Bauen mit Gips I Gips- und Gipsfaserplatten

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 Präsentation transkript:

Bauen mit Gips I Gips- und Gipsfaserplatten

Bauen mit Gips I Gips- und Gipsfaserplatten: Schallschutzplatten Biegeweiche Schalen aus Gipsplatten und Hohlraumdämmung Dämmen Luft- und Trittschall Vermindern Schallreflexion und Schallübertragung Schallschutz gemäß DIN 4109 Verarbeitung nach DIN 18 181 Abrutschsichere Hohlraumdämmung Dämmung von trennenden Wänden, flankierenden und gleitenden Bauteilen sowie Undichtigkeiten Schallschutzwerte bis 70 dB möglich Systembauwände genügen bei entsprechender Ausführung sowohl Schall- als auch Brandschutzanforderungen

Bauen mit Gips I Gips- und Gipsfaserplatten: Feuchtraumplatten Imprägnierte Gipskartonplatten geeignet für Bäder und Feuchträume mit extensiver Nutzung Wasserfest in Verbindung mit keramischen Belägen bis zu einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent Wirken feuchtigkeitsregulierend Ohne zusätzliche Bearbeitung sofort einsetzbar Vielfältige Beläge möglich (z. B. Keramik, Kunststoff, Holz, Schichtstoffplatten) Dichtklebesysteme im Schwallwasserbereich Ausreichende Raumlüftung erforderlich

Bauen mit Gips II Gipsputze: Herstellung und Eigenschaften Gips-Trockenputzmörtel = Gipspulver + Stellmittel + Zuschläge + Füllstoffe Brandschutzklasse A1 (nicht brennbare Baustoffe) Maschinenputz, Handputz, Spezialputz Hervorragende bauphysikalische, baubiologische und ästhetische Eigenschaften Hygienisch und dampfoffen Feuer hemmend Geringe Wärmeleitfähigkeit Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. durch unterschiedliche Kornstärken und Pigmentzumischungen

Bauen mit Gips II Gipsputze: Verwendung Klassische Anwendungsbereiche in Wohn- und Schlafraum, Büro, öffentliche Räume Auch in Feuchträumen einsetzbar (lediglich sperrende Grundierung erforderlich) Geeigneter Untergrund für Bodenfliesen und Natursteinplatten Wandflächenheizungen Bauteiltemperiersysteme

Bauen mit Gips II Gipsputze: Normen und Richtlinien Keine dampfdichte Oberflächenbehandlung (ideal: Mineralfarben, klassische Tapete) Verbau nur bei Raum- und Bauteiltemperaturen von +5 Grad Celsius Einsatz von Gipsputz ist geregelt durch DIN 1168 (Baugipse; Begriff, Sorten und Verwendung; Lieferung und Kennzeichnung; Anforderungen; Prüfung, Überwachung) EN 13 279-1, -2 DIN 18 550 (Putz; Begriffe und Anforderungen)

Bauen mit Gips III Gips-Wandbauplatten: Herstellung Werksmäßig hergestellte Bauelemente für nicht tragende Bauteile Gipsplattenmaschine: presst Gipsbrei in Formenkästen Trocknung in beheizten Durchlauf-Trocknern Keine Kartonage, stattdessen Fasern, Füll- oder Zuschlagstoffe und ggf. Pigmente Mit 60, 80 und 100 mm deutlich dicker als Gipskartonplatten (GK-Platten: 9,5 bis 25 mm) Verschiedene Plattenarten: Normalplatte Leichte Platte Schwere Platte Hydrophobierte Platte (in normaler und schwerer Ausführung)

Bauen mit Gips III Gips-Wandbauplatten: Verwendung Massives Innenwandsystem (Funktion: Nicht tragende, gemauerte Innenwand) Vielfältig einsetzbar, speziell im trockenen Innenausbau (Schachtwände, Vorsatzschalen, Ummantelungen, aber auch als Trenn- oder Installationswände) Ökonomische und ökologische Vorteile: Unkompliziert in der Verarbeitung Kommt ohne Unterkonstruktion aus Kurze Bauzeit Überall einsetzbar Hohe Stabilität Hoher Brand- und Schallschutz Gesundes Raumklima

Bauen mit Gips III Gips-Wandbauplatten: Verwendung Schnelle und sichere Verarbeitung Nut- und Feder-System Standardgrößen Mit durchlaufenden waagerechten Fugen im Verband zusammengefügt Bleiben unverputzt, werden lediglich verspachtelt Präzise Anpassung an alle Formen, Schrägen, Rundungen Bei Bedarf ein- oder zweischalig mit Dämmung Anschlüsse an alle feste Bauteile möglich (starr, elastisch oder gleitend) Sortenrein recycelbar

Bauen mit Gips III Gips-Wandbauplatten: Normen und Richtlinien Deutsche DIN 18 163 nach Erscheinen der europäischen DIN zurückgezogen Gips-Wandbauplatten aktuell verwendbar nach DIN EN 12 859 (Gips Wandbauplatten, Begriffe, Anforderungen und Prüfverfahren) DIN EN 12 860 (Gipskleber für Gips-Wandbauplatten, Begriffe, Anforderungen und Prüfverfahren) Alle nationalen Normen gelten für die nach DIN 18 163 hergestellten Platten und nach DIN 1168 hergestellten Fugengips

Bauen mit Gips IV Fließestrich: Herstellung Liegt unmittelbar auf tragender Rohkonstruktion bzw. Dämmschicht auf Estrichmörtel = Calciumsulfat als Bindemittel + mineralische Zuschläge + Wasser Baustellenestrich (kann in noch frischem Zustand baustellen- oder werksgemischt verarbeitet werden) Festigkeitsklassen AE20, AE30, AE40

Bauen mit Gips IV Fließestrich: Verwendung Selbstverlaufend und selbstverdichtend Selbstnivellierend Fugenlose Verlegung möglich Großflächig einbringbar Ökonomisch und arbeitsmedizinisch vorteilhaft Verarbeitungszeit ca. 45 Minuten Schneller Baufortschritt: Begehbar nach 24 Stunden, belastbar nach 48 Stunden Nacharbeiten lediglich an unzugänglichen Stellen notwendig

Bauen mit Gips IV Fließestrich: Verwendung Volumenbeständig Bindet spannungsfrei ab Auch für hohe Verkehrslasten geeignet (bei entsprechender Verschleißschicht) Kein „Schüsseln“ (Aufwölbung durch unregelmäßiges Austrocknen besonders im Rand- und Eckbereich) Prädestiniert für den Einsatz als Heizestrich

Bauen mit Gips IV Fließestrich: Normen und Richtlinien Restfeuchte vor dem Verlegen des Bodenbelags: <1 Prozent bei dampfoffenen <0,3 Prozent bei dampfdichten Belägen und Parkett Ausreichende Belüftung Beim Einsatz in Keller- und Feuchträumen sind die Abdichtungsbedingungen der DIN 18 195 maßgeblich

Bauen mit Gips V Stuck: Herstellung Vielfältige Stuckkunst bereits in der Antike (Putten, Ornamente, Simse, Reliefs, Säulen, Pfeiler) Brennen von Calciumsulfat Dihydrat zu Stuckgips (bei einer Temperatur zwischen 130 und 160 Grad) Wird gemischt mit Kalk, Sand und Wasser In feuchtem Zustand leicht formbar Höchstmaß an gestalterischer Freiheit Nach Abbinden sehr hart Alle bauphysikalischen Vorteile des Gipses

Bauen mit Gips V Stuck: Restaurierung Nutzbarmachung alter Bausubstanz Verschiedene Restaurationstechniken Reinigung durch Schleifpapier oder Schwamm Waschen: Heiß einweichen, kratzen, bürsten (ggf. mit Hochdruckreiniger, 180 bar bei 130 Grad Celsius) Erstellung neuer Teilstücke vor Ort oder in der Werkstatt Anbringung von Ersatzteilen mit Gipskleber Streichen mit Farbe

Bauen mit Gips V Stuck: Stuckmarmor Bautechnik aus dem 15. Jahrhundert Stuckmarmor dient als Ersatz für natürlichen Marmor Stuckmarmor = Alabaster + Leim + Farbpigmente Auftrag in Schichten (ein bis mehrere Zentimeter dick) Große Partien wirken wie an einem Stück Größere Filigranität möglich als bei echtem Marmor Hochglanz durch Schleifen und Spachteln

Spezialgipse I Gips als Werkstoff: Gipsverband Gipsverband in der Orthopädie Weiße Farbe wirkt rein und hygienisch Zur Frakturversorgung Zur Ruhigstellung von Extremitäten Kunststoffverbänden überlegen (Erhärtungszeit, Modellierbarkeit, Kosten)

Spezialgipse I Gips als Werkstoff: Dentalgips Formen für dental- oder kieferchirurgische Modelle seit dem 18. Jahrhundert Dentalgipse zeichnen sich aus durch Ungiftigkeit einfache Verarbeitbarkeit Gute Maßhaltigkeit Ausreichende Härte- und Kantenfestigkeit Negativ aus Silikon wird mit Hartgips ausgegossen Elastizität und Expansionsverhalten des Gipses entscheidend für präzise Verarbeitung

Spezialgipse I Gips als Werkstoff: Dentalgips DIN EN ISO 6873 maßgeblich Standardkonsistenz des Gipsbreis Verarbeitungszeit Erstarrungszeit Abbindeexpansion Druckfestigkeit Fünf Dentalgipstypen: Abdruckgips Modellgips Modell-Hartgips Superhartgips für Formen mit geringer Expansion Superhartgips für Formen mit hoher Expansion

Spezialgipse I Gips als Werkstoff: Weitere Anwendungsgebiete Hart und Hartformgipse (Hilfsmittel bei der Herstellung von Dachziegelformen und Abgussvorlagen zum Tiefziehen von Werkstoffen, z. B. im Modellbau) Press- und Druckformgipse (Herstellung von Formen in der Sanitär- und Geschirrkeramik-Industrie) Gießformgips und Drehformgips (Herstellung von Formen für Kannen, Vasen, Sanitärartikeln) Einrichtungsgips (Mutterformen für spätere Gipsarbeitsformen) Modellgips (Im Kunsthandwerk zum Modellieren, für Abgüsse, zum Kulissenbau)

Spezialgipse I Gips als Werkstoff: Weitere Anwendungsgebiete Einsatz in der Landwirtschaft Düngemittel Trägerstoff für Schädlingbekämpfungsmittel Revitalisierung und Entsäuerung von Böden

Spezialgipse II Gips als Inhaltsstoff : Lebensmittel Jeder Mensch verbraucht in seinem Leben ca. 6 t Gips Gips ist Bestandteil vieler Lebensmittel Calciumsulfat ist ein natürliches Mineral im Trinkwasser Braugips dient als Filtermittel und zur Konditionierung von Brauwasser Als Backhilfsmittel im Brot Als Festigungsmittel in Gelees und Marmeladen Zugelassen als Lebensmittelzusatzstoff E 516 Bioverfügbarkeit von Calcium aus Calciumsulfat in Wasser vergleichbar mit jener aus Milch

Spezialgipse II Gips als Inhaltsstoff : Weitere Anwendungsgebiete Als Füllstoff für Tabletten In der Kosmetik Als Füllstoff für Puder Als Scheuermittel in der Zahnpasta Als Modelagen oder Thermomasken (Wärme erhöht Aufnahme der Wirkstoffe)