Inklusion als Chance für Alle

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 Präsentation transkript:

Erwartungen an die Weiterentwicklung der Sozialräume aus Sicht von Menschen mit Behinderung Inklusion als Chance für Alle Von der kommunalen Sozialpolitik zur sozialen Kommunalpolitik Eine Veranstaltung des PARITÄTISCHEN Landesverbandes Thüringen 14. April 2011 Barbara Vieweg – Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland – ISL e.V.

Örtlicher Sozialraum Die örtliche, regionale, institutionelle Struktur eines Ortes, an dem Personen agieren und interagieren. Menschen mit Behinderung sollen die gleichen Nutzungsmöglichkeiten im Sozialraum haben, wie Menschen ohne Behinderung Sonderangebote müssen sich ambulantisieren

Sozialraum – inklusiver Sozialraum „Menschen mit Behinderungen sind im Hinblick auf die Wahl ihres Wohnortes die gleichen Optionen zu eröffnen wie anderen Bürgerinnen und Bürgern. Dabei ist das notwendige Unterstützungsangebot so zu gestalten, dass diese Option wahrgenommen werden kann. Die Hilfe muss also der gewählten Wohnform folgen und nicht umgekehrt.“ (Andreas Jürgens)

Artikel 19 UN – Konvention Selbstbestimmt Leben und Einbeziehung in die Gemeinschaft … a) Menschen mit Behinderungen (sollen) gleichberechtigt mit anderen die Möglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie leben, und (sollen) nicht verpflichtet sind, in besonderen Wohnformen zu leben

Worum geht es? alte Frage in neuem Gewand Gleichstellung behinderter Menschen in allen Bereichen des Lebens Der Forderung, dass sich die gesamte Gesellschaft verändern muss ist nicht neu, wird aber durch die Anforderungen an die Umsetzung der UN-Konvention wesentlich klarer und dringlicher

Behinderte Menschen erwarten Sich bewegen zu können wie alle anderen Lernen zu können wie alle anderen Arbeiten zu können wie alle anderen Einen ausreichenden Lebensunterhalt zu haben Sport, Kultur, Freizeit nutzen zu können – wie alle anderen Familie haben zu können sich engagieren zu können

Das dürfen sie nicht nur erwarten, darauf haben sie eine Rechtsanspruch seit der Ratifizierung der UN-Konvention durch die Bundesregierung Zukünftige Rechtssprechung wird sich an der Konvention orientieren und damit auch einen wichtigen Beitrag zu deren Umsetzung leisten

Heute – viel Sonder(sozial)raum Heilkindergarten Förder- und Sonderschule Werkstatt für behinderte Menschen Berufsförderungs- Berufsbildungswerke Wohnheime für junge und alte Menschen mit Behinderung: Für jede Lebensphase das entsprechende (Sonder-)Angebot

Bevor es losgehen kann Analyse der Exklusionsprozesse Bildung eines gesellschaftlichen Konsens zur Inklusion – Sondereinrichtungen für behinderte Menschen diskriminieren diese Bewusstseinsbildung: Würdigung des Beitrags behinderter Menschen in der Gesellschaft Zu schnelle Lösungen bergen die Gefahr des Etikettenschwindels

Inklusives Unterstützungssystem Ein inklusiver Sozialraum hat selbstverständlich ein inklusives Unterstützungssystem Alle Angebote in der Gemeinde sind grundsätzlich für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar Das Unterstützungssystem berücksichtigt die Ansprüche an Gleichstellung und Selbstbestimmung

Welche Dienstleistungen für behinderte Menschen braucht ein inklusiver Sozialraum? Beratungsangebote zur Inanspruchnahme Persönlicher Budgets Individuelle Integrationsbegleitung in Kindergarten und Schule Persönliche Assistenten für Haus und Beruf mit entsprechenden Vermittlungsangeboten Verwaltungs- und Abrechnungsangebote „Gewerkschaft“ der BudgetnehmerInnen

Bedarfsermittlung unter Beachtung des Sozialraumes Einschränkung der Bewegungsfähigkeit Assistenzbedarf bei körperlichen Aktivitäten Zeiterfassung Veränderbar, flexibel, anpassbar Teilnahme an allen Angeboten der Gemeinde Solange diese nicht barrierefrei sind, müssen sie in der Bedarfsermittlung berücksichtigt werden

Bedarfsermittlung Diskriminierungsfreie, nicht bevormundende Begutachtung des Bedarfes Der Unterstützungsbedarf des Menschen wird in das Verhältnis zum Sozialraum und seinen konkreten Lebensverhältnissen gesetzt Familiäre Strukturen werden nicht in Mithaftung genommen

Wann ist das Ziel erreicht? Es geht nicht um die beste aller Welten Gleichberechtigte Teilhabe Behinderung wird nicht mehr in erster Linie als Belastung der Angehörigen betrachtet „Ich bin nicht behindert, ich werde behindert“ steht in den Geschichtsbüchern