Modul 3: Demenz.

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 Präsentation transkript:

Modul 3: Demenz

Schulungsinhalte Krankheitsentstehung Symptome Diagnostik Behandlung Komplikationen Folgeerkrankungen Pflege

Krankheitsentstehung Demenz ist ein organisch bedingter, fortschreitender Verlust zuvor vorhandener geistiger Fähigkeiten, mit Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Denkstörungen, Desorientiertheit und Persönlichkeitsveränderungen. Als Folge der Erkrankung auch mit körperlichem Abbau verbunden. Die Ursache ist noch nicht abschließend geklärt.

Krankheitsentstehung Unterteilung in Vaskuläre Demenz Untergang von Blutgefäßen im Gehirn Demenz Typ Alzheimer Eiweißablagerungen im Gehirn, Absterben von Hirnnervenzellen, Schrumpfen des Gehirns Mischformen Andere Demenzformen

Symptome Zerstreutheit Eingeschränkte Merkfähigkeit Fehlende Orientierung Umgekehrter Tag-Nacht-Rhythmus Eingeschränkte Sprachfähigkeit- und Verständnis Eingeschränkte Alltagsfähigkeit Interessenlosigkeit Ängstlichkeit, Unruhe Stimmungsveränderungen Gehstörungen Inkontinenz

Diagnostik Einteilung in Schweregrade Leichte Demenz Mittlere Demenz Schwere Demenz

Diagnostik 1. Leichte Demenz Störung des Kurzzeitgedächtnisses Wortfindungsstörungen Einschränkung bei schwierigen Alltagshandlungen Stimmungsveränderungen Unwohlsein in fremder Umgebung

Diagnostik 2. Mittlere Demenz Orientierungsstörungen auch in vertrauter Umgebung Personen werden nicht mehr richtig erkannt Spracheinschränkungen Unruhe Gestörter Tag-Nacht-Rhythmus Hilfebedürfnis Notwendigkeit der Beaufsichtigung

Diagnostik 3. Schwere Demenz Hilfe bei allen Alltagshandlungen Sprache sehr eingeschränkt Bewegung sehr eingeschränkt Folgeerkrankungen

Diagnostik Ausschluss von Differentialdiagnosen Sekundäre Demenzen Als Folge eines Schlaganfalls Bei Morbus Parkinson Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) Vitamin-B12-Mangel Vergiftungen z.B. durch Medikamente Hirnblutungen Hirntumore Erhöhter Hirndruck aufgrund anderer Ursachen Depressionen

Diagnostik Testverfahren Neurologische Tests (zur Zeit noch keine passenden Tests für Migranten in Deutschland) Liquor- (Hirnwasser) und Blutuntersuchungen CT/MRT

Behandlung Heilung zur Zeit nicht möglich Behandlung von Differenzialerkrankungen Internistische Behandlung der gefäßbedingten Demenz Medikamentöse Therapie mit Antidementiva kann vereinzelt den Verlauf der Erkrankung bei Typ Alzheimer hinauszögern, aber nicht stoppen Neuroleptika können Unruhe, Aggressivität und Wahnvorstellungen behandeln

Erhalt der Leistungsfähigkeit Ergotherapie Gymnastik Geistiges Training Feste Tagesabläufe Persönliche Interessen

Komplikationen Herausfordernde Verhaltensweisen, z.B.: Findet Gegenstände nicht Diebstahlsbezichtigungen Wiederholtes Fragen Ekel Aufbrausendes Verhalten Verlassen der Wohnung Tag- und Nachtumkehr

Kommunikation Erzählen sie uns von einer Situation, die Sie als besonders schwierig erleben. Wir wollen sehen, ob wir uns gegenseitig helfen können.

Folgeerkrankungen Eingeschränkte Beweglichkeit Lungenentzündungen

Pflege Kommunikation Ernährung und Ausscheidung Bewegung und Tagesgestaltung

Pflege Kommunikation Konstante Bezugspersonen Klare Anleitungen Einfache, klare Sätze Geduld vermitteln Emotionen spiegeln Lob und Zuwendung zeigen Nicht überfordern Wenn gewünscht: Körperkontakt Mimik und Gestik Singen/Musizieren In die Welt des Erkrankten gehen Nicht widersprechen

Pflege Gemeinsam wollen wir nun Kinderlieder oder Volkslieder in Ihrer Heimatsprache singen.

Pflege Ernährung Essen und trinken kann vergessen werden (zu wenig) Es wird vergessen, dass schon gegessen wurde (zu viel) Erhöhter Kalorienbedarf durch Umherlaufen und Unruhe Eventuell kleiner Portionen an verschiedenen Stellen hinstellen Nur wenige Reize zugleich auf dem Tisch Bekannte Gegenstände (z.B. Lieblingstasse) Bekannte gut erkennbare Lebensmittel Eventuell süße Speisen anbieten Eventuell mit den Händen essen lassen Ausscheidung Kontinenztraining/ Inkontinenzmaterialien verwenden Toilette sollte gut erkennbar sein

Pflege Mobilität/ Tagesgestaltung Orientierungshilfen (Bilder, Symbole, feste Rituale) Aktivität fördern (Spaziergänge in gewohnter Umgebung, Gartenarbeit, Haushaltstätigkeiten) Nur wenige Reize zugleich Bekannte Gegenstände verwenden Beschäftigung tagsüber um nächtlichen Schlaf zu fördern Umgebung sicher gestalten (Stolperfallen, Gefahrenquellen entfernen)

Quellen James IA (2013):Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz. Einschätzen, verstehen und behandeln. Hans Huber, Bern Kastner U, Löbach R (2014):Handbuch Demez. Fachwissen für Pflege und Beratung. 3. Aufl. Elsevier, München NN (2007) Pflege Heute. Lehrbuch für Pflegeberufe. 4. Aufl. Elsevier, München Schewior-Popp S, Sitzmann F, Ullrich L (Hrsg.):Thiemes Pflege. Das Lehrbuch für Pflegende in der Ausbildung. 12. Aufl. Thieme, Stuttgart New York Werner S (2014):Praxishandbuch Demenzbegleitung. Menschen mit einer Demenz aktivieren, begleiten und unterstützen. Hans Huber, Bern