Grundlagen und Therapie

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 Präsentation transkript:

Grundlagen und Therapie Osteoporose Grundlagen und Therapie

Inhalt Osteoporose Osteoporose-Therapie Therapie von Knochenschmerzen Definition Symptome Diagnose Arten Risikofaktoren Osteoporose-Therapie Bisphosphonate RANKL-Antikörper SERM Raloxifen Strontiumranelat Parathormon Calcitonin Therapie von Knochenschmerzen Sturzprophylaxe Osteoporose

Knochensystem dynamisch-lebendiges Organ; kein starres System Körperstütze Fortbewegung Sitz der Blutstammzellen wichtigster Mineralstoffspeicher Quelle / Ziel von Hormonen, Signalstoffen, Stoffwechselakteuren Abb.: Karin Fabritius / pixelio.de Osteoporose

Knochenstruktur Gleichgewicht zwischen ständigem Auf- / Abbau „Mikroarchitektur“: Folge von Belastung und Bewegung äußere harte Schicht (Kompakta) innere schwammartige Schicht (Spongiosa) Osteoporose

Knochenzellen Osteoblasten: Bauherren für Knochenaufbau Osteoklasten: radikaler Knochenabbau Osteozyten: Repräsentanten der Knochendichte Knochenmarkzellen: Stammzellen für Knochen-, Blut-, Immunzellen Osteoporose

Osteoporose – Definition Volksmund: „Knochenschwund“ systemische Skeletterkrankung mit Abnahme der Knochenmasse Abnahme der Knochenqualität Verschlechterung der Mikroarchitektur Folge: vermehrte Knochenbrüchigkeit Osteoporose

Osteoporose – Symptome Schmerzen (akut, chronisch) „Witwenbuckel“ Körpergröße – 10 cm „Tannenbaumphänomen“ „Osteoporose-Bäuchlein“ Bewegung ängstlich, vorsichtig Immobilität Osteoporose

Osteoporose – Diagnose DXA-Messung (Dual Energy X-ray Absorptiometry) Ermittlung der Knochendichte (T-Score) Schweregrad 0–3 je nach T-Score und vorliegenden Frakturen geringe Strahlenbelastung Röntgenmessung ungeeignet für Frühdiagnose Osteoporose

Osteoporose – Arten Typ I: postmenopausal Typ II: senil Estrogenmangel bei Frauen ca. 40–70 Jahre bei Männern durch Testosteronmagel Typ II: senil > 70 Jahre Atrophie des Knochengewebes Frauen : Männer = 2 : 1 Osteoporose

Allgemeine Risikofaktoren Lebensalter Vererbung Geschlecht Untergewicht Bewegungsmangel Leistungssport (bestimmte Sportarten!) Stürze Knochenbrüche Ernährungsfehler / Mangelernährung starker Alkoholkonsum Rauchen Wirbelkörperfrakturen Osteoporose

Krankheiten als Risikofaktor Depression Anorexia nervosa (Magersucht) Rheumatoide Arthritis Diabetes mellitus Transplantationen Tumorerkrankungen Abb.: Uta Herbert / pixelio.de Osteoporose

Arzneimittel als Risikofaktor Glucocorticoide (z. B. Prednison/-lon) Antiepileptika (z. B. Carbamazepin, Valproinsäure) Antidepressiva (SSRI, z. B. Citalopram) Heparine Cumarine (Gerinnungshemmer) Protonenpumpeninhibitoren (z. B. Omeprazol) NSAR? (z. B. Diclofenac, Ibuprofen) Osteoporose

Osteoporose - Therapie Ziel: Knochendichte , Frakturrate , Sturzrisiko  Basistherapie: Calcium / Vitamin D Bewegung Sonnenlichtexposition Physiotherapie Antiosteoporotika Osteoporose

Calcium / Vitamin D Basis jeder Therapie! „1000er-Regel“ Ca-Citrat bevorzugen letzte Ca-Gabe vorzugsweise abends Vitamin D hat zahlreiche Funktionen Calcitriol („aktives“ Vitamin D) / Alfacalcidol nur bei chron. Nieren- /Leberinsuffizienz Abb.: Gereon Balzer / pixelio.de Osteoporose

Bisphosphonate I Antiosteoporotika der 1. Wahl: Knochendichte , Frakturrisiko , Sterblichkeit  Einlagerung in Knochenmatrix; antiresorptive Wirkung Unterscheidung durch Indikation, Applikationsart, Wirkstärke, -dauer Indikationen: postmenopausale OP OP beim Mann GiOP (glucocorticoidinduziert) Zusatzindikationen Osteoporose

Bisphosphonate II oral: i.v.: täglich, wöchentlich, monatlich Alendronat, Risedronat, Ibandronat sehr schlechte Bioverfügbarkeit; Komplexe morgens nüchtern; viel Leitungswasser; aufrechte Körperhaltung während > 30min! bei Bettlägerigkeit Aufrichtung des Oberkörpers i.v.: 3-monatlich, jährlich Ibandronat, Zoledronat Osteoporose

Denosumab voll humanisierter RANKL-Antikörper RANKL: Aktivator der Osteoklastenreifung/-funktion Knochendichte , Knochenabbau , Frakturrate  60mg s.c. alle 6 Monate Indikation: postmenopausale OP (Hochrisiko!) UAW: Infektionsrate , Hypocalciämie Osteoporose

SERM Raloxifen SERM: selektive Estrogenrezeptor-Modulatoren estrogenartige Wirkung am Knochen Hemmung von Osteoklasten Indikation: postmenopausale OP UAW: Hitzewallungen, Thromboembolien, Schlaganfallrisiko  Osteoporose

Strontiumranelat duale Wirkung: antiresorptiv und osteoanabol Frakturrate  für Wirbelkörper- und andere Frakturen schlecht resorbierbares Granulat; Einnahme 2 Stunden nach der Abendmahlzeit Indikation: postmenopausale OP OP beim Mann UAW: Magen / Darm, Hautreaktionen, Thromboembolien Osteoporose

Parathormon (PTH) Hormon der Nebenschilddrüse Regulation des Blut-Calciumspiegels osteoanabole Wirkung bei stoßweiser Gabe, s.c. alle 24 Stunden Indikation Parathormon postmenopausale OP bei Hochrisikopatientinnen Teriparatid Teilstück des PTH, s.c. alle 24 Std. Indikationen: s.o.; OP beim Mann; GiOP Osteoporose

Hormon Hemmung von Osteoklasten Anwendung s.c. Indikationen: Calcitonin Hormon Hemmung von Osteoklasten Anwendung s.c. Indikationen: Erhöhte Blut-Calcitonin-Spiegel nach Krebserkrankung Verhinderung von Knochenverlust bei Immobilisation durch Fraktur Abb.: bbroianigo / pixelio.de Osteoporose

Knochenschmerzen I Hormon Ziel d. Therapie: max. Schmerzlinderung rasche Mobilisation Sturzvermeidung akuter, starker Rückenschmerz? Verdacht auf frische Wirbelkörperfraktur 1. Wahl: Diclofenac, Ibuprofen; Coxibe 2. Wahl: Paracetamol, Metamizol Tramadol, Tilidin bei frischen WK-Frakturen Osteoporose

Knochenschmerzen II chron. starke Schmerzen: Kombi NSAR + Opioide starke Knochenschmerzen, Immobilisation: Calcitonin Nervenbeteiligung bei Schmerzen durch Fraktur: Co-Analgetika (z. B. Gabapentin) Osteoporose

Sturzprophylaxe I Risikofaktoren Sturzvorgeschichte Bewegungseinschränkungen Arthrose, Schmerzen Kognitionsverlust, Depressivität Seh- / Hörstörungen Stolperfallen, Schuhe Medikamente Osteoporose

Sturzprophylaxe II Maßnahmen Stolperfallen beseitigen ausreichende Beleuchtung Bewegungs-/Gleichgewichtstraining Hüftprotektoren, Gehhilfen, Rollatoren Medikamentencheck Vitamin D-Gabe Osteoporose

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