Resilienz/ Salutogenese

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 Präsentation transkript:

Resilienz/ Salutogenese Dipl. Psych. M. Duddek-Baier

Resilienz Kommt aus dem Lateinischen (resilire) = Zurückspringen, abprallen, meint die Widerstandsfähigkeit des Menschen Krisen zu bewältigen durch Rückgriff auf persönliche (genetisch bedingten und/oder sozial erworbenen) Ressourcen. Darüber hinaus durch das Gemeisterte neue Fähigkeiten zu erhalten.

Resilienz Psychologen haben den Begriff aus der Werkstoff-Physik übernommen. Hier sind Materialien resilient, die nach Momenten der extremen Spannung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren.

Resilienz Literarische Beschreibung: (Albert Camus) „Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt!“

Resilienz Wie entsteht sie? Unterschiedliche Erklärungsmodelle. Sinnvoll scheint ein multi faktorielles Erklärungsmodell: Personale Faktoren (mehr oder weniger genetisch): Intelligenz, Fähigkeit Emotionen zu kontrollieren (personal?), Toleranz gegenüber Ungewissen, aktive Einstellung gegenüber Problemen, Fähigkeit Beziehungen aktiv gestalten zu können….

Resilienz Wie entsteht sie? Durch Umwelteinflüsse: Unterstützung durch Familie und/ oder Freundeskreis; kulturelle Umgebung; soziales Umfeld, …… Durch Prozessfaktoren: wahrgenommene Perspektiven, Akzeptanz des Unveränderlichen, Konzentration auf die anstehende Aufgabe und auf die dazu benötigten Strategien… Resilienz ist erlernbar!!

Resilienz Ist sie einem nicht in die Wiege gelegt, sind folgende Rahmenbedingungen hilfreich sie zu erlernen: Starker Zusammenhalt in der Gruppe Das Teilen von wichtigen Werten (shared values) Das Verständnis für die Prozesshaftigkeit von Resilienz – nicht in jeder Situation ist das Gleiche förderlich! Selbstreflexion, mit dem Ziel zu erkennen, welche Faktoren (Situationen) für mich Herausforderungen darstellen und welche Faktoren für meine persönliche Resilienz besser ausgebildet werden müssen. Daraus entsteht das Bewusstsein für sich selbst zu sorgen

Selbstfürsorge / Affirmation Der Begriff Selbstfürsorge wurde von dem französischen Psychologen und Philosophen Michel Foucault (1926-1984) im Sinne der Eigenverantwortung verwendet. Wird heute hauptsächlich im Bereich der helfenden Berufe verwendet Da hier die Gefahr der „Grenzenlosigkeit“ besonders groß ist. Aber: Die Fähigkeit für andere über einen langen Zeitraum zu sorgen, gründet sich immer auch in der Fürsorge für sich selbst!

Selbstfürsorge / Affirmation Selbstfürsorge drückt sich in einer inneren Haltung und Wertschätzung sich selbst gegenüber aus.. Sie bedeutet, achtsam mit seinen Bedürfnissen, Gefühlen und Kräften umzugehen, mit dem Ziel die eigene Gesundheit an Körper, Geist und Seele zu erhalten. In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen, wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Daraus können Einsichten oder Erkenntnisse entstehen, die für das jeweilige eigene Leben von Bedeutung sind.

Warum Selbstfürsorge Vorbeugung gegen Burnout Gegen Depressionen Als Möglichkeit der Selbsterfahrung Als wichtiger Bestandteil dauerhaft empathisch arbeiten zu können

Selbstfürsorge- erster Schritt Nicht andere sind für dein Wohlergehen verantwortlich, sondern du selbst Nur, wenn ich mit mir selbst achtsam umgehe, kann ich dies auch mit anderen. Glück kommt nicht von außen, sondern von dir.

Schritte der Selbstfürsorge Erlauben Sie sich Ihre persönliche Fürsorge Erkennen Sie ihre Bedürfnisse Erkennen Sie welche nicht erfüllt werden Erstellen Sie eine Hierarchie Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut Gehen Sie achtsam durch den Tag

Konkrete Tipps Veränderungen als Tatsache akzeptieren- so ist der Betroffene in Krisenzeiten schneller in der Lage sich neu zu orientieren. Auf den Körper hören- körperliches Wohlbefinden ist wichtig, um seelische Herausforderungen zu meistern Sich an vergangene Erfolge erinnern- Ein Bewusstsein für bereits überwundene Hürden entwickeln

Konkrete Tipps Machbare Ziele formulieren- und so für Erfolgserlebnisse sorgen Situationen im gesamten Kontext bzw. aus anderen Perspektiven betrachten- z.B. Machen überstandene Krisen uns nicht stärker? Was war mein Eigenanteil…. Bei sich selbst Defizite (Fehler) akzeptieren

Konkrete Tipps Austausch mit Gleichgesinnten (im Team)- Das Gefühl nicht allein in der Situation zu sein, stärkt den Einzelnen Entscheidungen treffen- aktive Auseinandersetzung mit belastenden Situationen mindert Hilflosigkeitsgefühle Die Stressreaktionen des Körpers erkennen und regulieren- als Selbstfürsorge durch z. B. Achtsamkeitsübungen, Entspannungsübungen, Rituale…. Positive Gedanken und Wahrnehmungen trainieren- ganz schön schwer, aber möglich. . Z.B. die tägliche Fage:“ was war heute schön?“

Grenzen der Resilienz Kritik am Ansatz Der aktuell betonte Gebrauch des Begriffes und des Ansatzes birgt die Gefahr, dass die Ursache für psychische Belastungen („Deformationen“) ihre Erklärung durch die individuellen Verarbeitungen, bzw. nicht vorhandener Kompetenzen erhalten und nicht durch soziale, gesellschaftliche und ökonomische Veränderungen bzw. Belastungen

Grenzen der Resilienz Kritik am Ansatz „ Nicht alles ist beherrschbar und manches ist so unerträglich, dass es zynisch wäre, von einem Menschen resilientes Verhalten zu erwarten!“ (Ursula Nuber)