Textproduktion 11.03.2010.

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 Präsentation transkript:

Textproduktion 11.03.2010

Textproduktion - Begriffsbestimmung Komplexe kognitive und kommunikative Aktivitäten beim Verfassen von Texten (H. Bußmann) "Für alle gezielten Aktivitäten, die Schreiben als mentalen und sprachlichen Prozess charakterisieren, wurde der Begriff Textproduktion eingeführt." (Molitor-Lübbert (1996: 1005) Andere Aspekte: Sprachproduktion (Psycholinguistik) und Schreibforschung (Didaktik) Besonders auf Herstellung schriftlicher Texte bezogen (Thema, Autor, Rezeption) Textproduktion ist ein gezielter Prozess des konstruktiven sprachlichen Handelns auf der Basis einer Situationsanalyse (zum Zweck der Situationsbeeinflussung – intentions- und interessengeleitet, mit der Intention, das Textthema in einem kohärenten Text zu entfalten,  ziel- und adressatenorientiert (Antizipation der Rezeptionssituation) Textproduktion ist ein aktiver Prozess der Wissensverarbeitung, ein Komplex kognitiver Prozeduren zur Auswahl, Integration und Verarbeitung internen und externen Wissens – schema- und konzeptgeleitet, ein Problemlösungsprozess mit Ergänzung, Umstrukturierung, Veränderung, "Transformation" bestehender kognitiver Strukturen;  Wissen ist Voraussetzung und Ergebnis der Textproduktion

Modelle der Textproduktion Sequentielles Textmodell – Prozess von aufeinander folgenden und aufeinander aufbauenden Stufen (Pläne ...  ... Buchstaben). Zuerst pragmatische Planung, dann semantische, syntaktische und lexikalische Entscheidungen, die schließlich phonemisch-graphemisch umgesetzt werden. Schreiben als Problemlöseprozess – Formulieren von Zielen und Problemen, vorwärtsgerichtete Suchprozesse nach einer geeigneten Vorgehensweise zur Erreichung dieser Ziele, sowie Analyse und Bewertung der Lösungswege beim Auftreten von Schwierigkeiten im Lösungsvorgang.

1. Beaugrande 1982; 2. Hayes&Flower 1980

Flower&Hayes 1980 – das „Urmodell“; Problem: Schreibaufgabe Prozesse: Planen, Formulieren, Überarbeiten – sind interaktiv miteinander verbunden und werden durch eine Kontroll- und Steuerungsinstanz (Monitor = Schreibstrategie) reguliert. Alle Prozesse werden beinflusst durch: Langzeitgedächtnis des Autors (Wissen zu Thema und Adressat) und die Schreibsituation. Keine feste Abfolge zwischen den Prozessen, beliebig oft wiederholbar Teilprozesse werden auch einzeln modelliert: PLANUNG besteht aus den Teilprozessen GENERIEREN (Abruf von Informationen aus dem LZG), STRUKTURIEREN (die nützlichsten Informationen werden ausgesucht  Plan bestehend aus Inhalten und Gütekriterien) und ZIELSETZUNGEN (Identifikation und Fixierung der Gütekriterien) GENERIEREN / STRUKTURIEREN – empirisch: lautes Denken, Notizen; gute Ideen werden niedergeschrieben, schlechte verworfen ... Brauchbare Elemente werden als Anfangs oder Schlusspunkte bewertet, alle Elemente werden hierarchisch geordnet, in wiss. Texten  numerisch gestaltete Gliederung (1.1. – 1.1.1. – 1.1.2. – 1.1.2.1. ...)

Ludwig 1983

Beaugrande 1982, 1984

Ludwig 1983 Neue Elemente: Motivation wird stärker betont, motorische Handlungen, Schreiben ist nicht nur ein rein kognitiver Prozess Fünf Komponenten: motivationale Basis, konzeptionelle Prozesse (≈Monitor), innersprachliche Prozesse, motorische Prozesse und redigierende Aktivitäten Beaugrande 1982, 1984 Interaktives Parallel-Prozess-Modell Abrufprozesse – ideation; Linearisierungsprozesse - linearization; Verbalisierungsprozesse – expression Abstrakt (Pläne, Ziele, Inhalte)  konkret, sprachliche Realisierung Prozesse überlappen sich, aus konzeptionellen Prozessen werden Formulierungsprozesse Kritik: Vermischung von Prozess und Produkt, Beaugrandes Anliegen ist die Identifizierung jener Stellen im zeitlichen Verlauf des Schreibprozesses, an denen die Informationsverarbeitungskapazität besonders strapaziert wird