Sandra Molzahn Steffi Wetz

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Hauptgruppen der Klassifikation I
Advertisements

Gesundheitstraining „Koronare Herzkrankheit“
Bereich psychosomatischer Erkrankungen und/oder Störungen
Klinische Bedeutung somatoformer Störungen
Mitschreiben Verboten
Insomnie Torsten Brückner SCHLAFMEDIZINISCHES ZENTRUM MÜNCHEN an der
Schlafmedizin Interdisziplinäres Gebiet: Psychiatrie Neurologie
Psychosoziale erste (!) Hilfe in der Inobhutnahme
Gesund arbeiten – gut leben
Alzheimer und andere Demenzerkrankungen
Schlaf und Schlafstörungen Dörthe Vogelsang März 2009
Schlaf und Schlaf Apnoe Syndrom.
G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul:
Burnout Dr. Margot Peters FÄ f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
Pädagogischer Tag Dr. med. Ute Tolks-Brandau
Psychosen By Kevin und Oliver.
Prinzip des Schlafe(n)s
Thanatotherapie Was ist das?.
Psychotherapie bei MS P. Calabrese.
Indikativgruppe Cannabis
12. Vorlesung Schlafstörungen
¥ ist krank..
„Stoff“ aus der Apotheke - Arzneimittelmissbrauch, Arzneimittelsucht
Absetzen - aber wie? Fachtagung „Gratwanderung Psychopharmaka“
Schlafstörungen - primäre Insomnie
Psychoaktive Substanzen
Gesunder Umgang mit Stress und negativen Emotionen im Ganztag
Pfuus guet! Lic.phil. André Dietziker SchlafHygiene
 KBS-Plätze für psychisch behinderte Menschen mit ausserordentlichem Betreuungs­­bedarf: Wie präzis kann diese Zielgruppe erfasst werden?
Stress-Management Herzreha am Rhein. Zeitdruck? Zeit als Stressfaktor Auto fahren, Studie 2001 aus Österreich Die Arbeit am Arbeitsplatz mehr Umsatz/Durchlauf.
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 04 Demenz - Delir.
ALBERT-LUDWIGS- UNIVERSITÄT FREIBURG Einführung „Klinische Psychologie“ Tobias Stächele - Vertiefendes Seminar zur Vorlesung Klinische Psychologie - Institut.
01 Grundlagen der Psychiatrie
„Einem Depressiven zu sagen, dass er seine Probleme einfach vergessen soll, ist wie einem Blinden zu sagen, dass er genauer hinsehen soll.“ Affektive Störungen:
REHAB, Kantonsspital Luzern Dr. med. Claudia Wolf Dr. med. H.P. Rentsch Besondere Problematik bei der beruflichen Eingliederung von Menschen mit neurologischen.
Depressive Jugendliche. Muss man zu dem Psychologen gehen?
Landestagung der Mobilen Jugendarbeit und Streetwork 2016
Notfälle in der Psychiatrie. Suizidalität
Suche nach Hilfe
Schlaf – „Gliederung“ Schlafstörungen Schlafmuster- und phasen
Effekte von einnahmen von Drogen
1.
multiple Spezifische Phobien Alter Jahre
Wer kann behandelt werden?
Landestagung der Mobilen Jugendarbeit und Streetwork 2016
Depression hat viele Gesichter
9. Vorlesung Affektive Störungen II.
Inhalte Lernmotivation Wie können mich die Eltern unterstützen
Fix und fertig.
COPD Pathologie.
Stressmechanismus und seine Folgen
Das Immunsystem Die innere Armee.
Reaktionen auf schwere Belastungen
Zeit- & Selbstmanagement
Gesundheitsschäden durch eine legale Droge
Kokain Serra Mario Felix Solotchi.
STARK UND GESUND IN DER GRUNDSCHULE
Modul 3: Depression.
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Klinikum Nürnberg
Aufbau der Suchfunktion
Stress lass nach! Verhältnis- und Verhaltens-prävention im Betrieb
Schlaf Erstellt von: Prim.a MR.in Dr.in Margot Peters, PLL.M.
Fit im dienst und schlapp zuhause? Drama in drei akten mit happy end!
Depressionen Erstellt von: Prim.a MR.in Dr.in Margot Peters, PLL.M.
Prof. Dr. Jürgen Kriz 1.
Zweizeilige Titelfolie
Prof. Dr. med. Hans G. Schlack, Bonn
 Präsentation transkript:

Sandra Molzahn Steffi Wetz Schlafstörungen Sandra Molzahn Steffi Wetz

Schlafstörungen Schlaf, ganz allgemein Schlafstörungen Therapie

Schlaf, ganz allgemein Schlafstätten im Wandel der Zeit Andere Länder, andere Schlafgewohnheiten Was passiert im Schlaf ? Schlafphasen Wie viel Schlaf braucht der Mensch? Schlaf im Verlauf des Lebens

Schlaf, ganz allgemein Schlafstätten im Wandel der Zeit Im alten Rom: Wandel des Bettes von der Schlafstätte zum Genussmöbel Mittelalter: Gemeinschaftsräume (Küche und Wohnraum gleichzeitig) Im 17. Jahrhundert: Schlafen in Schichten; Wechsel ab Mitternacht Im 19. Jahrhundert: Einrichten von Schlafräumen Im Industriezeitalter: strenge Trennung von Schlafen und Wachen, kein Nickerchen am Tag

Schlaf, ganz allgemein Andere Länder, andere Schlafgewohnheiten Schlafprägendes Klima: in heißen Ländern ruhen die Menschen während der heißesten Zeit des Tages Nord- und mitteleuropäische Länder: 1-mal schlafen muss reichen Japan: öffentliches Schlafen Mittagsschlaf als Zeichen höchster Arbeitsleistung China: gesetzlich verbrieftes Recht auf Mittagsschlaf am Arbeitsplatz Die Chinesen sehen Schlafen und Wachen nach dem Yin-Yang-Prinzip als sich gegenseitig ergänzende Zustände an (Vgl. Europa: Schlaf als Bruder des Todes)

Schlaf, ganz allgemein Was passiert im Schlaf? Körper im Laufe der Nacht: Körpertemperatur, Blutdruck, Puls, Zuckungen beim Einschlafen, Atemrhythmus, Schmerzempfindlichkeit, Stimmung Hormone: Wachstumshormon, Schlafhormon Melantonin, Testosteron, Stoffwechselhormone, Leptin, Weckhormon Kortisol Verdauung Lernen Träume

Schlaf, ganz allgemein Schlafphasen Wachzustand Stadium 1: Das Einschlafstadium Stadium 2:Der leichte Schlaf Stadium 3 und 4: Der Tiefschlaf Stadium REM: Der Traumschlaf

Schlaf, ganz allgemein Wie viel Schlaf braucht der Mensch? Zauberformel von 8 h Schlaf als Garant einer erholsamen Nacht gibt es nicht 50 % der schlafgesunden Bevölkerung schlafen ca. 7 – 8 h Kurzschläfer: nach ca. 4 – 5 h Schlaf erholt und frisch Langschläfer: nach 9 – 10 h Schlaf subjektiv zufrieden Kurzschläfer verbringen pro Nacht genauso viel Zeit im Tiefschlaf wie normale 8 Stunden Schläfer es gibt Morgen- (Lerchen) und Abendmenschen (Eulen)

Schlaf, ganz allgemein Lerchen Eulen

Schlaf, ganz allgemein Menschlicher Schlaf im Verlauf des Lebens Neugeborene: ca. 16 – 20 h über Tag und Nacht verteilt 5 – 10 Jahre: ca. 7 – 8 h, nur noch nachts Erwachsene: ca. 7 h pro Nacht Erste Verschlechterung zw. 30 – 40 Jahren Im Alter: ca. 5 h

Schlafstörungen Schlafstörungen Diagnosekriterien Formen der Schlafstörungen nach ICSD 2 Differentialdiagnostik

Schlafstörungen Diagnosekriterien für Insomnie (WHO) Einschlafstörungen oder schlechte Schlafqualität Störungen treten mindestens 3-mal pro Woche und mindestens einen Monat lang auf überwiegendes Beschäftigtsein mit der Schlafstörung nachts und während des Tages übertriebene Sorge über deren negative Konsequenzen deutlicher Leidensdruck oder störende Auswirkung auf die soziale und berufliche Leistungsfähigkeit

Schlafstörungen Formen der Schlafstörungen nach ICSD 2 1. Insomnien (11) 2. Schlafbezogene Atmungsstörungen (14)                              3. Hypersomie zentralen Ursprungs, nicht bedingt durch circadiane Rhythmusstörungen, schlafbezogene Atmungsstörungen oder andere Ursachen eines gestörten Schlafes (12) 4. Circadiane Rhythmusstörungen (9)  5. Parasomnien (15) 6. Schlafbezogene Bewegungsstörungen (8)  7. Isolierte Symptome, augenscheinlich normale Varianten, und ungeklärte Probleme (9) 8. Andere Schlafstörungen (3)

Schlafstörungen Insomnien nach ICSD 2 (11) Anpassungsbedingte oder akute Insomnie Psychophysiologische Insomnie                             Paradoxe Insomnie                                 Idiopathische Insomnie                             Insomnie im Rahmen einer psychischen Störung                                 Insomnie im Rahmen inadäquater Schlafhygiene  Verhaltensabhängige Schlafstörung in der Kindheit                                Insomnie im Rahmen von Medikamenten- oder Substanzmittelmissbrauch                               Insomnie im Rahmen einer organischen Erkrankung                                 Insomnie unabhängig von Substanzmittelgebrauch oder anderen physiologischen Bedingungen, nicht spezifiziert (nichtorganische Insomnie) Physiologische (organische) Insomnie, nicht spezifiziert

Schlafstörungen Differentialdiagnostik: Insomnien bei psychischen Störungen (affektive Erkrankungen, Depression, Demenz, Schizophrenie) Insomnien bei organischen Störungen (z.B. Herz- und Lungenerkrankungen, endokrinologische Erkrankungen, chronischer Schmerz…) Substanzinduzierte Schlafstörungen Insomnie als Nebenwirkung der Einnahme von zentralnervös wirksamen Substanzen: Ärztlich verordnete Medikamente Alkohol Illegale Drogen  Insomnie durch akuten oder chronischen Substanzgebrauch bedingt oder im Rahmen eines Entzugs? (Absetzversuch als Diagnostik)

massiver Schlafmangel Therapie Fallbeispiel ausschleichen Opipramol, Zopiclon PME Hausarzt " innere Ruhe " Tee Visualisierungen alles psychisch massiver Schlafmangel kontrollieren weniger Beachtung Baldrian Verhaltenstherapie rückwärts zählen

Therapie Selbsthilfe Nichtmedikamentös Medikamentös

Therapie Selbsthilfe Information Ggf. Fragebögen Schlafhygiene anwenden Verhaltensgewohnheiten identifizieren und ändern Disziplin Ggf. professionelle Hilfe

Therapie Nichtmedikamentös …sollte wesentlicher Bestandteil der Therapie sein! Verhaltenstherapie Kognitive Therapie Stimuluskontrolle Schlafhygiene Schlafedukation Schlafrestriktion und Schlafkompression Entspannungstechniken Psychotherapie (nicht schlafspezifisch)

Therapie Nichtmedikamentös … Schlafhygiene Strukturierter Alltag Persönlichen Biorhythmus beachten Ernährung (Essen und Trinken) Bewegung Umgang mit Stress Schichtarbeit Abend gestalten Schlafzimmer gestalten …

Therapie Medikamentös 5-K-Regel Klare Indikationsstellung Kontraindikation Kleinste wirksame Dosis Kurze Anwendungsdauer Kein abruptes Absetzen

Therapie Medikamentös Indikation Arten Nach- und Vorteile

Therapie Medikamentös Indikation Hoher Leidensdruck vorhanden Entlastung notwendig bei Angst vor dem Schlaf und Schlafmangel Akute Schlafstörung durch Stress Chronische Schlafstörung (nur begleitend und kurz) Keine Kontraindikation?!

Therapie Medikamentös Arten Benzodiazepine (…pam – Flurazepam) Nicht-Benzodiazepine (Zopiclon…) Antidepressiva (Mitrazeptin) Antihistaminika Melantonin Pflanzliche Mittel (Baldrian) Placebos Homöopathie, Akupunktur…

Therapie Medikamentös Nach- und … Vorteile Ursachen werden nicht behandelt Geringerer Tiefschlaf Motorische Einschränkungen Erinnerungsfähigkeit Atemsuppressiv Toleranzsteigerung Entzugserscheinungen Psychische Abhängigkeit Paradoxe Reaktion Muskelrelaxation Lindern schnell Symptomatik Mindern Angst vor Schlafstörungen

Quellenangaben www.schlafgestoert.de www.schlafzentrum.med.tum.de/index.php/page/schlafstoerunge n-klassifikation Mein Buch vom guten Schlaf, Jürgen Zulley, 6. Ausg. 2010, Goldmann Schlafstörungen, Kai Spiegelhalder, Jutta Backhaus, Dieter Riemann, 2. überarbeitete Auflage, 2011, Hogrefe