Nationale Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von healthcare-assoziierten Infektionen (Strategie NOSO) Céline Gardiol BAG Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Gesundheit BAG
Spitäler und Pflegeheime Nationale Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von healthcare-assoziierten Infektionen (Strategie NOSO) Céline Gardiol BAG Spitäler und Pflegeheime Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Gesundheit BAG
Traktanden Globalziel und Geltungsbereich der Strategie Einbettung der Strategie in nationale Gesundheitspolitik Schnittstellen mit anderen Projekten Projektorganisation Organigramm Information zu Stand der Umsetzung Pflegeheime: Stand der Forschung Gesetzliche Grundlagen aus Sicht Bund und Kantone
Strategie NOSO: Startpunkt Healthcare-assoziierte Infektionen reduzieren Neue gesetzliche Grundlage: revidiertes Epidemiengesetz
Strategie NOSO: Globalziel Reduktion von healthcare-assoziierten Infektionen, um Bevölkerung besser zu schützen; Sicherheit der Patienten/innen in Spitälern, der Bewohner/innen von Pflegeheimen und des Gesundheitspersonals zu erhöhen; Beitrag zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zu leisten; Gesundheitskosten zu senken.
Strategie NOSO: Geltungsbereich Healthcare-assoziierte Infektionen sind Infektionen, die während des Aufenthalts in einer Gesundheitseinrichtung erworben werden. Spitäler und Pflegeheime
Bundesratsbeschluss vom 23. März 2016 «Das EDI (BAG) wird beauftragt, die Strategie NOSO gemeinsam mit den Kantonen und den Umsetzungspartnern umzusetzen; dem Bundesrat bis Ende 2020 eine Zwischenevaluation […] zu unterbreiten.»
Strategie NOSO…gemeinsam auf Bestehendem aufbauen Kräfte bündeln Lücken schliessen
Strategie NOSO – 4 Handlungsfelder, 14 Schlüsselmassahmen
Schnittstellen… …mit anderen Strategie NOSO nationalen Strategien Qualitäts-strategie (KUV) Progress! Sicherheit in der Chirurgie Progress! Sicherheit Blasenkatheter StAR Mensch healthcare-assozierte Infektionen Einsatz von Antibiotika Nationale Strategie zu Impfungen (NSI) Infektionen, Komplikationen und Todesfälle, welche durch Impfungen verhütbar sind Nationale Strategie zur Prävention der Grippe (GRIPS) Durchimpfungsraten beim Gesundheitspersonal Anzahl nosokomiale Grippe- fälle …mit anderen nationalen Strategien
Projekt-Koordinationsorgan: NOSO, StAR, Qualitätsstrategie Projektausschuss BAG (GL, KUV, Recht, MT), Curaviva, GDK, H+, Fachexperte Infektionsprävention Umsetzung durch Partnerorganisationen Umsetzung durch Partnerorganisationen Projektteam BAG (MT), ANQ, fibs, Institut für Pflegewissen-schaft, Kantone, Patientensicherheit Schweiz, SGInf, SGSH, SIPI, Swissnoso Projektbegleitung Wiss. Projektassistenz Projektleitung M. Bovet (BOM) C. Gardiol (GAC) EpG Koordinationsorgan Auftraggeber (P. Strupler, Direktor) Expertenpool NOSO Amtsboard Projekt-Koordinationsorgan: NOSO, StAR, Qualitätsstrategie
Stand der Umsetzung: Evaluation Punktprävalenz-Erhebung der Healthcare-assoziierten Infektionen und des Einsatzes antimikrobieller Mittel in Schweizer Akutspitälern in 2017 Prävalenz von HAI in der Schweiz: 5.9% Metastudie «The Preventable Proportion of Nosocomial Infections» 35 und 55% der HAI können durch multimodale Massnahmen verhindert werden
Stand der Umsetzung: Governance Standards und Richtlinien Strukturelle Minimalstandards für Schweizer Spitäler zur Überwachung, Prävention und Bekämpfung von healthcare‐assoziierten Infektionen Schlüsselelemente zu Strukturen, Organisation, Prozessen Unterstützung der Umsetzung Studie zu Anreizsystemen zur Verhütung von HAI in Spitäler und Pflegeheimen Analyse bestehender Mechanismen, Empfehlungen zur Optimierung
Stand der Umsetzung: Monitoring/Verhütung und Bekämpfung Aufbau und Ausbau von 4 Modulen SSI Surgical Site Infections Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen CAUTI Catheter-Associated Urinary Tract Infections Katheter-assoziierte Harnwegsinfektionen CLABSI Central Line-Associated Bloodstream Infections Katheter-assoziierte Bakteriämien VAP Ventilator-Associated Pneumonias beatmungsassoziierte Lungenentzündungen
Stand der Umsetzung: Lern- und Dialogkultur Clean Hands Applikation zur elektronischen Erfassung u. automatisierten Analyse der Händehygiene-Adhärenz, unmittelbare Rückmeldung, Schulungsinstrument, > 100 Institutionen
Stand der Umsetzung: Forschungsförderung Prevention Bundle for non-ventilator associated Hospital acquired Pneumonia (nvHAP) Literaturrecherche, Entwicklung eines Massnahmenbündel zur Prävention von nvHAP, Durchführung Pilot
Stand der Umsetzung: Infektionsprävention in der Bildung Eine Bedarfsanalyse wird durchgeführt
HAI in Pflegeheimen Das Thema Healthcare-assoziierte Infektionen in Pflegeheimen bleibt eine «Black Box» Wo liegen die Hauptprobleme? Was gibt es für Strukturen in Pflegeheimen, um HAI zu vermeiden? Wo liegen die nationalen Prioritäten?
Pflegeheime: Stand der Forschung Was wissen wir? Prävalenz EU-weit bei 3.4% (0%-7.4%) CH keine Daten Etude de faisabilité (Machbarkeitsstudie) «Prévalence ponctuelle des infections associées aux soins et des traitements antibiotiques dans les EMS vaudois» Wieviel Zeit braucht man? Wer kann die Datensammlung durchführen? Ziel des Pilots: notwendigen Ressourcen personell und finanziell, um Studie entwickeln und umzusetzen, Machbarkeit EMS 3.4% (0% à 7.4%.), Spitäler ca. 6% (country range 2.3%–10.8%). EMS: 4.2 million Spitäler 3.5 million In Diskussion mit Infektionsprävention Unispital Basel (Geriatrik Klinik)
Einsatzes antimikrobieller Mittel Im Kanton Waadt… … ist ein Punktprävalenz Erhebung möglich! Dies erfordert eine Investition in inkompressible Zeit von 300 Minuten (5 Stunden) per Pflegeheim und eine variable Zeit, abhängig von der Anzahl der Einwohner Für die Datensammlung sind die Fachexperten nicht besser als das Pflegepersonal des Pflegeheimes 8 Pflegeheime (31 bis 130 Betten) 562 Einwohner HAI Prävalenz 4.4% Einsatzes antimikrobieller Mittel 4.3%
Ziele der Punkt-Prävalenz-Studie in Schweizer Heimen Einschätzung der Prävalenz der HAI und der Verwendung antimikrobieller Mittel in Alters- und Pflegeheimen auf nationaler Ebene Messung der Struktur- und Prozessindikatoren zur HAI-Prävention in Alters- und Pflegeheimen Erhöhung der Sensibilität für die HAI-Thematik in Alters- und Pflegeheimen Prioritätensetzung und Identifizierung der Interventionsbereiche (Schulung, Zugang zu Fachwissen) auf nationaler Ebene
Punkt-Prävalenz-Studie Pflegeheime: Wie weiter? Heterogene Strukturen der Alters- und Pflegeheime Heterogene kantonale Strukturen Interesse und Kapazitäten der Alters- und Pflegeheime sind beschränkt.
Vorschlag für eine nationale Erhebung Die nationale Erhebung soll eine möglichst repräsentative Datensammlung zur nationalen epidemiologischen Situation ermöglichen. Ermittlung von 3-4 für die epidemiologische Situation in der Schweiz repräsentativen Kantonen Einsetzung eines für den Erhebungsablauf zuständigen Projektteams (wie bei den Spitälern) Durchführung der Erhebung in allen Alters- und Pflegeheimen dieser Kantone (auf freiwilliger Basis?)
Was noch? Swiss Nursing Homes Human Resources Project (SHURP) Studie Ein Forschungsprojekt von Universität Basel und Pflegewissenschaft Nursing Science Wird ab September 2018 in den drei Sprachregionen der Schweiz durchgeführt Hauptthema ist die Pflegequalität in Schweizer Pflegeheimen Ziel ist, ein besseres Verständnis zu entwickeln, wie verschiedene Organisations- und Personalfaktoren mit der Pflegequalität zusammenhängen.
Gesetzliche Grundlagen – Bundesrecht EpG (Programme Art.5; Überwachung, Meldepflicht Art.11, 12; Information Art. 9; Massnahmen Verminderung/Beseitigung Art.19) KVG (Zulassungen Leistungen Art. 24-33; Zulassungen Leistungserbringer Art. 36-40; Kontrolle der Wirtschaftlichkeit und Qualität Art. 56, 58, 59) Kantone weitgehende Kompetenzen im Gesundheitsbereich, wie Spitalversorgung, Berufsausübung, Gesundheitsförderung… Bund nur zuständig, wenn ihm Bundesverfassung entsprechende Kompetenz zuweist KVG: - Zulassungen Leistungen nach WZW Kriterien Zulassung Leistungserbringer nach Mindestmassnahmen zur Qualitätssicherung im Rahmen kantonale Planung der Spitäler, kantonale Leistungsaufträge Kontrolle Leistungen/Qualitätsmessungen
Gesetzliche Grundlagen – Bundesrecht EpV Art. 29 Verhütungsmassnahmen in Institutionen des Gesundheitswesens Institutionen des Gesundheitswesens, insbesondere Spitäler, Heime und Arztpraxen, müssen folgende Verhütungsmassnahmen treffen: Kantone weitgehende Kompetenzen im Gesundheitsbereich, wie Spitalversorgung, Berufsausübung, Gesundheitsförderung… Bund nur zuständig, wenn ihm Bundesverfassung entsprechende Kompetenz zuweist KVG: - Zulassungen Leistungen nach WZW Kriterien Zulassung Leistungserbringer nach Mindestmassnahmen zur Qualitätssicherung im Rahmen kantonale Planung der Spitäler, kantonale Leistungsaufträge Kontrolle Leistungen/Qualitätsmessungen
Sie informieren die Angestellten und die Personen, die in diesen Betrieben tätig sind, über die Verhütung von therapieassoziierten Infektionen und Antibiotikaresistenzen sowie die innerhalb der Institution getroffenen Massnahmen. Sie informieren Personen, die mit Patientinnen und Patienten innerhalb der Institution in Kontakt kommen, über die Verhütung von therapieassoziierten Infektionen und Antibiotikaresistenzen. Sie stellen geeignetes Präventions- und Informationsmaterial zur Verhütung von therapieassoziierten Infektionen und Antibiotikaresistenzen bereit. Sie treffen die notwendigen organisatorischen Massnahmen, um das Risiko von Krankheitsübertragungen zu verringern.
Gesetzliche Grundlagen – Kantonales Recht Betrieb eines Spitäler und eines Pflegeheimes untersteht Bewilligungspflicht meist gebunden an zweckentsprechende Räume, Hygienestandards; spez. Auflagen zu HAI möglich gesundheitspolizeiliche Aufsicht Bewilligungsentzug oder Einschränken in Zusammenhang mit HAI möglich (Bund kann hier keine Vorgaben machen)
Weitere Informationen und Dokumente: www.bag.admin.ch/NOSO Bei Fragen: C. Gardiol Stv. Projektleiterin Strategie NOSO, BAG E-Mail: celine.gardiol@bag.admin.ch Tel.: 058 462 48 13