen der Haushaltsgemeinschaft. Das Äquivalenzeinkommen ist ein Pro-Kopf-Einkommen (Quelle: Wikipedia)

Gewichtung beim Äquivalenz-Nettoeinkommen Erwachsener mit höchstem Nettoeinkommen = Faktor 1 weitere Erwachsene oder Jugendliche ab 14 Jahre = Faktor 0,5 Kind unter 14 Jahre: Faktor 0,3 (unterschiedliche Bedarfe und Synergismen)

Beispiel: ein Elternteil 40000 netto anderer Elternteil 20000 netto Kinder 15 und 8 Jahre ohne Einkünfte Gesamt-Netto: 60000 Euro Faktoren: 1 + 0,5 + 0,5 + 0,3 = 2,3 60000 Euro / 2,3 = 26087 Euro d.h. etwas über Median (2016: 21275 Euro) Armutsgefährdungs-Grenze = 60 % des medianen NÄK im Beispiel: 60 % von (21275 x 2,3) = 29360 Euro (netto)

Netto-Äquivalenzeinkommen in der EU (Median-Wert) 2016

Allgemeiner Gesundheitszustand als „sehr gut“ angegeben Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) rote Zahlen = statistisch signifikant JUNGEN, 3 bis 17 Jahre

Allgemeiner Gesundheitszustand („sehr gut“) Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) MÄDCHEN, 3 bis 17 Jahre

Psychische und Verhaltensauffälligkeiten Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN, 3 bis 10 Jahre (mütterliche Bildung hat größeren Einfluss als väterliche Bildung: KIGGS 2009-2012; Kinder 3 – 10 Jahre)

Psychische und Verhaltensauffälligkeiten Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) MÄDCHEN, 3 bis 10 Jahre

Psychische und Verhaltensauffälligkeiten Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN, 11 bis 17 Jahre

Psychische und Verhaltensauffälligkeiten Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) MÄDCHEN, 11 bis 17 Jahre

Verdacht auf Essstörungen Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN, 10 bis 17 Jahre

Verdacht auf Essstörungen Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) MÄDCHEN, 10 bis 17 Jahre

Übergewicht Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN, 3 bis 10 Jahre

Übergewicht Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) MÄDCHEN, 3 bis 10 Jahre

Übergewicht Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN, 11 bis 17 Jahre

Übergewicht Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) MÄDCHEN, 11 bis 17 Jahre

Sportliche Inaktivität Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN, 3 bis 10 Jahre

Sportliche Inaktivität Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) MÄDCHEN, 3 bis 10 Jahre

Sportliche Inaktivität Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN, 11 bis 17 Jahre

Sportliche Inaktivität Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) MÄDCHEN, 11 bis 17 Jahre

Passivrauchen in der Wohnung Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN und MÄDCHEN, 0 bis 2 Jahre

Passivrauchen in der Wohnung Odds Ratio (Referenzwert = 1,0) (Berufsstatus: niedrig / einfach+mittel / gehoben+hoch) JUNGEN und MÄDCHEN, 0 bis 17 Jahre

Allgemeiner Gesundheitszustand („sehr gut“) Ä = Äquivalenzeinkommen B = Berufsstatus E = Erwerbsstatus (…) = Trend, der Signifikanz verfehlt Jungen, 3 – 10 und 11 – 17: Ä, B Mädchen, 3 – 10 und 11 – 17: Ä, B

Psychische und Verhaltens-Auffälligkeiten Jungen, 3 – 10 und Mädchen, 3 – 10: Ä, B, (E) Jungen, 11 – 17: Ä (B, E) Mädchen, 11 – 17: (Ä) B, E

Essstörungen (Verdacht auf …) Jungen, 11 – 17: Ä, B, (E) Mädchen, 11 – 17: Ä, B

Übergewicht Jungen, 3 – 10: (Ä, B, E) Mädchen, 3 – 10: (B)

Sportliche Inaktivität Jungen, 3 – 10: Ä, B (E) Mädchen, 3 – 10: Ä, B, E Jungen, 11 – 17: (Ä) Mädchen, 11 – 17: B, E

Passivrauchen 0 – 2 Jahre: Ä, B (E) 3 – 10 Jahre: Ä, B, E

DAK-Studie: Kinder- und Jugendreport 2018 Beiträge zur Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung Band 23 GREINER W. und STORM A. (Uni Bielefeld) Abrechnungsdaten 2016 ca. 600.000 Kinder und Jugendliche (bis 17 J.) Vielfältige Korrelationen möglich (Einkommen, Bildungsstand der Eltern, Gesundheitsprobleme der Eltern, Inanspruchnahme von Leistungen, Kosten für das Gesundheitswesen u.a.)

Wichtigste Ergebnisse Bildungsstand der Eltern ist besserer Prädiktor für Gesundheit von Kindern/Jugendlichen als elterliches Einkommen Kindern von Eltern mit niedrigem Bildungsstatus mehr Versorgungsleistungen häufiger im Krankenhaus (< 1 J.: 19,5 % vs. 8,6 %) seltener zum Facharzt mehr Arzneimittel verschrieben (kränker? Selbsthilfe?) häufiger entwicklungsfördernde Maßnahmen wie z.B. Sprachtherapie ab mittlerem Kindesalter (ab 5 Jahre) durchschnittlich höhere Versorgungskosten (Unterschied Ø 18 %)

Adipositas (pro 1000 Fälle) (alle Altersgruppen) Unterschied am stärksten ausgeprägt: 5 – 9 Jahre Einkommen: > 4000 €/Monat: 23 / 1000; < 4000 €/Monat: 38 / 1000)

Zahnkaries (pro 1000 „Fälle“) (alle Altersgruppen) Unterschiede besonders ausgeprägt: 1-4 und 5-9 Jahre Einkommen: 5/1000 bei > 4000 €/Monat; 14/1000 bei < 1000 €/Monat

Asthma (pro 1000 „Fälle“) (alle Altersgruppen) Unterschiede über alle Altersgruppen hinweg

Impfstatus (zum Zeitpunkt der Einschulungs-Untersuchung) und Armut/SES? nicht Gegenstand der Publikation aus KIGGS Migrationshintergrund, Dokumentationslücken? Impfverweigerer (ohne MGH: 1,1 %; mit MGH: 0,4 %) KO: kein konsistenter Bezug zur „sozialen Stellung“ des Stadtteils ESU trifft nur Aussagen zum Impfstatus in der Altersgruppe, die durch U-Untersuchungen eng an (kinder-)ärztliche Versorgung angebunden ist

Einschulungsuntersuchung 2017/2018 (GA Mayen-Koblenz): Vollständig Geimpfte mit (blau) und ohne (grün) Migrationshintergrund

Zahngesundheit der Kinder nicht Gegenstand der Publikation aus KIGGS Migrationshintergrund (Balkan!) Sozialstatus spielt sehr große Rolle Korrelation mit Soziallage am Wohnort/im Stadtteil sowie mit Schultyp (KO: Stadtteil; MYK: VG) übergeordnet: Salutogenese und Pathogenese

Salutogenetische Faktoren (N = 14) (BARKOWSKI D et al Salutogenetische Faktoren (N = 14) (BARKOWSKI D et al.: Lebenslage, Salutogenese und erhöhtes Kariesrisiko. Prävention 1996: 19: 103 – 106) hohe Lebenszufriedenheit komplette Familie zufriedenstellende finanzielle Situation Präventionsorientierung kontrolliertes Zeitmanagement Freude an der Erziehung Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) LK Mayen-Koblenz: 28,9 % (Vorjahr: 27,5 %; Vvj: 31,8 %)

Pathogenetische Faktoren (N = 13) (BARKOWSKI D et al Pathogenetische Faktoren (N = 13) (BARKOWSKI D et al.: Lebenslage, Salutogenese und erhöhtes Kariesrisiko. Prävention 1996: 19: 103 – 106) Arbeitslosigkeit eines Elternteils geringe Lebenszufriedenheit finanzielle Probleme/schlechte Wohnsituation unvollständige Familie / Scheidungskind / Pflegeeltern geringe Präventionsorientierung Zeitmangel, Stress Erziehungsarbeit wird als stressig erlebt Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) LK Mayen-Koblenz: 28,9 % (Vorjahr: 27,5 %; Vvj: 31,8 %)

Zusammenhang zwischen elterlichen Belastungen und der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (KIGGS-Welle 1, Folgebefragung 2009 – 2012; N = 10891). (BOLSTER M et al., Gesundheitswesen 2018; 80: 774 – 775) „In Deutschland wurde der Zusammenhang zwischen unterschiedlichen elterlichen Stressoren und der psychischen Gesundheit ihrer Kinder bisher nicht im Detail untersucht“ Korrelation zwischen verschiedenen elterlichen Belastungsarten (familiär, beruflich, Alltag) und psychischen Auffälligkeiten der Kinder/Jugendliche (Score) Einfluss des sozioökonomischen Status (Abk.: SES)

Ergebnisse Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) wenige Unterschiede in den Belastungsprävalenzen zwischen Müttern und Vätern Eltern mit niedrigem SES sind von fast allen Stressoren stärker betroffen als Eltern mit hohem SES (Ausnahme: Vereinbarkeit Familie/Beruf) Zusammenhang zwischen psychischen Auffälligkeiten (Score) der Kinder und den Belastungen der Eltern ist für alle Stressoren signifikant aber die Effektstärke ist unterschiedlich: nach Kontrolle des SES: zwischen Odds Ratio 5,9 (Belastung durch Erziehungsprobleme) und Odds Ratio 1,9 (berufliche Belastungen) Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) LK Mayen-Koblenz: 28,9 % (Vorjahr: 27,5 %; Vvj: 31,8 %)

Fazit Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) (subjektive) elterliche Belastungen sind wichtige Determinanten für die psychische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter Diese Belastungen sind teilweise von der sozioökonomischen Situation der Familie unabhängig Die Verringerung der elterlichen Belastungen – besonders in Familien mit niedrigem SES – stellt einen wichtigen Ansatzpunkt der Gesundheitsförderung dar Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) LK Mayen-Koblenz: 28,9 % (Vorjahr: 27,5 %; Vvj: 31,8 %)

Zusammenfassung Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) U-Untersuchungen: kein soziales Problem (eher: Migrationshintergrund) Impfstatus zum Zeitpunkt der ESU: kein soziales Problem (eher: Migrationshintergrund) (Einfluss U-Untersuchungen) Gesundheitszustand und –verhalten: Einkommen und Bildungsstatus spielen eine große Rolle aber: die relative Bedeutung der Bildung (im Vergleich zum Einkommen) scheint sich zu verstärken zunehmende Entkoppelung Bildung / Einkommen komplexes Zusammenwirken von salutogenetischen und pathogenetischen Faktoren (Bsp.: Zahngesundheit) pathogenetisch: (subjektive) elterliche Belastungen (familiär, beruflich, im Alltag),diese sind nur bedingt abhängig vom SES Stadt Koblenz: 35,8 % (Vorjahr: 33,7 %; Vvj.: 37,3 %) LK Mayen-Koblenz: 28,9 % (Vorjahr: 27,5 %; Vvj: 31,8 %)