Einführung Das Drama im Deutschunterricht und die Chancen eines kumulativen Lernens.

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 Präsentation transkript:

Einführung Das Drama im Deutschunterricht und die Chancen eines kumulativen Lernens

Einsatz im Deutschunterricht Aufgabe: Begründen Sie, ab welcher Jahrgangsstufe dramatische Texte im Deutschunterricht eine Rolle spielen können bzw. sollten.

Rahmenpläne Curriculare Standards Ende Klassenstufe 4: – Curriculare Standards Ende Klassenstufe 6: „Kenntnisse zu literarischen Gattungen/Genres aneignen“ (mögliche Inhalte: Puppenspiel und Ballade) Curriculare Standards Ende Klassenstufe 8: – (nichts Explizites) KMK-Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss: „epische, lyrische, dramatische Texte unterscheiden, insbesondere epische Kleinformen, Novelle, längere Erzählung, Kurzgeschichte, Roman, Schauspiel, Gedicht“ Rahmenplan 7-10: „literarische Texte in ihren Gattungsmerkmalen untersuchen“ (mögliche Inhalte: Drama)

Gründe für vergleichsweise späte Verortung „Das Drama als ‚Textsorte’ (Lucas 1987) ist vielleicht unter den großen Gattungen die für den Unterricht sperrigste.“ (Abraham/Kepser) Aufgaben: 1. Erläutern Sie, wodurch die von Abraham/Kepser festgestellte Sperrigkeit dramatischer Texte zustande kommt. Nutzen Sie hierzu das Textbeispiel zur Veranschaulichung. 2. Leiten Sie weiterführend Schlussfolgerungen für die unterrichtliche Arbeit mit dramatischen Texten ab.

Textsortenspezifik „Dramatische Texte unterscheiden sich dadurch von lyrischen und epischen, dass in ihnen eine Handlung (griech. Drama = Handlung) unmittelbar gegenwärtig wird: durch die objektivierte szenische Darstellung auf der Bühne. Der dramatische Text als Worttext bleibt ‚inkomplett’ (Hofmannsthal), seine Realisierung erfährt er erst auf dem Theater, das ein eigenes außersprachliches Zeichensystem hervorbringen muss, um die Textpartitur des Dramatikers zum Schauspiel werden zu lassen.“ (Werner Ziesenis)

Historischer Abriss vor 1945: dramatische Werke werden hauptsächlich wie epische und lyrische behandelt werden oft mit außerliterarischen Zielsetzungen verbunden: aber: bereits Kunsterziehungsbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfolgte die Abwendung vom Drama als Lesetext und die Hinwendung zum Theater

Historischer Abriss nach 1945: dramendidaktische Konzepte nach 1945: vielfältig, folgen zumeist den jeweiligen didaktischen Zeitströmungen 50er/60er Jahre: gattungstheoretische Ansätze Ende der 70er Jahre: Konzepte des darstellenden Spiels und des szenischen Interpretierens Seit den 80er Jahren: aufführungsbezogene und produktionsorientierte Ansätze 90er Jahre: Zusammenführung von Ansätzen und Beschäftigung mit Aufführung/Inszenierung

Ziele des Dramenunterrichts Befähigung der Schüler zur Partizipation an der kulturellen Praxis Vermittlung der Rolle als Leser und Zuschauer Entwicklung interpretatorischer Fähigkeiten Ausstattung der Schüler mit Kompetenzen der Analyse von Bühnenaufführungen und der Eigenwahrnehmung als Rezipient Vergegenwärtigung des Beitrags zur literarischen Bildung als Aufgabe des Literaturunterrichts

Kumulatives Lernen und Dramen-unterricht „Ziel des literarischen Lernens ist die literarische Kompetenz. Das schließt kumulatives Lernen ein und damit die Überlegung, ob und wie das, was man in einer Unterrichtseinheit vermittelt, aufbaut auf dem, was vorher gemacht wurde, und auf weitere Lernprozesse vorbereitet. (...) Zu beachten ist, dass die Fähigkeiten, die an einem Gegenstand erworben worden sind, nicht automatisch auf andere Gegenstände übertragen werden; der Transfer muss im Unterricht immer wieder eigens angeregt und unterstütz werden.“ (Kaspar H. Spinner) Aufgabe: Überprüfen Sie, inwiefern der vorliegende Vorschlag der Intention Kaspar H. Spinners entspricht.

Kumulatives Lernen und Spiralcurriculum horizontale und vertikale Vernetzung von Lerngegenständen Spiralcurriculum bezeichnet ein didaktisches Konzept zur Anordnung des Lernstoffs folgt nicht allein innerfachlicher Logik berücksichtigt auch entwicklungs- und lernpsychologische Gesichtspunkte Themen kehren im Laufe eines Schuljahres bzw. innerhalb der Schullaufbahn mehrfach auf jeweils höherem Niveau wieder Spiralcurriculum mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad und als schrittweise Erweiterung im Sinne von zunehmender Komplexität